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Das Buch der Schutzvorkehrung
Paritta
übersetzt aus dem Pali-Original mit einleitendem Aufsatz und erklärenden Anmerkungen von
Piyadassi Thera
mit einem Vorwort von
V.F. Gunaratna
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Laien für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Alternative Formate: [PDF icon]

Möge Frieden dieses Land in Harmonie segnen;
Möge es stets frei von Krankheiten und Kriegen sein;
Möge die Ernte reich sein und der Ertrag des Getreide steigend;
Möge sich jeder an Rechtschaffenheit erfreuen;
Möge kein verderblicher Gedanke, Zugang in Eurem Geist finden;
Mögen alle Eure Gedanken stets anständig sein und Euch
zu spirituellen Erfolg führen.

— Milarepa, ein großer tibetischen Yogi

Mit größter Hingabe und Demut
meinen verstorbenen Eltern gewidmet.

('Matapitaro pubbacariyati vuccare')

— Anguttara Nikaya, ii. p. 70

Inhaltsverzeichnis

'Sei freundlich, mitfühlend Und kontrolliert in tugendhafter Art, Unermüdlich dem Ziel zugeneigt, Vorwärts schreitend, stets, mit wackeren Mut. Die Gefahr liegt in der Liebelei – Die Ernsthaftigkeit ist zuverlässig und sicher – Wenn dies du gesehen, dann kultiviere Den Achtfachen Pfad, so er wahrgenommen sein soll. So mache deinen eigenen Weg, zum Weg der Todlosigkeit.'

— Psalms of the Brethren, 979,980

Einleitung   

Das Buch der Zuflucht ist eine Zusammenstellung ausgesuchter Reden Buddhas, erstellt von Lehrern der alten Zeit und war ursprünglich als ein Handbuch für neu eingeweihte Novizen gedacht. Der Gedanke war, dass jene Novizen, die nicht in der Lage waren, große Teile der Redesammlung (sutta pitaka) zu lernen, zumindest mit dem "Buch der Schutzvorkehrungen" vertraut waren. Selbst heute ist es noch so. Die vierundzwanzig Reden sind aus den fünf Nikayas, der Originalsammlung in Pali, welche die Lehrreden Buddhas enthalten, entnommen. Das diese Buch für Novizen vorgesehen war, wird durch die einleitenden Paragraphen vor den Suttas klar.

So sind die zehn Tugendregeln und nicht die fünf, wie sie für Laienpraktizierende Grundlage sind, angeführt. Ein Novize ist angehalten die zehn Tugendregeln einzuhalten. Diese werden gefolgt von „Fragen, die von einem Novizen zu beantwortet sind“ und den „Zweiunddreißig Teilen des Körpers“, welches Grundlage für eine vertiefte Art der Meditation über die Bestandteile des Körpers ist. Dann folgt die „Vierfache Betrachtung eines Bhikkhus“ und letztlich die „Zehn essenziellen Dinge (Dhammas)“, welche von einem der fortgezogen ist, um das heilige Leben zu führen, stets zu reflektieren sind. Die Lehrreden kommen in Folge. Wenn jemand geduldig und sorgfältig diese Lehrreden studiert, würde er sich ein gutes Stück an Wissen über die grundlegenden und fundamentalen Lehren Buddhas aneignen.

Das Maha-samaya Sutta und das Atanatiya Sutta , am Ende des Buches, mag für manche etwas unnütz erscheinen, jedoch würde dem aufmerksamen Leser kein Zweifel entstehen und Verständnis an der Relevanz sichtbar sein. In der Abhandlung über „Der Nutzen von Paritta“, wird versucht zu erklären, welche Bedeutung Paritta für einen Buddhisten hat.

Ich habe mich bemüht so gut wie möglich die originale Bedeutung der Texte, ohne es zu wörtlich, auf der einen Seite und ohne eine Wort für Wort Übersetzung zu machen, auf der anderen Seite, wiederzugeben. Auch habe ich davon Abstand genommen die Pali Strophen (bis auf die Strophern in den Lehrreden Nr. 5,11,19) in Versen zu übersetzen, um einen sehr sinngetreuen, einfachen und leicht lesbaren Rahmen zu geben. Ich habe die Synonymworte und Wiederholungen in den Suttas erhalten, da diese ipsissima verba in der Tradition der mündlichen Überlieferung, wie Buddha sie uns übergeben hat, sind.

In allen Suttas werden die Worte “Bhagava”, der “Erhabene”, stets als Bezeichnungen für den Buddha verwendet. Um es zu vermeiden, die selben Worte zu oft zu verwenden, habe ich manchmal das Wort „Buddha“ für „Bhagava“ oder ein Personalpronomen, um ihn anzuführen, verwendet.

Die Paliwörter und Namen, die in dieser Arbeit enthalten sind, würden ohne Sonderzeichen wiedergegeben. An manchen Stellen wurde die Kleinschrift oder Kursivschrift benützt, um sie zu markieren. Schüler in Pali werden jedoch kein Problem damit haben, diese richtig auszusprechen. Der Leser möge sich an das Khandha-vatta Jataka (Nr. 203) halten, wenn er das Khandha Paritta studiert.

The Angulimala Paritta ist eine kurze Lehrrede, die nicht im Buch der Zuflucht enthalten ist (Paritta-Text). Es ist ein viel genütztes Paritta, für in Erwartung stehende, werdende Mütter in den buddhistischen Ländern und ich habe es in Anhang beigegeben. Auch andere Pali Strophen, die von Buddhisten in der Rezitation genutzt werden, sind im Anhang angeführt.

Ich bin unermesslich verschuldet gegenüber dem ehrwürdigen K. Gunaratana, als im Ruhestand befindliche Vertrauensperson in Sri Lanka, für sein sorgfältiges Lesen der Arbeit, seine umsichtigen und wertvollen Ratschläge und für das Vorwort zu dem Buch. Dem ehrwürdige Kheminda Maha Thera bin ich dankbar für die Hilfe die Quellen zu finden, dem ehrwürdige Siridhamma Thera, für das Korrekturlesen und Herr K.G. Abeysinghe, für die Datenverarbeitung zu diesem Buch. Ich bin weiters Frau K. Jayawardana, von „Union printing Works“, und ihren Mitarbeitern dankbar, welche reges Interesse hatten, diese Arbeit zu drucken. Zuletzt aber, und in keiner geringeren Weise, möchte ich meinen Dank an D. Munidase und U.P. de Zoya, für all ihre Hilfe, die sie mir gegeben haben, aussprechen.

—Piyadassi
Vesakha-mase, 2519: Mai 1975
Vajirarama,
Colombo 5,
Sri Lanka (Ceylon).

Vorwort   

vom ehrwürdigen V.F. Gunaratna

Die Welt der buddhistischen Literatur würde durch die Publikation diese Buches, das “Buch der Zuflucht” bereichert. Dies ist eine Übersetzung vom ehrwürdigen Piyadassi Maha Thera, des in allen singhalesischen buddhistischen Haushalten bekannten unter dem Namen „Pirit Potha“ bekannt ist, welches „Buch des Schutzes“ bedeutet. Es beinhaltet eine Sammlung von Suttas oder Lehrreden, die der Lehrredensammlung Buddhas entnommen sind, und zum rezitieren in den Tempeln und Haushalten, für das Erlangen von Schutz gegenüber allen Arten von Schaden, vorgesehen sind. Dies wird durch das vertrauensvolle (saddha) oder zuversichtliche Wiedererinnern der Tugenden von Buddha, Dhamma und Sangha erreicht. Es gibt viele, die Rezitationen dieser Lehrreden hören, aber nur selten kennt man die Wichtigkeit der Inhalte dieser Diskurse, was dazu führt, dass der Nutzen daraus oft nur mager ausfällt. Diese Übersetzung stillt daher einen lang ersehnten Bedarf, da es Personen helfen wird auch zu verstehen, wenn immer ein pirith rezitiert werden sollte. Dem ehrwürdige Übersetzer ist daher zu gratulieren, da es das erste Mal ist, daß solch eine Art von Übersetzung, eines Buches dieser Natur, getan wurde.

Ein Buch zu übersetzen ist nicht so leicht, wie eines zu schreiben. Die Umsetzung einer Übersetzung erfordert Präzision und Konzentration. Eine Übersetzung die zu nahe am Original liegt, leidet daran, den Geist der im original Text liegt nicht transportieren zu können.

In gleicher Weise fehlinterpretiert eine Übersetzung, die zu frei ist, leicht den Autor, indem sie das Risiko mit sich bringt, mehr als die originale Motivation der Komposition darzustellen. Der ehrwürdige Übersetzer hat dies durch das ausgezeichnete Steuern, zwischen den beiden Extremen, einwandfrei gemeistert und bedarf hierfür eines besonderen Lobes.

Weiters hat er durch die Art und Weise der Übersetzung, mit seinen Mühen, möglich gemacht, den Sinn des Rezitierens von pirith zu transportieren. Durch das Einschieben von Zwischenbemerkungen und Fußnoten war er bemüht, die Bedeutung von eventuell unklar erscheinenden Wörtern und Phrasen, in ihrer vollen Aussagekraft auszudrücken. Wenn eine weitere Aufklärung benötigt wird, ist der Leser eingeladen sich an das Buch „The Buddha's Ancient Path“ Buddhist Publication Society, P.O. Box 61, Kandy, Sri Lanka] vom ehrwürdigen Piyadassi Maha Thera zu halten, welches eine große Anzahl an Themen, die das Buddha-Dhamma betreffen, behandelt.

Es besteht kein Zweifel, daß eine Übersetzung des Pirith Potha , wie diese hier vom ehrwürdigen Piyadassi Maha Thera, einem angesehener Autor zahlreicher buddhistischen Bücher und Lehrer, dessen Veranstaltungen große Anerkennung im Westen wie auch Osten erreicht haben, erfreut und gepriesen von jenen angenommen wird, die ein Verlangen verspüren, die in Tempeln und Häusern rezitierten pirith, mit allen ihren manchmal wunderbaren Wirkungen, gänzlich zu verstehen.

Hitanukampa sambuddho-yadannamanusasati Anurodha virodhehi-vippamutto Tathagato Liebe und Mitgefühl fühlt der Erleuchtete Gegenüber dem anderen, wenn er ihn unterweist: Der Tathagata ist vollkommen befreit, Von Anhaftungen und Abneigungen.

— Samyutta Nikaya i. p. iii.

Der Nutzen von Paritta   

‚Die letzten medizinischen Studien in experimenteller Psychologie und jenem, dass man immer noch Parapsychologie nennt, haben etwas Licht auf die Natur des Geistes und seiner Position in der Welt geworfen. In den letzten vierzig Jahren ist die Überzeugung, dass viele organische wie auch funktionale Krankheiten direkt im Zusammenhang mit dem mentalen Zustand liegen, unter den Medizinern stets angewachsen. Der Körper wird krank, weil der Geist ihn, in versteckter Weise, krank haben möchte. In anderen Fällen, halten gewisse Zustände der Unruhe den Körper ab, sich gegen Krankheiten zu schützen. Was immer die physische Natur sein mag, Resistenz ist unwiderlegbar zusammenhängend mit dem physiologischen Zustand des Patienten.‘[1]

‚Der Geist macht nicht nur krank, er heilt auch. Ein optimistischer Patient hat mehr Chancen auf Genesung als einer, der sich sorgt und missgestimmt ist. Die aufgezeichneten Beispiele, betreffend Heilungen auf Vertrauensbasis, haben gezeigt, dass selbst organische Krankheiten nahezu unverzüglich heilbar sind.‘[2]

In diesem Zusammenhang ist es nun interessant die Verbreitung des Zuhörens an Rezitationen des Dhammas oder den Lehrreden Buddhas, in buddhistischen Ländern, in der Absicht Krankheiten und Gefahren zu vermeiden, vor dem Einfluß von böswilligen Wesen abzuwehren, Schutz und Erlösung vom Bösen zu erlangen und Gesundheit, Reichtum und Wohlergehen zu mehren, zu betrachten. Die ausgewählten Lehrreden, die der Rezitation dienen sind als „paritta suttas“, Lehrreden für den Schutz, bekannt. Aber sie sind keine „rakshana mantras“, oder beschützende Beschwörungsformeln, wie sie im Brahmanismus begründet sind, noch irgend eine Art von Zauber. Da ist überhaupt nichts mystisches in ihnen.

Paritta” in Pali, “paritrana” in Sanskit und “pirit” in Singhalesisch (pirith ausgesprochen),[3] bedeutet vornehmlich Schutz. Paritta Suttas geben diverse Suttas oder Lehrreden, die von Buddha als Schutzmittel dargeboten wurden, wieder. Die Praxis des Rezitierens und das Zuhören von paritta suttas, begann in den frühen Jahren der buddhistischen Geschichte. Das Wort paritta, in diesem Kontext, wurde von Buddha zum ersten mal in der Lehrrede, die als Khandha Paritta[4] im Culla Vagga des Vinaya Pitaka (II, 109) bekannt ist und auch in Anguttara Nikaya unter dem Titel „Ahi (metta) Sutta“ (II, 82) erwähnt. Diese Lehrrede wurde von Buddha, als Leiter oder Beschützer zum Gebrauch für seiner Ordensmitglieder empfohlen. Der Buddha hielt in dieser Lehrrede seine Mönche dazu an, metta oder liebevolle Güte gegenüber allen Lebenwesen zu kultivieren.

Es ist gewiss, dass das Rezitieren von paritta, mentales Wohlbefinden für jene, die diesem mit Einsicht zuhören und Vertrauen in die Wahrheit Buddhas Worte haben, hervorruft. So ein mentales Wohlbefinden kann Kranken helfen zu genesen und mag nicht nur dazu dienen mentale Freude zu bringen sondern auch das Gegenteil zu überwinden. Ursprünglich, in Indien, war es so, dass die Zuhörenden die Aussagen Buddhas, die rezitiert wurden, verstanden hatten und die Wirkung daraus war naturgemäß groß. Buddha hat parita auch für sich selbst rezitiert und hielt auch seine Schüler an dies zu tun, wenn sie krank sind. [5] Diese Praxis ist in buddhistischen Ländern nach wie vor beliebt.

Buddha und Arahants (die Vollendeten) können sich auf paritta sutta konzentrieren, ohne jeder Hilfe von anderen. Wie immer, wenn diese krank sind, ist es für sie leicht zuzuhören was andere rezitieren und ihren Geist auf das Dhamma, das dieses Sutta enthält, und nicht auf das Dhamma das zu hören ist, zu richten. Da waren Anlässe von Krankheitsfällen, die den Geist (in diesem Fall Weltlinge) geschwächt hatten, wo gewöhnliche Ratschläge als effektiver befunden sein mögen, als Autosuggestion.

Entsprechend den Lehren Buddhas ist der Geist stark mit dem Körper verbunden und mentale Zustände beeinflussen die Gesundheit des Körpers und das Wohlbefinden. Manche Ärzte sagen sogar, dass es so etwas wie eine rein physische Krankheit nicht gibt. Selbst so grobe „physische“ Beschwerden wie Zahnkaries mögen auf mentale Ursachen zurückgehen, wie dies in einer Aussendung des „American Dental Congress“ 1937 geschrieben war. Zu diesem Fall zeigen Untersuchungen, dass das Leben betroffener Kinder zu Hause oder in der Schule meist unbefriedigend ist. Die Zähne faulen, weil deren Besitzer unter mentaler Anspannung ist.[6] Davon abgesehen ( entsprechend der buddhistischen Lehre über kamma (Sanskrit karma), [7] , sind die schlechten mentalen Zustände Resultate des eigenen Handelns, akusala kamma-vipaka und daher unumgänglich) ist es möglich diese mentalen Zustände und mentale Gesundheit zu erwirken und damit in Folge physisches Wohlbefinden zu verursachen.

1. Die Macht der Wahrheit

Mehrere Faktoren tragen zur Effektivität des paritta Rezitierens bei. Paritta Rezitation ist eine Form von saccakiriya, in anderen Worten, eine Beteuerung der Wahrheit. Schutz resultiert aus solchen Beteuerungen. Das bedeutet in sich selbst die Kraft der Wahrheit aufzubauen, um sein Ziel zu erreichen. Am Ende der Rezitation jedes Suttas, segnet der Rezitierende die Zuhörer mit den Worten etena sacca vajjena sotti te hotu sabbada welches „mit der Macht der Wahrheit dieser Worte, mögest du stets Wohlauf sein“ bedeutet. Der Satz „Die Macht des Dhamma oder Wahrheit beschützt die Getreuen des Dhammas“ (dhammo have rakkhati dhammcarin) bezeugt das Prinzip dahinter, am Ende dieser Sutta-Rezitationen.

„Der Glaube, an eine effektive Kraft des Heilens oder des Schutzes durch saccakiriya, oder Beteuerung etwas wirklich wahren, ist ein weiterer Aspekt der Dienste, die den paritta zugeschrieben werden“[8]

2. Die Macht der Tugend

Zahlreiche Lehrreden in dem Buch der Schutzvorkehrungen beschreiben das tugendhafte Leben. Der Ausgangspunkt im Buddhismus ist sila (Tugend). Auf einem soliden Grund von sila zu stehen, sollte man bestreben, um einen gesammelten Geist zu bekommen. Wenn es wahr ist, dass Tugend die Tugendhaften beschützt, dann würde eine Person, die der Rezitation eines parittas, in reflektierender Weise, mit völligem Vertrauen im Buddhas Worte, hört, einen tugendhaften Zustand des Geistes erlangen, der es Ihr ermöglicht, jede Art von schlechtem Einfluß zu beherrschen und geschützt vor allen Verletzungen sein.

3. Die Macht der Liebe

Die Äußerungen des mitfühlenden Buddhas sind niemals ohne Liebe. Er wanderte entlang der Hauptstraßen und Seitenwege Indiens und hüllte mit seiner Ausstrahlung aus Liebe und Mitgefühl, Lehren, erleuchtenden Erklärungen, alle ein und erfreute sie durch seine Belehrungen. Für das Rezitieren der paritta ist es daher erforderlich, dies mit einem Herzen voller Liebe und Mitgefüh und dem Zuhörer und anderen Wohlsein, Freude und Schutz vor jedem Unglück wünschend, zu tun.

