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DN 15
PTS: D ii 55
Maha-nidana Sutta: Die Große Ursachen Lehrrede
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden [share a translation]

Des Übersetzers Einleitung

Dieses ist eine der tiefgründigsten Lehrreden im Pali-Kanon. Sie gibt den Lehren über bedingtes Mitaufkommen (paticca samuppada) und Nicht-Selbst (anatta), eine ausgedehnte Behandlung, in einem herausgezeichneten Zusammenhang, wie diese Lehren in der Praxis funktionieren.

Der erste Teil der Lehrrede nimmt die Faktoren des Bedingten Mitauskommens, in Abfolge von Wirkung und Ursache, her, und verfolgt diese einerseits zurück zur gegenseitigen Abhängigkeit von Name-und-Form (geistiger und körperlicher Aktivität), und zu Bewußtsein andererseits. In Verbindung mit diesem, ist es angebracht zu bemerken, daß das Wort "Große" im Titel der Lehrrede, eine doppelte Bedeutung haben mag: Das Wort "Lehrrede" verändernd, so es eine lange Lehrrede ist, und "Ursachen" verändernd, bezugnehmend auf den Umstand, daß Name-und-Form und Bewußtsein, als ursächliche Faktoren, für alles beschreibbare im Kosmos zählen können.

Nach dem Verfolgen des grundlegenden Ablaufes von Faktoren im ursächlichen Muster, betrachtet die Lehrrede deren Gegenzusammenhänge, zeigend, wie diese Streß und Leiden, beiderseits, im Individuum und auf der sozialen Ebene, erklären können.

Der zweite Teil der Lehrrede, der sich der Lehre über Nicht-Selbst annimmt, zeigt wie Bedingtes Mitaufkommen, Fokus auf diese Lehren in der Praxis gibt. Er beginnt mit einem Abschnitt der Beschreibung von Selbst, auf verschiedene Weise klassifizierend, wie eine Sinn von "Selbst", in Begriffen von Form definiert sein mag. Das Schema der Untersuchung, vorgestellt in diesem Abschnitt, klassische Ansichten des Selbst, entsprechend der Variablen von Form und Formlosigkeit; endlich und unendlich, bereits existierend, sich natürlich in die Zukunft entwickelnd, und veränderbar durch menschliche Anstrengung, deckt alle Theorien des Selbst, angeregt im den klassischen Upanisads, wie auch alle Theorien von Selbst oder Seele, vorgeschlagen in eher gegenwärtiger Zeit, ab. Die Annahme eines unendlichen Selbst in dieser Liste, zeigt die Lüge an dem Glauben, daß Buddhas Lehren über Nicht-Selbst, nichts mehr als ein Sinn von "getrenntem" oder "eingeschränktem" Selbst, waren. Die Lehrrede zeigt auf, daß selbst ein grenzenloser, unendlicher, allumfassender Sinn von Selbst, auf einer Besessenheit im Geist basiert, die abgelegt werden muß.

Der folgende Abschnitt über die Ent-Beschreibung von Selbst zeigt, daß es für den Geist möglich ist, ohne ein "Selbst" in die Erfahrung zu lesen, zu funktionieren. Die verbleibenden Abschnitte konzentrieren sich auf Wege, wie dieses getan werden kann, in dem man den Sinn von Selbst so behandelt, wie dieser zu den verschiedenen Aspekten von Name-und-Form in Bezug steht. Der erste dieser Abschnitte, Annahme eines Selbst, richtet sich auf den Sinn eines Selbst im Bezug auf Gefühl, einer der "Name"-Faktoren in Name-und-Form. Der nächste Abschnitt, die sieben Stadien von Bewußtsein, konzentriert sind auf Form, Formlosigkeit und Vorstellung, welches ein anderer der "Name"-Faktoren ist, welcher für Bewußtsein einen Platz zum landen und wachsen, auf der "Macro"-Ebene im Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, gibt. Der letzte Abschnitt, die Acht Emanzipationen, konzentriert sich auf Form, Formlosigkeit und Vorstellung auf der "Micro"-Ebene, in der Ausübung von meditativer Vertiefung (Jhana).

In jedem dieser Fälle, wenn der Sinn von Anhaften und Identifikation mit Name-und-Form gebrochen werden kann, ist die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Bewußtsein und Name-und-Form ebenfalls gebrochen. Dieses bringt völlige Freiheit von den Einschränkungen des "Ausmaß, zu dem da Mittel der Bezeichnung, Ausdruckes und Beschreibung sind... des Ausmaß, zu dem sich die Sphäre von Einsicht sich ausdehnt, des Ausmaß zu welchem sich der Kreis, für die Manifestation (Beschreibbarkeit) dieser Welt, dreht, (das heißt) Name-und-Form, zusammen mit Bewußtsein." Dieses ist die Befreiung, auf welche des Buddhas Lehren abzielt.

