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Der Weg zum Nirvana ist mit guten Vorsätzen gepflastert
von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
BGM-Studiengruppe
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Alternative Formate: [book icon] Ein Druckversion finden sie in dem Buch: Edle Strategie. Um eine gedruckte Version diese Buches zu erbitten, schreiben sie bitte an: Buddhistischen Gemeinschaft München oder direkt per email: Email an BGM e.V.

Es gibt einen alten Spruch, der besagt, dass der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert ist, das ist aber nicht wirklich der Fall. Der Weg zur Hölle ist vielmehr gepflastert mit Vorsätzen, die unachtsam, lustvoll oder böse sind. Gute Absichten wohlmeinend und harmlos pflastern Wege zu den Himmeln des Glücks. Warum haben sie dann aber so einen schlechten Ruf? Aus drei Hauptgründen. Einer ist, dass nicht alle guten Absichten tatsächlich geschickt sind. Obwohl sie wohlgemeint sind, können sie fehlgeleitet und für den Anlass unangemessen sein und so Schmerz und Bedauern zur Folge haben. Ein zweiter Grund ist, dass wir oft die Qualität unserer eigenen Absichten missverstehen. Wir können zum Beispiel eine zweideutige Absicht für gut halten und dann enttäuscht sein, wenn diese dann zweideutige Resultate zeitigt. Ein dritter Grund ist, dass wir leicht fehldeuten, in welcher Weise Absichten ihre Ergebnisse zeitigen – so dass, wenn die schmerzlichen Ergebnisse böser Absicht in der Vergangenheit das Resultat einer guten Absicht in der Gegenwart verdunkeln, wir dennoch unserer gegenwärtigen Absicht die Schuld am Schmerz geben. Das Zusammenspiel all dieser Gründe bringt uns dazu, das Potenzial guter Absichten ernüchtert wahrzunehmen. In der Folge werden wir ihnen gegenüber entweder zynisch oder lassen einfach die Sorgfalt und Geduld vermissen, die erforderlich wären, um diese Absichten zu perfektionieren.

Eine der bedeutendsten Entdeckungen des Buddha ist die, dass unsere Absichten die Hauptgestaltungsfaktoren unseres Lebens sind, und dass der geschickte Umgang mit ihnen erlernt werden kann. Wenn wir ihnen mit der gleichen Achtsamkeit, Beharrlichkeit und Unterscheidungsfähigkeit begegnen, die nötig sind, um jede Kunstfertigkeit zu erlagen, so können wir sie bis zu einem Punkt perfektionieren, an dem sie in jeder gegebenen Situation nicht mehr zu Bedauern oder schädlichen Resultaten führen können. Zuletzt werden sie uns sogar zu unserem größtmöglichen Glück bringen. Unsere Absichten auf diese Weise zu trainieren, erfordert jedoch eine tiefe Ebene des Selbstgewahrseins. Aber warum ist das so? Wenn ihr die Gründe für unsere Enttäuschung über gute Absichten sorgfältig betrachtet, so werdet ihr herausfinden, dass sie alle auf Täuschung beruhen: Täuschung beim Formulieren unserer Absichten, Täuschung darüber, wie wir unsere Absichten einschätzen und Täuschung beim Umgang mit ihren Resultaten. Wie der Buddha uns sagt, ist Verblendung eine der drei Hauptwurzeln unserer ungeschickten geistigen Gewohnheiten, während die beiden anderen Gier und Abneigung sind. Diese unheilsamen Wurzeln liegen verschlungen mit heilsamen Wurzeln, nämlich Geisteszuständen, die frei von Gier, Abneigung und Verblendung in der Erde des ungeschulten Herzens liegen. Wenn wir diese unheilsamen Wurzeln nicht isolieren und ausgraben können, so können wir uns unserer Absichten nie ganz sicher sein. Selbst wenn eine heilsame Absicht im Geist vorhanden zu sein scheint, können doch die unheilsamen Wurzeln Triebe nach oben senden, die uns hinsichtlich dessen blenden, was tatsächlich vor sich geht. Wenn wir diesen Sachverhalt illustrieren könnten, so würde das Bild etwa folgendermaßen aussehen: Der direkte Weg zur Hölle ist mit schlechten Absichten gepflastert, wobei einige dieser Absichten sich oberflächlich betrachtet als gute Absichten ausgeben. Mit guten Absichten gepflasterte Wege, die in die himmlischen Gefilde des Glücks führen einige davon recht geschickt zweigen von der einen Wegseite ab, verlaufen sich aber nur zu oft im Unterholz des Unheilsamen und wir finden uns stattdessen plötzlich auf der Straße zur Hölle wieder. Eine Entdeckung des Buddha ist, dass die heilsamen Wurzeln wachsen und wirkungsvoll den Weg zur Hölle blockieren können, wenn wir sie nähren; wenn wir das Unterholz des Unheilsamen roden und seine Wurzeln ausgraben, können wir unsere guten Absichten zu immer höheren Ebenen des Heilsamen entwickeln, bis sie uns zu einem grenzenlosem Glück führen und kein Pfad mehr benötigt wird.

