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Nahrung für das Erwachen
Die Rolle der passenden Aufmerksamkeit
vom
Ehrw. Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Alternative Version: alte ATI-Ausgabe
Alternative Formate: [PDF icon]

Der Buddha benutze niemals die Wörter "reine/bloße Aufmerksamkeit (Gewahrsamkeit)" in seinen Meditationsanleitungen. Dieses deshalb, weil er sah, das Aufmerksamkeit (Gewahrsamkeit) niemals in reiner, bloßer oder unbedingter Form aufkommt. Sie ist immer gefärbt von Ansichten und Vorstellungen, den Benennungen, die Sie neigen dem Ereignis hinzuzufügen, und durch Absichten: Ihre Wahl, was Sie Aufmerksamkeit schenken und Ihren Zweck aufmerksam zu sein. Wenn Sie die bedingte Natur jedes einzelnen Aktes der Aufmerksamkeit nicht verstehen, mögen Sie annehmen, daß ein Moment nichtreaktiver Aufmerksamkeit, ein Moment des Erwachens ist. Und auf diese Weise übersehen Sie eine der grundlegendsten Einsichten der buddhistischen Meditation: wie selbst das einfachste Ereignis im Geist, eine Bedingung für Festhalten und Leiden formen kann. Wenn Sie ein bedingtes Ereignis, als unbedingt annehmen, verschießen Sie das Tor zum Unbedingten. So ist es wichtig, die bedingte Natur von Aufmerksamkeit und Buddhas Empfehlungen, wie man sie als passende Aufmerksamkeit schult, zu verstehen, um einen Faktor auf dem Pfad zu sein, der über Aufmerksamkeit (Gewahrsein) hinaus geht und zu völligem Erwachen führt.

Der Pāli-Begriff für Aufmerksamkeit (Gewahrsamkeit) ist manasikāra.. Sie mögen gehört haben, daß der Begriff für Achtsamkeit, sati, Aufmerksamkeit (Gewahrsamkeit) bedeutet, aber das ist nicht wie der Buddha den Begriff nutzte. Achtsamkeit, in seinem Gebrauch, bedeutet etwas im Geist zu behalten. Wenn sie die Einrichtung von Achtsamkeit (satipaṭṭhāna) ausüben, verbleiben Sie gesammelt am Beobachten des Gegenstandes, den Sie, als Ihren Rahmen der Bezugnahme, gewählt haben: den Körper, Gefühle, Geist oder Geistesqualitäten. Dieses wird anupassanā genannt. Achtsamkeit, ist eine von drei Qualitäten, die Sie zu Anupassanā bringen. Dessen Funktion ist es, den Rahmen der Bezugnahme im Geist zu behalten, sich ihm zu erinnern. Zur selben Zeit müssen sie wachsam (sampajāna) sein, klar bewußt darüber, was Sie tun, um sicher zu gehen, daß Sie tatsächlich das tun, wessen Sie sich versuchen zu erinnern, daß sie es tun; und begeistert (ātapin), um es geschickt zu tun. Die Handlung des Einrichtens von Achtsamkeit in dieser Weise, im Achtsam, Wachsam und Begeistert zu sein, formt dann das Thema oder den Gegenstand (nimitta) der rechte Konzentration.

Wenn Sie sich zum Beispiel auf den Atem, an sich und für sich, als Ihren Rahmen der Bezugnahme, sammeln, bedeutet Anupassanā, fortwährend auf den Atem zu achten. Achtsamkeit bedeutet einfach sich zur erinnern, daran zu bleiben, es stets im Geist zu behalten, wobei Wachsamkeit zu wissen bedeutet, was der Atem tut und wie gut Sie an ihm bleiben. Begeisterung ist die Anstrengung, all diese Dinge geschickt zu tun. Wenn alle dieser Handlungen völlig koordiniert bleiben, dann formen diese das Thema Ihrer Konzentration.

Um zu verstehen, wie passende Aufmerksamkeit (Gewahrsein) in Zusammenhang mit dieser Übung funktioniert, müssen Sie so zuerst verstehen, wie Aufmerksamkeit normalerweise, in einem ungeübten Geist, funktioniert.