Liebe (metta) ist eine treibende Kraft. Jeder Akt der aus reiner Liebe und mit reinem Geist helfen zu wollen, jubelnd den Pfad für andere leichter, glatter zu gestalten und mehr dazu neigt Sorgen zu vermeiden, ist von höchstem Segen.

C.A.F. Rhys Davids schreibt zu Freundlichkeit (metta) folgendes: „Die Kunst der Freundlichkeit, entsprechend der buddhistischen Lehre, war nicht bloß eine Frage der netten Sprache. Es musste mit einer Art psychologischen Überzug über einen feindseligen Menschen, ein Biest oder einen Geist, einher gehen, mit metta. Stark war die Überzeugung, von Sutta und Vinaya bis Buddhaghosas Visuddhi Magga,[9] das „Gedanken Dinge sind“, das psychische Handlungen, emotional oder intellektuell, im Stande sind, wie eine Kraft unter Kräften zu wirken.“[10]

4. Die Macht der Klänge

Man glaubt daran, dass der vibrierende Klang, der durch das volltönende und liebliche Rezitieren der paritta sutta in ihren Pali Versen, die Nerven beruhigen und Friede und Stille im Geist bringen, sie schaffen auch Harmonie im physikalischen System.

Wie kann das Rezitieren von paritta sutta schlechtem Einfluß, der aus Bösem entspringt, entgegenwirken? Schlechte Einwirkungen sind das Resultat von unheilsamen Denken. Diesen kann man daher, durch eine heilsame geistige Haltung, entgegenwirken. Ein sicherer Weg um eine heilsame Haltung des Geistes zu erwirken, ist der praitta Rezitation achtsam und mit Vertrauen zu folgen und zu reflektieren. Die Macht der Konzentration, die sich mit ganzem Herzen der Wahrheit in den paritta Rezitation annimmt, ist so groß, das man im Stande ist heilsame Geisteshaltung zu entwickeln.

Die Rezitation von paritta sutta kann durch den Sog der durch eine heilsame Geisteshaltung, die durch Konzentration und Vertrauen entsteht, auch materiellen Segen durch das intellektuellen Hören bringen. Entsprechend Buddha ist die richtige Anstrengung notwendig um Leiden zu überwinden.[11] Diese Suttas in der passenden Weise zu hören, kann Energie zum Zwecke weltlicher Absicherungen generieren, aber auch den spirituellen Weg sichern.

Es gibt keine bessere Medizin als Wahrheit (Dhamma) für mentale und physische Krankheiten, die stets Grund für Leiden und Unglück sind. Die Rezitation von paritta sutta, was immer da an dhamma auch enthalten sein mag, bringt, wenn es mit der richtigen Einstellung gehört wird, heilsame Geisteshaltungen auf, welche Gesundheit im materiellen und spirituellem Fortschritt nach sich ziehen. Der Effekt von Pirit kann auch Distanzen, wie groß auch immer sie sein mögen, überwinden.

Es ist in der Tat so, daß Buddhisten parittas als niemals verfehlende Kraft und reinigende Macht, ein Speziallösungsmittel, ansehen. Wie immer mag die Frage auf kommen, ob durch das Rezitieren aus dem Buch der Schutzvorkehrungen, in jedem Fall der begehrte Schutz und Segen erlangt werden wird. In diesem Zusammenhang ist es von Wert, sich an die Antwort des Ehrwürdigen Nagasena, an des Königs Milindas Frage, ob das Rezitieren von parittas einem vor dem Tod beschützen kann, zu erinnern: „Infolge von drei Gründen mag das Rezitieren von paritta keinen Effekt haben: karmische Hindernisse (kilesavarana); Hindernisse durch Verunreinigungen (kilesavarana); Abwesenheit von Vertrauen (asaddhanataya).[12]

Kamma bedeutet Handlung und nicht das Resultat von Handlungen, daher kann kamma mit anderen Handlungen entgegengewirkt werden. Kamma ist nichts statisches sondern etwas was stets in Bewegung ist, mit anderen Worten, immer im Geschehen, und es diesem daher stets entgegen gesteuert werden. Daher können negative Handlungen des Hörers der Rezitation, die Früchte aus der Rezitation beeinträchtigen.

Wenn der Geist des Hörers mit unreinen Gedanken kontaminiert ist, können auch erhoffte positive Effekte, durch die Rezitation, nicht wahr werden. Aber wie unrein der Geist des Zuhörers auch sein mag, kann großes Vertrauen in die Wirksamkeit der Rezitation dieses helfend wirken, um sicher zu gehen, daß die Rezitation dennoch seine positiven Effekte hat.

Anmerkungen

1.
Für die physikalischen Grunde der Residenz, siehe “The Nature of Disease” von J. E. R. McDonagh, F.R.C.S.
2.
Aldous Huxley. “Ends and Means” (London, 1946), Seite. 259.
3.
Die Landessprache Sri Lankas (Ceylon).
4.
Siehe unten, Lehrrede Nr. 5.
5.
Siehe unten Bojjhanga und Girimananda suttas, Nummer 12, 13, 14 und 15.
6.
Aldous Huxley, “Ends and Means” (London 1946), S. 259.
7.
Karma in Buddhismus bedeutet Handlung, die durch eine Absicht erfolgt.
8.
C. A. F. Rhys Davids, “Dialogues of the Buddha”, Teil 3, S. 186.
9.
Kapitel IX. S. 313. Entsprechend dem Sasamalankara , angemerkt in Gray's Buddhaghosuppatti, S.15, war Buddhaghosa dabei einen Kommentar zu Paritta zu schreiben, als er für große Arbeit nach Ceylon geschickt wurde.
10.
Dialogues of the Buddha”, Teil 3, S. 185.
11.
S. I. 214.
12.
Milinda Pañha, Vol. I., S. 216.

Das Buch der Schutzvorkehrung   

Die Sammlung von paritta Lehrreden – in Sinhalesisch, Das Pirit Potha – ist das bekannteste Buch in Sri Lanka. Es wird die “buddhistische Bibel” genannt und nimmt einen wichtigen Platz in den buddhistischen Haushalten ein, selbst das Buch wird mit Ehrwürde behandelt. In den meisten Häusern gibt es einen kleinen Altar und das Buch wird sehr oft an dieser Stelle aufbewahrt, um den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, sich auf das Buch, während ihrer Andachten, zu beziehen. Manche nehmen sich auch der Aufgabe an, sich die drei bekanntesten Lehrreden merken zu lernen: Mangala, Ratana und Karaniya metta sutta.[1] Selbst Kindern sind diese Lehrreden bekannt und sie lernen diese von ihren Eltern, den Älteren oder in den „Dhamma Schulen”.

Die Gewohnheit paritta sutta Rezitationen zu hören wächst im Westen nur langsam, aber dennoch stetig. Der Autor hier, wurde während seiner Reisen nach Europa und Amerika von zahlreichen Leuten dort gebeten, die Rezitation von paritta suttas für deren positiven Nutzen aufzunehmen und hat diese Aufnahmen, die diese Rezitationen enthalten per, Luftpost an alle die ihm Aufnahmekassetten geschickt hatten, gesendet.

Nun was enthält dieses Buch? Es ist eine Sammlung von vierundzwanzig Suttas oder Lehrreden, nahe zu alle überliefert von Buddhas Reden, und finden sich in den fünf original Sammlungen (nikayas) in Pali, welche das Sutta Pitaka, die „Kanonische Lehrrede“ bilden, wieder. Diesen Lehrreden geht die Kundgebung zu den Drei Zufluchten, die zehn Tugendregeln und die Fragen an einen Novizen voran.

Diese Sammlung von Lehrreden, bekannt als Pirit Potha oder Schutzbuch hat auch einen weniger bekannten Titel: Catubhanavara (in Sinhalesisch Satara Banavara). Ein Kommentar aus dem 13. Jahrhundert, von einem Schüler des ehrwürdigen Rajaguru Vanaratana von Sri Lanka in Pali geschrieben, ist unter dem Titel Catubhanavara Atthakatha oder Sarattha Samuccaya erhältlich.

Was ist ein bhanavara? Es ist eine Sammlung von Zeremonien und Lehrreden. Vier solcher Sammlungen werden Catubhanavara genannt. So wie es die alten Lehrer erzählen, ist eine Dreiwörterzeile (pada) aus acht Silben (attha akkhara)gemacht, vier solcher padas werden zu einer Strophe oder einem gatha. Diese Strophen bestehen aus zweiunddreißig Silben. 250 solcher Stanzes werden ein bhanavara genannt, welches aus 8.000 Silben besteht. Das Catunabhanavara wurde von den Maha Theras , den Lehrern von einst (paranakacariya), in Sri Lanka erstellt und ist heute als Pirit Potha, das Buch der Schutzvorkehrungen, unter den Buddhisten in Sri Lanka bekannt.

Für buddhistische Mönche ist es üblich, wenn sie zu diversen häuslichen Anlässen, wie Geburt, Hauseinweihung, Krankheit oder ähnlichen, in ein Haus eingeladen werden, diese drei angeführten bekannten Lehrreden zu rezitieren. Im häuslichen und sozialen Leben der Menschen in Sri Lanka ist die pirit Zeremonie von großer Bedeutung. Keine Festivität oder Veranstaltung, religiös oder sozial ist völlig ohne das Rezitieren von parittas. Zu speziellen Anlässen werden Mönche eingeladen die paritta suttas nicht nur für eine kurze Zeit, sondern über Nacht, für drei Tage, sieben Tage oder sogar eine Woche zu rezitieren. Zu so einem Anlaß wird ein Pavillon (pirit mandapaya) errichtet, um den Mönchen hierfür den passenden Ort zu gestalten. Vor dem Beginn der Rezitation wird, von bei der Zeremonie anwesenden Laien, eine formale Einladung von drei Strophen in Pali, die den Grund der Rezitation angeben, rezitiert.[2] Danach rezitieren die eingeladenen Mönche, meist zwölf oder vierzehn an der Zahl, die populären drei Stuttas. Hierauf beginnt eine Paar von Mönchen die übrigen Suttas für zwei Stunden zu rezitieren. Darauf folgend, weichen diese zurück und eine andere Gruppe würde diesem die nächsten zwei Stunden folgen. Zwei Mönche müssen durchwegs präsent sein. In dieser Weise dauert die Rezitation bis zum Abenddämmerung.

Während die Rezitation vorangeht, wird ein Gefäß mit Wasser auf einem Tisch vor den Mönchen platziert. Auf diesem Tisch ist auch ein heiliger Faden (pirit nula). Für eine ganztägige pirit Zeremonie wird auch eine Schatulle mit Relikten des Buddha und das Pirit Potha oder Schutzbuch, dass auf Palmenblättern geschrieben ist, in das Pavillon gebracht. Die Relikte repräsentieren den Buddha, das „Pirit Potha“ das Dhamma, oder die Lehre Buddhas, und die rezitierende Bhikkhu-Sangha repräsentiert die Ariya-Sangha, die Arahant Schüler des Buddhas.

Der Faden wird um das Interieur des Pavillons gewickelt und seine Enden an die Schatulle, den Rand des Wasserbehälters und an das Band des Palmenblattbuches gebunden. Während die wertvollen Lehrreden rezitiert werden, halten die Mönche an dem Faden fest. Der Zweck ist eine ungebrochene Verbindung zwischen dem Wasser, den Relikten, dem Pirit Potha und den vortragenden Mönchen herzustellen (Buddha, Dhamma, Sangha, die Ti-ratana, die Drei Juwelen). Ein Knäul des Fadens, der mit den Drei Juwelen und dem Wasser verbunden ist, wird gelöst, den Zuhörern (die am Boden auf Matten sitzen) gereicht und von ihnen ebenfalls während der ganzen Rezitation gehalten.

Wenn die Pali Rezitation des gegenständigen Buches mit Sonnenuntergang zu Ende sind, wird der gesegnete Faden von den Rezitierenden in Stücke geschnitten und an die Anhänger verteilt, welche diese um Handgelenke und um den Hals binden. Zur selben Zeit wird das heilige Wasser über alles gesprenkelt, manche trinken etwas und sprenkeln es über ihre Köpfe. Dieses sind symbolische Rituale der schützenden Kraft aus den rezitierten parittas. Dieses Akt ist in Segengabe enthalten und hat seine psychologischen Effekte.

Dr. Bernard Grad der McGill Univerität in Montreal hat genaue Untersuchungen angestellt, in dem er während der Psychotherapien Patienten Wasser in Behältern halten ließ und dieses später über Gerstenkeime goss und die Pflanzen wuchsen unbehandelt, in beeindruckender Weise, heran. Aber, und dies ist der verblüffende Teil, wenn depressive psychiatrische Patienten den Wasserbehälter hielten, war das Wachstum der Samen deutlich verlangsamt.

‘Dr. Grad meinte, dass hier eine Art “X-Faktor” oder Energie, die vom menschlichen Körper fließt und Auswirkungen auf den Wachstum von Tieren und Pflanzen hat, aufkommt. Die Stimmung einer Person beeinflusst diese Energie. Diese zuvor unanerkannte „Energie“ hat weitreichende Auswirkungen auf die Medizinwissenschaften, von Heilung bis zu Labortests, sagte Grad.‘[3]

Wie experimentell von Dr. Grad erforscht wurde, hat der Geist Einfluss auf Materie. Wenn dem so ist, werden viele notwendiger Weise den logischen Schluß ziehen, das Geist auch Geist beeinflußen kann. Wenn, daraus weiterführend, der menschliche Geist niedrigere Tiere beeinflussen kann, dann kann man daraus auch schließen, dass der Geist den Geist höherer Lebewesen als Tiere ebenfalls beeinflussen kann.

Anmerkungen

1.
Siehe unter Nr. 2, 3, 4.
2.
Siehe Einladung (aradhana) untern.
3.
Psychic Dicoveries Behind the Iron Curtain”, Sheila Ostrander & Lynn Schroeder, Bantam Books, U.S.A., Seite. 224; lese auch in "Healing with Thought," S. 293.

Einladung (aradhana)   

Vipatti patibahaya -sabba sampatti siddhiya
Sabba dukkha vinasaya — parittam bratha mangalam
Vipatti patibahaya -sabba sampatti siddhiya
Sabba bhhya vinasaya — parittam bratha mangalam
Vipatti patibahaya -sabba sampatti siddhiya
Sabba roga vinasaya — parittam bratha mangalam
Das von Unglück, ich frei sein mag
Das alles Glück zu mir kommen mag
Und auch um von Angst frei zu sein
Rufe: “DEN SCHUTZ” lade ich hier ein.

Das von Unglück, ich frei sein mag
Das alles Glück zu mir kommen mag
Und auch um von Angst frei zu sein
Rufe: “DEN SCHUTZ” lade ich hier ein.[1] 

Das von Unglück, ich frei sein mag
Das alles Glück zu mir kommen mag
Und auch um von Angst frei zu sein
Rufe: “DEN SCHUTZ” lade ich hier ein.

Anmerkung

1.
Siehe oberen Abschnitt über Das Buch der Schutzvorkehrung.

I. Zuflucht nehmen (Sarana-gamana [1])   

Namo tassa bhagavato arahato samma sambuddhassa

Verehrung Ihm, dem Erhabenen, dem Vollkommenen,
dem Höchste-Erwachten

Buddham saranam gacchami
Dhammam saranam gacchami
Sangham saranam gacchami

Dutiyampi Buddham saranam gacchami
Dutiyampi Dhammam saranam gacchami
Dutiyampi Sangham saranam gacchami

Tatiyampi Buddham saranam gacchami
Tatiyampi Dhammam saranam gacchami
Tatiyampi Sangham saranam gacchami
Ich nehme Zuflucht zu Buddha (Lehrer)
Ich nehme Zuflucht zum Dhamma (der Lehre)
Ich nehme Zuflucht zur Sangha (den Belehrten)

Zum zweiten Mal nehme ich Zuflucht zu Buddha
Zum zweiten Mal nehme ich Zuflucht zum Dhamma
Zum zweiten Mal nehme ich Zuflucht zu Sangha

Zum dritten Mal nehme ich Zuflucht zu Buddha
Zum dritten Mal nehme ich Zuflucht zum Dhamma
Zum dritten Mal nehme ich Zuflucht zu Sangha

Anmerkung

1.
Vin. I, 22 (cf. M. i. 24); Khp. Nr. 1.

II. Die zehn Übungstugendregeln (Dasa-sikkhapada [1])   

1. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Töten, festzuhalten.

2. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Stehlen, festzuhalten.

3. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens von sexuellem Fehlverhalten, festzuhalten.

4. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Lügen, festzuhalten.

5. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens von Mittel die Berauschung und Gewissenlosigkeit verursachen, festzuhalten.

6. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens von nicht zeitgerechtem Essen, festzuhalten.

7. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens von Tanz, Musik und dem Aufsuchen unpassender Darbietungen, festzuhalten.

8. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Gebrauch von Schmuck, Duftstoffen, Kosmetik und Verschönerungen, festzuhalten.

9. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Nutzen von hohen und luxuriösen Liegen, festzuhalten.

10. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens der Annahme von Gold und Silber, festzuhalten.

Anmerkung

1.
Khp. Nr. 2; vgl. Vin. I, 83-84; Vbh. 285 ff.

III. Fragen die von einem Novizen zu beantwortet sind (Samanera Pañha [1])   

Eins ist was? Alle Wesen bestehen fort, aufgrund von Nahrung[2]

Zwei ist was? Name und Form (Geist und Körper).

Drei ist was? Drei Arten von Gefühlen.

Vier ist was? Die Vier Edlen Wahrheiten.

Fünf ist was? Fünf Ansammlungen, dem Begehren unterworfen.

Sechs ist was? Der innerliche sechsfache Träger.

Sieben ist was? Die sieben Faktoren der Erleuchtung.

Acht ist was? Der Noble Achtfache Pfad.