Der grundlegendste Schritt in diesem Prozess besteht darin, sicher zu stellen, dass wir dem Weg zur Hölle fernbleiben. Wir tun das, indem wir Großzügigkeit und Tugend praktizieren und dabei ganz bewusst ungeschickte Absichten durch geschicktere ersetzen. Dann verfeinern wir unsere Absichten durch Meditation noch weiter und graben so die Wurzeln von Gier, Hass und Verblendung aus, um zu verhindern, dass sie die Entscheidungen beeinflussen, die unser Leben formen. Gier und Hass sind manchmal leicht zu entdecken, aber die Verblendung bleibt naturgemäß meist verborgen. Wenn wir verblendet sind, dann wissen wir ja nicht, dass wir verblendet sind. Daher muss sich unsere Meditation darauf konzentrieren, unsere Fähigkeiten der Achtsamkeit und der Aufmerksamkeit zu stärken, so dass wir die Verblendung erkennen und entwurzeln können, bevor sie von unserem Geist Besitz ergreift.

Die grundlegendsten Meditationsanweisungen des Buddha zur Verfeinerung der Absichten beginnen nicht auf Kissen, sondern mitten im alltäglichen Lebens. Sie sind in einer Rede des Buddha an seinen jungen Sohn Rahula enthalten und gehen auf zweifache Weise gegen die Zwickmühle der Verblendung vor. Die erste ist das, was die frühen Buddhisten als „weises Erwägen“ bezeichneten: die Fähigkeit, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen, Fragen, die direkt die Ursachen für Lust und Schmerz treffen, ohne dass sich der Geist in unnötiger Verwirrung verfängt. Die zweite Vorgehensweise ist die Freundschaft mit bewundernswerten Menschen: Umgang mit Menschen zu pflegen, die tugendhaft, freigiebig und weise sind und von ihnen zu lernen. Diese beiden Faktoren, so sagte der Buddha, sind die hilfreichsten inneren und äußeren Stützen für einen Menschen, der dem Pfad folgt.