Bedingtes Mitaufkommen

Ich habe gehört, daß der Befreite zu einer Begebenheit unter den Kurus lebte. Nun hatten die Kurus ein Stadt Namens Kammasadhamma. Dort wartete der Ehrw. Ānanda den Befreiten auf, und mit Ankunft, sich vor dem Befreiten verneigt habend, setzte er sich an eine Seite. Als er dort saß, sagte er zum Befreiten: "Es ist verblüffend, Herr, es ist erstaunlich wie tief dieses Bedingte Mitaufkommen ist, und wie tief es erscheint, und nun erscheint es mir klar, so klar wie es sein kann."

[Der Buddha:] "Sagt das nicht, Ānanda. Sagt das nicht. Tief ist dieses Bedingte Mitaufkommen, und tief seine Erscheinung. Es ist aufgrund des Nichtverstehens und nicht Durchdringens dieses Dhammas, daß diese Generation wie ein verstrickter Faden, ein verknoteter Kneul aus Fäden, wie verfilzte Binse und Schilf ist, und nicht über Fortwandern, über die Ebenen der Entbehrung, des Elends und schlechter Aufenthalte hinaus geht.

"Wenn einer gefragt wird: 'Ist da eine aufzeigbare erforderliche Bedingung für Altern und Tod?', sollte einer antworten: 'Da ist.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Von welcher erforderlichen Bedingung kommen Altern und Tod?', sollte einer sagen: 'Altern und Tod kommen von Geburt, als deren erforderliche Bedingung.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Ist da eine aufzeigbare erforderliche Bedingung für Geburt?', sollte einer antworten: 'Da ist.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Von welcher erforderlichen Bedingung kommt Geburt?', sollte einer sagen: 'Geburt kommt von Werden, als seine erforderliche Bedingung.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Ist da eine aufzeigbare erforderliche Bedingung des Werdens?', sollte einer antworten: 'Da ist.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Von welcher erforderlichen Bedingung kommt Werden?', sollte einer sagen: 'Werden kommt von Festhalten, als seine erforderliche Bedingung.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Ist da eine aufzeigbare erforderliche Bedingung für Festhalten?', sollte einer antworten: 'Da ist.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Von welcher erforderlichen Bedingung kommt Festhalten?', sollte einer sagen: 'Festhalten kommt von Verlangen, als seine erforderliche Bedingung.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Ist da eine aufzeigbare erforderliche Bedingung für Verlangen?', sollte einer antworten: 'Da ist.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Von welcher erforderlichen Bedingung kommt Verlangen?', sollte einer sagen: 'Verlangen kommt von Gefühl, als seine erforderliche Bedingung.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Ist da eine aufzeigbare erforderliche Bedingung für Gefühl?', sollte einer antworten: 'Da ist.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Von welcher erforderlichen Bedingung kommt Gefühl?', sollte einer sagen: 'Gefühl kommt von Berührung, als seine erforderliche Bedingung.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Ist da eine aufzeigbare erforderliche Bedingung für Berührung?', sollte einer antworten: 'Da ist.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Von welcher erforderlichen Bedingung kommt Berührung?', sollte einer sagen: 'Berührung hat Name-und-Form, als seine erforderliche Bedingung.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Ist da eine aufzeigbare erforderliche Bedingung für Name-und-Form?', sollte einer antworten: 'Da ist.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Von welcher erforderlichen Bedingung kommt Name-und-Form?', sollte einer sagen: 'Name-und-Form kommt von Bewußtsein, als seine erforderliche Bedingung.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Ist da eine aufzeigbare erforderliche Bedingung für Bewußtsein?', sollte einer antworten: 'Da ist.'

"Wenn einer gefragt wird: 'Von welcher erforderlichen Bedingung kommt Bewußtsein?', sollte einer sagen: 'Bewußtsein kommt von Name-und-Form, als seine erforderliche Bedingung.'

"So kommt, Ānanda, von Name-und-Form, als eine erforderliche Bedingung, Bewußtsein. Von Bewußtsein, als eine erforderliche Bedingung, kommt Name-und-Form. Von Name-und-Form, als eine erforderliche Bedingung kommt Berührung. Von Berührung, als eine erforderliche Bedingung, kommt Gefühl. Von Gefühl, als eine erforderliche Bedingung, kommt Verlangen. Von Verlangen, als eine erforderliche Bedingung, kommt Festhalten. Von Festhalten, als eine erforderliche Bedingung, kommt Werden. Von Werden, als eine erforderliche Bedingung, kommt Geburt. Von Geburt als eine erforderliche Bedingung, kommen Altern, Tod, Kummer, Klage, Schmerz, Bedrängnis und Verzweiflung ins Spiel. So ist der Ursprung dieser gesamten Masse an Streß.

Altern und Tod

"'Von Geburt, als eine erforderliche Bedingung, kommt Altern und Tod.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Geburt, als eine erforderliche Bedingung, Altern und Tod kommt. Wenn da keinerlei Geburt wäre, auf keine Weise, von nichts, nirgendwo, (das heißt) von Devas, im Zustand von Devas, von Himmlischen, im Zustand von Himmlischen, von Geistern, im Zustand von Geistern, von Dämonen, im Zustand von Dämonen, von menschlichen Wesen, im Zustand von menschlichen Wesen, von Vierbeinern, im Zustand von Vierbeinern, von Vögel, im Zustand von Vögel, von Schlangen, im Zustand von Schlangen, oder irgend eines Lebewesens, in seinem entsprechenden Zustand, in der völligen Abwesenheit von Geburt, von der Beendigung von Geburt, würde da Altern und Tod zu erkennen sein?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Altern und Tod, (das heißt) Geburt.