In den Lehren über bedingtes Mitaufkommen, des Buddhas Erklärung wie Anläße zusammenspielen, um die Bedingungen für Leiden zu schaffen, erscheint Aufmerksamkeit früh in diesem Ablauf, in dem Faktor für geistige Ereignisse, “Name (nāma)” genannt, wo es selbst vor den Sinnesträgern und Sinnesberührung kommt. Aber es ist nicht der erste Gegenstand in der Liste. Es folgt nach Unwissenheit, Gestaltung und Bewußtsein.

“Unwissenheit”, hier, bedeutet nicht generelles Fehlen von Wissen. Es bedeutet Erfahrungen nicht in Begriffen der vier edlen Wahrheiten zu betrachten: Leiden, seine Ursache, seine Beendigung und der Pfad zu dessen Beendigung. Jedes andere Rahmenwerk, Erfahrungen zu betrachten, ganz gleich wie durchdacht, würde als Unwissenheit betrachtet werden. Typische Beispiele im Kanon, beinhalten Dinge im Rahmen von Selbst und Andere zu sehen, oder als Existenz und Nichtexistenz: Was bin ich? Was bin ich nicht? Existiere ich? Existiere ich nicht? Existieren Dinge außerhalb von mir? Tun sie es nicht?

Diese unwissenden (ignoranten) Weisen des Betrachtens, bedingen dann die Wege, wie wir beabsichtigt den Körper, Sprache und geistige Zustände gestalten oder manipulieren. Der Atem ist das primäre Mittel für die Gestaltung von Körperzuständen, und praktische Erfahrung zeigt, daß, mit dem Aufkommenlassen von Gefühlen des Behagens oder des Unbehagens, es auch einen Einfluß auf geistige Zustände hat. Wenn gefärbt von Unwissenheit, kann selbst Ihr Atem als Ursache des Leidens agieren. Was sprachliche Zustände betrifft, sind gerichtete Gedanken und Erwägungen, die Mittel für das Gestalten von Wörtern und Sätzen, während die geistigen Zustände, von Gefühlen (Wohl, Weh, weder-Wohl-noch-Weh) und Vorstellungen (die Wertungen, die wir Dingen anfügen) gestaltet werden.

Sinnesbewußstsein ist von diesen Gestaltungen gefärbt. Und dann, basierend auf die Bedingung von Unwissenheit, Gestaltung und Sinnesbewußtsein, kommt der Akt von Aufmerksamkeit (Gewahrsein), als ein Teil des geistig-körperlichen Ereignisses, genannt Name-und-Form, auf.

Als ob die Grundvoraussetztung für Aufmerksamkeit nicht schon komplex genug wäre, fügt die Nebenbedingung Name-und-Form, noch eine weitere Stufe der Komplexität hinzu. “Form” bedeutet, von der Form des Körpers, wie von innen heraus, als Beschaffenheiten der Erde (Festigkeit), Wasser (Flüssigkeit), Wind (Energie) und Feuer (Hitze), erfahren, und wie mit der Tätigkeit des Atmens geformt. “Name” beinhaltet nicht nur Aufmerksamkeit (Gewahrsamkeit), sondern auch Absicht, abermals als eine Wiederholung von Gestaltung im Generellen; Gefühl und Vorstellung, abermals als ein Wiederholung von geistiger Gestaltung; und Berührung, welches hier offensichtlich die Berührung zwischen all den angeführten Faktoren, die bereits angeführt wurden, bedeutet.

Alle diese Bedingungen, zusammenarbeitend unter dem Einfluß von Unwissenheit, sind was normalerweise jeden Akt der Aufmerksamkeit, gegenüber einen der sechs Sinne, färben: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Sinn von Körperempfindung und Sinn des Geistes, der Geistesqualitäten und Gedanken erkennt. Selbst wenn Sie sich der Berührung an einem Sinn bewußt sind, sind Bedingungen des Geistes vorausgehend, um Leiden und Streß, aus dieser Berührung, zu erzeugen.

Aus dem heraus, und zahlreich Weiteres könnte über diese Bedingungen gesagt werden, solle es klar sein, daß einfaches Handeln in Aufmerksamkeit, alles andere als rein/bloß ist. Sie ist gewöhnlich von unwissenden Sichtweisen, und beabsichtigten Handlungen, beeinflußt von diesen Ansichten, geformt. Als Ergebnis daraus ist es üblicher Weise unpassend: den falschen Dingen angetan, und aus falschem Grund, damit das Problem von Streß und Leiden zusammenziehend anstelle es zu entlassen.