Der Buddha riet seinem Sohn Rahula, alle Handlungen als Spiegel zu benutzen, um die Qualität seines Geistes reflektieren zu können. Jedes Mal bevor er handele und hier bezieht sich „handeln“ auf jegliche Aktivität, die sich in Gedanken, Worten oder Taten äußert, solle er über das Resultat nachdenken, das er aus diesem Handeln erwarte und sich dann fragen: „Wird dies mir selbst oder anderen schaden oder wird es das nicht?“ Wenn es schaden würde, so sollte er es unterlassen. Wenn es harmlos schiene, so könne er weitermachen und handeln. Der Buddha riet Rahula jedoch zur Vorsicht, er solle seinen Erwartungen nicht blind vertrauen. Auch während der Handlung solle er sich fragen, ob nicht doch unerwartete, schlechte Folgen entstehen könnten. Wenn das so sei, solle er aufhören. Wenn nicht, könne er seine Handlung zu Ende führen. Sogar dann wäre jedoch die Aufgabe des Reflektierens noch nicht beendet. Er solle auch die kurzund langfristigen Folgen der Handlung wahrnehmen. Wenn eine Handlung in Worten oder Taten damit ende, dass sie Schaden verursache, dann solle er einen ebenfalls auf dem Pfad praktizierenden Gefährten darüber informieren und auf dessen Rat hören. Wenn die verfehlte Handlung lediglich ein Werk des Geistes war, so solle er Schamgefühl und Abscheu für diese Art des Denkens entwickeln. In beiden Fällen solle er beschließen, nie wieder den gleichen Fehler zu begehen. Wenn jedoch die langfristigen Folgen des ursprünglichen Handelns ohne Fehl waren, so solle er sich darüber freuen, auf dem rechten Weg zu sein und seine Übungen fortsetzen.

Wir können daraus ersehen, dass der beste Weg um Verblendung aufzudecken darin besteht, aus unseren eigenen Fehlern zu lernen. Die Art und Weise in der Buddha dieses Prinzips formuliert beinhaltet jedoch noch wichtige Implikationen. Es erfordert die Qualität der Ehrlichkeit und Reife sich selbst gegenüber in Bereichen, in denen sie gewöhnlich schwer zu finden sind, nämlich wenn wir unsere eigenen Absichten und die Ergebnisse unseres Handelns bewerten.

Schon als Kinder lernen wir, zum Selbstschutz über unsere Absichten unehrlich zu sein: „Das wollte ich gar nicht tun“, „Ich kann nichts dafür“, „Ich habe nur meinen Arm geschwungen und dann ist er mir hineingelaufen.“ Nach einer Weile beginnen wir, unsere eigenen Ausreden zu glauben und möchten es uns selbst nicht gerne eingestehen, wenn unsere Absichten nicht edel sind. So wird es uns also zur Gewohnheit, unsere Absichten nicht zu benennen, wenn wir mit einer Entscheidung konfrontiert werden. Wir weigern uns, die Konsequenzen unseres Handelns zu bedenken und leugnen in vielen Fällen, dass wir überhaupt eine Wahl hatten. So beginnt unser Suchtverhalten und auch unseren ungeschickten Absichten wird damit freier Lauf gelassen.

Eine ähnliche Dynamik umgibt unsere Reaktionen auf die Konsequenzen unseres Tuns. Wir lernen schon früh zu leugnen. „Es war nicht meine Schuld“ oder „Es war schon zerbrochen, als ich mich darauf gelegt habe“ usw. Wir verinnerlichen dann diesen Prozess als eine Möglichkeit, unser Selbstbild zu bewahren in einem Ausmaß, dass es uns bald zur zweiten Natur wird und wir die Augen vor den Auswirkungen unserer Fehler verschließen.

Wie der Buddha uns zeigt, müssen wir Begehren und Unwissenheit ablegen, wenn wir das Leiden beenden wollen; aber wenn wir uns selbst gegenüber hinsichtlich unserer Absichten nicht ehrlich sein können, wie können wir dann Begehren rechtzeitig wahrnehmen um es aufzugeben? Wenn wir dem Prinzip von Ursache und Wirkung in unserem Handeln nicht ins Auge sehen können, wie werden wir jemals Unwissenheit überwinden? Unwissenheit wird weniger durch einen Mangel an Information verursacht als durch einen Mangel an SelbstGewahrsein und Ehrlichkeit. Um die Edlen Wahrheiten zu verstehen, ist es erforderlich, dass wir mit uns selbst in genau den Bereichen ehrlich sind, in welchen Ehrlichkeit am schwierigsten ist.