Geburt

"'Von Werden, als eine erforderliche Bedingung, kommt Geburt.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Werden, als eine erforderliche Bedingung, Geburt kommt. Wenn da keinerlei Werden wäre, auf keine Weise, von nichts, nirgendwo, (das heißt) sinnliches Werden, Formwerden, oder Formloswerden, in der völligen Abwesenheit von Werden, von der Beendigung von Werden, würde da Geburt zu erkennen sein?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Geburt, (das heißt) Werden.

Werden

"'Von Festhalten, als eine erforderliche Bedingung, kommt Werden.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Festhalten, als eine erforderliche Bedingung, Werden kommt. Wenn da keinerlei Festhalten wäre, auf keine Weise, von nichts, nirgendwo, (das heißt) Festhalten an Sinnlichkeit, Festhalten an Regeln und Ausübung, Festhalten an Ansichten, Festhalten an Lehrmeinungen von Selbst, in der völligen Abwesenheit von Festhalten, von der Beendigung von Festhalten, würde da Werden zu erkennen sein?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Werden, (das heißt) Festhalten.

Festhalten

"'Von Verlangen, als eine erforderliche Bedingung, kommt Festhalten.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Verlangen, als eine erforderliche Bedingung, Festhalten kommt. Wenn da keinerlei Verlangen wäre, auf keine Weise, von nichts, nirgendwo, (das heißt) Verlangen nach Sinnlichkeit, Verlangen nach Werden, Verlangen nach Nichtwerden, in der völligen Abwesenheit von Verlangen, von der Beendigung von Verlangen, würde da Festhalten zu erkennen sein?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Festhalten, (das heißt) Verlangen.

Verlangen

"'Von Gefühl, als eine erforderliche Bedingung, kommt Verlangen.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Gefühl, als eine erforderliche Bedingung, Verlangen kommt. Wenn da keinerlei Gefühl wäre, auf keine Weise, von nichts, nirgendwo, (das heißt) Gefühl, geboren aus Berührung am Auge, Gefühl, geboren aus Berührung am Ohr, Gefühl, geboren aus Berührung an der Nase, Gefühl, geboren aus der Berührung an der Zunge, Gefühl, geboren aus der Berührung am Körper, oder Gefühl, geboren aus der Berührung am Verstand, in der völligen Abwesenheit von Gefühl, von der Beendigung von Gefühl, würde da Verlangen zu erkennen sein?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Verlangen, (das heißt) Gefühl.

Bedingt durch Verlangen

"Nun ist Verlangen abhängig von Gefühl, Suchen ist abhängig von Verlangen, Anschaffung ist abhängig von Suchen, Festsetzung ist abhängig von Anschaffung, Begehren und Begierde ist abhängig von Festsetzung, Anhaftung ist abhängig von Begehren und Begierde, Besitzgier ist abhängig von Anhaftung, Geiz ist abhängig von Besitzgier, Verteidigung ist abhängig von Geiz, und wegen Verteidigung, abhängig von Verteidigung, kommen zahlreiche schlechte, ungeschickte Erscheinungen ins Spiel: das Nehmen von Stöcken und Messer, Konflikte, Streit und Auseinandersetzungen; Anschuldigungen, entzweiende Sprache und Lügen.

"Und dieses ist der Weg, um zu verstehen warum es ist, daß mit Verteidigung zahlreiche schlechte, ungeschickte Erscheinungen ins Spiel kommen: das Nehmen von Stöcken und Messer, Konflikte, Streit und Auseinandersetzungen; Anschuldigungen, entzweiende Sprache und Lügen. Wenn da keinerlei Verteidigung wäre, auf keine Weise, von nichts, nirgendwo, in der völligen Abwesenheit von Verteidigung, von der Beendigung von Verteidigung, würden da zahlreiche ungeschickte Erscheinungen, das Nehmen von Stöcken und Messer, Konflikte, Streit und Auseinandersetzungen; Anschuldigungen, entzweiende Sprache und Lügen, ins Spiel kommen?"

"Nein, Herr."

"So ist es in diesem Fall die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für das Inspielkommen von zahlreichen schlechten, ungeschickten Erscheinungen, das Nehmen von Stöcken und Messer, Konflikte, Streit und Auseinandersetzungen; Anschuldigungen, entzweiende Sprache und Lügen, (das heißt) Verteidigung.

"'Verteidigung ist abhängig von Geiz.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Gefühl, als eine erforderliche Bedingung, Verlangen kommt. Wenn da keinerlei Geiz wäre, auf keine Weise, von nichts, nirgendwo, in der völligen Abwesenheit von Geiz, von der Beendigung von Geiz, würde da Verlangen zu erkennen sein?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Verteidigung, (das heißt) Geiz.