Neun ist was? Neun Aufenthaltsorte von Lebewesen.

Zehn ist was? Jener, der mit den zehn Eigenschaften ausgestattet ist wird Arahant genannt.

Anmerkungen

1.
Auch bekannt unter "Kumaro Pañha," Fragen die von einem Neuling zu beantworten waren. Khp. Nr. 4; vgl. A. v. 50 ff; 55 ff. Der Novize der hier angeführt ist, ist der sieben Jahre alte Sopaka. Er wurde von Buddha befragt. Es ist nicht verwunderlich das ein Kind, so junger Jahre, so profunde Antworten auf diese Fragen gibt. Man kennt so etwas als Wunderkinder. (Siehe Encyclopaedia Britannica. Inc., 1955, II. S. 389. Also read The Case for Rebirth, Francis Story, Wheel 12-13, Buddhist Publication Society, Kandy, Sri Lanka.)
2.
See Siehe Bemerkungen am Ende des Buches.

IV. Die zweiunddreißig Teile des Körpers (Dvattimsakara [1])   

Da sind in diesem Körper Kopfhaare, Körperhaare, Nägle, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Brustfell, Milz, Lungen, Eingeweide, Darmtrakt, Magen, Fäkalien, Gallenflüssigkeit, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Fette, Speichel, Nasenschleim, Gelenkflüssigkeit, Urin und das Hirn im Schädel.

Anmerkung

1.
Khp. Nr. 3; vgl. D. ii, 293; M. I, 57; iii, 90. Siehe auch unten das Girimananda sutta 15.

V. Die Vierfache Betrachtung eines Mönches (Paccavekkhana [1])   

1. Weise wiederbetrachtend, trage ich die Robe, nur um mich von vor Kälte, Hitze, Bremsen, Moskitos, Wind, Sonne und vor Schlangen zu schützen und auch als stete Bedeckung für meine Sittsamkeit.

2. Weise wiederbetrachtend, will ich am Essen teilhaben ohne dem Genuß daran, nicht für Stolz (der aus körperlicher Stärke rühren kann), nicht für mein Aussehen, nicht für die Verschönerung meines Körpers, jedoch lediglich um diesen Körper zu erhalten, um seinen Hunger zu stillen und um damit zu ermöglichen, das heilige Leben auszuüben, auch den Schmerz des Hungers zu stillen (der durch das vorangehende Verlangen nach Nahrung entstanden ist) und um dem Schmerz aus Nahrung (der aus der übermäßiger Nahrungsaufnahme resultiert) zu entgehen. So wird mein Leben frei von falschen Taten und frei von Unwohlsein erhalten.

3. Weise wiederbetrachtend, werde ich meine Unterkunft nur dazu nutzen, um mich vor Kälte und Hitze, von Bremsen und Moskitos, von Wind und Sonne und vor Schlangen zu schützen, wie auch als steten Schutz gegen die Härten des Klimas und in der Absicht das begeistertes Verlangen nach Einsamkeit (welches geistige Konzentration fördert) zu verwirklichen.

4. Weise wiederbetrachtend, will ich von Medizin nur dann gebrauchen, um körperlichen Schmerz, der entstanden ist, auszulöschen und auch um den wichtigen Zustand, frei von Krankheiten zu sein, zu erhalten.

Anmerkung

1.
M. i. S. 10; vgl. A. ii. 40; M. 53.

Lehrreden

1. Rede von den Zehn Dhammas (Dasa-dhamma sutta [1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene im Kloster von Anathapindika, in Jetavana nahe Savattha.

Da wendete sich der Erhabene an die Mönche und sagte: „Bhikkhus“ – „Erhwürdiger Herr,“ sagten diese in erwidernder Weise. Der Erhabene sprach dann wie folgend:

„Diese zehn Wesentlichen (dhammas) müssen von jenem, der fortgezogen ist (um das heilige Leben zu führen) wieder und wieder betrachtet werden. Welche sind diese Zehn?

1. „'Ich habe nun in ein anderes Leben (gegenüber jenem eines Laien) gewechselt.' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.

2. „'Mein Leben hängt von anderen ab.' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.

3. „'Ich muß mich nun in anderer Weise verhalten.' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.

4. „'Rügt mich mein Geist im Bezug auf den Stand meiner Tugend (sila)?' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.

5. „'Haben mich meine verständigen Mit-Mönche geprüft, mir Vorwürfe wegen des Standes meiner Tugend gemacht?' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.

6. „'Es wird (eines Tages) ein Scheiden von allen, die mir lieb und zugetan sind, geben. Der Tod bringt diese Trennung über mich.' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.

7. „'Aus kamma[2] bin ich geformt. Kamma ist mein Nachlass, kamma ist das Grundgerüst, kamma ist mein Verwandter, kamma ist meine Zuflucht. Welch kamma ich auch tue, möge es gut oder schlecht sein, für dieses werde ich Erbe sein.' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.

8. „'Auf welche Weise verbringe ich meine Nächte und Tage?' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.

9. „'Erfreue ich mich an Einsamkeit?' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.

10. „'Habe ich übermenschliche Fähigkeiten erlangt? Habe ich höhere Weisheit erlangt, sodaß ich, wenn ich (über diese Sache) im letzten Moment (wenn der Tod bevorsteht), von meinen Mit-Mönchen gefragt, keinen Grund habe bestürzt oder niedergeschlagen zu sein?' Dies muß von jemanden, der fortgezogen ist, wieder und wieder betrachtet werden.“

„Diese, Bhikkhus, sind die Wesentlichen, die jeder der fortgezogen ist (um das heilige Leben zu leben) wieder und wieder betrachten werden sollten.“

So sprach der Erhabene. Die Mönche waren entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen

1.
A. v. 87.
2.
Wörtl. Handlung – mental, verbal und physisch.
* * *

2. Lehrrede über Segen (Maha-mangala Sutta [1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene in Anathapindikas Kloster in Jetavana, nahe Savatthi. Nun als die Nacht schon weit fortgeschritten war, wendete sich eine gewisse Gottheit, deren überdurchschnittliche Ausstrahlung ganz Jetavana erhellte, dem Erhabenen zu, begrüßten ihn respektvoll und stellten sich an seine Seite. Dort stehend, richteten er dieses in Versen an den Erhabenen:

1. „Viele Gottheiten und Menschen, auf der Suche nach Glück haben über (die Frage von) Segen nachgesinnt. Inständig bittend, sagt mir, was die höchsten Segen sind.“

2. „Nicht mit Dummen zu verkehren, sich jedoch mit den Weisen abzugeben und jene zu ehren, die es wert sind geehrt zu werden: dies ist der höchste Segen.

3. „An einem angemessenen Platz zu leben, heilsame Taten in der Vergangenheit erbracht zu haben, und sich selbst in die richtige Richtung zu begeben: dies ist der höchste Segen.

4. „Ausgedehnte Gelehrtheit, Geschick im Handwerk, gut gefestigt im Verhalten und wohltuende Sprache: dies ist der höchste Segen.

5. „Seinen Vater und seine Mutter zu unterstützen, seine Frau und Kinder zu würdigen und sich friedvollen Beschäftigungen nachzugehen: dies ist der höchste Segen.

6. „Großzügigkeit, rechtschaffenes Verhalten, Unterstützung den Verwandten leisten und tadellose Handlungen zu vollziehen: dies ist der höchste Segen.

7. „Von Bösem Abstand nehmen und enthalten, von berauschenden Mitteln abzustehen und gewissenhaft im ausführen von rechtschaffenen Handlungen: dies ist der höchste Segen.

8. „Ehrfurcht, Bescheidenheit, Zufriedenheit, Dankbarkeit und zeitgerecht das Dhamma, die Lehren Buddhas, zu hören: dies ist der höchste Segen.

9. „Geduld, Belehrbarkeit, die Samanas (heiligen Menschen) treffen und zeitgerechte Diskussionen über das Dhamma: dies ist der höchste Segen.

10 „Beherrschtheit, Keuschheit, die Vier Edlen Wahrheiten zu begreifen und die Verwirklichung von Nibbana: dies ist der höchste Segen.

11. „Der Geist der nicht von den Wechselhaftigkeit des Lebens,[2] der Geist der frei von Sorge, makellos und sicher ist : dies ist der höchste Segen.

12 „Jene die die Voraussetzungen (für solchen Segen) erfüllt haben, werden überall siegreich sein und Freude Allerorts erlangen: für jene sind diese die höchsten Segen.“

Anmerkungen

1.
Khp. Nr. 5; Sn. 46 unter dem Titel Mangala sutta; vgl. Mahamangala Jataka Nr. 453.
2.
Die Wechselhaftigkeit sind acht an der Zahl: Gewinn und Verlust, gutes Ansehen und schlechter Ruf, Lob und Tadel, Freude und Leid. Diese Strophe nimmt Bezug auf die Geisteshaltung eines Arahants, einem Vollständigen.
* * *

3. Die Juwelen Lehrrede (Ratana Sutta [1])   

Die Begebenheit zu dieser Lehrrede, in kürze, entsprechend den Kommentaren, ist da folgende: Die Stadt von Vesali war von einer Hungersnot heimgesucht, diese verursachte Tod, speziell unter den armen Volk. Durch die Anwesenheit verwesender Leichen, begannen böse Geister die Stadt heimzusuchen. Dies war gefolgt von einer Pestilenz. Geplagt von diesen drei Angsten vor der Hungersnot, nichtmenschlichen Wesen und der Pest, strebten die Einwohner nach Hilfe von Buddha, der gerade in Rajagaha lebte.

Gefolgt von einer großen Zahl von Mönchen und dem ehrenwerten Ananda, seinem treudienenden Schüler, kam Buddha zu der Stadt von Vesali. Mit der Ankunft des Meister, kamen sintflutartige Regenfälle und schwemmten die verfaulenden Leichen weg. Die Atmosphere wurde klar und die Stadt war rein.

Daraufhin legte Buddha dem ehrenwerten Ananda die Juwelen Lehrrede (Ratana sutta[2]) dar, und gab ihm Anweisungen, wie er mit den Bürgern von Licchayi, den Diskurs rezitierend, eine Runde durch die Stadt machen sollte, um den Menschen von Vesali ein Zeichen des Schutzes zu geben. Der ehrwürdige Ananda folgte den Anweisungen und sprenkelte das gesegnete Wasser aus Buddhas eigener Bettelschale. Als Folge daraus, waren die bösen Geister vertrieben, die Seuche im Nachlassen. Danach kehrte der ehrwürdige Ananda mit den Bürgern von Vesali in die Versammlungshalle, wo Buddha und seine Schüler gemeinsam auf seine Rückkehr warteten, zurück. Dort rezitierte Buddha die selbe Juwelen Lehrrede vor der Versammlung: [3]

1. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, mögen sie alle Frieden im Geist haben und mögen sie alle aufmerksam dies Worte hören:

2. „O Wesen, hört genau. Möget Ihr alle liebevolle Freundlichkeit, an diese menschlichen Wesen ausstrahlen , die Tag und Nacht euch Gaben opfern (euch Verdienste darbieten). Deswegen, beschütz sie mit Gewissenhaftigkeit.

3. „Was auch immer da Schätze seien mögen, in dieser Welt oder darüber hinaus, was auch immer an kostbaren Juwelen dort in den himmlischen Welten sind, da ist nichts vergleichbar mit dem Tathagata (den Perfekten). Dieses wertvolle Juwel ist der Buddha.[4] Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

4. „Diese Beendigung, diese Freisetzung, diese Todlosigkeit (Nibbana) erhaben, die der gestillte und gesammelte Sakyan Weise (Buddha) verwirklicht hat. Da ist nichts vergeleichbar mit diesem (Nibbana) Dhamma. Dieser wertvolle Juwel ist das Dhamma.[5] Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

5. „Der erhabene Buddha erhob einen Pfad der Reinheit (den Noblen Achtfachen Pfad) lobend, nennt ihn den Pfad der unfehlbar Konzentration mit sich bringt. Da ist nichts vergleichbar zu dieser Konzentration. Dieses wertvolle Juwel ist das Dhamma. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

6. „Die acht Personen, lobend erhoben von dem tugendhaften Mann, formen vier Paare. Jene sind die Schüler des Buddhas und wert der Darbietungen. Gaben an jene werfen große Erträge ab. Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha.[6] Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

7. „Mit standhaftem Geist, und sich selbst geschickt an der Befreiung von Buddha Gotama haltend, befreit davon (Veruntrübungen), haben sie erreicht was erreichen werden sollte (Arahantschaft), mit der Todlosigkeit in Berührung gekommen. Sie genießen den Frieden von Nibbana, frei erwirkt.[7] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

8. „Wie eine Säule tief verankert in der Erde unerschüttert von den Winden, aus allen vier Richtungen, steht, so erkläre ich, ist ein rechtschaftender Mann, der mit Weisheit die Edlen Wahrheiten begreift. Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

9. „Jene, welche die Edlen Wahrheiten erkennen, gut unterrichtet von ihm, der tiefgründig in Weisheit (Buddha), selbst wenn diese in hohem Maße unachtsam sind, werden sie keine achte Existenz (in den Bereichen Sinnesshären) annehmen.[8] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

10. „Mit dem Erreichen von Einsicht legt er drei Geisteshaltungen ab, nämlich Selbst-Glaube, Zweifel und die Hingabe in bedeutungslosen Riten und Gebäuchen, sollten da welche sein. Er ist ebenso gänzlich von den vier Zuständen des Elends befreit und deshalb außerstande eine der sechs Hauptverfehlungen zu begehen.[9] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

11. „Jede üble Handlung die er nun noch begeht, in Taten, im Worte oder Gedanken, ist außerstande sie zu verbergen, da ihm bekundet, daß solches Verschleiern unmöglich ist, für jenen der den Pfad (zu Nibbana) erkannt.[10] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

12. „So wie Waldland, in der frühen Hitze der Sommermonate, gekrönt von gedeienden Blüten ist, eben so leitet das erhabene Dhamma zur (Gestilltheit) von Nibbana, das gelehrt (von Buddha) als das höchsten Wohl. Dieses wertvolle Juwel ist der Buddha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

13. „Der unvergleichlich Vortreffliche (Buddha), der Wissende (von Nibbana), der Geber (von Nibbana), der Bringer (des Noblen Pfades), lehrte das vortreffliche Dhamma. Dieses wertvolle Juwel ist der Buddha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

14. „Ihr Vergangenes (kamma) ist erschopft, ihr Neues (kamma) kommt nicht mehr auf, ihr Geist ist abgelöst von zukünftigem Werden. Ihr Keim (des Wiedergeburts-Bewußtseins) ist gestorben, sie haben kein Verlangen nach Wiedererleben. Diese Weisen Menschen erlöschen (aus der Existenz) wie die Flamme dieser Lampe (welche eben erloschen ist). Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.“

15. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, kommt last uns Buddha, den Tathagata (den Perfekten), geehrt von Göttern und Mensch, ehren. Möge da Glückseligkeit sein.[11]

16. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, kommt last uns das vollkommene Dhamma ehren. Möge da Glückseligkeit sein.

17. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, kommt last uns die vollkommene Sangha ehren. Möge hier Glückseligkeit sein.“

Anmerkungen

1.
Khp. Nr. 6; Sn. 39
2.
Ratana bedeutet wertvoller Juwell. Hier ist dieser Ausdruck Buddha, Dhamma und Sangha zugewiesen.
3.
KhpA. 161.
4.
Wortgetreu: in Buddha ist dieses wertvolle Juwel.
5.
Wortgetreu: in Dhamma ist dieses wertvolle Juwel.
6.
Wortgetreu: in Sangha ist dieses wertvolle Juwel.
7.
Ohne Gegenleistung erhalten: "avyayena," KhpA. I., 185.
8.
Der Grund, warum hier angegeben ist, daß hier nach keine achte Existenz für eine Person, die den Grad eines sotapatti, oder die erste Stufe von Heiligkeit erreicht hat ist, daß so ein Wesen nur mehr für eine Periode von sieben Existenzen in den Ebenen der Sinnesspären leben wird.
9.
Abhithanani; i. Muttermord, ii. Vatermord, iii. das Ermorden eines Arahants (der Vollendete), iv. das Vergießen von Buddhas Blut, v. Eine Spaltung in der Sangha verursachen, und vi. verderblicher falscher Glaube (niyata micca ditthi).
10.
Er ist ein sotapanna, Stromerreicher, einer der die erste Stufe der Heiligkeit erreicht hat. Siehe auch Bemerkungen am Ende des Buches.
11.
Die letzten drei Absätze wurden von Sakka, dem König der Devas (Götter) rezitiert, KhpA. 195.
* * *

4. Lehrrede über liebevolle Freundlichkeit (Karaniya Metta Sutta [1])   

Während Buddha in Savatthi verweilte, zog eine Gruppe von Mönchen, die vom Meister einen Gegenstand der Meditation bekommen hatten, in einem Wald um die Regensaison (vassana). zu verbringen. Die Baumgottheiten die diesen Wald bewohnten, waren beunruhigt durch deren Ankunft, so sie von den Baumkronen herunter steigen mussten und verweilten am Boden. Sie hofften dennoch, dass die Mönche bald scheiden würden. Aber als sie heraus fanden, dass die Mönche die vassana Zeit von drei Monate bleiben würden, schikanierten sie sie in der Nacht in verschiedener Weise, mit der Absicht sie zu verscheuchen.

Unter solchen Bedingungen zu leben war unmöglich, und so gingen die Mönche zum Meister und informierten ihn über ihre Schwierigkeiten. Darauf wies Buddha sie in das Metta Sutta ein und riet ihnen, gerüstet mit diesem Sutta zum Schutz, zurückzugehen.

Die Mönche kehrten in den Wald zurück, und praktizierten die vermittelten Anweisungen, durchdrangen die gesamte Atmosphäre mit ihren strahlenden Gedanken von metta oder liebevoller Freundlichkeit. Die Gottheiten, so betroffen von der Macht der Liebe, ließen sie nunmehr in Frieden meditieren.