Wie kann also Aufmerksam in die andere Richtung umgeschult werden? Unübersehbar sollte es von der Bedingung Unwissenheit befreit sein, aber das bedeutet nicht, daß es gänzlich von den Bedingungen befreit sein muß, oder gar sein kann. Alles in Allem würde dieses einen Akt des Willens bedürfen, und dieser Akt des Willens würde von einem korrekten und pragmatischen Verständnis von Leiden und seiner Ursache geformt sein müssen. Auch müßte dieser Willensakt und das Verständnis fortwährend im Geist getragen werden, sodaß Aufmerksamkeit effektiv umgeschult werden kann.

So Anstelle von allen Bedingungen entzogen zu sein, erfordert Aufmerksamkeit ein neues Set an Bedingungen, um sie passend zu machen. Das ist warum Buddha sagte, daß diese Faktoren des Pfades mit Verstehen, Willen und Erinnerung, rechter Ansicht, rechter Anstrengung und rechter Achtsamkeit, zusammenspielend, sich um jeden Schritt auf dem Pfad drehen. Rechte Ansicht versorgt mit dem Vermögen, Dinge in Begriffen der Vier Edlen Wahrheiten zu sehen; rechte Anstrengung aktiviert die Begierde und Absicht, geschickt auf diesen Ansichten aufbauend zu handeln; während rechte Achtsamkeit mit der soliden Basis versorgt, sich diese Ansicht und diese Anstrengung, im Geist zu behalten.

Von diesen drei Faktoren des Pfades, kommt rechte Ansicht zu erst, denn es ist der direkte Gegensatz zu der vorausgehenden Bedingung durch Unwissenheit. Rechte Ansicht ist nicht nur einfaches Wissen über die vier Edlen Wahrheiten, es sieht Dinge in Begriffen von diesen Wahrheiten. Mit anderen Worten zeigt es, für eine Person, auf das Ende von Leiden und Streß abzielend, die vier hervorstechenden Faktoren, nach denen, für jeden gegebenen Moment, zu suchen ist. Zur selben Zeit sieht sie die passende Aufgabe oder Pflicht für jeden Faktor: Streß ist zu verstehen, seine Ursache abzulegen, seine Beendigung zu verwirklichen, und den Pfad zu dessen Beendigung zu entwickeln. Wie der Buddha in seiner ersten Zeremonie bemerkte, kommt dieses Wissen über die passende Aufgabe zu jeder Wahrheit, auf zwei Ebenen auf. Die erste Ebene identifiziert die Aufgabe. Die zweite erkennt, daß diese vervollständigt wurde. Zwischen der ersten und der zweiten, liegt die Ausübung, welche, weil sie das Meistern eines Geschickes jeder Aufgabe ist, schrittweise sein muß. Das ist warum es Pfad genannt wird.

Wie mit der Entwicklung von jedem Geschick, hat der Pfad unabwendbar seine Hochs und Tiefs. Mit anderen Worten, ist die Ausübung von abwechselnden Perioden der Unwissenheit und des Wissens gezeichnet, mit Wissen schrittweise stärker erwachsend und feiner werdend. Während den Perioden des Wissens, ist der Akt der Aufmerksamkeit, durch ein Verständnis von Leiden und seiner Ursache, unterrichtet. Es ist ebenfalls durch Absichten, welche darauf abzielen, eine Ende des Leidens herbeizubringen, gezeichnet, Absichten, ausgedrückt durch den Weg, wie Sie sich auf Ihren Atem, Ihre geistigen Handlungen von gerichteten Gedanken und Erwägungen, und Ihre Vorstellungen und Gefühle, beziehen. Diese Kombination aus weisen Verständnis und mitfühlender Absichten, ist was den Akt der Aufmerksamkeit, von einer Ursache für Leiden, zu einer Strategie für Gesundheit, wendet: eine gesunde Aufmerksamkeit. Diese heilende Aufmerksamkeit wird deshalb passend genannt, weil es Dinge in einer Weise betrachtet, die passend für die Annäherung der Pflicht der Edlen Wahrheiten ist, sich darauf sammelnd, welche Aufgabe, zu einen einzelnen Moment, zur Förderung benötigt wird.

