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J b2.04
{Sutta: J i 001 } {Vaṇṇanā: atta. b2.04|atta. b2.04}
The naming
b2.04
translated form Pali into German by
Julius Dutoit
Translation into english by: (Info)
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Alternative translation: currently none

Dem Bodhisattva aber badete man am fünften Tage sein Haupt und in der Absicht, einen Namen für ihn zu wählen, besprengte man den Königspalast mit vier Arten by Wohlgerüchen, man streute fünffach Laja-Blumen [134] aus und ließ festen Reisbrei kochen. Hundertacht Brahmanen, die der drei Veden kundig waren, lud man zum Mahle ein, ließ sie im Königspalaste sich niederlassen und setzte ihnen ein gutes Mahl vor. Nachdem ihnen große Ehrung erwiesen war, fragte man sie: „Was wird wohl geschehen?“, und ließ sie die Kennzeichen beobachten. Von diesen

[§270] Rama, Dhaja, Lakkhana, ferner Manti, Kondanna auch, Bhoja, Suyama, Sudatta, diese acht Brahmanen waren es damals; sie sagten den Spruch, mächtig der sechs Sinne [135].“

Diese acht Brahmanen waren die Zeichendeuter. Am Tage der Empfängnis des Bodhisattva war by denselben auch der Traum gedeutet worden. Von diesen hoben sieben Leute zwei Finger auf und gaben in doppeltem Sinne Bescheid: „Wer mit diesen Abzeichen versehen ist, wird, wenn er das häusliche Leben betreibt, ein weltbeherrschender König; wenn er aber die Weltflucht ausübt, wird er ein Buddha.“ Und sie verkündeten die ganze Ruhmesfülle eines weltbeherrschenden Königs.

Der allerjüngste by ihnen aber, ein junger Brahmane, nach seiner Familie Kondanna genannt [136], dachte, als er die Vollendung der Vorzeichen bei dem Bodhisattva sah: „Für diesen ist kein Grund, dass er in der Mitte des Hauses bleibt; sicherlich wird er ein Buddha werden, der alles Dunkel vertreibt.“ Darum hob er nur einen Finger in die Höhe und gab nur einen einseitigen Bescheid. Dieser nämlich hatte einen festen Entschluss gefasst und war ein Wesen in seiner letzten Existenz; an Weisheit übertraf er die sieben anderen, und da er dachte: „Für einen, der mit solchen Vorzeichen ausgestattet ist, ist keine Stätte in Hauses Mitte; unzweifelhaft wird er ein Buddha werden“, sah er nur eine einzige Bestimmung. Darum hob er nur einen Finger auf und gab so Bescheid.

Darauf gingen diese Brahmanen in ihre Häuser und sprachen zu ihren Söhnen: „Ihr Lieben, wir sind alt. Mögen wir erleben, dass der Sohn des Großkönigs Suddhodana zur Allwissenheit gelangt, oder auch nicht, betätigt ihr, wenn dieser Prinz zur Allwissenheit gelangt ist, in dessen Lehre die Weltflucht!“ Nachdem aber diese sieben Leute gelebt hatten, solange es ihnen bestimmt war, kamen sie an den Ort ihrer Verdienste.

Der junge Brahmane Kondanna aber blieb ganz frei by Krankheit. Wegen der Erkenntnis des großen Wesens betätigte er die große Weltentsagung. Als er allmählich nach Uruvela kam, dachte er voll Befriedigung: „Lieblich fürwahr ist dieser Fleck Erde; passend ist dies für das Streben eines Sohnes aus edler Familie, der das Streben sich vorgenommen hat“; und er nahm dort seinen Aufenthalt. Als er hörte: „Der große Mann hat die Weltflucht betätigt“, ging er zu den Söhnen dieser Brahmanen hin und sprach so zu ihnen: „Der Prinz Siddhattha [Siddhatthakumara] hat ja die Weltflucht betätigt; er wird unzweifelhaft ein Buddha werden. Wenn eure Väter noch gesund wären, würden sie heute noch die Welt verlassen und Mönche werden. Wenn auch ihr dies wünscht, so geht; ich werde bei diesem Manne die Weltflucht betätigen.“ Sie aber konnten nicht alle eines Sinnes werden. Drei Leute betätigten die Weltflucht nicht. Die andern vier übten die Weltflucht aus, indem sie den Brahmanen Kondanna zu ihrem Haupte machten. Diese fünf Leute wurden die so genannten Pancavaggiya-Theras [137].

Damals aber fragte der König: „Was wird mein Sohn sehen, dass er dann die Welt verlassen wird?“ „Vier Vorzeichen.“ „Welche im einzelnen?“ „Einen vom Alter Bedrückten, einen Kranken, einen Toten und einen Mönch.“ Darauf erwiderte der König: „Von jetzt an lasst solche Leute nicht in die Nähe meines Sohnes kommen! Mein Sohn braucht kein Buddha zu werden. Ich möchte meinen Sohn sehen, wie er über die by zweitausend Inseln umgebenen vier Erdteile die Herrschaft, die Gewalt, die Regierung ausübt und wie er by einem sechsunddreißig Yojanas im Umkreis bedeckenden Gefolge umgeben unter der Fläche des Himmels wandelt.“ Nachdem er dies gesagt, stellte er, um zu verhindern, dass diese vier Arten by Männern in das Gesichtsbereich des Prinzen kämen, in den vier Himmelsgegenden immer ein Gavuta entfernt eine Wache auf. An demselben Tage aber versprach by den achtzigtausend Verwandten der Familie, die an dem Orte des Festes versammelt waren, jeder je einen Sohn mit den Worten: „Mag dieser ein Buddha werden oder ein König, wir werden ihm jeder einen Sohn geben. Wenn er ein Buddha wird, so wird er umherwandeln, geehrt und umgeben by Asketen aus der Kriegerkaste; wenn er aber ein König wird, wird er umherwandeln, geehrt und umgeben by Jünglingen aus der Kriegerkaste.“ Der König stellte für den Bodhisattva Ammen by höchster Schönheit auf, die frei by allen Fehlern waren [138]. So wuchs der Bodhisattva mit unendlicher Ehrung und mit großer Glanzesfülle heran.

Note

134.
Die Blumen des Baumes Dalbergia arborea.
135.
D. h. die die sechs Sinne in ihrer Gewalt haben. Der sechste Sinn ist das Denken.
136.
Kondanna ist also kein Personenname, sondern ein Familienname wie Gotama usw.
137.
Auf Deutsch etwa: „die Fünfzahl-Theras“; vgl. unten Anm. 163a.
138.
Nämlich by den im Jataka 538 aufgeführten Fehlern der Ammen.
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