[reload all]
[simple read]

AN 10.176
PTS: A v 263
Cunda Kammaraputta Sutta: An Cunda den Silberschmied
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Anmerkung des Übersetzers: Entsprechend dem Maha-parinibbana Sutta (DN 16) ist Cunda der Silberschmied jener, der Buddha die letzte Speise vor seiner (Buddhas) völligen Befreiung, darbietet.

Ich habe gehört, daß der Befreite zu einem Anlaß nahe Pava, in des Silberschmied Cundas Mango-Hain, verweilte. Dann ging Cunda, der Silberschmied , zum Befreiten und, mit der Ankunft, sich vor ihm verneigt, setze er sich an eine Seite. Als er dort saß, sagte der Befreite zu ihm: "Cunda, zu wessen Rituale der Reinigung stimmst du zu?"

"Der Brahmanen der Westlichen Länder, Herr, jene, die Wasserkrüge tragen, Schmuck aus Wasserpflanzen tragen, Feuer verehren und mit Wasser reinigen: diese verkünden Reinigungsrituale, denen ich zustimme."

"Und welche Art der Reinigungsrituale haben dieser verkündet, diese Brahmanen der Westlichen Länder, die Wasserkrüge tragen, Schmuck aus Wasserpflanzen tragen, Feuer verehren und mit Wasser reinigen?"

"Das ist der Fall, in dem die Brahmanen der Westlichen Länder... ihre Schüler dazu bringen, ihre Ausübung in so zu durchzuführen: 'Komm nun, mein guter Mann: Steh zu passender Zeit aus deinem Bett auf und berühre die Erde. Wenn du keine Erde berührst, berühre feuchten Kuhmist. Wenn du keinen feuchten Kuhmist berührst, berühre grünes Gras. Wenn du kein grünes Gras berührst, verehre ein Feuer. Wenn du kein Feuer verehrst, erweise der Sonne mit gefaltenen Händen Respekt. Wenn du nicht der Sonne mit gefaltenen Händen Respekt erweist, gehe drei Mal, zur Abenddämmerung hinunter ins Wasser... dessen ich zustimme."

"Cunda, die Reinigungsrituale verkündet von den Brahmanen der Westlichen Länder... sind eine Sache; die Reinigung in der Zucht der Noblen etwas völlig anderes."

"Aber wie ist da Reinigung in der Zucht der Noblen, Herr? Es wäre gut, wenn der Befreite mich lehren würde, wie da Reinigung in der Zucht der Noblen ist."

"In diesem Fall, Cunda, höre zu und gib gut Acht. Ich werde Sprechen."

"Wie ihr meint, Herr", erwiderte Cunda der Silberschmied.

Der Befreite sagte: "Da sind drei Wege, mit welchen man unrein durch körperliche Handlungen gemacht ist, vier Wege, mit welchen man unrein durch sprachliche Handlungen, und drei Wege, mit welchen man unrein durch geistige Handlungen gemacht ist.

Ungeschickte körperliche Handlungen

"Und wie ist einer unrein in drei Wegen, durch körperliche Handlungen, gemacht? Da ist der Fall, in der eine bestimmte Person Leben nimmt, ein Jäger ist, blutiger Hände, dem Töten und Schlachten ergeben, Lebewesen kein Erbarmen zeigend. Er nimmt was nicht gegeben ist. Er nimmt Dinge in der Art eines Diebes, aus einem Dorf oder der Wildnis, die anderen gehören und von ihnen nicht gegeben wurden. Er verwickelt sich in sinnliches Fehlverhalten. Er lässt sich sexuell mit jenen ein, die von deren Mütter, deren Väter, deren Brüder, deren Schwestern, deren Verwandten oder deren Dhamma beschützt sind; jenen mit Ehegatten, jenen die Bestrafungen nach sich ziehen, oder selbst mit jenen, die mit Blumen von einem anderen Mann gekrönt sind. Das ist, wie einer unrein in drei Wegen, durch körperliche Handlungen, gemacht ist.