Zum Beispiel, wenn Aufmerksamkeit auf das Verstehen von Leiden gesammelt werden sollte, ist die Rolle von passender Aufmerksamkeit, die Ansammlungen, die Bestandteile für einen Sinn von Selbst, in solcher Weise zu betrachten, sodaß es Nichtbegehren für diese herbeiführt.

“Ein tugendhafter Bhikkhu sollte sich in passender Weise diesen fünf Festhalteansammlungen als unbeständig, streßreich, eine Krankheit, ein Krebs, ein Pfeil, schmerzvoll, als eine Bedrängnis, Fremdling, eine Zersetzung, eine Leere, Nichtselbst, zuwenden (Aufmerksamkeit schenken). Welchen fünf? Form, als eine Festhalteansammlung, Gefühl... Vorstellung... Gestaltungen... Bewußtsein, als eine Festhalteansammlung... Denn es ist möglich, daß ein tugendhafter Bhikkhu, sich in passender Weise diesen fünf Festhalteansammlungen, als unbeständig... Nichtselbst zuwendend, die Frucht des Stromeintrittes (erste Stufe des Erwachens) verwirklichen würde.”

SN 22.122

Sich den Ansammlungen in dieser Weise zuwenden, hilft die Aufgabe des Ablegens jeglichen Verlangens, gegenüber den Ansammlungen, die Leiden verursachen, zu fördern.

Wenn es notwendig ist, Aufmerksamkeit auf das Entwickeln des Pfades zu sammeln, ist die Rolle von passende Aufmerksamkeit die Faktoren für das Erwachen zu nähren und die fünf Hindernisse, die dem im Weg stehen, auszuhungern. Hier ist, wo passende Aufmerksam, sich der Ausübung der Einrichtung von Achtsamkeit, annimmt, und indem Achtsamkeit solide eingerichtet ist, ist es die erste Größe für das Erwachen. So ist eine der ersten Rollen von passender Aufmerksamkeit, die Entwicklung von Achtsamkeit zu nähren.

Das Bildnis von Nähren und Aushungern ist direkt mit der Einsicht in Bedingtheit verbunden, welche die grundlegende Botschaft von Buddhas Erwachen formt. Tatsächlich, als er das Thema der Bedingtheit jungen Novizen vorstellte, stellte er es als die Handlung des Fütterns da: Alle Wesen, sagte er, bestehen aufgrund von Nahrung. Wenn deren Existenz von Essen abhängig ist, dann endet es, wenn sie der Nahrung entzogen werden. Dieses Gleichnis für das Problem des Leidens anwendend, führt zu dem Schluß, daß Leiden von Umständen abhängig ist, und es, durch Aushungern der Bedingungen, zu einem Ende, gebracht werden kann.

In der durchdachtesten Ausdrucksweise, fügt Buddhas Einsicht in die Bedingtheit jedoch an, daß jeder Moment aus drei Arten von Faktoren zusammengesetzt ist: Ergebnisse von vergangenen Absichten, gegenwärtigen Absichten und Ergebnisse von gegenwärtigen Absichten. Weil viele vergangene Absichten Einfluß auf jeden gegebenen Moment haben können, bedeutet diese, daß da viel potenzieller Einfluß aus der Vergangenheit sein kann, hilfreich oder verletzen, im Körper und Geist, zu jeder gegebenen Zeit, aufscheinend. Die Rolle von passender Aufmerksamkeit ist, sich auf was immer für ein Einfluß potentiell hilfreich ist, zu sammeln, und diesen in solcher Weise zu betrachten, um geschickte Absichten in der Gegenwart zu fördern.