Die Lehrrede teilt sich in zwei Abschnitte. Der erste handelt über die Anforderung im Lebenswandel die für jenen notwendig ist, der Reinheit und Frieden erlangen möchte und der zweite von der Methode metta zu praktizieren. [2]

1. „Jener der geschickt im (Herausarbeiten seines) Wohlergehen und wünscht den Zustand von Stille (Nibbana) zu erreichen, sollte in dieser Weise handeln: er sollte gewandt sein, aufrecht, in hohem Maße rechtschaffend, folgsam, höflich und bescheiden.

2. „Zufrieden, leicht zu unterstützen, mit nur wenigen Pflichten sein, von einfacher Lebensweise, in seinen Sinnen kontrolliert, umsichtig, zuvorkommend und nicht danach Gesellschaft mit Familien sehnen.

3. „Lasst ihn nicht das geringste Schlechte tun, für welches ihn ein weiser Mann rügen würde. (Lasst ihn denken: ) 'Mögen alle Lebewesen glücklich und sicher sein. Mögen sie einen glücklichen Geistes haben.'“

4&5 „Welch lebende Wesen da immer auch seien – kraftlos oder stark (oder Suchende und Verwirklichte), lange, beleibt, oder von mittlerer Größe, kurz, klein, groß, gesehene oder ungesehene, im Nahen oder im Fernen verweilend, jetzt schon geboren, wie auch jene die nun am werden sind – mögen alle Lebewesen einen glücklichen Geist haben.

6. „Lasst ihn niemanden täuschen oder irgendwo jemanden verachten. Im Ärger oder Übelwollen, lasst ihn keinem anderen Übel wünschen.

7. „Gerade so wie eine Mutter ihr einziges Kind selbst mit ihrem Leben beschützt, eben so, lasst ihn grenzenlose Liebe gegenüber allen Lebewesen kultivieren.

8. „Lasst ihm grenzenlose Liebe gegenüber der gesamten Welt ausstrahlen – oben, unten und herum – ungehindert, ohne Übelwollen, ohne Feindseligkeit.

9. „Stehend, gehend, sitzend oder lehnend, so lange er wach, lasst ihm Achtsamkeit entwickeln. Dieses ist, sagen sie, das 'Noble Leben' hier.

10. „Nicht falschen Ansichten verfallen – tugendhaft sein, mit Einsicht ausgestattet, Lust nach in die Sinne abgelegt – wahrlich nie mehr wieder, wird er zurückkehren in einem Mutterleib.“

Anmerkungen

1.
Khp. Nr. 9.; Sn. 25, unter dem Titel Metta-sutta.
2.
KhpA. 232.
* * *

5. Schutz der Anhäufungen (Khandha Paritta [1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene in Anathapindikas Kloster Jetavana, nahe Savatthi. Zu dieser Zeit starb ein gewisser Mönch durch einen Schlangenbiss. Daher suchten mehrere Mönche Buddha auf, begrüßten ihn und setzten sich an seine Seite. So sitzend, sprachen die Mönche dieses zum Erhabenen:

„Bante (ehrwürdiger Herr), ein gewisser Mönch in Savatthi starb durch einen Biß einer Schlange.“

„Gewiss, Mönche,” sagte Buddha, „Dieser Mönch hat nicht die königlichen Stämme der Schlangen mit Gedanken von liebevoller Freundlichkeit (metta) durchdrungen. Hätte er so getan, wäre dieser Mönch nicht an einem Schlangenbiss gestorben. Was sind die vier königlichen Stämme der Schlangen? Die königlichen Stämme der Schlangen werden Virupakkha, Erapatha, Chabyaputta, und Kanhagotamaka genannt. Mönche, dieser Mönch hatte diese vier königlichen Stämme der Schlangen, nicht mit Gedanken von liebevoller Freundlichkeit durchdrungen, hätte er so getan, wäre er nicht an einem Schlangenbiss gestorben. Mönche, ich weise euch an euch mit Gedanken von liebevoller Freundlichkeit, dieser vier königlichen Stämme der Schlangen, für eure Sicherheit, für euren Erhaltung und für euren Schutz, zu durchdringen.“ So sprach der Erhabene. Dieses gesprochen, setzte Buddha der 'Verheißene' (Sugata) (andeutend wie sie sich geben sollten) fort:

1. Möge ich metta entgegen Virupakkhas haben, entgehen Erapathas, möge ich metta haben. Möge mein metta entgegen Chabyaputtas sein, auch entgegen Kanha-gotamakas möge ich metta haben. 2. Möge ich metta entgegen Beinlosen haben Und auch für Zweifüßer, möge ich mein metta haben. Möge ich metta für Vierfüßer haben und auch für Vielfüßer, möge ich metta haben. 3. Lass nicht die Beinlosen mir Schaden an tun, noch jene die zwei Beine haben. Lass nicht die Vierbeiner mir Schaden an tun, noch jene mit vielen Beinen. 4. Alle Wesen, alle lebenden Kreaturen, möge Glückseligkeit sie alle befallen. Möge sie nicht von geringsten Schaden befallen sein.

„Grenzenlos (in Tugend) ist der Buddha, grenzenlos ist das Dhamma, grenzenlos ist die Sangha. Begrenzt sind kriechende Kreaturen – Schlangen, Skorpione, Hundertfüßler, Spinnen, Echsen und Ratten. Behütet habe ich mich selbst, meinen Schutz habe ich gemacht. Scheidet von mir, ihr Wesen. Ich beuge mich nieder vor dem Erhabenen und den sieben höchsten Buddhas.“ [2]

Anmerkungen

1.
Culla Vagga, ii. S. 110; ebenso im Anguttara unter dem Titel Ahi (metta) Sutta, ii.72; Khandha-Vatta Jataka, 203.
2.
Vipassi, Sikhi, Vessabhu, Kakusanda, Konagama, Kassapa, Gotama.
* * *

6. Lehrrede über Vorzüge von liebevoller Freundlichkeit (Mettanisamsa Sutta [1])   

Das habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene in Anathapindikas Kloster Jetavana, nahe Savatthi. Da wendete sich der Erhabene an die Mönche und sagte: „Bhikkhus“ – „Ehrwürdiger Herr,“ sagten diese, in erwidernder Weise. Der Erhabene sprach dann wie folgend:

„Mönche, elf Vorzüge sind durch die Freilassen (Befreiung) des Herzens, durch das sich Vertrautmachen mit mit Gedanken von liebevoller Freundlichkeit (metta) zu erwarten, im Kultivieren von liebevoller Freundlichkeit, im unaufhörlichen verstärken dieser Gedanken, im Ansehen von liebevoller Freundlichkeit als Beförderungsmittel (von Ausdruck) und auch als etwas das wertzugeschätzen ist, indem man im Einklang mit diesen Gedanken lebt, diese Ideen in die Ausübung umsetzt und sie etabliert. Welche sind die elf?“

1. „Er schläft in Behaglichkeit. 2. Er wacht in Behaglichkeit auf. 3. Er begegnet keinem bösen Traum. 4. Er ist menschlichen Wesen lieb. 5. Er ist nichtmenschlichen Wesen lieb. 6. Devas (Götter) beschützen ihn. 7. Feuer, Gift und Schwerter können ihn nicht berühren. 8. Seinen Geist kann sich schnell sammeln. 9. Seine Ausstrahlung ist ruhig und gelassen. 10. Er stirbt mit unverwirrtem Geist. 11. Wenn er es verfehlt hier und jetzt Arahantschaft (höchste Heiligkeit) zu erreichen, wird er wiedergeboren in der Brahmawelt.

„Diese elf Vorzüge, Mönche, sind durch die Freilassen des Herzens, durch das, sich Vertrautmachen mit Gedanken von liebevoller Freundlichkeit (metta), zu erwarten, im Kultivieren von liebevoller Freundlichkeit, im unaufhörlichen verstärken dieser Gedanken, im Ansehen von liebevoller Freundlichkeit als Beförderungsmittel (von Ausdruck) und auch als etwas das wertzugeschätzen ist, indem man im Einklang mit diesen Gedanken lebt, diese Ideen in die Ausübung umsetzt und sie etabliert.“

So sprach der Erhabene. Die Mönche waren entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkung

1.
Der paritta Text beinhaltet puttanam phalamasnati, welches 'gesegnet mit Nachkommen' bedeutet. Dies ist schwer im Kontext mit dem Absatz zu verstehen. Der original Jataka Text beinhaltet vuttanam phalamasnati welches 'die Frucht von dessen er gesägt, sein Glück' bedeutet, eine Bedeutung welches den Rest des Absatzes harmonisiert.
* * *

7. Die Vorzüge von Freundschaft (Mittanisamsa)   

Diese Zehn (Strophen), welche die nützlichen Effekte von Freundschaft aufzählen, sind im Magapakkha (Temiya) Jataka, Band. vii. Nr. 538 zu finden.

1. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt (und nicht hinterlistig gegenüber Freunden ist) wird, wenn immer er fern von zu Hause geht, Reichhaltigkeit und Gastfreundschaft empfangen. Viele werden durch ihn ihren Lebensunterhalt erwirtschaften.

2. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt wird, welches Land, Dorf oder Stadt er auch besucht, geehrt werden.

3. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt, Räuber werden ihn nie überwältigen. Die Hoheiten werden nicht nach ihm suchen. Er wird über alle Feinde triumphieren.

4. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt, kehr nach Hause mit Gefühlen von Freundschaftlichkeit, freut sich über Zusammentreffen von Leuten und wird zum Leiter seiner Angehörigen.

5. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt, gastfreundlich zu anderen ist, wird im Gegenzug Gastfreundschaft erfahren. Respektvoll zu anderen sich gebend, wird er im Gegenzug Respekt erfahren. Er genießt beides, Lob und Ruhm.

6. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt, ein Gönner ist, wird im Gegenzug Geschenke bekommen. Andere ehrend, wird er in Gegenzug geehrt. Er erreicht Wohlstand und Ruhm.

7. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt, leuchtet (in Glorie), wie das Feuer und stahlt wie eine Gottheit. Niemals wird Wohlstand ihm verlassen.

8. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt, für ihn werden da viele züchtende Rinder sein. Was auf den Felder gesät wurde, wird gedeihen. Die Früchte jenes Gesäten wird er genießen.[1]

9. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt, sollte er von einen Steilhang oder einem Berg oder einem Baum fallen, beschützt wird er (und nicht verletzt werden).

10. Jener der aufrichtige Freundschaft pflegt, kann von Feinden nicht gestürzt werden, gleich dem tief verwurzelten Banyan Baumes, den der Wind nicht stürzt.

Anmerkung

1.
A. v. 342.
* * *

8. Das Pfauengebet für Schutz (Mora Paritta [1])   

1. Da steigt die Goldfarbene empor, jene mit Sicht, jene, die einziger Monarch, jene, die die Erde erstrahlt (es ist die Sonne um die es geht). I bewundere Euch, die goldfarben die Erde erhellt (es ist die Sonne um die es geht). Ich bewundere Euch, die Ihr goldfarben die Erde erhellt. Geschütz durch Euch leben wir diesen Tag, sicher und beschützt.

2. Möge meine Verehrung an jene Brahmanen[2] (Buddhas) gerichtet sein, die Erleuchtung, durch das Verstehen aller Dhammas, erreicht haben. Mögen sie mich beschützen. Möge meine Verehrung an die Buddhas (der Vergangenheit) gerichtet sein, an ihre Erleuchtung (die vier Pfade und die vier Fürchte). Möge meine Verehrung an jene gerichtet sein, die unübertreffbar sicher von Hindernissen sind (Buddhas) und an deren Befreiung. Diesen Schutz getroffen, geht der Pfau auf die (Nahrungs-) Suche.

3. Da sinkt die Goldfarbene hinab, jene mit Sicht, die einziger Monarch, jene, die die Erde erstrahlt. I bewundere Euch, die Ihr goldfarben die Erde erhellt. Geschützt durch Euch leben wir diese Nacht sicher und beschützt.

4. Möge meine Verehrung an jene Brahmanen (Buddhas) gerichtet sein, die Erleuchtung durch das Verstehen aller Dhammas, erreicht haben. Mögen sie mich beschützen. Möge meine Verehrung an die Buddhas (der Vergangenheit) gerichtet sein. Möge meine Verehrung für an jene gehen, die unübertreffbar sicher von Hindernissen sind (Buddhas) und an deren Befreiung. Diesen Schutz getroffen, lebt der Pfau sein Leben in Glück.

Anmerkungen

1.
Jataka, ii. 23; Nr. 159.
2.
Das Wort "Brahmana" wird im wörtlichen Sinn, für jemanden der sich von den Lasten des Bösen befreit hat (bahita papoti brahmano) - auch Buddha, Arahant oder Vollendeter genannt – verwendet. Das Wort Brahmane im Brahmana Vagga (letztes Kapitel des Dhammapada), bezieht sich auf Arahant.
* * *

9. Der Mondgottheits Gebet für Schutz (Canda Paritta [1])   

In der indischen Kosmologie sind den wichtigsten Planeten Gottheiten zugeordnet. Diese Ansicht führt mancherorts zu der dort allgemein üblichen Ausdrucksweise von heute, wie 'Regengott', 'Sonnengott' usw. Buddha war nicht geneigt diese Ansichten zu kommentieren und er war damit zufrieden das Dhamma lediglich durch das Medium dies Ansichten zu transportieren.

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene im Anathapindikas Kloster Jetavana, nahe Savatthi. Zu dieser Zeit war Candima, die Mondgottheit, ergriffen und gefesselt von Rahu, dem König der Asura. Daraufhin, im Geiste nach dem Erhabenen rufend, rezitierte Candima, die Mondgottheit diese Stophe:

i. „Oh Buddha, der Held, durch Geschick frei von allem Bösen. Meine Verehrung gilt Euch. In ein Elend bin ich verfallen. Seid meine Zuflucht.“

Daraufhin richtete der Erhabene, für Candima, eine Strophe an Rahu, dem König der Asuras:

ii. „Oh Rahu, Candima hat Zuflucht zum Tathagata, den Vollendeten genommen. Lasse Candima frei. Die Buddhas strahlen Mitgefühl über die Welt (der Lebewesen).“

Daraufhin entließ Rahu, König der Asuras, Candima, die Gottheit, und erschien unverzüglich vor Vepacitta, dem König der Asuras, und stellte sich, zitternd, mit zu Berge stehenden Haaren, neben ihm. Dann richtete Vepacitta diese Strophe an Rahu:

iii. „Rahu. Warum habt Ihr plötzlich Candima frei gelassen? Was hat Euch zum Fürchten gebracht und warum steht Ihr hier in Panik?“

iv. „Ich wurden von Buddha mit einer Strophe angesprochen (mich aufrufend, Candima frei zu lassen). Hätte ich Candima nicht frei gelassen, mein Kopf hätte sich in sieben Stücke gespalten. Während jetzt, ich lebe, hatte keine Glückseligkeit haben können (Darum habe ich Suriya freigelassen).“

Anmerkung

1.
S. i. 50. (SN 2.9)
* * *

10. Der Sonnengottheits Gebet für Schutz (Suriya Paritta [1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene im Anathapindikas Koster Jetavana, nahe Savatthi. Zu dieser Zeit war Suriya, die Sonnengottheit, ergriffen und gefesselt von Rahu, dem König der Asura. Daraufhin, im Geiste nach dem Erhabenen rufend, rezitierte Suriya, die Sonnengottheit diese Strophe:

i. „Oh Buddha, der Held, durch Geschick frei von allem Bösen. Meine Verehrung gilt Euch. In ein Elend bin ich verfallen. Seid meine Zuflucht.“

Daraufhin richtete der Erhabene, für Suriya, eine Strophe an Rahu, dem König der Asuras:

ii. „Oh Rahu, Suriyahat hat Zuflucht zum Tathagata, den Vollendeten genommen. Lasst Suriya frei. Die Buddhas strahlen Mitgefühl über die Welt (der Lebewesen).“

iii. „Oh Rahu, verschlingt nicht den göttlichen Verteiber der Dunkelheit, den Scheinenden, den glänzenden und strahlenden Wanderer durch den Himmel, entlasst Suriya, mein Sohn.“

Daraufhin entließ Rahu, König der Asuras, Suriya, und erschien unverzüglich vor Vepacitta, dem König der Asuras, und stellte sich, zitternd, mit zu Berge stehenden Haaren, neben ihm. Dann richtete Vepacitta diese Strophe an Rahu:

iv. „Rahu. Warum habt Ihr plötzlich Suriya frei gelassen? Was hat Euch zum Fürchten gebracht und warum steht Ihr hier in Panik?“

„Ich wurden von Buddha mit einer Strophe angesprochen (mich aufrufend, Suriya frei zu lassen). Hätte ich Suriya nicht frei gelassen, mein Kopf hätte sich in sieben Stücke gespalten. Während jetzt, ich lebe, hatte keine Glückseligkeit haben können (Darum habe ich Suriya freigelassen).“

Anmerkung

1.
S. i. 51. (SN 2.10)
* * *

11. Leitende Qualitäten - Schutz (Dhajagga Paritta [1])   

Das habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene in Anathapindikas Kloster Jetavana, nahe Savatthi. Da wendete sich der Erhabene an die Mönche und sagte: „Bhikkhus“ – „Ehrwürdiger Herr,“ sagten diese, in erwidernder Weise. Der Erhabene sprach dann wie folgend:

„Mönche, Ich werde von einem früheren Begebenheit berichten. Da kam eine Schlacht zwischen den Devas (Göttern) und den Asuras auf. Da richtete Sakka, der Herr der Devas, an die Devas des Tavatimsa Himmel dies:“

„'Ihr Glücklichen, sollten die Devas, welche in die Schlacht gezogen sind, Angst oder Terror oder Leiden, von zu Berge stehenden Haaren, erfahren, lasst diese die Krone meiner leitenden Qualitäten betrachten. Wenn Ihr so tut, wird jede in Euch aufkommende Angst, Terror oder zu Berge stehende Haare, vergehen.'