Ungeschickte sprachliche Handlungen

"Und wie ist einer unrein in vier Wegen, durch sprachliche Handlungen, gemacht? Das ist der Fall, in dem sich eine bestimmte Person an falscher Rede beteiligt. Wenn er zu einer Dorfversammlung, einem Gruppentreffen, einer Versammlung seiner Verwandten, seiner Gilde oder zur Obrigkeit [d.h. eine königliche Gerichtsprozedur] gerufen wurde, wenn er als Zeuge gefragt wird: 'Komm und erzähle uns, guter Mann, was du weißt': Wenn er nicht weiß, sagt er: 'Ich weiß'. Wenn er weiß, sagt er: 'Ich weiß nicht'. Wenn er nicht gesehen hat, sagt er: 'Ich habe gesehen'. Wenn er gesehen hat, sagt er: 'Ich habe nicht gesehen'. So erzählt er bewußte Lügen zu seinem eigenen Zweck, zum Zweck anderer oder zum Zweck von bestimmtem Lohn. Er beteiligt sich an entzweiender Rede. Was er gehört hat, erzählt er dazu jene Leute da, von den Leuten hier zu trennen. So trennt er jene die vereint sind und stiftet Unfrieden zwischen jenen, die sich getrennt haben, er liebt Stammesdenken, erfreut sich am Stammesdenken, genießt Stammesdenken, spricht Dinge, die Stammesdenken erzeugen. Er beteiligt sich an schmähender Rede. Er spricht Worte die grob, schneidend, bitter für andere, schmähend für andere sind, Zorn provozierend und Konzentration zerstören. Er beteiligt sich an nutzlosem Geschwätz. Er spricht zu unpassender Zeit, spricht was nicht Sache ist, was nicht im Einklang mit dem Ziel, dem Dhamma und der Vinaya ist, Worte die es nicht wert sind sie aufzubewahren. Dies ist, wie einer unrein in vier Wegen, durch sprachliche Handlungen, gemacht ist.

Ungeschickte geistige Handlungen

"Und wie ist einer unrein in vier Wegen, durch geistige Handlungen, gemacht? Da ist der Fall, in dem eine bestimmte Person habgierig ist. Er begehrt die Besitztümer von anderen, denkend: 'Oh, wäre das was anderen gehört nur mein!' Er hält Überwollen aufrecht, verkommen in den Entschlüssen seines Herzens: 'Mögen diese Lebewesen getötet werden oder abgeschnitten oder zerdrückt oder zerstört, oder mögen sie erst gar nicht existieren!' Er hat falsche Ansicht, ist eingenommen von der Art wie er die Dinge sieht: 'Da ist nichts gegeben, nichts ist dargeboten, nichts ist geopfert. Da ist keine Frucht oder Resultat von guten oder schlechten Handlungen. Da ist nicht diese Welt, keine nächste Welt, keine Mutter, kein Vater, keine spontan wiedergeborenes Wesen; keine Brahmanen oder Besinnliche, die rechtes schreiten und rechtens praktizieren, die diese Welt und die nächste verkünden, nachdem sie es direkt für sich selbst wissen und verwirklicht haben.' Dies ist, wie einer unrein in vier Wegen, durch geistige Handlungen, gemacht ist.

"Diese, Cunda, sind die zehn Fährten von ungeschickten Handlung. Wenn eine Person mit diesen zehn Fährten der ungeschickten Handlung bestückt ist, dann, auch wenn er zu passender Zeit von seinem Bett aufsteht und die Erde berührt, ist er immer noch unrein. Wenn er die Erde nicht berührt, ist er immer noch unrein. Wenn er feuchten Kuhmist berührt, ist er immer noch unrein. Wenn er keinen feuchten Kuhmist berührt, ist er immer noch unrein. Wenn er grünes Gras berührt... Wenn er grünes Gras nicht berührt... Wenn er ein Feuer verehrt... Wenn er kein Feuer verehrt... Wenn er der Sonne mit gefaltenen Händen Respekt erweist... Wenn er der Sonne nicht mit gefaltenen Händen Respekt erweist... Wenn er drei Mal, zur Abenddämmerung hinunter ins Wasser geht... Wenn er nicht drei Mal, zur Abenddämmerung hinunter ins Wasser geht, ist er immer noch unrein. Warum ist das? Weil diese zehn Fährten der ungeschickten Handlung unrein sind und Unreinheit verursachen. Weiters, als ein Resultat, bestückt mit diesen zehn Fährten der ungeschickten Handlung zu sein, ist [Wiedergeburt in der] Hölle angemeldet, ist [Wiedergeburt in einem] Tierschoß angemeldet, ist [Wiedergeburt in der] Welt der hungrigen Schatten angemeldet - diese oder irgend ein anderer schlechter Bestimmungsort.