Die Nahrungslehrrede (Āhāra Sutta, SN 46.51) gibt an, wie passende Aufmerksamkeit zu den Vermögen in der Gegenwart hinzugefügt werden kann, um die Hindernisse auszuhungern und die Faktoren für das Erwachen zu nähren. Im Bezug auf die Hindernisse bemerkt es, daß:

  1. Sinnesbegierde wird durch unpassende Aufmerksam auf Thema von Schönheit genährt und, mit passender Aufmerksamkeit auf das Thema des Unschönen, ausgehungert. Mit anderen Worten wenden Sie, um Sinnesbegierde auszuhungern, ihre Aufmerksamkeit von den schönen Aspekten eines begehrten Gegenstandes ab, und sammeln es Anstelle an dessen unattraktiven Seiten.
  2. Übelwollen wird durch unpassende Aufmerksamkeit dem Thema von Störung genährt, und mit der passenden Aufmerksamkeit auf Geistesbefreiung durch Wohlwollen, anteilnehmende Freude und Gleichmut, ausgehungert. Mit anderen Worten wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit von den störenden Bestückungen, die Übelwollen entfachen, ab, und wenden es Anstelle darauf, wie viel mehr Freiheit der Geist erfährt, wenn er diese erhabenen Haltungen, als inneres Zuhause, kultivieren kann.
  3. Faulheit und Trägheit werden durch unpassende Aufmerksamkeit auf Gefühle der Langeweile, Schläfrigkeit und Abgestumpftheit, genährt. Sie werden durch passende Aufmerksamkeit, gegenüber jeglichem gegenwärtigen Vermögen an Energie und Anstrengung, ausgehungert.
  4. Rastlosigkeit und Angst werden durch unpassende Aufmerksamkeit, gegenüber einer Abwesenheit von Gestilltheit im Geist, genährt, und mit passender Aufmerksamkeit gegenüber jeder geistigen Gestilltheit, die gegenwärtig ist, ausgehungert. Es ist einfach eine Frage herauszufinden, wie die Momente von Bereichen der Gestilltheit aufspürt, gewürdigt und ermuntert werden.
  5. Unklarheit wird durch unpassende Aufmerksamkeit zu Themen, die abstrakt und gemutmaßt sind genährt, und mit passender Aufmerksamkeit für geschickte und ungeschickte Qualitäten im Geist, ausgehungert. Mit anderen Worten sammeln sie sich, Anstelle sich auf eine Angelegenheit zu konzentrieren, die nicht durch das Beobachten in der Gegenwart behoben werden kann, auf Angelegenheiten, die es können: welche Geistesqualität resultiert in Verletzung, und welche tut das nicht.

In Kurze wird jedes Hindernis durch Umwälzen von beidem, dem Fokus und der Qualität Ihrer Aufmerksamkeit, ausgehungert.

Wie auch immer, mit den Faktoren des Erwachens, Achtsamkeit, Untersuchung von Qualitäten, Beharrlichkeit, Verzücken, Gestilltheit, Konzentration (die vier Jhānas) und Geichmut, besteht der Prozess des Nährens aus dem Ändern der Qualität Ihrer Aufmerksamkeit. Die Lehrreden führen jeden der Faktoren mit seiner potentiellen Grundlage an, sagend, daß der Faktor durch unpassende Aufmerksamkeit ausgehungert, und durch passende Aufmerksamkeit genährt wird. Mit einer Ausnahme, sagen die Lehrreden nicht was jede Grundlage ist. Augenscheinlich ist der Zweck dessen, den Meditierenden herauszufordern. Sobald sie Anleitungen in Achtsamkeit und Konzentration erhalten haben, sollten Sie, mit ihrer eigenen Erfahrung, versuchen zu identifizieren was die potenzielle Grundlage für jeden Faktor des Erwachens ist.

Die eine Ausnahme ist jedoch erhellend. Die Grundlage für die zweite Größe des Erwachens, Untersuchung von geistigen Qualitäten, ist die (erg.: Begutachtung der) Anwesenheit von geschickten und ungeschickten Qualitäten im Geist. Diesen Qualitäten passende Aufmerksamkeit zu schenken, nährt nicht nur den Faktor der Untersuchung von geistigen Qualitäten, sonder hungert das Hindernis von Unklarheit aus, und zur selben Zeit versorgt es mit dem Rahmenwerk, wie Sie für sich selbst, die Grundlagen für jede der verbleibenden Größen für das Erwachen, identifizieren können.