(Gleich zurück, der Kette von Bedingungen: Geiz, Anhaftung, Besitzgier, Begehren und Begierde, Festsetzung, Anschaffung und Suchen.)

"'Suchen ist abhängig von Verlangen.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Suchen, als eine erforderliche Bedingung, Verlangen kommt. Wenn da keinerlei Suchen wäre, auf keine Weise, von nichts, nirgendwo, (das heißt) Suchen nach Sinnlichkeit, Suchen nach Werden, Suchen nach Nichtwerden, in der völligen Abwesenheit von Geiz, von der Beendigung von Geiz, würde da Verlangen zu erkennen sein?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Suchen, (das heißt) Verlangen. So, Ānanda, fließen diese beiden Erscheinungen [die Kette der Bedingungen, die vom Verlangen zu Geburt, Alter und Tod führt, und die Kette von Bedingungen, die von Verlangen zu Streit usw. führt], als eine Gegensätzlichkeit (Dualität), zu einem Platz in Gefühl.

Gefühl

"'Von Berührung, als eine erforderliche Bedingung, kommt Gefühl.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Berührung, als eine erforderliche Bedingung, Gefühl kommt. Wenn da keinerlei Berührung wäre, auf keine Weise, von nichts, nirgendwo, (das heißt) Berührung am Auge, Berührung am Ohr, Berührung an der Nase, Berührung an der Zunge, Berührung am Körper, oder Berührung am Verstand, in der völligen Abwesenheit von Berührung, von der Beendigung von Berührung, würde da Gefühl zu erkennen sein?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Gefühl, (das heißt) Berührung.

Berührung

"'Von Name-und-Form, als eine erforderliche Bedingung, kommt Berührung.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Name-und-Form, als eine erforderliche Bedingung, Berührung kommt. Wenn die Qualitäten, Züge, Themen und Anzeiger, durch welche da ein Beschreibung der Name-Gruppe (geistige Aktivität) ist, alle abwesend wären, wurde Bezeichnungsberührung, im Bezug auf die Form-Gruppe (die körperliche Beschaffenheit) erkennbar sein?"

"Nein, Herr."

"Wenn die Umsetzungen, Zeichen, Themen und Anzeiger, mit welchen da eine Beschreibung der Form-Gruppe ist, alle abwesend wären, würde Bestandsberührung, im Bezug auf die Name-Gruppe erkennbar sein?"

"Nein, Herr."

"Wenn die Umsetzungen, Zeichen, Themen und Anzeiger, mit welchen eine Beschreibung der Name-Gruppe und Form-Gruppe ist, alle abwesend wären, würde Bezeichnungsberührung oder Bestandsberührung erkennbar sein?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Berührung, (das heißt) Name-und-Form."

Name-und-Form

"'Von Bewußtsein, als eine erforderliche Bedingung, kommt Name-und-Form.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Bewußtsein, als eine erforderliche Bedingung, Name-und-Form kommt. Wenn Bewußtsein nicht in den Mutterschoß niederkommen würde, würde Name-und-Form eine Gestalt im Schoß nehmen?"

"Nein, Herr."

"Wenn, nach der Niederkunft in einem Schoß, Bewußtsein abfahren würde, würde Name-und-Form, für diese Welt, erzeugt werden?"

"Nein, Herr."

"Wenn Bewußtsein des jungen Buden oder Mädchens abgeschnitten würde, würde Name-und-Form reifen, wachsen und Reife erreichen?"

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Name-und-Form, (das heißt) Bewußtsein."

Bewußtsein

"'Von Name-und-Form, als eine erforderliche Bedingung, kommt Bewußtsein.' So wurde es gesagt. Und dieses ist der Weg zu verstehen, wie von Name-und-Form, als eine erforderliche Bedingung, Bewußtsein kommt. Wenn Bewußtsein keinen Auftrittshalt in Name-und-Form erlangen würde, würde ein Insspielkommen der Ursache von Geburt, Altern und Streß, in der Zukunft, erkennbar sein?

"Nein, Herr."

"So ist dieses die Ursache, dieses der Grund, dieses der Ursprung, dieses die erforderliche Bedingung, für Bewußtsein, (das heißt) Name-und-Form.

"Dieses ist das Ausmaß zu dem da Geburt, Altern, Tod, Dahinscheiden und Wiederaufkommen ist. Dieses ist das Ausmaß, zu welchem da Mittel der Bezeichnung, des Ausdrucks und Beschreibung sind. Dieses ist das Ausmaß, zu welchem sich die Sphäre von Einsicht erdehnt, das Ausmaß, zu welchem sich der Kreis für die Manifestationen (Unterscheidbarkeiten) dreht, (das heißt) Name-und-Form, zusammen mit Bewußtsein.

Beschreibungen eines Selbst

"Zu welchem Ausmaß, Ānanda, beschreibt einer, wenn ein Selbst beschreibend? Entweder ein Selbst, besessen von Form und endlich, beschreibend, beschreibt einer das 'Mein Selbst ist besessen von Form und endlich.' Oder ein Selbst, besessen von Form und unendlich, beschreibend, beschreibt einer das 'Mein Selbst ist besessen von Form und unendlich'. Oder ein Selbst, formlos und Unendlich, beschreibend, beschreibt einer das: 'Mein Selbst ist formlos und unendlich.'