„'Wenn Ihr scheitert, auf die Krone meiner leitenden Qualitäten hochzublicken, haltet Euch an die Krone der leitenden Qualitäten von Pajati, dem König der Götter. Wenn Ihr so tut, wird jede in Euch aufkommende Angst, Terror oder zu Berge stehende Haare, vergehen.'

„'Wenn Ihr scheitert, auf die Krone von Pajapatis leitende Qualitäten hochzublicken, haltet Euch an die Krone der leitenden Qualitäten von Varuna, dem König der Götter. Wenn Ihr so tut, wird jede in Euch aufkommende Angst, Terror oder zu Berge stehende Haare, vergehen.'

„Mönche, jede Angst, Terror oder zu Berge stehenden Harre, die in jenen aufkommt, die hoch zur Krone, der leitenden Qualitäten von Sakka... Herr der Götter, von Pajapati... von Varuna... von Isana, dem König der Götter, blicken, und jede Angst, Terror oder zu Berge stehen der Haare, mag vergehen oder mag auch nicht vergehen. Was ist der Grund hierfür?

„Sakka, der Herr der Götter, Oh Mönche, ist nicht frei von Lust, nicht frei von Hass, nicht frei von Unwissenheit, und ist daher Angst, Terror, Schrecken und Flucht unterworfen. Auch sage ich zu euch, Oh Mönche, wenn irgend eine Angst, Terror oder zu Berge stehende Haare aufkommen, wenn Ihr in den Wald oder zum Fuße eines Baumes oder in eine leeres Haus (einen einsamen Platz) gegangen seit, dann denkt von mir nur dies:

„'So in der Tat, ist der Erhabene, Arahant (Vollständige), höchst Erleuchtete, ausgestattet mit Wissen und Tugend, willkommenes Wesen, Kenner der Wesen, der unvergleichliche Ausbilder der Leute, Lehrer der Götter und Mensch, der Buddha, der Erhabene', Mönche, wenn Ihr so über mich denkt, wird jede aufkommende Angst, Terror oder zu Berge stehenden Haare, vergehen.“

„Wenn ihr scheitert an mich zu denken, dann denkt über das Dhamma (die Doktrine) dies: 'Gut dargelegt ist das Dhamma des Erhabenen, ein Dhamma, das selbst zu realisieren ist und sofortige Ergebnisse bring, ein Dhamma, das zum Nachprüfen einlädt und zu Nibbana führt, ein Dhamma, das von den Weisen, für sich selbst zu verstehen ist.' Mönche, wenn ihr so über das Dhamma denkt, wird jede aufkommende Angst, Terror oder zu Berge stehenden Haare, vergehen.

„Wenn ihr scheitert an das Dhamma zu denken, dann denkt über die Sangha (den Orden) dies: 'Von gutem Verhalten ist der Orden der Schüler Buddhas, von aufrechtem Verhalten ist der Orden der Schüler des Erhabenen, von weisem Verhalten ist der Orden der Schüler des Erhabenen, von pflichtbewussten Verhalten ist der Orden der Schüler des Erhabenen. Dieser Orden der Schüler des Erhabenen – nämlich die vier Paare von Leuten,[2] die acht Arten von Personen[3], ist der Gaben würdig, würdig der Bewirtung, ist der Geschenke würdig, würdig der ehrgebietenden Begrüßung, ist ein unvergleichliches Feld der Verdienste für die Welt.' Mönche, wenn ihr an die Sangha denkt, wird jede Angst, Terror oder zu Berge stehende Haare die in euch aufkommen möge, vergehen. Was ist der Grund dafür? Der Tathagata, Oh Mönche, welcher Arahant, höchst erleuchtet, ist frei von Lust, frei von Hass, ist frei von Unwissenheit und unterliegt weder Angst, Terror, Schrecken oder Flucht.“

So sprach der Buddha. Dieses gesagt, sprach der Lehrer, das 'Willkommene Wesen' (Sugata) diese fort:

i. Ob im Wald oder am Fuße eines Baumes, Oder an einem einsamen Platz, Oh Mönche, Ruft Euch in den Geist, diese Buddha Vollständigkeit; Dann wird da für Euch keine Angst mehr sein. ii. Wenn Ihr nicht an den Buddha denkt, Oh Mönche, Den Herr der Welt und Leitenden der Menschen, Dann denkt, Oh Mönche, an dieses Dhamma; So gut dargelegt und zu Nibbana führend. iii. Wenn Ihr nicht an das Dhamma denkt, Oh Mönche, Gut dargelegt und zu Nibbana führend, Dann denkt, Oh Mönch, an diese Sangha, Dieses wundervolle Feld von Verdiensten für alle. iv. Für jene, sich Buddha Vollkommenheit ins Gedächtnis rufend, Für jene, sich die Erhabenheit des Dhammas ins Gedächtnis rufend, Und für jene, sich die Sangha ins Gedächtnis rufend, Keine Angst, kein Terror wird diese je erschüttern.

Anmerkungen

1.
S. i. 218.
2.
Die vier Paare von Personen bilden die vier Arten der aryan Schüler, die die vier Pfade und die vier Früchte der Heiligkeit (magga und phala) erreicht haben, nämlich sotapatti, "Stromerreicher"; sakadagami, "Einmalwiederkehrer"; anagami, "Nichtwiederkehrer" und arahattha, "Arahantschaft", die vierte und letzte Ebene in der alle Fesseln abgetrennt und Makel entwurzelt sind.
3.
Das obere Viererpaar wird zu acht, wenn Weg und Frucht getrennt betrachtet werden.
* * *

12. Faktoren der Erleuchtung (Maha Kassapa Thera Bojjhanga [1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene nahe Rajagaha, im Bambushain, dem Futterplatz der Eichhörnchen. Zu dieser Zeit war der ehrwürdige Maha Kassapa, der in der Pipphali Höhle lebte, von einer Krankheit befallen, litt darunter und war ernsthaft krank.

Da, sich aus seiner Einsamkeit zur Abendzeit erhebend, besuchte der Erhabene den ehrwürdigen Maha Kassapa und setzte sich auf eine Sitzgelegenheit die (für ihn) gerichtet war. So sitzend sprach der Erhabene zum ehrwürdigen Maha Kassapa dies:

„So Kassapa, wie steht es um Euch? Erträgt Ihr, erduldet Ihr (euer Leiden)? Schwindet oder mehrt sich Euer Schmerz? Sind da Zeichen, dass Eure Schmerzen schwinden und sich nicht mehren?“

„Nein, ehrwürdiger Herr, ich ertrage nicht, ich dulde nicht, der Schmerz ist sehr groß. Da sind Zeichen, dass der Schmerz nicht schwindet, jedoch das sie sich mehren.“

„Kassapa, diese sieben Faktoren der Erleuchtung sind von mir gründlich dargelegt und kultiviert und von mir vollkommen entwickelt. Sie befördern zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis (der Vier Edlen Wahrheiten) und zu Nibbana. Was sind diese Sieben?

i. „Achtsamkeit, der Faktor der Erleuchtung, Kassapa, ist von mir gründlich dargelegt und kultiviert und von mir vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

ii. „Das Untersuchen des Dhammas, der Faktor der Erleuchtung, Kassapa, ist von mir gründlich dargelegt und kultiviert und von mir vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

iii. „Beharrliches Bestreben, der Faktor der Erleuchtung, Kassapa, ist von mir gründlich dargelegt und kultiviert und von mir vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

iv. „Entzücken, der Faktor der Erleuchtung, Kassapa, ist von mir gründlich dargelegt und kultiviert und von mir vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

v. „Gestilltheit, der Faktor der Erleuchtung, Kassapa, ist von mir gründlich dargelegt und kultiviert und von mir vollkommen entwickelt. Er befördern zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

vi. „Konzentration, der Faktor der Erleuchtung, Kassapa, ist von mir gründlich dargelegt und kultiviert und von mir vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

vii. „Gelassenheit, der Faktor der Erleuchtung, Kassapa, ist von mir gründlich dargelegt und kultiviert und von mir vollkommen entwickelt. Er befördern zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

„Diese sieben Faktoren der Erleuchtung, Kassapa, sind von mir gründlich dargelegt und kultiviert und von mir vollkommen entwickelt. Sie befördern zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.“

„Mit Sicherheit, Oh Erhabener, sie sind Faktoren der Erleuchtung. Mit Sicherheit, Oh Willkommener, sie sind Faktoren der Erleuchtung.“

Dies sprach Buddha und der ehrwürdige Maha Kassapa, freudig im Herzen, anerkannte die Äußerungen Buddhas. Daraufhin erholte sich der ehrwürdige Kassapa von dieser Erkrankung und diese Erkrankung des ehrwürdigen Kassapa verschwand.

Anmerkung

1.
S. v. 79.[SN46.14]
* * *

13. Faktoren der Erleuchtung (Maha Moggallana Thera Bojjhanga [1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene nahe Rajagaha, im Bambushain, dem Futterplatz der Eichhörnchen. Zu dieser Zeit war der ehrwürdige Maha Moggallana, der auf dem Gijjhakuta Berg (Geier Spitze) lebte, von einer Krankheit befallen, litt darunter und war ernsthaft krank. Da, sich aus seiner Einsamkeit zur Abendzeit erhebend, besuchte der Erhabene den ehrwürdigen Maha Moggallana und setzte sich auf eine Sitzgelegenheit die (für ihn) gerichtet war. (genau das selbe wie in der vorhergehenden Lehrrede „Maha Kassapa“ in „Maha Moggallana“ getauscht.)

Anmerkung

1.
S. v. 80. [SN46.15]
* * *

14. Faktoren der Erleuchtung (Maha Cunda Thera Bojjhanga[1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene nahe Rajagaha, im Bambushain, dem Futterplatz der Eichhörnchen. Zu dieser Zeit war er von einer Krankheit befallen, litt darunter und war ernsthaft krank.

Da, sich aus seiner Einsamkeit zur Abendzeit erhebend[3], besuchte der Ehrwürdige Maha Cunda[2] den Ehrhabenen, verneigte sich vor ihm und setze sich neben ihn.

Zum Ehrwürdigen Maha Cunda, so sich gesetzt, sagte der Erhabene:

„Oh Cunda, lasst die Faktoren der Erleuchtung in Eurem Geist aufkommen."

„Diese sieben Faktoren der Erleuchtung, Bhante (Ehrw. Herr), sind gründlich dargelegt und kultiviert und vom Erhabenen vollkommen entwickelt. Sie befördern zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis (der Vier Edlen Wahrheiten) und zu Nibbana. Was sind diese Sieben?

i. „Achtsamkeit, der Faktor der Erleuchtung, Bhante, ist vom Erhabenen gründlich dargelegt und kultiviert und vom Erhabenen vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

ii. „Das Untersuchen des Dhammas, der Faktor der Erleuchtung, Bhante, ist vom Erhabenen gründlich dargelegt und kultiviert und vom Erhabenen vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

iii. „Beharrliches Bestreben, der Faktor der Erleuchtung, Bhante, ist vom Erhabenen gründlich dargelegt und kultiviert und vom Erhabenen vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

iv. „Entzücken, der Faktor der Erleuchtung, Bhante, ist vom Erhabenen gründlich dargelegt und kultiviert und vom Erhabenen vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

v. „Gestilltheit, der Faktor der Erleuchtung, Bhante, ist vom Erhabenen gründlich dargelegt und kultiviert und vom Erhabenen vollkommen entwickelt. Er befördern zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

vi. „Konzentration, der Faktor der Erleuchtung, Bhante, ist vom Erhabenen gründlich dargelegt und kultiviert und vom Erhabenen vollkommen entwickelt. Er befördert zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

vii. „Gelassenheit, der Faktor der Erleuchtung, Bhante, ist vom Erhabenen gründlich dargelegt und kultiviert und vom Erhabenen vollkommen entwickelt. Er befördern zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.

„Diese sieben Faktoren der Erleuchtung, Bhante, ist vom Erhabenen gründlich dargelegt und kultiviert und vom Erhabenen vollkommen entwickelt. Sie befördern zu perfektem Verständnis, zu vollständiger Erkenntnis und zu Nibbana.“

„Mit Sicherheit, Cunda, sie sind Faktoren der Erleuchtung. Mit Sicherheit, Cunda, sie sind Faktoren der Erleuchtung.“

Dies sprach der Ehrw. Maha Cunda und der Meister befürwortete es. Daraufhin erholte sich der Erhabene von dieser Erkrankung und so verschand seine Erkrankung

Anmerkungen

1.
S. v. 81. [SN46.16]
2.
Jündere Bruder vom Ehrwürdigen Sariputta. [Ist dies ein Fehler? Entsprechend Nyanaponika in Great Disciples of the Buddha (Somerville, Massachusetts: Wisdom Publications, 1997), S. 33, war Cundas klösterlicher Name Samanuddesa, um ihn von dem frühen Ehrw. Mahacunda zu unterscheiden. — ATI Ergänzung.]
3.
"Sayanha samayam patisallana vutthito," im Original Samyutta-Text nicht zu finden.
* * *

15. Lehrrede an Girimananda Thera (Girimananda Sutta[1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene in Anathapindikas Kloster Jatavana, nahe Savatthi. Nun zu dieser Zeit war der ehrwürdige Girimananda von einer Krankheit befallen, litt darunter und war ernsthaft krank. Daraufhin besuchte Ananda Buddha und, ihn gegrüßt, setzte er sich neben ihm hin. So sitzend sagte Ananda dies zum Erhabenen:

„Bhante (ehrwürdiger Herr), der ehrwürdige Girimananda ist von einer Krankheit befallen, leidet darunter und ist ernsthaft krank. Es wäre gut, Bhante, wenn der Erhabene den ehrwürdigen Girimananda besuche, aus Mitgefühl für ihn“ (Daraufhin sagte Buddha):

„Solltet Ihr, Ananda, den Mönch Girimananda besuchen und ihm die Zehn Betrachtungen rezitieren, dann wird dieser Mönch Girimananda, diese gehört, umgehend von seinem Leiden geheilt sein.“

„Was sind die zehn?

Betrachtung der Unbeständigkeit. Betrachtung von anatta (Abwesenheit einem beständigen Selbst oder Seele). Betrachtung des Unschönen (asubha). Betrachtung der Nachteile (Gefahren). Betrachtung von Entsagung. Betrachtung von Freilösung. Betrachtung von Beendingung. Betrachtung von Katastrophen der ganzen Welt. Betrachtung von Unbeständigkeit aller zusammengesetzten Dinge. Achtsamkeit auf das Einatmen und Ausatmen.

i. „Und was Ananda, ist Betrachtung von Unbeständigkeit? Hierzu, Ananda, betrachtet ein Mönch, der in den Wald gegangen oder zum Fuße eines Baumes oder zu einem leeren Haus (einsamen Platz), dies: 'Materie (sichtbare Dinge) ist unbeständig, Gefühl oder Empfindung ist unbeständig, Vorstellung ist unbeständig, Gestaltungen sindt unbeständig, Bewusstsein ist unbeständig. So verweilt er im Betrachten der Unbeständigkeit dieser fünf Anhäufungen' Dies Ananda, wird Betrachtung von Unbeständigkeit genannt.

ii. „Und was Ananda, ist Betrachtung von anatta? Hierzu Ananda, betrachtet ein Mönch, der in den Wald gegangen oder zum Fuße eines Baumes oder an einen einsamen Platz, dies: 'Das Auge ist nicht das Selbst, sichtbare Gegenstände sind nicht das Selbst, das Ohr ist nicht das Selbst, Geräusche sind nicht das Selbst, die Nase ist nicht das Selbst, Gerüche sind nicht das Selbst, die Zunge ist nicht das Selbst, Geschmack ist nicht das Selbst, der Körper ist nicht das Selbst, körperliche Kontakte (tastbare Gegenstände) sind nicht das Selbst, der Geist ist nicht das Selbst, geistige Gegenstände sind nicht das Selbst.' So verweilt er, in diesen inneren und äußeren Träger; Nicht-Selbst betrachtend. Dies Ananda, wird Betrachtung von anatta genannt.

iii. „Und was Ananda, ist Betrachtung von Unschönen? Hierzu, Ananda, betrachtet ein Mönch diesen Körper hinauf von den Sohlen der Füße, hinunter von dem Scheitel der Haare, umschlossen von Haut, wie er voll von Unreinheit ist. In diesem Körper sind Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Brustfell, Milz, Lungen, Eingeweide, Darmtrakt, Magen, Fäkalien, Gallenflüssigkeit, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Öle, Speichel, Nasenschleim, Gelenkflüssigkeit, Urin [und das Hirn]. So verweilt er, die Unschönheit dieses Körpers, betrachtend. Dies, Ananda, wird Betrachten des Unschönen genannt.

iv. „Was, Ananda, ist Betrachtung von Nachteilen (Gefahren)? Hierzu Ananda, betrachtet ein Mönch, der in den Wald gegangen oder zum Fuße eines Baumes oder an einen einsamen Platz, dies: 'Vieles an Leiden gibt es, vieles ist von Nachteil (Gefahr) für diesen Körper, da diverse Krankheiten, so wie folgende, in diesem Körper erzeugt werden: Augen – Leiden, Ohren – Leiden, Nasen – Leiden, Zungen – Leiden, Körper – Leiden, Kopfweh, Mumps, Mundkrankheiten, Zahnschmerzen, Husten, Asthma, Katarr, Herzbrennen, Fieber, Magenbeschwerden, Ohnmachtsanfälle, Durchfall, Geschwülste, Bauchgrimmen, Lepra, Eiterbeutel, Skrofulose, Schwindsucht, Epilepsie, Ringelflechte, Juckreiz, Ausschläge, Flechte, Abszesse, Blutandrang, Zuckerkrankheit, Hämorriden, Krebs, Fisteln, und Krankheiten die von Galle entstehen, von Trägheit, von Winden, von Problemen mit der Laune, von Wetteränderungen, von widrigen Bedingungen (Fehlbenehmen), von Hilfsmitteln (die von anderen praktiziert werden), von kamma-vipaka (Ergebnissen von kamma), und Kälte, Hitze, Hunger, Durst, Exkrementen und Urin.‘ Also verweilt er Nachteile (Gefahren) dieses Körper zu betrachten. Dies Ananda, wird Betrachten der Nachteile (Gefahren) genannt.