Von diesen Faktoren, ist Gleichmut der naheliegendste, um das, was manchmal als reines Gewahrsein (reine Aufmerksamkeit) oder nichtagierendes Bewußtsein beschrieben wird. Doch selbst Gleichmut, ist durch Ansichten und Absichten bedingt. Zum Beispiel zeigt der Buddha in MN 101 auf, daß wenn Sie ungeschickte Qualitäten in Geist gegenüber stehen, Sie beobachten werden, daß manche von ihnen nur durch abgestimmte Anstrengung vergehen werden, in anderen Fällen ist nichts mehr erforderlich, als mit Gleichmut darauf zu sehen. Aber selbst dieser Gleichmut ist von einem Verständnis von geschickt und ungeschickt bedingt, und motiviert das Ungeschickte wegzumachen.

Tatsächlich hat Gleichmut viele Ebenen und eine kritischere Einsicht, auf einer höheren Ebene der Ausübung, wird selbst den Gleichmut in den verfeinerten jhānischen Zuständen, in welchen Bewußtsein und sein Objekt völlig als “Eins” erscheinen, als gestaltet ersehen: bedingt und willentlich. Im Erlangen dieser Erkenntnis, neigt sich der Geist, dem was “nicht-gestalten” (attammayatā, lit. “nicht-aus-diesem-gemacht-keit”) genannt wird, zu, wo Sie ganz und gar nichts, zu den Daten der sinnlichen Erfahrung, hinzufügen.

Die Bewegung von Gleichmut zu Nichtgestalten, ist kurz in dieser berühmten Passage beschrieben:

“Dann, Bāhiya, solltet Ihr auch selbst so üben: Im Bezug auf das Gesehene, wird da nur das Gesehene sein. Im Bezug auf das Gehörte, nur das Gehörte. Im Bezug auf das Empfundene, nur das Empfundene. Im Bezug auf das Wahrgenommene, nur das Wahrgenommene. Dieses ist, wie Ihr Euch üben sollt. Wenn da für Euch nur das Gesehene, im Bezug auf das Gesehene sein wird, nur das Gehörte, im Bezug auf das Gehörte, nur das Empfundene, im Bezug auf das Empfundene, nur das Wahrgenommene, im Bezug auf das Wahrgenommene, dann, Bāhiya, ist da kein Ihr in Verbindung damit. Wenn da kein Ihr in Verbindung damit ist, ist da kein Ihr da. Wenn da kein Ihr da ist, seid ihr weder hier noch dort drüben noch zwischen den zwei. Dieses, nur dieses, ist das Ende von Streß.”

Ud 1:10

An der Oberfläche mag diese Anweisung so erscheinen, als würde sie reine Gewahrsamkeit beschreiben, aber ein genauerer Hinblick zeigt, daß etwas mehr vor sich geht. Um zu beginnen, kommt diese Anweisung in zwei Teilen einher: Rat, wie man Aufmerksamkeit üben soll und eine Versprechen, daß das Ergebnis vom Ausüben der Aufmerksamkeit, auf diese Art kommen wird. Mit anderen Worten, arbeitet die Ausübung immer noch auf der bedingten Ebene von Ursache und Wirkung. Es ist etwas, was getan werden muß. Das bedeutet, daß es von eine Absicht geformt wird, welche im Gegenzug von einer Ansicht geformt wird. Absicht und Ansicht, werden durch das “Ergebnis” in der Passage, informiert: Der Meditierende möchte das Ende von Streß und Leiden erlangen, und ist so gewillt den Pfad bis zu seinem Ende zu folgen. So ist, wie mit jeder anderen Ebene von passender Aufmerksamkeit, die Aufmerksamkeit, die hier entwickelt wird, bedingt von rechter Ansicht (dem Wissen, daß Ihre gegenwärtigen Absichten, die ultimative Quelle von Streß sind) und motiviert durch die Begierde, dem Streß ein Ende zu machen. Dieses ist, warum Sie Anstrengung ausüben, nichts an all die Potenziale, die aus der Vergangenheit kommen, hinzufügen.

