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J b2.05
{Sutta: J i 001 } {Vaṇṇanā: atta. b2.05|atta. b2.05}
Das Säe-Fest
b2.05
übersetzt aus dem Pali ins Deutsche von:
Julius Dutoit

Eines Tages aber war das Säe-Fest des Königs. Diesen Tag schmückte man die ganze Stadt wie einen Götterpalast. Alle Sklaven, Diener u. dgl. versammelten sich im Königspalaste mit neuen Gewändern bekleidet und mit duftenden Kränzen u. ä. geziert. Für die Arbeit des Königs werden tausend Pflüge bespannt. An diesem Tage aber waren hundertacht weniger einem zugleich mit den Zügeln und Jochknoten der Ochsen mit Silber verziert. An dem Pfluge aber, auf den sich der König stützte, war die Verzierung aus rotem Golde; auch die Hörner, Zügel und Stachelstöcke der Ochsen waren mit Gold verziert.

Als nun der König mit großem Gefolge hinauszog, nahm er auch seinen Sohn mit. An dem Orte seiner Tätigkeit war ein Rosenapfelbaum mit vielen Blättern und dichtem Schatten. Unter diesem bereitete man für den Prinzen das Lager; darüber befestigte man einen Baldachin, der mit goldenen Sternen verziert war, umgab ihn mit einer Zeltwand und stellte eine Wache dabei auf. Dann ging der König mit allem Schmuck geziert und umgeben von seinen Ministern nach dem Orte, wo gepflügt werden sollte. Dort ergriff den König den goldnen Pflug, die Minister, die hundertacht weniger einen silbernen Pflüge, die Ackersleute nahmen die übrigen Pflüge. Mit diesen pflügten sie allenthalben. Der König ging von der einen Seite nach der anderen und kam dann von der anderen Seite nach der ersten wieder zurück; an diesem Orte genoss er großes Glück.

Die Ammen, die um den Bodhisattva herumsaßen, dachten: „Wir wollen das Glück des Königs sehen“, und gingen vom Innern des Zeltes hinaus. Der Bodhisattva blickte nach allen Seiten umher; als er niemand sah, stand er rasch auf, setzte sich mit gekreuzten Beinen nieder, beobachtete das Ein- und Ausatmen und erreichte so den ersten Grad der Ekstase. Die Ammen, die mit Essen und Trinken beschäftigt waren, verspäteten sich etwas. Da verging der Schatten der übrigen Bäume; der von jenem Baume aber wurde kreisrund und blieb. Die Ammen dachten jetzt: „Der Königssohn ist allein“, hoben rasch das Zelt in die Höhe und gingen hinein; da sahen sie den Bodhisattva auf seinem Lager mit gekreuzten Beinen sitzen. Als sie dies Wunder gewahrten, gingen sie zum Könige hin und meldeten ihm folgendes: „O Fürst, der Prinz sitzt so da; während der Schatten der anderen Bäume vergangen ist, ist der Schatten des Rosenapfelbaumes kreisrund geworden und geblieben.“ Der König kam rasch herbei und sah das Wunder; mit den Worten: „Dies ist die zweite Verehrung für dich, mein Sohn“, bezeigte er seinem Sohn seine Verehrung.

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