v. „Und was, Ananda, ist Betrachtung von Entsagung? Hierzu Ananda, gestattet ein Mönch keinen Gedanken an sinnlicher Begierde, der in ihm aufgekommen ist, beseitigt ihn, macht ihm ein Ende, und vernichtet ihn. Er gestattet keinen Gedanken von Feindseligkeit, der in ihm aufgekommen ist, jedoch bricht er ihn ab, beseitigt ihn, macht ihm ein Ende, und vernichtet ihn. Er gestattet keinen Gedanken an Grausamkeit, der in ihm aufgekommen ist, jedoch bricht er ihn ab, beseitigt ihn, macht ihm ein Ende, und vernichtet ihn. Er gestattet keinen boshaften, nichtsnutzige Haltungen die in ihm von Zeit zu Zeit aufkommen, jedoch bricht er sie ab, beseitigt sie, macht ihnen ein Ende, und vernichtet sie. Dies Ananda, wird Betrachten der Entsagung genannt.

vi. „Und was, Ananda, ist Betrachtung von Freilösung? Hierzu Ananda, betrachtet ein Mönch, der in den Wald gegangen oder zum Fuße eines Baumes oder an einen einsamen Platz, dies: 'Dies ist friedvoll, dies ist erhaben, und zwar das Stillen aller bedingten Dinge, das Aufgeben jedes Unterhalts von Entstehen (Werden), das Auslöschen der Begierde, Freilösung, Nibbana.' Dies Ananda, wird Betrachtung der Erlösung genannt.

vii. „Und was, Ananda, ist Betrachtung von Beendigung? Hierzu Ananda, betrachtet ein Mönch, der in den Wald gegangen oder zum Fuße eines Baumes an einen einsamen Platz, dies: 'Dies ist friedvoll, dies ist erhaben, und zwar das Stillen aller bedingten Dinge, das Aufgeben jedes Unterhalts von Entstehen, das Auslöschen der Begierde, Erlösung, Nibbana.‘ Dies Ananda, wird Betrachtung der Beendigung genannt.

viii. „Und was, Ananda, ist das Betrachten von Katastrophen der ganzen Welt? Hierzu, Ananda (ein Mönch) mit dem Ablegen allen Bedenkens und Anhaften an diese Welt, mit dem Ablegen geistiger Voreingenommenheit, falschem Glauben und unterschwelligen Neigungen betreffend dieser Welt, mit nicht begehren dieser, jedoch im Aufgeben dieser, wird er losgelöst. Dies Ananda, wird Betrachtung der Katastrophen der ganzen Welt genannt.

ix. „Und was, Ananda, ist das Betrachten von Unbeständigkeit aller zusammengesetzten Dinge? Hierzu, Ananda, ist ein Mönch ermüdet, beschämt und überdrüssig von allen bedingten Dingen. Dies, Ananda, wird die Betrachtung der Unbeständigkeit aller zusammengesetzten Dinge genannt.

x. „Und was Ananda, ist Achtsamkeit auf das Einatmen und Ausatmen? Hierzu, Ananda, setzt sich ein Mönch, in den Wald gegangen oder zum Fuße eines Baumes oder an einen einsamen Platz, hat seine Beine gekreuzt verschränkt, haltet seinen Körper aufrecht und seine Achtsamkeit an Leben, Achtsam atmet er ein, achtsam atmet er aus.

„Wenn er in einem langen Atemzug einatmet, weiß er: 'Ich atme in einem langen Atemzug ein'; wenn er einen langen Atemzug ausatmet, weiß er: 'Ich atme in einem langen Atemzug aus'; wenn er einen kurzen Atemzug einatmet, weiß er: 'Ich atme einem kurzen Atemzug ein'; wenn er einen kurzen Atemzug ausatmet, weiß er: 'Ich atme ein einem kurzen Atemzug aus' ‚'Bewusst über den gesamten Ablauf[2] , möge ich einatmen', so übt er sich selbst. 'Bewusst über den gesamten Ablauf, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst.

„'Den gesamten Ablauf beruhigend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst; 'den gesamten Ablauf beruhigend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst.

„'Entzücken wahrnehmend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst, 'Entzücken wahrnehmend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst.

„'Wohl wahrnehmend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst, 'Wohl wahrnehmend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst.

„'Geistige Gestaltungen (Empfindungen und Vorstellungen) wahrnehmend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst, ‚'Geistige Gestaltungen wahrnehmend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst.

„'Die geistige Gestaltungen beruhigend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst, ‚'die geistige Gestaltungen beruhigend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst.

„'Den Geist (entsprechend der vierfachen Durchdringung, oder jhanas) wahrnehmend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst, 'Den Geist erfahrend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst.

„'Im hohen Maße den Geist (durch samatha, besänftigen, wie auch durch vipassana, Erkenntnis) beglückend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst; 'Im hohen Maße den Geist beglückend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst.

„'Den Geist (auf den Atem) sammelnd, möge ich einatmen', so übt er sich selbst; 'Den Geist sammelnd, möge ich ausatmen’, so übt er sich selbst.

„'Den Geist (von nivaranas, oder Hindernissen) befreiend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst; 'Den Geist (von nivaranas, oder Hindernissen) befreiend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst; 'Unbeständigkeit (von Körpers, Empfindungen, Wahrnehmungen, willentlichen Gestaltungen, Bewusstsein) betrachtend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst; 'Unbeständigkeit betrachtend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst; 'Freilösung betrachtend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst; ‚Freilösung betrachten, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst; Beendigung betrachtend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst; 'Beendigung betrachtend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst; 'Entsagung betrachtend, möge ich einatmen', so übt er sich selbst; 'Entsagung betrachtend, möge ich ausatmen', so übt er sich selbst.

„Dies Ananda, wird Achtsamkeit auch das Einatmen und Ausatmen genannt. Wenn Ihr, Ananda, den Mönch Girimananda besuchst und ihn diese Zehn Betrachtungen rezitiert, dann wird dieser Mönch Girimananda, dies gehört, unverzüglich von seiner Krankheit geheilt.“

Darauf hin, die zehn Betrachtungen vom Erhabenen gelernt, besuchte Ananda den ehrwürdigen Girimananda und rezitierte ihm die zehn Betrachtungen. Als der ehrwürdige Girimananda diese gehört hatte, war seine Krankheit unverzüglich geheilt. Er erholte sich von dieser Erkrankung und damit verschwand die Erkrankung des ehrwürdigen Girimananda.

Anmerkungen

1.
A. v. 108.
2.
Sabba-kaya. bedeutet wortgetreu, "der gesamte (Atem-) Körper." Entsprechend dem Visuddhi Magga, bedeutet "kaya" nicht der physische Körper, sondern die gesamte Masse des Einatmens und Ausatmens.
* * *

16. Die Lehrrede am Isigili (Isigili Sutta[1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene auf dem Berg Isigili nahe Rajagaha. Da richtete er sich an die Mönche und sagte: „Oh Mönche.“ „Bhante (Ehrwürdiger Herr)“, entgegneten diese, in erwidernder Weise, dem Erhabenen. Daraufhin sagte er diese:

„Seht ihr, Mönche, diesen Berg Vebhara?”

„Ja, Bhante.“

„Da war ein anderer Name, Mönche, für diesen Berg Vebhara, eine andere Benennung. Seht ihr, Mönche, diesen Berg Pandava?“

„Ja, Bhante.“

„Da war ein anderer Name, Mönche, für diesen Berg Pandava, eine andere Benennung. Seht ihr, Mönche, diesen Berg Vepulla?“

„Ja, Bhante.“

„Da war ein anderer Name, Mönche, für diesen Berg Vepulla, eine andere Benennung. Seht ihr, Mönche, diesen Berg Gijjhakuta?“

„Ja, Bhante.“

„Da war ein anderer Name, Mönche, für diesen Berg Gijjhakuta, eine andere Benennung. Seht ihr, Mönche, diesen Berg Isigili?“

„Ja, Bhante.“

„Dies ist der wirkliche Name, Mönche, die wirkliche Benennung für diesen Berg. In der Vergangenheit, Mönche, lebten für lange Zeit fünfhundert paccekabuddhas[2] auf diesen Berg Isigili. So wie sie den Berg betraten waren sie sichtbar, aber sobald sie in betreten hatten, waren sie unsichtbar. Leute die dies sahen meinten: ‚Dieser Berg verschluckt diese Propheten (isigilati)'; demzufolge entstand der Name Isigili.“

„Ich werde euch, Mönche, die Namen der paccekabuddhas nennen. Ich werde euch, Mönche, die Namen der paccekabuddhas offenlegen. Hört, seit höchst aufmerksam, ich werde sprechen.“

„Ja, Bhante“, antworteten die Mönche.

Der Erhabene sagte:

„Arittha,[3] Mönche, war ein paccekabuddha, der für lange Zeit auf diesem Berg Isigili lebte, Uparittha... Tagarasikhi... Yasassi... Sudassana... Piyadassi... Gandhara... Pindola... Upasabha... Nitha... Tatha... Sutava... Bhavitatta, Mönche, war ein paccekabuddha, der für lange Zeit auf dem Isigili Berg lebte.”

i. „Die Namen dieser erhabenen Wesen[4], die frei von Kummer und Begierde sind, die ihre Begehren überwältigt[5] und selbst Erleuchtung erreicht haben, erhaben unter den Menschen. Ich mache bekannt. Hört mir zu:

ii. „Arittha, Uparittha, Tagarasikhi, Yasassi, Sudassana, Piyadassi der Erleuchtete.[6]
Gandhara, Pindola und Upasabha, Nitha, Tatha, Sutava, Bhavitatta.

iii. „Sumbha, Subha, Methula, Atthama, und dann Megha, Anigha, Sudatha sind paccekabuddhas, deren Begierde nach Werden (wieder-leben) zerstört ist.
Hingu und Hinga von großer Macht.

iv. „Die zwei Helden, Jali[7] und Atthaka, dann Kosala, der Erleuchtete, dann Subahu,
Upanemisa, Nemisa, Santacitta, Sacca, Tatha, Viraja, und Pandita.

v. „Kala, Upakala, Vijita and Jita, Anga and Panga und Gutijjita. Passi beseitigten Veruntrübungen, die Wurzeln des Leidens.
Aparajita, Bezwinger von Maras Macht.

vi. „Sattha, Pavatta, Sarabhanga, Lomahamsa, Uccangamaya, Asita, Anasava.
Manomaya und Bandhuma, die Zerstörer des Stolzes; Tadadhimutta, Vimala und Ketuma.

vii. „Ketumbaraga und Matanga, Ariya. Dann Accuta und Accutagamabyamaka.
Sumangala, Dabbila, Suppatitthita, Asayha, Khemabhirata, und Sorata.

viii. „Durannaya, Sangha und Uccaya, und dann die Sage Sayha von großartiger Energie.
Ananda, Nanda, Upananda, die zwölf paccekabuddhas,[8] Bharadvaja seinen letzten Körper tragend.[9]

ix. „Bodhi, Mahanama und dann Uttara; Kesi, Sikhi, Sundara, und Bharadvaja.
Tissa, Upatissa, Upasidari, der Zerstörer der Fesseln des Werdens, und Sidari, der Zerstörer der Gier

x. „Mangala war der lustbefreite paccekabuddha, Usabha der die verführerischen Wurzeln des Leidens abschnitt.
Upanita der den Zustand von Frieden (Nibbana), Uposatha, Sundara, und Saccanama.

xi. „Jeta, Jayanta, Paduma, und Uppala; Padumuttara, Rakkhita und Pabbata.
Manatthaddha, Sobhita, Vataraga und der paccekabuddha Kanha, gut im Geiste befreit.

xii. „Diese und andere sind paccekabuddhas von großer Macht, der Begehren nach Werden (wieder-leben) zerstört.
Ehrt diese großen Helden von Unermesslichem (Tugend), die über alle Anhaftungen[10] hinausgegangen sind und Parinibbana erlangt haben.“

Anmerkungen

1.
M. 116.
2.
Diese sind Buddhas, die unabhängig von der Hilfe anderer Erleuchtung erreicht haben, jedoch mangelt es ihnen an der Kunst andere zu Überzeugen.
3.
Für die Geschichten zu den dreizehn Namen siehe Dictionary of Pali Proper Names, G. P. Malalasekera.
4.
Wörtlich die Essenz von Wesen, MA. iv. 129. Nach dem Erklären der Namen dieser dreizehn paccekabuddhas, werden die Namen der anderen, die Essenz der Wesen sind, nun in diesen Vers bekannt gemacht.
5.
Wörtlich: Entfernen des Dornes von Leid und Kummer (visalla).
6.
Es möge die Frage aufkommen, warum in dem Pali Strophen Eigenschaften im Bezug auf manche paccekabuddhas angeführt sind und für andere nicht. Dies hat nur einen rhythmischen Grund.
7.
Culla Jali und Maha Jali.
8.
Vier Anandas, vier Nandas und vier Upanandas, MA., iv. 129.
9.
Die fünf Anhäufungen: Körper; Empfindung und Gefühl; Vorstellung; Gestaltung und Bewusstsein.
10.
Sangha, Anhaftungen oder Festhalten, diese sind: Lust, Haß, Wahn, Stolz und falsche Ansichten.
* * *

17. In Bewegung setzen des Rades der Wahrheit (Dhammacakkappavattana Sutta [1])   

Die erste Zeremonie Buddhas

Buddha verbrachte, unmittelbar seiner Erleuchtung folgend, sieben Wochen seiner Zeit, in Zurückgezogenheit. Am Ende dieser Periode entschloss er sich, die Doktrin (Dhamma), die er erkannt hatte, den fünf Asketen, die einst mit ihm um die Erleuchtung gerungen hatten, kund zu tun. Wissend, dass diese noch immer in die sinnlosen Extreme des Asketentums verstrickt, in Isipatana (heute Sarnath), lebten, verließ der Meister Gaya, wo er Erleuchtung erlangte, und ging in die ferne heilige Stadt Indiens, Varanasi. Dort traf er sie im Hirschpark wieder.

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlass lebte der Erhabene im Hirschpark zu Isapatana (der Aufenthaltsort der Seher), nahe Varanasi (Benares). Da richtete er sich an eine Gruppe von fünf Mönchen (Bhikkhus):

„Mönche, diese zwei Extreme sollten von einem, der aus dem Haushälterleben fortgezogen ist, nicht praktiziert werden. (Welche sind diese zwei?) Die Neigung zu Schwäche an sinnlichem Vergnügen, welches niedrig, ungehobelt, der Weg gewöhnlicher Leute, wertlos, nutzlos ist, und die Neigung zur Selbstkasteiung, welche schmerzhaft, wertlos, nutzlos ist.

„Mit Vermeiden beider Extreme, hatte der Tathagata (der Perfekte)[2] den Mittelpfad erkannt; er gibt Vision, gibt Wissen und führt zur Gestilltheit, zu Einsicht, zu Erleuchtung und zu Nibbana. Und was ist der Mittelpfad, der vom Tathagata erkannt wurde...? Es ist der Nobel Achtfache Pfad, und nichts anderes, nämlich: rechtes Verständnis, rechte Gedanken, rechte Sprache, rechte Handlung, rechte Lebensweise, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Konzentration. Das ist der Mittelpfad, der von Tathagata erkannt wurde, welcher Vision gibt, Wissen gibt und zur Gestilltheit führt, zu Einsicht, zu Erleuchtung und zu Nibbana.

„Die Edle Wahrheit vom Leiden (dukkha), Mönche, ist diese: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tot ist Leiden, vereint sein mit Unangenehmen, ist Leiden, getrennt von Angenehmen zu sein, ist Leiden, nicht erhalten was man begehrt, ist Leiden – kurz ausgedrückt, die fünf Ansammlungen, der Gier unterworfen, sind Leiden.

„Die Edle Wahrheit des Ursprunges (Ursache) von Leiden ist diese: Es ist dieses Begehren (Durst), das begleitet von brennender Gier, Wieder-Entstehen (Wiedergeburt) erzeugt, und findet jetzt, einmal hier oder einmal da, frisches Entzücken, nämlich Begehren nach Sinnesfreuden, Begehren nach Existenz und Begehren nach Nicht-Existenz (Selbst-Vernichtung).

„Die Edle Wahrheit der Beendigung des Leidens ist diese: Es ist die völlige Beendigung dieses tiefen Begehrens, es aufgeben, es los lassen, sich selbst von ihm befreien und sich selbst davon trennen.

„Die Edle Wahrheit des Pfades, der zur Beendigung des Leidens führt, ist dies: Es ist der Noble Achtfache Pfad und nichts anderes, nämlich: rechtes Verständnis, rechte Gedanken, rechte Sprache, rechte Handlung, rechte Lebensweise, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Konzentration.[3]

„'Dies ist die Edle Wahrheit vom Leiden': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht, das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört. 'Dieses Leiden, als eine Edle Wahrheit, sollte vollkommen erkannt werden': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört. 'Dieses Leiden, als eine Edle Wahrheit, wurde vollkommen erkannt': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört.

„'Dies ist die Edle Wahrheit des Ursprunges (Ursache) vom Leiden': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge aufkam, noch nie zuvor gehört. 'Dieser Ursprung des Leidens, als eine Edle Wahrheit, sollte ausgemerzt werden': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört. 'Dieser Ursprung des Leidens, als eine Edle Wahrheit, wurde ausgemerzt': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört.

„'Dies ist die Edle Wahrheit der Beendigung des Leidens': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört. 'Diese Beendigung des Leidens, als eine Edle Wahrheit, sollte erkannt werden': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört. 'Diese Beendigung des Leidens, als eine Edle Wahrheit, wurde erkannt': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört.