Der Bedarf von rechter Ansicht scheint durch die Umstände, die diese Anweisung umgeben, widerlegt zu sein. Nicht zuletzt sind diese die ersten Anweisungen, die Bāhiya von Buddha erhalten hat, und er erlangt Erwachen unmittelbar danach, und so würde es erscheinen, daß sich dieses von selbst vervollständigt hat. Wie auch immer, wird in der vorausgehenden Passage, Bāhiya als ungewöhnlich gewissenhaft und zur Ausübung motiviert beschrieben. Er war bereits klar darüber, das Erwachen durch Handeln erlangt wird, und die Anweisungen kommen als Erwiderung aus seine Bitte nach einer Lehre, die im zeigen wird was nun, für sein langfristiges Wohlergehen und Glück, zu tun ist: ein Frage, die MN 135 als ein Fundament für Weisheit und Einsicht aufzeigt. So enthält seine Haltung alle Samen von rechter Ansicht und rechter Absicht. Weil er weise war, der Buddha lobte ihn später als den führendsten Schüler in Belangen von Schnelligkeit in seiner Einsicht, war es ihm möglich, diese Samen unmittelbar zur Fruchtung zu bringen.

Ein Vers von SN 35.95, welches der Buddha besagt, die Bedeutung der Anweisung an Bāhiya auszudrücken, wirft Licht darauf, wie Bāhiya diese Samen entwickelt haben mag.

Nicht begehrlich gegenüber Form — mit Achtsamkeit fest, Form sehend — ungebehrlich im Geist, weis er und bleibt nicht festgebunden dort. Während eine Form sehend — und selbst Gefühle erfahrend — fällt es weg und häuft sich nicht an. So einer achtsam zieht. So keinen Streß anhäufend, wird von einem gesagt, in der Gegenwart der Ungebundenheit zu sein.

(Gleich für Klänge, Gerüche, Geschmäcker, Berührungsempfindungen und Geistesqualitäten oder Gedanken.)

SN 35.95

Bemerken Sie zwei Worte in diesem Vers: achtsam und unbegehrlich. Der Bezug zu Achtsamkeit unterliegt dem Bedarf, sich bedingt selbst an die Absicht zu erinnern, nichts dem Potenzial aus der Vergangenheit hinzuzufügen. Auch dieses deutet wieder auf die willentliche Natur von Aufmerksamkeit hin, die hier zu entwickeln ist.

MN 106 offeriert eine alternative Art des Ausdruckes dieser Absicht und bietet zur selben Zeit weiter Untersuchungen des Zustandes, den der Geist durchwandert, wenn es im Geist behalten wird. Des Geistes Absicht ist diese: ‘Es sollte nicht sein, es sollte mir nicht aufkommen, er wird nicht sein, es wird mir nicht aufkommen. Was ist, was ins entstehen gekommen ist, das werde ich ablegen.’ Wie der Buddha in dieser Lehrrede sagt, wir eine Person, welche diese Absicht verfolgt, Begehren nach Zeichen, Klängen usw., ablegen und im Gleichmut der Dimension von weder Vorstellung noch Nichtvorstellung ankommen. Aber wenn seine Einsicht noch nicht genug scharf ist, wird er oder sie, sich einfach dazu bewegen, den Fokus von Begehren von Sinnlichkeit und geistigen Eingaben, zu Gleichmut selbst zu wenden, und damit fixiert auf dieser Ebene verbleiben. So ist die Wichtigkeit im zweiten, oben erwähnten Wort, Nichtbegehren, welche den Umstand herauszeichnet, daß Begehren der entscheidende Faktor ist, der normalerweise dem Gesehenen, Gehörten, Empfundenen und Wahrgenommenen zugefügt wird, und somit jener Faktor, der in jeder möglichen Weise abgeschnitten werden sollte.

Manche Auslegungen der Anweisungen an Bāhiya identifizieren den hinzugefügten Faktor als eine metaphysische Ansicht, daß da etwas hinter den Daten der Erfahrung sein mag, aber diese Art von metaphysischer Ansicht, so sie auch eine Grundlage für Begehren formen kann, ist nur eine von vielen solcher Grundlagen. Der Glaube, daß da etwas da draußen sein kann, das ergriffen und eingenommen werden kann, kann augenscheinlich eine Bedingung für Begehren schaffen, so kann es aber auch ein Glaube, daß da nicht ist: Wenn da nicht ist, ist da nichts, was durch Geben von Begierde dazu, verletzt werden kann. Daraus kommen Ideen, die alle Arten von Ausreden für verletzende Begierden, haben können. So sollte der Meditierende vorsichtig sein, nicht irgend welche Annahmen, den Daten der Erfahrung, die Begehren auf jeden Fall nähren würden, hinzuzufügen, zu gestalten oder zu formen. Und dieses erfordert mehr als reines Gewahrsein. Es erfordert rechte Ansicht darüber, wie Begierde arbeitet und was es erfordert diese zu verhindern.