"Nun, der eine der, wenn ein Selbst beschreibend, es als besessen von Form und endlich beschreibt, beschreibt es entweder als besessen von Form und endlich in der Gegenwart, oder von solch einer Natur, daß es [natürlich] besessen von Form und endlich [in der Zukunft/nach dem Tod] werden wird, oder er glaubt das: 'Auch wenn es jetzt noch nicht in dieser Weise ist, werde ich mich ins Bestehen, auf diese Weise, umwandeln.' Das der Fall seiend, ist es passend zu sagen, daß ihn eine fixierte Ansicht eines Selbst, besessen von Form und endlich, einnimmt.

"Der eine welcher, wenn ein Selbst beschreibend, es als besessen von Form und unendlich beschreibt, beschreibt es entweder als besessen von Form und unendlich in der Gegenwart, oder von solch einer Natur, daß es [natürlich] besessen von Form und unendlich [in der Zukunft/nach dem Tod] werden wird, oder er glaubt das 'Auch wenn es jetzt noch nicht in dieser Weise ist, werde ich mich ins Bestehen, auf diese Weise, umwandeln'. Das der Fall seiend, ist es passend zu sagen, daß ihn eine fixierte Ansicht eines Selbst, besessen von Form und unendlich, einnimmt.

"Der eine welcher, wenn ein Selbst beschreibend, es als Formlos und endlich beschreibt, beschreibt es entweder als formlos und endlich in der Gegenwart, oder von solch einer Natur, daß es [natürlich] formlos und endlich [in der Zukunft/nach dem Tod] werden wird, oder er glaubt das 'Auch wenn es jetzt noch nicht in dieser Weise ist, werde ich mich ins Bestehen, auf diese Weise, umwandeln'. Das der Fall seiend, ist es passend zu sagen, daß ihn eine fixierte Ansicht eines Selbst, formlos und endlich, einnimmt.

"Der eine welcher, wenn ein Selbst beschreibend, es als Formlos und unendlich beschreibt, beschreibt es entweder als formlos und unendlich, in der Gegenwart, oder von solch einer Natur, daß es [natürlich] formlos und unendlich [in der Zukunft/nach dem Tod] werden wird, oder er glaubt das 'Auch wenn es jetzt noch nicht in dieser Weise ist, werde ich mich ins Bestehen, auf diese Weise, umwandeln'. Das der Fall seiend, ist es passend zu sagen, daß ihn eine fixierte Ansicht eines Selbst, formlos und unendlich, einnimmt.

Nichtbeschreibung eines Selbst

"Zu welchem Ausmaß, Ānanda, beschreibt einer nicht, wenn kein Selbst beschreibend? Entweder ein Selbst, besessen von Form und endlich, nicht beschreibend, beschreibt einer nicht, daß 'Mein Selbst besessen von Form und endlich ist.' Oder, kein Selbst besessen von Form und unendlich, beschreibend, beschreibt einer nicht, daß 'Mein Selbst besessen von Form und unendlich ist.' Oder, kein Selbst formlos und endlich, beschreibend, beschreibt einer nicht, daß 'Mein Selbst formlos und endlich ist.' Oder, kein Selbst formlos und unendlich, beschreibend, beschreibt einer nicht, daß 'Mein Selbst formlos und unendlich ist.'

"Nun, der eine der, wenn kein Selbst beschreibend, es nicht als besessen von Form und endlich beschreibt, beschreibt es weder als besessen von Form und endlich in der Gegenwart, noch von solch einer Natur, daß es [natürlich] besessen von Form und endlich [in der Zukunft/nach dem Tod] werden wird, noch glaubt er das: 'Auch wenn es jetzt noch nicht in dieser Weise ist, werde ich mich ins Bestehen, auf diese Weise, umwandeln.' Das der Fall seiend, ist es passend zu sagen, daß ihn keine fixierte Ansicht eines Selbst, besessen von Form und endlich, einnimmt.

"Der eine welcher, wenn kein Selbst beschreibend, es nicht als besessen von Form und unendlich beschreibt, beschreibt es weder als besessen von Form und unendlich, in der Gegenwart, noch beschreibt er es von solch einer Natur, daß es [natürlich] besessen von Form und unendlich [in der Zukunft/nach dem Tod] werden wird, nach glaubt das 'Auch wenn es jetzt noch nicht in dieser Weise ist, werde ich mich ins Bestehen, auf diese Weise, umwandeln'. Das der Fall seiend, ist es passend zu sagen, daß ihn keine fixierte Ansicht eines Selbst, besessen von Form und unendlich, einnimmt.

"Der eine welcher, wenn kein Selbst beschreibend, es nicht als Formlos und endlich beschreibt, beschreibt es weder als formlos und endlich in der Gegenwart, noch beschreibt er es von solch einer Natur, daß es [natürlich] formlos und endlich [in der Zukunft/nach dem Tod] werden wird, noch glaubt er das 'Auch wenn es jetzt noch nicht in dieser Weise ist, werde ich mich ins Bestehen, auf diese Weise, umwandeln'. Das der Fall seiend, ist es passend zu sagen, daß ihn keine fixierte Ansicht eines Selbst, formlos und endlich, einnimmt.