Das erfordert auch Reife. Beim Überprüfen unserer Absichten müssen wir lernen wie wir zu ungeschickten Motiven auf eine Weise nein sagen können, die widerstandsfähig genug ist, um sie im Zaum zu halten aber doch nicht so unnachgiebig, dass sie in den Untergrund der unterbewussten Repression getrieben werden. Wir können lernen, den Geist als ein Komitee anzusehen: Die Tatsache, dass unwürdige Impulse von Mitgliedern des Komitees ausgehen, bedeutet nicht, dass wir unwürdig sind. Wir müssen nicht für alles, was dem Komitee vorgelegt wird, Verantwortung übernehmen. Unsere Verantwortung liegt stattdessen in unserer Macht, etwas anzunehmen oder abzulehnen.

Zugleich sollten wir erwachsen genug sein um zugeben zu können, dass unsere gewohnten oder spontanen Impulse nicht immer vertrauenswürdig sind: Der erste Gedanke ist nicht immer der Beste. Wir sollten zugeben können, dass das, was wir jetzt gerne tun würden, später Konsequenzen haben könnte die sich vielleicht gar nicht gut anfühlen. Wie der Buddha sagte, stehen uns zu jedem Zeitpunkt vier Handlungsmöglichkeiten offen: etwas, das wir tun wollen und das zu guten Resultaten führen würde; etwas, das wir nicht tun wollen und das zu schlechten Resultaten führen würde; etwas, das wir tun wollen, das aber zu schlechten Resultaten führen würde und dann etwas, das wir nicht tun wollen, das aber zu guten Resultaten führen würde. Für die beiden ersten Möglichkeiten ist keine Intelligenz erforderlich. Wir brauchen nicht lange überlegen, um das Erste zu tun und das Zweite zu unterlassen. Das wahre Maß unserer Intelligenz zeigt sich darin, wie wir mit den beiden letzten Wahlmöglichkeiten umgehen.

Die Ergebnisse unserer Handlungen zu prüfen, erfordert ebenfalls Reife: die reife Einsicht, dass Selbsteinschätzung nicht darauf aufgebaut werden kann, immer recht zu haben und dass es nicht erniedrigend oder degradierend ist, einen Fehler zuzugeben. Wir alle handeln aus einem Zustand der Verblendung heraus sogar der Buddha handelte aus dieser Verblendung heraus, als er das Erwachen suchte. Es ist also nur natürlich, dass Fehler auftreten werden. Unsere menschliche Würde liegt in unserer Fähigkeit begründet, diese Fehler zu erkennen sowie dem Beschluss, diese nicht zu wiederholen und darin, an diesem Beschluss auch festzuhalten. Das wiederum erfordert, dass wir durch Schuldgefühle oder Reue wegen unserer Fehler nicht geschwächt werden. Wie der Buddha erklärt, können unsere Schuldgefühle einen vergangenen Fehler nicht ungeschehen machen, aber sie können dem Geist die Kraft rauben, die er benötigt, um alte Irrtümer nicht zu wiederholen. Daher empfiehlt der Buddha, das Gefühl der Scham statt dem der Schuld. Sein Gebrauch des Wortes Scham beinhaltet allerdings etwas völlig Anderes als das Gefühl der Unwürdigkeit, das wir mit diesem Ausdruck häufig verbinden.

Erinnert euch daran, dass beide, Buddha und Rahula, Angehörige der edlen Kriegerklasse waren und ein starkes Gefühl für die eigene Ehre und Würde hatten. Und bedenkt auch, dass der Buddha zu Rahula sagte, dass er seine früheren Fehler, aber nicht sich selbst, als beschämend ansehen solle. Das weist darauf hin, dass es unter Rahulas Würde wäre, in einer Weise zu handeln, die nicht als ehrenhaft ist. Die Tatsache, dass er seine Handlungen als beschämend ansehen kann, ist ein Zeichen seiner Ehre und auch ein Zeichen dafür, dass er fähig sein wird sie nicht zu wiederholen. Ein solches Ehrgefühl ist es, das einem reifen, gesunden und produktivem Schamempfinden zugrunde liegt.

