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J 238
{Sutta: J ii 236|J 238|J 238} {Vaṇṇanā: atta. J 238|atta. J 238}
Die Erzählung von dem einen Wort
238
Ekapada-Jataka (Ekapadajātakaṃ)
übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:
Julius Dutoit

Ach bitte, nur ein einz'ges Wort

[§A]

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen Gutsbesitzer. — Zu Savatthi nämlich wohnte ein Gutsbesitzer. Eines Tages nun stellte sein Sohn, der auf seinem Schoße saß, an ihn die Frage nach dem Tore des Heiles [1]. Jener dachte: „Diese Frage gehört zum Bereiche des Buddha; kein andrer wird im Stande sein, sie zu beantworten.“ Und er begab sich mit seinem Sohne nach dem Jetavana.

Hier begrüßte er den Meister und sagte darauf: „Herr, dieser mein Sohn hat, während er auf meinem Schoße saß, an mich die Frage nach dem Tore des Heiles gestellt. Da ich dies nicht verstehe, bin ich hierher gekommen. Beantwortet, Herr, diese Frage!“ Der Meister erwiderte: „Nicht nur jetzt, o Laienbruder, ist dieser Knabe auf sein Heil bedacht, sondern auch früher schon war er auf sein Heil bedacht und stellte an Weise diese Frage. Auch in der Vorzeit beantworteten Weise diese Frage; aber infolge des Schwindens der Erinnerung an die früheren Existenzen weiß er es nicht mehr.“ Nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B]

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva in der Großkaufmannsfamilie seine Wiedergeburt. Als er herangewachsen war, bekam er nach dem Tode seines Vaters die Großkaufmannsstelle. — Einmal nun fragte ihn sein junger Sohn, der ihm auf dem Schoße saß: „Vater, sagt mir etwas, das nur aus einem einzigen Worte besteht und mancherlei Nutzen in sich fasst!“ Und er sprach folgende erste Strophe:

[§1] „Ach bitte, nur ein einz'ges Wort, das vielen Nutzen in sich schließt, das sag mir, Vater, das vereinigt, wodurch ich Heil mir kann erwerben.“

Sein Vater aber sprach, ihm antwortend, folgende zweite Strophe:

[§2] „‘Klug’ ist, mein Sohn, das eine Wort, das vielen Nutzen in sich birgt; wenn dies mit Tugend ist verbunden und auch Geduld noch in sich schließt, reicht's hin, die Freunde zu beglücken, die Feinde aber zu verderben.“

So beantwortete der Bodhisattva die Frage seines Sohnes. Dieser erwarb sich in der von seinem Vater angegebenen Art das Heil und gelangte dann an den Ort seiner Verdienste.

[§C]

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen und die Wahrheiten verkündet hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten (am Ende der Verkündigung der Wahrheiten aber gelangten Vater und Sohn zur Frucht der Bekehrung): „Damals war der Sohn derselbe wie jetzt, der Großkaufmann von Benares aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem einen Wort

Anmerkungen:

1.
Vgl. dazu das 84. Jātaka.
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