"Der eine welcher, wenn kein Selbst beschreibend, es nicht als Formlos und unendlich beschreibt, beschreibt es weder als formlos und unendlich, in der Gegenwart, nach beschreibt er es von solch einer Natur, daß es [natürlich] formlos und unendlich [in der Zukunft/nach dem Tod] werden wird, noch er glaubt das 'Auch wenn es jetzt noch nicht in dieser Weise ist, werde ich mich ins Bestehen, auf diese Weise, umwandeln'. Das der Fall seiend, ist es passend zu sagen, daß ihn keine fixierte Ansicht eines Selbst, formlos und unendlich, einnimmt.

Annahme eines Selbst

"Zu welchem Ausmaß, Ānanda, nimmt einer an, wenn ein Selbst annehmend? Gefühl als das Selbst seiend annehmend, nimmt einer 'Gefühl ist mein Selbst' [oder] 'Gefühl ist nicht mein Selbst: Mein Selbst ist vergesslich [gegenüber fühlen]' [oder] 'Weder ist Gefühl mein Selbst, noch ist mein Selbst vergesslich gegenüber Gefühl, doch eher fühlt mein Selbst, indem mein Selbst Gegenstand für Gefühl ist' an.

"Nun, einem der sagt: 'Gefühl ist mein Selbst', sollte wie folgt entgegnet werden: 'Da sind diese drei Gefühle, mein Freund, Gefühle von Wohl, Gefühle von Weh und Gefühle von weder Wohl noch Weh. Welches dieser Gefühle nehmt Ihr als das Selbst seiend an? In dem Moment, wenn ein Gefühl des Wohles empfunden wird, wird kein Gefühl von Weh, oder von Weder-Wohl-noch-Weh, empfunden. Nur ein Gefühl von Wohl wird in diesem Moment empfunden. In dem Moment, wenn ein Gefühl des Wehes empfunden wird, wird kein Gefühl von Wohl, oder Weder-Wohl-noch-Weh, empfunden. In dem Moment, wenn ein Gefühl von Weder-Wohl-noch-Weh empfunden wird, wird kein Gefühl von Wohl, oder von Weh, empfunden. Nur ein Gefühl von Weder-Wohl-noch-Weh, wird in diesem Moment empfunden.

"Nun ist ein Gefühl von Wohl unbeständig, gestaltet, abhängig von Bedingungen, Gegenstand des Dahinscheidens, Auflösens, Schwindens und Enden. Ein Gefühl von Weh ist unbeständig, gestaltet, abhängig von Bedingungen, Gegenstand des Dahinscheidens, Auflösens, Schwindens und Enden. Ein Gefühl von Weder-Wohl-noch-Weh ist unbeständig, gestaltet, abhängig von Bedingungen, Gegenstand des Dahinscheidens, Auflösens, Schwindens und Enden. Ein Gefühl von Wohl, als 'mein Selbst' empfunden gehabt, ist dann, mit dem Enden eines, eben eigenen, Gefühl von Wohl, verendet. Ein Gefühl von Weh, als 'mein Selbst' empfunden gehabt, ist dann, mit dem Enden eines, eben eigenen, Gefühl von Wohl, verendet. Ein Gefühl von Weder-Wohl-noch-Weh, als 'mein Selbst' empfunden gehabt, ist dann, mit dem Enden eines, eben eigenen, Gefühl von Wohl, verendet.

"So nimmt er, in der unmittelbaren Gegenwart, ein Selbst, unbeständig, verwickelt in Wohl und Weh, Gegenstand des Aufkommens und Dahinscheidens, an, er der sagt: 'Gefühl ist mein Selbst'. So, auf diese Weise, Ānanda, sieht sich einer nicht bereit, Gefühl als das Selbst seiend, anzunehmen.

"Was die Person betrifft, die sagt: 'Gefühl ist nicht das Selbst: Mein Selbst ist vergesslich [gegenüber Gefühl]', sollte ihr wie folgt entgegnet werden: 'Mein Freund, wo ganz und gar nichts, was auch immer empfunden (erfahren) wird, würde da der Gedanke "Ich bin" sein?'"

"Nein, Herr."

"So, auf diese Weise, Ānanda, sieht sich einer nicht bereit 'Gefühl ist nicht das Selbst: Mein Selbst ist vergesslich [gegenüber Gefühl]' anzunehmen.

"Was die Person betrifft, die sagt: 'Weder ist Gefühl mein Selbst, noch ist mein Selbst vergesslich gegenüber Gefühl, doch eher fühlt mein Selbst, indem mein Selbst Gegenstand für Gefühl ist', sollte ihr wie folgt entgegnet werden: 'Mein Freund, sollten Gefühle, alle zusammen und in jeder Weise, ohne Überrest stoppen, dann mit Gefühlen völlig nicht existierend, verdankend dem Enden von Gefühl, würde da der Gedanke "Ich bin" sein?'"

"Nein, Herr."