Auf den ersten Blick könnten wir annehmen, dass beständige Selbstreflektion dieser Art unser Leben nur komplizierter macht, wo es doch schon kompliziert genug erscheint; aber die Anweisungen des Buddha sind tatsächlich ein Versuch, die Fragen in unserem Geist auf das Nützlichste und Wesentlichste zu reduzieren. Er warnt ausdrücklich davor, uns zu viele Fragen aufzubürden, besonders jene, die zu nichts führen und uns handlungsunfähig zurücklassen: „Wer bin ich?“; „Bin ich im Grunde ein guter Mensch?“; „Bin ich eine unwürdige Person?“ Stattdessen weist der Buddha uns an, das Augenmerk auf unsere Absichten zu richten, damit wir sehen können, wie sie unser Leben formen. Außerdem empfiehlt er, die Prozesse von Ursache und Wirkung so zu meistern, dass sie unser Leben auf eine zunehmend bessere Weise gestalten. Auf diese Weise entwickelt jeder große Künstler oder Handwerker Kunstfertigkeit und Meisterschaft.

Die Betonung auf die hinter unseren Handlungen verborgenen Absichten und den daraus resultierenden Konsequenzen werden vom Alltagsleben auch mit auf den Meditationssitz übertragen und versehen unsere Meditation mit dem richtigen Blickwinkel. Wenn wir unsere Handlungen in Bezug auf Ursache und Wirkung, auf heilsam und unheilsam überprüfen, fangen wir bereits damit an, das Erlebte entsprechend der zwei Gruppen von Variablen zu betrachten, welche die Vier Edlen Wahrheiten bilden: Das Entstehen von Stress (unheilsame Ursache), der Pfad zum Ende von Stress (heilsame Ursache), Stress (unheilsames Ergebnis), und das Vergehen von Stress (heilsames Ergebnis). Die Art und Weise, in welcher der Buddha Rahula empfahl, die Ergebnisse seines Handelns sowohl während der Handlung als auch danach zu beurteilen spiegelt die Einsicht wieder, die den Kern seines Erwachens darstellt, nämlich dass Absichten zu Resultaten in der unmittelbaren Gegenwart und auch in der Zukunft führen.

Wenn wir den gegenwärtigen Moment aus dieser Perspektive betrachten, bemerken wir, dass unser Erleben in der Gegenwart nicht „einfach so passiert“. Stattdessen sind sie ein Produkt unserer Verwicklung in den gegenwärtigen Absichten, deren Resultaten und auch in den Konsequenzen früherer Absichten wobei den gegenwärtigen Absichten die wichtigste Rolle zukommt. Je mehr wir auf unsere Beteiligung achten, desto mehr können wir sie aus dem Halbdunkel des Unterbewussten in das volle Licht unseres Gewahrseins bringen. Dort können wir unsere Absichten durch bewussten Versuch und Irrtum schulen, bis diese Absichten immer geschickter werden. Das ermöglicht uns, unsere Erfahrung von Leid und Schmerz in der Gegenwart zu verringern. So pflastern also heilsame Absichten den Weg zu geistiger Gesundheit und zu Wohlbefinden in der Alltagswelt unseres Lebens.

Während wir daran arbeiten, unsere Absichten zu immer höheren Ebenen der Geschicklichkeit zu entwickeln, bemerken wir, dass die perfektesten Absichten immer jene sind, die den Geist sicher in einem klaren Gewahrsein der Gegenwart verankern. Indem wir sie nutzen, um mit der Gegenwart vertrauter zu werden, gelangen wir zu der Erkenntnis, dass alle gegenwärtigen Absichten, ganz gleich wie geschickt sie auch sein mögen, uns doch belasten. Der einzige Weg zur Befreiung von dieser Last ist es, eine Entwirrung all der Absichten zuzulassen, die das Geflecht unserer gegenwärtigen Erfahrungen darstellen. Das öffnet die Tür zu einer Dimension unbegrenzter Freiheit die jenseits davon liegt. So also pflastern geschickte Absichten den gesamten Weg bis zum Rande des Nirvana. Und von dort an kann der Pfad ebensowenig aufgezeigt werden wie die Spur der Vögel durch den Himmelsraum.