"Nun, Cunda, da sind diese drei Wege, mit welchen man rein durch körperliche Handlungen gemacht ist, vier Wege, mit welchen man rein durch sprachlichen Handlungen, und drei Wege, mit welchen man rein durch geistige Handlungen gemacht ist.

Geschickte körperliche Handlung

"Und wie ist einer rein in drei Wegen, durch körperliche Handlungen gemacht? Da ist der Fall, in dem eine bestimmte Person abgelegt hat Leben zu nehmen, vom Nehmen von Leben absteht. Er verweilt seine Rute niedergelegt, sein Messer niedergelegt, gewissenhaft, gnadenvoll, mitfühlend für das Wohlsein aller Lebewesen. Abgelegt das Nehmen von dem was nicht gegeben, steht er ab zu nehmen was nicht gegeben ist. Er nimmt nicht in der Art eines Diebes, Dinge in einem Dorf oder der Wildnis, die anderen gehören und von ihnen nicht gegeben wurde. Sinnliches Fehlverhalten abgelegt, steht er von sinnlichem Fehlverhalten ab. Er lässt sich nicht sexuell mit jenen ein, die von deren Mütter, deren Väter, deren Brüder, deren Schwestern, deren Verwandten oder deren Dhamma beschützt sind; jenen mit Ehegatten, jenen die Bestrafungen nach sich ziehen, oder selbst mit jenen, die mit Blumen von einem anderen Mann gekrönt sind. Das ist, wie einer rein in drei Wegen, durch körperliche Handlungen, gemacht ist.

Geschickte sprachliche Handlung

"Und wie ist einer rein in vier Wegen, durch sprachliche Handlungen, gemacht? Das ist der Fall, in dem sich eine bestimmte Person falsche Rede abgelegt hat, von falscher Rede absteht. Wenn er zu einer Dorfversammlung, einem Gruppentreffen, einer Versammlung seiner Verwandten, seiner Gilde oder zur Obrigkeit gerufen wurde, wenn er als Zeuge gefragt wird: 'Komm und erzähle uns, guter Mann, was du weißt': Wenn er nicht weiß, sagt er: 'Ich weiß nicht'. Wenn er weiß, sagt er: 'Ich weiß'. Wenn er nicht gesehen hat, sagt er: 'Ich habe nicht gesehen'. Wenn er gesehen hat, sagt er: 'Ich habe gesehen'. So erzählt er keine bewußte Lügen zu seinem eigenen Zweck, zum Zweck anderer oder zum Zweck von bestimmtem Lohn. Falsche Rede abgelegt, steht er von falscher Rede ab. Er spricht die Wahrheit, haltet an der Wahrheit fest, ist standhaft, zuverlässig, kein Betrüger der Welt. Entzweiende Rede abgelegt, steht er von entzweiender Rede ab. Was er hier gehört hat, erzählt er nicht dazu, jene Leute dort, von den Leuten hier zu trennen. Was er dort gehört dort, erzählt er nicht dazu, jene Leute hier, von den Leuten dort zu trennen. So vereint er jene, die sich getrennt haben und festigt jene, die vereint sind, er liebt Eintracht, erfreut sich an Eintracht, genießt Eintracht, spricht Dinge, die Eintracht erzeugen. Schmähende Rede abgelegt, steht er von schmähender Rede ab. Er spricht Worte, die beruhigend für das Ohr sind, die zugetan sind, die zu Herzen gehen, die höflich, anziehend und angenehm, für Leute im Allgemeinen, sind. Unnützes Geschwätz abgelegt, steht er von unnützem Geschwätz ab. Er spricht zu passender Zeit, spricht was Sache ist, was im Einklang mit dem Ziel, dem Dhamma und der Vinaya ist. Er spricht Worte die es wert sind, sie aufzubewahren, zeitgerecht, angemessen, umschreibend, in Verbindung mit dem Ziel. Die ist, wie einer rein in vier Wegen, durch sprachliche Handlungen, gemacht ist.