"So, auf diese Weise, Ānanda, sieht sich einer nicht bereit 'Weder ist Gefühl mein Selbst, noch ist mein Selbst vergesslich gegenüber Gefühl, doch eher fühlt mein Selbst, indem mein Selbst Gegenstand für Gefühl ist' anzunehmen.

"Nun, Ānanda, soweit ein Bhikkhu Gefühl nicht als das Selbst seiend annimmt, noch das Selbst als vergesslich, nicht das 'Mein Selbst fühlt, indem mein Selbst Gegenstand zu Gefühl ist', dann, nicht in dieser Weise annehmend, hält er an nichts in der Welt fest. Nicht festhaltend, ist er nicht aufgewühlt. Unaufgewühlt, ist er genau darin völlig ungebunden. Er erkennt das 'Geburt ist beendet, das Heilige Leben erfüllt, die Aufgabe getan. Da ist nichts weiter für diese Welt.'

"Wenn irgend jemand, im Bezug auf einen Bhikkhu, dessen Geist so befreit ist, sagen würde 'Der Tathāgata existiert nach dem Tod', wurde es, aus seiner Sicht, missverstanden sein; das 'Der Tathāgata existiert nicht nach dem Tod'... das Beides, der Tathāgata, existiert und existiert nicht, nach dem Tod', wurde es, aus seiner Sicht, missverstanden sein. Warum? Das Ausmaß von Bezeichnung direkt kennend, und das Ausmaß von den Gegenständen der Bezeichnung, das Ausmaß von Äußerungen, und das Ausmaß von den Gegenständen von Äußerungen, das Ausmaß von Beschreibung, und das Ausmaß von den Gegenständen von Beschreibung, das Ausmaß von Einsicht, und das Ausmaß von den Gegenständen von Einsicht, daß Ausmaß in dem sich der Kreis dreht: Dieses direkt wissend, ist der Bhikkhu befreit. Die Ansicht das 'Dies direkt wissen, sieht der befreite Bhikkhu nicht, weiß nicht', wäre missverstanden."[1]

Sieben Stadien des Bewußtseins

"Ānanda, da sind diese sieben Stadien von Bewußtsein und zwei Sphären. Welche sieben?

"Es gibt Lebewesen mit Vielfalt in Körper und Vielfalt in Vorstellung, wie etwa menschliche Lebewesen, manche Devas und manche Lebewesen der niederen Bereiche. Dies ist die erste Stadium des Bewußtseins.

"Es gibt Lebewesen mit Vielfalt in Körper und Einzigartigkeit in Vorstellung, wie etwa die Devas der Brahma-Horste, geschaffen durch das erste [Jhana]. Dies ist das zweite Stadium des Bewußtseins. [2]

"Es gibt Lebewesen mit Einzigartigkeit in Körper und Vielfalt in Vorstellung, wie etwa die Strahlenden Devas. Dies ist das dritte Stadium des Bewußtseins

"Es gibt Lebewesen mit Einzigartigkeit in Körper und Einzigartigkeit in Vorstellung, wie etwa die Schön Glänzenden Devas. Dies ist das vierte Stadium des Bewußtseins.

"Es gibt Lebewesen, die mit vollständiger Überwindung der Vorstellung von [physischer] Form, mit dem Verschwinden der Vorstellung von Widerstand und ohne Beachtung von Vorstellungen der Vielfalt, [in der Vorstellung von] 'Unendlichem Raum' in der Dimension der Unendlichkeit des Raums ankommen. Dies ist das fünfte Stadium des Bewußtseins.

"Es gibt Lebewesen, die mit vollständiger Überwindung der Dimension der Unendlichkeit des Raumes, [in der Vorstellung von] 'Unendlichem Bewußtsein' in der Dimension der Unendlichkeit des Bewußtseins ankommen. Dies ist das sechste Stadium des Bewußtseins.

"Es gibt Lebewesen, die mit vollständiger Überwindung der Dimension der Unendlichkeit des Bewußtseins, [in der Vorstellung] 'Da ist nichts', in der Dimension der Nichtsheit ankommen. Dies ist das siebte Stadium des Bewußtseins.

"Die Dimension der nicht-vorstellenden Lebewesen und, zweitens, die Dimension von Weder-Vorstellung-Noch-Nicht-Nichtvorstellung. [Dies sind die zwei Sphären.]

"Nun, was das erste Stadium von Bewußtsein betrifft, Lebewesen mit Vielfalt an Körper und Vielfalt an Vorstellung, so wie menschliche Wesen, manche Devas und manche Lebewesen der niedrigeren Reiche: Wenn einer dieses [Stadium des Bewußtseins] erkennt, dessen Ursprung erkennt, dessen Dahinscheiden erkennt, dessen Verlockung erkennt, dessen Nachteile erkennt, das Entkommen daraus erkennt, würde er, mit den Mitteln dieser [Einsicht] passend sein, sich dort Erfreuen nehmen?"

"Nein, Herr"

(Gleich mit allen verbleibenden Stadien von Bewußtsein und zwei Sphären.)