SN 22.36 und SN 23.2 zeigen, wie unsere Sinn wer wir sind, durch unsere Begierde definiert ist, auf. Selbst wenn wir nicht vorsätzlich über “Selbst” denken, so wie wenn wir völlig von einer Aktivität eingenommen sind, Eins mit der Handlung, kann da Begehren für diese Einsheit, mit einen starken Sinn von “hier sein”, “das Tun sein”, oder “das Wissen sein”, sein, welches Identität in subtiler Form ist.

Aber wenn Einsicht scharf genug ist, um zu sehen, daß selbst dieser Gleichmut gestaltet und bedingt ist, etwas was getan wird (siehe MN 137 und 140), kann jede Begierde dafür ebenfalls abgeschnitten werden. Wenn Begierde fortwährend kein Platz zum Landen gegeben wird, ist da keine Keimzelle für einen “Platz" von irgend einer Art: kein “hier”, kein “da”, keine Keimzelle für Sinnesidentifikation, um auch nicht irgend etwas, irgend wo rundherum konstruieren zu können. Dieses erklärt, warum der Zustand von Nichtgestalten in Begriffen von “leer von Platz” ausgedrückt wird: “Wenn da kein Du in dem ist, ist da kein Du da. Wenn da kein Du da ist, bist Du weder hier noch dahinter, oder zwischen den zwei.”

Mit dem völligen Schwinden von Begierde, kann die letztliche Absicht, um Begierde abzuschneiden, ebenso fallen. Wenn sie gefallen ist, mit keinen Bedarf sie mit einer anderen zu ersetzen, ist nichts mehr konstruiert. Dieses bringt eine wahre Öffnung zum Todlosen mit sich, welche über alle Bedingungen hinaus liegt, selbst über die Bedingungen von rechter Ansicht, Achtsamkeit und passender Aufmerksamkeit.

Die außergewöhnliche Natur dieser Erfahrung wird mit dem Vers aufgezeigt, der die Lehrrede an Bāhiya abschließt:

Dort wo Wasser, Erde, Feuer und Wind keinen Fußhalt haben: Dort die Sterne nicht scheinen, die Sonne nicht sichtbar ist. Dort erscheint der Mond nicht. Dunkelheit dort nicht gefunden werden kann. Und wenn ein Held, durch Klugheit ein Brahmane, [dieses] für sich selbst verwirklicht hat, dann von Form und Formlosigkeit, von Segen und Schmerz, ist er befreit.

Ud 1:10

Wenn sich eine erwachte Person aus dieser Erfahrung erhebt und das Umgehen mit den Umständen von Zeit und Raum wieder aufnimmt, ist es mit einer völlig neue Perspektive. Aber selbst dann, hat er/sie Nutzen von passender Aufmerksamkeit. Wie der Ehrw. Sāriputta in SN 22.122 bemerkt:

“Ein Bhikkhu, der Arahatschaft erlangt hat, sollte sich in passender Weise diesen fünf Festhalteansammlungen als unbeständig, streßreich, eine Krankheit, ein Krebs, ein Pfeil, schmerzvoll, als eine Bedrängnis, Fremdling, eine Zersetzung, eine Leere, Nichtselbst, zuwenden. Auch wenn, für einen Arahat, da nichts mehr weiter zu tun ist, und nichts zu ergänzen, zu dem was getan wurde, führen diese Dinge immer noch, wenn entwickelt und betrieben, zu beidem, zu einem angenehmen Aufenthalt in hier und jetzt, und zu Achtsamkeit und Wachsamkeit.”

So ist es wichtig zu verstehen, daß da keine solche Sache wie reine Achtsamkeit (reines Gewahrsamsein) in der Praxis von Buddhas Lehren ist. Anstelle zu versuchen eine unbedingte Form von Aufmerksamkeit zu kreieren, nimmt sich die Ausübung an, ein Set von geschickten Bedingungen für das Beenden von Leiden und Streß, zu erzeugen. So diese Bedingungen einmal gut entwickelt sind, verspricht der Buddha, daß sie gut dienlich sind, selbst nach dem Moment des Erwachens, den gesamten Weg, bis zu Ihrem letzten Tod.

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