Geschickte geistige Handlungen

"Und wie ist einer rein in vier Wegen, durch geistige Handlungen, gemacht? Da ist der Fall, in dem eine bestimmte Person nicht habgierig ist. Er begehrt nicht die Besitztümer von anderen, denkend: 'Oh, wäre das was anderen gehört nur mein!' Er hält kein Überwollen aufrecht, ist nicht verkommen in den Entschlüssen seines Herzens. [Er denkt]: 'Mögen diese Lebewesen frei von Feindseligkeit sein, frei von Bedrängnis, frei von Sorgen und mögen sie mit Leichtigkeit auf sich selbst achten.' Er hat rechte Ansicht, ist nicht eingenommen, in der Art, wie er die Dinge sieht: 'Da ist was gegeben, was dargeboten ist, was geopfert ist. Da ist sind Früchte und Resultat von guten oder schlechten Handlungen. Da ist diese Welt und die nächste Welt. Da ist Mutter und Vater. Da sind spontan wiedergeborene Wesen; da sind Brahmanen oder Besinnliche, die rechtes schreiten und rechtens praktizieren, die diese Welt und die nächste verkünden, nachdem sie es direkt für sich selbst wissen und verwirklicht haben.' Dies ist, wie einer rein in vier Wegen, durch geistige Handlungen, gemacht ist.

"Diese, Cunda, sind die zehn Fährten von geschickten Handlung. Wenn eine Person mit diesen zehn Fährten der geschickten Handlung bestückt ist, dann, auch wenn er zu passender Zeit von seinem Bett aufsteht und die Erde berührt, ist er immer noch rein. Wenn er die Erde nicht berührt, ist er immer noch rein. Wenn er feuchten Kuhmist berührt, ist er immer noch rein. Wenn er keinen feuchten Kuhmist berührt, ist er immer noch rein. Wenn er grünes Gras berührt... Wenn er grünes Gras nicht berührt... Wenn er ein Feuer verehrt... Wenn er kein Feuer verehrt... Wenn er der Sonne mit gefaltenen Händen Respekt erweist... Wenn er der Sonne nicht mit gefaltenen Händen Respekt erweist... Wenn er drei Mal, zur Abenddämmerung hinunter ins Wasser geht... Wenn er nicht drei Mal, zur Abenddämmerung hinunter ins Wasser geht, ist er immer noch rein. Warum ist das? Weil diese zehn Fährten der geschickten Handlung rein sind und Reinheit verursachen. Weiters, als ein Resultat, bestückt mit diesen zehn Fährten der geschickten Handlung zu sein, ist [Wiedergeburt unter] den Devas angemeldet, ist [Wiedergeburt unter] menschlichen Wesen angemeldet - diese oder irgend ein anderer guter Bestimmungsort."

Als dies gesagt war, sagte Cunda, der Silberschmied, zum Befreiten: "Großartig, Herr! Großartig! Gerade so als ob Er aufgerichtet hätte was umgedreht war, freigelegt was verdeckt war, den Weg jemanden gezeigt hätte, der verloren war, oder eine Lampe ins Dunkle getragen hätte, sodaß jene mit Augen, Form sehen könnten, in selber Weise hat der Befreite - in vielen Zeilen der Begründung - das Dhamma klar gemacht. Ich nehme Zuflucht zum Befreiten, zum Dhamma und der Gemeinschaft der Bhikkhus. Möge sich der Befreite meiner als Laienanhänger, der zu ihm Zuflucht genommen hat, von diesem Tag an, für ein Leben, erinnern."

Siehe auch: AN 3.2; Iti 30; Iti 31.

[vorige Seite][nächste Seite]