"Ānanda, wenn den Ursprung wissend, so wie diese tatsächlich sind, das Dahinscheiden, die Verlockung, die Nachteile von, und das Entkommen von diesen sieben Stadien des Bewußtseins und zwei Sphären, ein Bhikkhu, durch das Fehlen von Festhalten, von ihm wird gesagt ein Bhikkhu, befreit durch Einsicht, zu sein.

Acht Befreiungen (Emanzipationen)

"Ānanda, da sind diese achte Befreiungen. Welche acht?

"Im Besitz von Form nimmt man Form wahr. Dies ist die erste Befreiung.

"Nicht innerlich Form wahrnehmend, sieht man Form außerhalb. Dies ist die zweite Befreiung.

"Einer sieht es nur auf das Schöne ab. Das ist die dritte Befreiung.

"Mit der vollständigen Überwindung von Vorstellung [physischer] Form, mit dem Verschwinden der Vorstellung von Widerstand, und ohne Aufmerksamkeit auf Vorstellungen der Vielfalt, [in der Vorstellung von] 'Unendlichem Raum', tritt man in die Dimension der Unendlichkeit des Raumes ein und verweilt dort. Dies ist die vierte Befreiung.

"Mit der vollständigen Überwindung der Dimension der Unendlichkeit des Raumes, [in der Vorstellung von] 'Unendlichem Bewußtsein', tritt man in die Dimension der Unendlichkeit des Bewußtseins ein, und verweilt dort. Dies ist die fünfte Befreiung.

"Mit der vollständigen Überwindung der Dimension der Unendlichkeit des Bewußtseins, [in der Vorstellung] 'Da ist nichts', tritt man in die Dimension der Nichtsheit ein, und verweilt dort. Dies ist die sechste Befreiung.

"Mit der vollständigen Überwindung der Dimension der Nichtsheit, tritt man in die Dimension von Weder-Vorstellung-noch-Nichtvorstellung ein, und verweilt dort. Dies ist die siebte Befreiung.

"Mit der vollständigen Überwindung der Dimension von Weder-Vorstellung-noch-Nichtvorstellung tritt man in die Beendigung von Vorstellung und Gefühl ein. Dies ist die achte Befreiung.

"Nun, wenn ein Mönch diese acht Befreiungen, in aufsteigender Reihenfolge, in absteigender Reihenfolge, in aufsteigender und absteigender Reihenfolge, erlangt, wenn er sie erlangt und aus ihnen austritt, wann immer er möchte, wie immer er möchte, und für wie lange er möchte, wenn durch das Beenden der geistigen Gärungen, er in die gärungsfreie Wesensbefreiung und Einsichtsbefreiung eintritt, nachdem er sie direkt im Hier und Jetzt erkannt und verwirklicht hat, sagt man von ihm, er sei ein Mönch, der beiderseits erlöst ist. Und was eine andere Befreiung zu beiden Seiten angeht, die höher oder auserlesener ist als diese, so gibt es keine."

Das ist was der Befreite sagte. Befriedet, erfreute sich der Ehrw. Ānanda, an des Befreitens Worte

Anmerkungen

1.
Die verschiedenen Texte für diesen Satz scheinen alle korrupt zu sein. Der Sinn des Abschnittes, im Licht von AN 10.96 lesend, erfordert, daß die Ansicht, welche im letzten Satz, über den befreiten Mönch sind, ausgedrückt wird, anders als die vier vorhergehenden Ansichten, welche fälschlich dem befreiten Mönch zugesprochen sind. Mit anderen Worten hat der befreite Mönch keinen Standpunkt zu der Frage, ob der Tathāgata, nach dem Tod, entweder existiert, nicht existiert, usw. Das mag zu der Vermutung führen, daß sein Fehlen eines Standpunkts, vom Fehlen an Wissen oder Vision herrührt. Die Beschreibung was er, im Verlauf des Erlangens von Befreiung, zu wissen erlangt, zeigt, daß diese Vermutung unpassend ist. Er weiß, er sieht, und was er über die Einschränkung von Sprache und Konzepten weiß und sieht, zeigt ihm, daß die Frage der Existenz des Tathāgata, nach dem Tod, zur Seite gelegt werden sollte.

So würde ich das Pali, des letzten Satzes, in diesem Abschnitt als: Tadabhiññaa vimutto bhikkhu na jaanaati na passati iti saa ditthi tadakallam rekonstruieren.

2.
Diese Übersetzung folgt der Thai-Ausgabe des Pali-Kanons. Andere Ausgaben beschreiben die Aussage: "und andere Lebewesen, in den vier Reichen der Entbehrung." Doch ist es insofern etwas, das die thailändische Ausgabe aufzuzeigen scheint, als das erste Stadion von Bewußtsein, nur einige Lebewesen in den niedrigeren Reichen abdeckt.

Siehe auch:

  • Bodhi, Bhikkhu, Übersetung, Die Große Lehrrede über Bedingtheit: Das Maha Nidana Sutta und seine Kommentare (Kandy, Sri Lanka: Buddhist Publication Society, 1984).
  • Warder, A. K., Indian Buddhism (Delhi: Motilal Banarsidass, 1980), Kapitel 5.
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