„'Dies ist die Edle Wahrheit des Pfades, der zur Beendigung des Leidens führt': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört. 'Dieser Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt, als Edle Wahrheit, sollte entwickelt werden': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge aufkam, noch nie zuvor gehört. 'Dieser Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt, als Edle Wahrheit, wurde entwickelt': so war die Vision, das Wissen, die Weisheit, die Wissenschaft, das Licht das in mir, im Bedacht der Dinge, aufkam, noch nie zuvor gehört.

„Solange mein Verständnis, die Dinge zu sehen wie sie wirklich sind, noch nicht ganz klar in diesen drei Aspekten, in diesen zwölf Arten, betreffend der Vier Edlen Wahrheiten[4], war, beanspruchte ich nicht das Beispiellose erkannt zu haben, höchste Erleuchtung in dieser Welt mit ihren Göttern, mit ihren Maras und Brahmas, in dieser Generation mit Einsiedlern und Brahmanen, mit ihren Devas und Menschen. Aber als mein Verständnis, die Dinge zu sehen wie sie sind, völlig klar in diesen drei Aspekten, in diesen zwölf Arten, betreffend der Vier Edlen Wahrheiten, war, beanspruchte ich das Beispiellose erkannt zu haben, höchste Erleuchtung in dieser Welt mit ihren Göttern, mit ihren Maras und Brahms, in dieser Generation mit Einsiedlern und Brahmanen, mit ihren Devas und Menschen. Und eine Vision von Einsicht kam so in mir auf: 'Unerschütterlich ist die Befreiung meines Herzens. Das ist meine letzte Geburt. Nun ist da kein Wiederentstehen (Wiedergeburt) mehr.'”

Dies sagte der Erhabenen. Die Gruppe von fünf Mönchen war glücklich und sie erfreuten sich an den Worten des Erhabenen.

Als die Lehrrede in dieser Weise dargelegt war, kam im ehrwürdigen Kondañña die begehrenfreie, makellose Vision von Wahrheit (dhamma-cakkhu), in anderen Worten erreichte er sotapatti, die erste Stufe der Heiligkeit) auf und er erkannte: „Was immer die Eigenschaft des Aufkommens hat, hat die Eigenschaft des Vergehens.”

Nun als der Erhabene das Rad der Wahrheit in Bewegung setzte, verkündeten die Bhummattha Deva (die Erdgottheiten): „Das unübertreffliche Rad der Wahrheit, dass nicht von Einsiedler, Brahmane, Deva, Mara, Brahma, oder irgend jemandem in der Welt, in Bewegung gesetzt werden kann, ist vom Erhaben im Hirschpark in Isipatana, nahe Varanasi, in Bewegung gesetzt.“

Diese Worte der Erdgottheiten gehört, verkündeten alle Catummaharajika Devas: „Das unübertreffliche Rad der Wahrheit, dass nicht von Einsiedler, Brahmane, Deva, Mara, Brahma, oder irgend jemandem in der Welt, in Bewegung gesetzt werden kann, ist vom Erhaben im Hirschpark in Isipatana, nahe Varanasi, in Bewegung gesetzt.“ Diese Worte wurden in den oberen Deva-Reichen gehört, und von Catummaharajika wurde es in Tavatimsa... Yama... Tusita... Nimmanarati... Paranimmita-vasavatti... und den Brahmas des Brahma Parisajja... Brahma Purohita... Maha Brahma... Parittabha... Appamanabha... Abhassara... Parittasubha... Appamana subha... Subhakinna... Vehapphala... Aviha... Atappa... Sudassa... Sudassi... und in Akanittha verkündet: „Das unübertreffliche Rad der Wahrheit, dass nicht von Einsiedler, Brahmane, Deva, Mara, Brahma, oder irgend jemandem in der Welt, in Bewegung gesetzt werden kann, ist vom Erhaben im Hirschpark in Isipatana, nahe Varanasi, in Bewegung gesetzt.“

Nun in diesem Moment, in diesem Augenblick, verbreitete sich dieser Aufschrei (das das Rad der Wahrheit in Bewegung gesetzt wurde) bis in das Brahma Reich, das Gefüge von zehn tausend Welten zitterte und bebte und erschüttere. Ein grenzenlos erhabener Strahl, den Glanz (Kraft) der Devas durchströmend, erschien in der Welt.

Dann äußerte der Erhabene diesen Lobrede der Freude: „Wahrlich Kondañña hat erkannt, wahrlich Kondañña hat (die Vier Edlen Wahrheiten) erkannt.“ So war es, dass der ehrwürdige Kondañña den Namen, „Añña Knondañña — Kondañña der erkennt.“ erhielt.

Mit der erstmaligen Verkündung des Dhamma und der Überzeugung der fünf Asketen wurde der Hirschpark in Isipatana zur Geburtsstätte Buddhas Austeilung (Buddha-sasana) und der Sangha, der Gemeinschaft der Mönche, der eingeweihten Schülern.

Der Herrscher Asoka kam, 281 Jahre nach dem Ereignis, auf einer Pilgerreise an diesen heiligen Ort und veranlasste die Errichtung einer Reihe von Monumenten und Säulen mit Löwenkapitelen. Dieses Kapitel, mit seinen vier prachtvollen Löwen die das „Dharma Cakra“ das „Rad des Dhamma“ hochhalten, steht nun im Museum von Sarnath und ist heute das offizielle Wappen von Indien. Das „Dharma-Cakra“-Festival wird in Sri Lanka (Ceylon) noch immer unterhalten.

Jawaharlal Nehru, der ehemalige Premierminister von Indien schrieb: „In Sarnath nahe Benares, konnte ich Buddha nahe zu sehen, wie er seine erste Zeremonie hielt und manche der von ihm aufgezeichneten Worte, kamen wie ein Echo aus der Ferne, aus zweitausendfünfhundert Jahre durchgedrungen, zu mir. Asokas Säulen mit deren Inschriften sprachen zu mir in ihrer prachtvollen Sprache und erzählten mir von einem Mann, der obgleich ein Herrscher, großer als jeder König oder Herrscher war.“ — The Discovery of India (The Signet Press, Calcutta), S. 44.

Anmerkungen

1.
S. v. 420; Vinaya (Mahavagga, i. 10. Nr. 17).
2.
Der Perfekte, jener der die Wahrheit erlangt hat. Buddha benützte diesen Ausdruck, wenn er sich auf sich selbst bezog. Für Details siehe The Buddha's Ancient Path, Piyadassi Thera, Buddhist Publication Society, Kandy, Sri Lanka, S. 17, Anm.4.
3.
Für ein umfassende Beschreibung der Vier Edlen Wahrheiten lesen Sie The Buddha's Ancient Path, Piyadassi Thera, Buddhist Publication Society. Kandy, Sri Lanka (Ceylon).
4.
Wie in ein vorangehender Paragraph andeutet, gibt es drei Aspekte von Wissen, welche in Verbindung mit jeder der Vier Edlen Wahrheiten stehen: 1. Das Wissen, das es die Wahrheit (sacca-ñana) ist. 2. Das Wissen, das ein bestimmte Ablauf, welcher dieser Wahrheit entspricht, ausgeführt werden sollte (kicca-ñana). 3. Das Wissen, das der Ablauf, der dieser Wahrheit entspricht, ausgeführt wurde. (kata-ñana). Die zwölf Wege oder Arten, entstehen durch die Anwendung dieser drei Aspekte auf jede der Vier Edlen Wahrheiten.
* * *

18. Die Große Versammlung (Maha-samaya Sutta[1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlass lebte der Erhabene im Maha-vana (Großem Wald), nahe der Stadt Kapilavatthu, in der Provinz der Sakyans, zusammen mit einem großen Gefolge von Mönchen, all diese Arahants und fünfhundert an der Zahl. Devas (Götter) aus den zehntausend Weltensystemen versammelten sich regelmäßig zum Zwecke den Befreiten und die Bhikkhu-Sangha (eingeweihte Mönche) zu sehen.

Dann kam in vier Devas aus der Suddhavasa (reine Aufenthaltsorte) Brahma Welt der Gedanke auf: „Der Erhabene lebt im Maha-vana (Großem Wald), nahe der Stadt Kapilavatthu, in der Provinz der Sakyans, zusammen mit einem großen Gefolge von Mönchen, all diese Arahants und fünfhundert an der Zahl. Devas (Götter) aus den zehntausend Weltensystemen versammeln sich regelmäßig zum Zwecke den Befreiten und die Bhikkhu-Sangha (eingeweihte Mönche) zu sehen. Es wäre gut, wenn auch wir zu dem Platz, an dem der Erhabene ist, aufbrechen und jeder von uns einen Vers in seiner Anwesenheit rezitieren würde.“

Dann verschwanden diese Devas, so schnell wie ein starker Mann seinen Arm ausstrecken, oder seinen ausgestreckten Arm einziehen wurde, aus den Reinen Aufenthaltsorten und erschienen vor dem Befreiten wieder, begrüßten ihn und standen neben ihm. So stehend, rezitierte einer der Devas diesen Vers in seiner Anwesenheit:

1. „Da ist eine große Versammlung in dem Wald. Eine Heerschar von Devas hat sich versammelt. Wir sind zu dieser Dhamma-Versammlung gekommen, um die unbezwingbare[2] Sangha zu sehen.“

Dann rezitierte ein anderer Deva diesen Vers in der Anwesenheit des Erhabenen:

2. „Die Mönche in dieser (Versammlung[3]) haben ihre Gedanken gesammelt und ihren Geist rechtschaffen gemacht. Die Weisen (Mönche) hüten ihre Sinne, wie ein Wagenlenker die Zügeln hält.“

Dann rezitierte ein anderer Deva diesen Vers in der Anwesenheit des Erhabenen:

3. „Die Stütze abgeschnitten, den Querriegel (der Lust, des Hasses und des Wahns) ausgegraben, frei von Begierde, gehen sie ihrer Wege, rein, makellos, mit klarer Vision und gut gezügelt, diese jungen Arahants schreiten Elefanten gleich.“[4]

Dann rezitierte ein anderer Deva diesen Vers in der Anwesenheit des Erhabenen:

4. „Jene, die den Buddha als Zuflucht nehmen, werden nicht in schlechte Existenzen zieht; doch werden den menschlichen Körper verlassen und die Ränge der Devas füllen.“

Der Erhabene richtete sich sodann an die Mönche: „Oft, Mönche, kommen Devas aus den zehn Weltsystemen zusammen, um den Tathagata (den Buddha) und die Mönche, die Gemeinschaft der Bhikkhus, zu sehen. Devas haben sich vor den Vollkommenen (arahanto), höchsten Buddhas der Vergangenheit versammelt; Devas werden vor dem Vollkommenen, höchsten Buddhas der Zukunft erscheinen, wie sie dieses vor mir tun. Ich werde Euch, Mönche, die Namen der Heerschar von Devas nennen, ich werde die Namen der Heerschar von Devas offen legen. Hört zu und gebt acht. Ich werde sprechen.“ „Ja, Ehrwürdiger Herr,“ sagten die Mönche, in erwidernder Weise. Der Erhabene sagte dies:[5]

5-6. „Mit getragenen Worten[6] werde ich Äußerung geben. Die himmlischen Devas verbleiben in ihren Welten. Jene zu Meditation geneigt, frequentieren felsige Klippen. Gut gefasst leben sie (Arahants), wie einsame Löwen, die Angst überwindend, die Haare zu Berge stehen erzeugt, mit makellosem Geist, rein, still und ungetrübt.“

7. Wissend, dass da in dem Wald, nahe der Stadt Kapilavatthu, fünfhundert und mehr Schüler waren, erfreut an den Worten Buddhas, sprach sie der Meister deshalb an:

8. „Mönche, Heerscharen von Devas haben sich versammelt. Kennt sie gut.“ Und diese (die Mönche), das Wort (sasanam) Buddhas hörend, eiferten begeistert (sie zu sehen und kennen zu lernen).

9. Da kam Wissen, Nicht-Menschen wahrzunehmen, in ihnen auf. Manche sahen hunderte, manche tausende Nicht-Menschen (Devas und Brahmas) und andere siebzigtausend Nicht-Menschen.

10. Manche sahen hunderttausend Nicht-Menschen, andere sahen eine unzahlbare Anzahl, jede Richtung gefüllt von ihnen.

11. Darauf richtete sich der Sehende (der Buddha), alle Dinge durch höheres Wissen wissend, an die Schüler, erfreut an den Worten Buddhas:

12. „Mönche, Heerscharen an Devas haben sich versammelt. Ich werde sie Euch mit Worten bekanntmachen, und in passender Ordnung. Kennt sie.

13. „Siebentausend himmliche Yakkhas[7] von Kapilavatthu, im Besitz von Iddhi (überweltlicher) Kraft, strahlend, anmutig und begleitet von einem Gefolge von Dienern,[8] sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der (Arahant) Mönche zu sehen.[9]

14. „Sechstausend Yakkhas aus den Himalayagebirge, verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig und begleitet von einem Gefolge von Dienern, sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

15. „Dreitausend Yakkhas aus Satas Bergen (satagira), verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig und begleitet von einem Gefolge von Dienern, sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

16. „So sind sechzehntausend Yakkhas, verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig und begleitet von einem Gefolge von Dienern, frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

17. „Fünfhundert Yakkhas aus den Vessamitta Bergen, verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig und begleitet von einem Gefolge von Dienern, sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

18. „Kumbhira aus der Stadt Rajagala, seine Verweilstätte in Vepullas Bergen habend, ist mit mehr als hunderttausend Yakkhas in Begleitung in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

19-20. „Dhatarattha, König des Ostens, Berater des östlichen Klimas und Führer der Gandhabbas, begleitet von einem Gefolge von Dienern und mit vielen seiner großartigen Söhnen (devaputtas), Inda deren Namen, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig, ist frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

21-22. „Virulha, König des Südens, Berater des südlichen Klimas und Führer der Kumbhandas, begleitet von einem Gefolge von Dienern und mit vielen seiner großartigen Söhnen, Inda deren Namen, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig, ist frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

23-24. „Virupakkha, König des Westens, Berater des westlichen Klimas und Führer der Nagas, begleitet von einem Gefolge von Dienern und mit vielen seiner großartigen Söhnen, Inda deren Namen, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig, ist frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

25-26. „Virupakkha, König des Nordens, Berater des nördlichen Klimas und Führer der Nagas, begleitet von einem Gefolge von Dienern und mit vielen seiner großartigen Söhnen, Inda deren Namen, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig, ist frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

27-28. „Dhatarattha über dem Osten, im Süden Virulhaka, westseitig Virupakkha, Kuvera über dem Norden — diese vier großen Könige standen, die vier Richtungen des Waldes, in der Nahe von Kapilavatthu, erstrahlend.

29. „Mit ihnen kamen ihre gerissenen, trügerischen, durchtriebenen Sklaven: verführerischer Kutendu, Vetendu, Vitucca und Vituda.

30. "Und (auch die Sklaven) Candana, Kamasettha, Kinnughandu und Nighandu. Da kam auch Panda und Opamanna und Matali, Wagenlenker der Devas.

31. „Citta und Sena, die Ghandhabbas, Nala (kara), Janesabha (Janavasabha, Pañcasikha, die Devas, Timbaru, der Gandhabba, und Suriyavaccasa (die Tochter von Timbaru) kamen auch.

32. „Mit diesen (Gandhabba) Königen, kamen auch andere Gandhabba Könige, gegenseitig frohlockend, in den Wald, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

33. „Dann kamen die (himmlischen) Nagas des (Nabhasa-Sees), jene der Naga-Welt Visali, zusammen mit den Nagas, Tacchaka genannt. Auch kamen die Nagas von Kambala und Assatara und Payaga, von ihren Verwandten begleitet.

34. „Nagas aus Yamuna, und jene aus dem Dhatarattha-Geschlecht, kamen in Begleitung ihres Gefolges von Dienern und so auch Eravana, der große Naga, in den Wald, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

35. „Diese Vögel (Harpyies, Garula oder Suppana) welche Nagas weg tragen, mit Gewalt, bestückt mit himmlischen Kräften und zweilmalgeborne,[10] mit klaren Augen (von eindringlicher Sicht), sind aus dem Himmel in die Mitte des Waldes geflogen, Citra und Supanna, deren Namen sind.

36. „Zu dieser Zeit war der Naga-König (mit den anderen Nagas) frei von Angst. Der Buddha gewährte den Nagas seinen Schutz, vor den Harpyies (Suppana). Sich mit behutsamen Worten gegenseitig bittend, nahmen die Nagas und Suppanas (Hargyies) Zuflucht zu Buddha.

37. „Die Asuras, im Ozean verweilend, wurden von Vajirahattha (Sakka) geschlagen. Sie sind Brüder von Vasavassa (Sakka)[11], im Besitz von Iddhi-Kraft und begleitet von einem Gefolge von Dienern.

38. „Die schrecklichen Kalakanjas, die Danaveghasas, Vepacitti, Sucitti und Paharada — alle Asuras sind ebenfalls mit Namuci (dem Vasavatti Mara, der Böse) gekommen.

39. „Hunderte der Sohne von Bali, alle nach Veroca (dies ist deren Onkel Rahu) benannt, mit einer bewaffneten Heerschar von Kriegern, warteten Rahu (Asurendra, der König der Asuras) auf und sagten: 'Herr, es ist Zeit in den Wald zu gehen, um die Versammlung der Mönche zu sehen'.

40. „Die Devas Apo und Pathavi, Tejo und Vayo[12] sind auch in den Wald gekommen, wie auch die Devas Varuna, Varuna und Soma mit Yasa.

41-42. „Da kamen auch die Devas Metta-kayika und Karunakayika[13], von ihren Dienern gefolgt. Diese zehn Gruppen von Devas, von verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig, sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

43. „Die Devas Venhu, Sahali, Asama, die zwei Yama, (ka) und jene, die den Mondgott begleiten, kamen geführt von ihm.

44. „Die Devas, dem Sonnengott dienen, kamen gleichfalls von diesem geführt. Die Devas, den Planeten dienend, kamen geführt von ihnen. Die Devas der Regenwolken, kamen auch.

45-46. „Auch kam Sakka, der Anführer der Götter, der auch Vasava und Purindada genannt. Auch diese zehn Gruppen von Devas, von verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig, sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

47. „Dann kam auch Deva Sahabhu, strahlend wie des Feuers Flamme, die Devas Aritthaka, Roja und Ummapupphanibha.

48-49. „Da kamen auch die Devas Varuna Sahadhamma, Accuta und Anojaka, Suleyya, Rucira und Vasavanesi. All diese Gruppen von Devas, von verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig, sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

50. „The Devas Samana, Mahasamana, Manusa, Manusuttama, Khiddapadusika und Manopadusika, alle sind gekommen.

51. „Dann kamen die Devas Hari, jene von Lohita, Paraga und Maha-paraga mit deren Begleitung von Dienern.

52. „All diese zehn Gruppen von Devas, von verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig, sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

53. „Dann kamen auch die Devas Sukha, Karumha, Aruna mit Veghanasa. Der Deva Odatagayha, Pamokkha und Vicakkhana kam auch.

54. „Sadamatta, Haragaja, mächtige Missaka und Pajjuna, die es in jeder Richtung zu regnen verursachten, kamen angestürmt.

55. „All diese zehn Gruppen von Devas, von verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi-Kraft, strahlend, anmutig, sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

56. „Die Devas Khemiya, Tusita, Yama, der mächtige Katthaka, Lambhitaka, Lamasettha, Joti, und Asava kamen auch.

57-58. „Da kamen auch die Devas Nimmanarati und Paranimmita (Vasavatthi). All diese zehn Gruppen von Devas, von verschiedener Tönung, im Besitz von Iddhi Kraft, strahlend, anmutig, sind frohlockend in den Wald gekommen, um die Versammlung der Mönche zu sehen.

59. „Diese sechzig (sechs der Zehnergruppen, eingeleitet mit Apo Deva, usw.) Devas von verschiedener Tönung, entsprechend derer Namen und Rang, sind mit anderen (gleichen Namens und Rang) gekommen.

60. (Diese Devas kamen, sagend:) „'Laßt und sehen (die Sangha, die Arahant-Mönche), die Geburt ausgelebt haben, welche die Säule (von Lust, Hass und Wahn) entfernt haben, welche die vier Verläufe oder Ströme (des Sinnesvergnügen, Werden, falscher Ansicht und Unwissenheit) überwunden haben,[14] frei von Makel sind. (Laßt uns auch den Buddha sehen), der die Strömungen überquert, der Naga (im Sinne von jemanden, der kein böses Tut)[15] genannt und wie der Mond, von Wolken frei, strahlt.'

61. „Die Brahmas Subrahma und Paramatta, kamen (mit anderen Brahmas) welche im Besitz von Iddhi-Kräften sind, und Sohne (Schüler von Buddha). Die Brahmas Sanankumara und Tissa kamen auch in den Wald (um die Versammlung der Mönche zu sehen).

62-63. „Da ist auch ein Mahabrahma (für jede Brahma-Welt) geboren, der andere Brahmas übertrifft, mächtiger Kraft, mit beeindruckender Statur und von großer Pracht. Mit diesen, sind zehn führende Brahmas, Herren über deren Gefolge, gekommen und unter ihnen, mit all seinen Dienern kam Brahma Harita.

64. „Wenn all die Devas, geführt von Inda (Sakka) und alle Brahmas geführt von Haritta gekommen waren, kam da die Heerschar von Mara. Siehe da! Der törichte Mara, der Düstere (Kanha).[16]

65. „'Kommt, erfasst sie, blendet sie, lasst sie alle von Lust gefesselt sein, umringt von allen Seiten, nicht einer zu entkommen, leiden' (So gab Vasavatti Mara Befehl).

66-67. „Mara schlug so mit seinen Armen auf die Erde nieder und erzeugte einen schauderhaft Klang, als ob eine Gewitterwolke donnert und Blitze in der Regenzeit erzeugt, und sandte seine schwarze Arme in die Mitte der Devas. Doch brachte er die Devas nicht unter seine Gewalt, er erfüllt mit Zorn. Er prallte zurück.

68. „Dann richtete sich der Sehende (der Buddha), perfekt wissend, was sich herausgestellt, an seine Schüler, die sich an Buddhas Wort erfreuten.

69. „'Mönche, die Heerscharen von Mara waren gekommen (und sind gegangen). Kennt sie (nehmt euch in acht vor diesen)' Und diese (Nicht-Arahants), die Worte Buddhas hörend, bemühten sich (Befreiung zu erlangen), von deren Trübungen. (Von den begierdefreien Arahants) war die Arme von Mara gewichen; gleich wie ein Haar an ihnen (Arahants) keine Wirkung zeigt.

70. „All diese Schüler (Mönche) sind Sieger im Kampf der Begierde, sie sind von Angst befreit, ruhmreich und berühmt unter der Menschheit. Sie leben frohlockend mit Aryan-Schüler.“ (dies lobend, Mara verschwand.)

Anmerkungen

1.
D. Nr. 20.
2.
Aparajita, weil diese Arahants sind, die Vollkommenen, welche alle Trübungen überwunden haben.
3.
Tatra im Text bedeutet "dort", aber die vorangehende Strophe beinhaltet "imam" diese (Versammlung) und die Devas sind schon in Anwesenheit des Erhabenen und so ist die Ausführung "in dieser".
4.
Das Wort "naga" beinhaltet eine Doppelbedeutung. Es kann Elefant bedeuten, oder Arahant. Ein Elefant ist physisch standfest und ein Arahant kann als mental standhaft angesehen werden. Er ist fehlerlos: tut nichts Schlechtes. "Na hi agum karoti so" see Theragatha, Nr. 692, vgl. Sutta-nipata, Strophe 522.
5.
In den meisten der Paritta-Büchern, ist die Nummerierung der Strophen nicht fortlaufend. Ich habe eine fortlaufende Nummerierung gewählt.
6.
Akkhara pada niyamitam vacanam (Kom.).
7.
Yakkha ist hier im Sinne von Deva verwendet.
8.
Parivara sampanna (Kom.).
9.
Bhikkhu das anatthaya agata (Kom.). Diese Bedeutung versteht sich aus den Wörtern dakkhitaya (zu sehen) Strophe Nr.1, dakkhema (werden sehen) Nr. 60.
10.
Zweilmalgeborne wird auf Vögel bezogen, die zuerst als Ei aufkommen und wenn geschlüpft, als vollständiger Vogel geboren sind.
11.
Vajirahattha und Vasavassa sind andere Namen für Sakka, dem Anführer der Devas.
12.
Die Devas, geboren im brahma-loka, im praktizieren der kasina, oder Hilfsmittel für Konzentration, nämlich: das Wasser (apo) kasina; das Erd (pathavi) kasina; das Feuer (tejo) kasina und das Luft (vayo) kasina.
13.
Die Devas, die jhana, oder mentale Vertiefung, mittels metta und karuna praktiziert haben, Wohlwollen und Mitgefühl, zwei der erhabenen Zustände (brahma-vihara).
14.
Kama-ogha, bhava-o., ditthi-o., avijja-o.
15.
Siehe oben Anmerkung Nr. 4.
16.
Kanha ist ein Name für Mara.
* * *

19. Lehrrede an Alavaka (Alavaka Sutta[1])   

So habe ich es gehört:

Zu einer Gelegenheit lebte der Erhabene in der Wohnstätte des Yakkha (Dämonen) Alavaka, bei Alavi. Dann trat Alavaka an den Erhabenen heran und sagte: „Geh raus hier, Asket (samana)." — „In Ordnung, Freund“, mit diesen Worten ging der Erhabene nach draußen.

„Komm herein, Asket.“ — „In Ordnung, Freund“, mit diesen Worten trat der Erhabene ein.

„Geh raus hier, Asket“, sagte Alavaka zum zweiten Mal zum Erhabenen. — „In Ordnung, Freund“, mit diesen Worten ging der Erhabene nach draußen.

„Komm herein, Asket.“ — „In Ordnung, Freund“, mit diesen Worten trat der Erhabene ein.

„Geh raus hier, Asket“, sagte Alavaka zum dritten Mal zum Erhabenen. — „In Ordnung, Freund“, mit diesen Worten ging der Erhabene nach draußen.

„Komm herein, Asket.“ — „In Ordnung, Freund“, mit diesen Worten trat der Erhabene ein.

„Geh raus hier, Asket“, sagte Alavaka zum vierten Mal zum Erhabenen. — „Nein, Freund. Ich werde nicht hinaus gehen. Tu, was immer du willst.“

„Ich werde dir eine Frage stellen, Asket. Wenn du sie mir nicht beantwortest, werde ich deinen Geist (deine Gedanken) verwirren, oder dein Herz spalten, oder dich bei den Füßen packen und dich hinüber bis ans andere Ufer des Ozeans (para gangaya) werfen.“

„Nun gut, Freund, ich sehe nicht irgendjemanden in der Welt der Devas, Maras, Brahmas oder unter dieser Generation der Asketen, Brahmanen, Gottheiten und Menschen, der entweder meinen Geist verwirren oder mein Herz spalten könnte, oder der mich bei den Füßen packen und mich hinüber bis ans andere Ufer des Ozeans werfen könnte; wie dem auch sei, Freund, frag, was du willst.“

Dann sprach Alavaka den Erhabenen an, in dem Vers:

1. Welcher Reichtum hier ist der Beste für den Menschen? Was, wohl geübt, zu Glück wird führen? Welcher Geschmack übertrifft alle anderen Geschmäcker? In welcher Weise gelebt ist das Leben das Beste?

[Der Buddha:]

2. Vertrauen ist der Reichtum hier am besten für den Menschen. Dhamma, wohl geübt, wird Glück bringen; Wahrheit, in der Tat, übertrifft alle anderen Geschmäcker. Weise gelebt, sagt man, ist das Leben das Beste.

[Alavaka:]

3. Wie die Ströme[2] man überquert? Wie wird die Existenz[3] des Ozeans überquert? Wie wird jemandes Leid überwunden? Wie wird man gereinigt?

[Der Buddha:]

4. Durch Vertrauen werden die Ströme überquert; Durch Wachsamkeit wird der Ozean überquert; Durch Anstrengung wird das eigene Leid überwunden; Durch Weisheit wird man gereinigt;

[Alavaka:]

5. Auf welche Weise Weisheit man erlangt? Auf welche Weise Reichtum man gewinnt? Wie kommt man zu hohem Ansehen und Ehre? Auf welche Art gewinnt man Freundschaft? Wie wandelt man frei von Sorge, wenn aus dieser Welt in eine andere man gegangen?

[Der Buddha:]

6. Der Achtsame und Verständige, der in das Dhamma sein Vertrauen legt; Durch seinen Willen, das Dhamma zu hören, gewinnt er die Weisheit von Nibbana. 7. Wer taktvoll und energisch ist, Und Reichtum durch eigene Anstrengung gewinnt; Hohes Ansehen und Ehre wird er durch Wahrheit erlangen, und Freundschaft durch sein Geben. 8. Er, der Vertrauen hat, gleichermaßen aufrichtig ist, tugendhaft, fest, und freigiebig; Aufgrund dieser vier Bedingungen wird er niemals im Jenseits sich grämen. 9. Wahrhaftigkeit und Zurückhaltung, gutes Tun und Nachsicht sind die großen Reformer des Menschen; Ob da irgendein besseres sei, frage andere Samanas und Brahmanen.

[Alavaka:]

10. Warum sollte ich nun zu erfragen suchen, von anderen Samanas und Brahmanas, wenn an diesem Tag ich zu lernen erlangte, welches Wohl zu finden, hier und jenseits? 11. Dies für mein Wohl, in der Tat, kam der Buddha nach Alavi; Ein Geschenk bringt stets eine Frucht; Dies ebenfalls lernte ich heute. 12. Von Dorf zu Dorf und Stadt zu Stadt möge ich von nun an wandern Lobpreisend den erhabenen Buddha und das Dhamma, klar von ihm dargelegt.

Dies gesprochen, sagte Alavaka zum Erhabenen:

„Hervorragend, o Gotama, ist Eure Lehre, hervorragend. Gleichsam, als wenn ein Mann aufrecht stellte, was umgestürzt worden wäre, aufdeckte, was verborgen läge, den Weg wiese jemandem, der verloren gegangen war, eine Öllampe in die Dunkelheit brächte, so dass jene mit Augen Dinge sehen könnten; ebenso ist dieses Dhamma (Lehre) in vielerlei Weise erklärt und dargelegt worden von dem ehrwürdigen Gotama. Ich nehme Zuflucht im ehrwürdigen Gotama (dem Buddha), im Dhamma und in der Sangha (der Mönchsgemeinschaft). Möge der ehrwürdige Gotama mich als einen Schüler annehmen, der Zuflucht genommen hat, von diesem Tage an, solange das Leben dauert.“

Anmerkungen

1.
Sn. S. 31.
2.
"Strom" steht für das Pali-Wort 'ogha>', welches viererlei Art ist — Sinnesfreuden, Werden, falsche Sichtweisen und Ignoranz (kama-ogha, bhava-oga, ditthi-oga, avijja-oga).
3.
"Ozean" steht für das Pali-Wort 'annavam', welches metaphorisch verwendet wird, um wiederholte Existenz, oder samsara zu bezeichnen.
* * *

20. Lehrrede an Bharadvaja, den Bauer (Kasibharadvaja Sutta[1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlass lebte der Erhabene im Dakkhinagiri (Kloster), in dem Brahmanendorf Ekanala, in Magadha. Nun, zu dieser Zeit, es war die Jahreszeit der Aussaat, wurden fünfhundert Pflüge vom Brahamen Kasibharadvaja zum Einsatz gebracht. Dann, am Vormittag, der Ehrhabene seine Robe angelegt, nahm Schale und (Doppel-) Robe und ging zu dem Platz, wo des Brahmanen Kasibharadvajas Arbeit von Statten ging. Es war die Zeit der Essensausgabe durch den Brahmanen und der Erhabene näherte sich an und stand an der Seite. Bharadvaja, den Erhabenen dort für Almosen stehen sehend, sagte zu ihm:

„Einsiedler, ich pflüge und säe und gepflügt und gesät, esse ich. Auch Ihr, Einsiedler, solltet pflügen und säen; gepflügt und gesät, solltet ihr essen.“

„Auch ich, Brahmane; pflüge und säe, gepflügt und gesät, esse ich.“

„Wir sehen des Ehrwürdigen Gotamas Joch, oder Pflug, oder Pflugschar, oder Rute oder Ochsen nicht. Dennoch sagt der Ehrwürdige Gotama: 'Auch ich, Brahmane; pflüge und säe, gepflügt und gesät, esse ich.'“

Daraufhin richtete sich der Brahmane in einem Vers an den Erhabenen:

1. „Ihr bekundet ein Pflüger zu sein, doch sehen wir nicht Euren Pflug; über Euren Pflug und den Rest befragt, sage Er uns, sodass wir wissen mögen.“

[Der Buddha:]

2. „Vertrauen ist mein Samen, Entbehrung der Regen, Weisheit mein Joch und Pflug, Bescheidenheit die Deichsel, Geist der Riemen, Achtsamkeit ist meine Pflugschar und Rute.

3. „Beherrscht in Rede und Verhalten, bewacht in Handlung und Wort, enthaltsam in Nahrung,[2] mache ich meine Unkrautschneider wahr; meine Befreiung völlig und ganz.

4. „Anstrengung, meine Mannschaft im Joch, zieht mich zu Nibbanas Sicherheit und demnach verläuft es ohne Halt, dahinschwindend gegangen, leidet man nicht.

5. „So wird mit diesem Pflug gepflügt, welcher die Frucht der Todlosigkeit trägt; gepflügt, ist dieser Pflüger von jeder Krankheit frei.“

Dann, der Brahmane Kasibharadvaja, eine goldene Schüssel mit Milchreis füllend, bot er diese dem Erhabenen an und sagte: „Möge der Ehrwürdige Gotama an diesem Milchreis teilhaben; ein Pflüger, wahrlich, ist der Ehrwürdige Gotama, der mit einem Pflug pflügt, für die Frucht der Todlosigkeit (Nibbana).“

[Der Buddha:]

6. „Was durch rezitieren von Versen empfange, Oh Brahmane, ich nicht essen sollte. Dies ist nicht die Tradition jener, die sich in rechtem Lebensunterhalt üben. Buddhas verwehren, was mit dem Rezitieren von Versen empfangen. Dies Brahmane, ist das Verhalten (von Buddhas), so lange das Dhamma herrscht.

7. „An jenen, die gänzlich vollkommen, makellos und gut-disziplinierte große Helden, solltet Ihr andere Speise und Getränke darbieten; ein sicheres Feld ist dies, für verdienstesuchende Leute.“

„An wem sollte ich dann, Ehrwürdiger Gotama, diesen Milchreis geben?“

„Brahmane, in der Welt der Devas, Maras und Brahmas oder unter der Generation von Einsiedlern, Brahmanen, Göttern und Menschen, ist da keiner, außer dem Tathagata (dem Buddha) oder den Schülern des Tathagata, von dem dieser Reis, wenn gegessen, völlig verdaut werden würde. Deshalb, Brahmane, wirf diesen Reis entweder dort hin, wo kein Gras, oder ins Wasser, in dem keine lebenden Kreaturen sind.“

Daraufhin schleuderte der Brahmane den Milchreis ins Wasser, in dem keine lebenden Kreaturen war und der Milchreis, in das Wasser geworfen, rauchte und machte dampfend ein Geräusch 'cicchita, citicita', gerade so, wie eine Pflugschare über den Tag erhitzt, wenn sie ins Wasser gehalten wird, raucht und dampfend Geräusche macht, 'cicchita, citicita'.

Dann richtete sich der Brahmane Kasibharadvaja, geängstigt, mit Haaren zu Berge stehend an den Erhabenen, warf sich mit dem Kopf zu seinen Füßen und sprach wie folgt.

„Höchst vortrefflich, Oh Gotama, ist Eure Lehre, höchst vortrefflich. Gerade so als ob ein Mann etwas aufrichtet, was umgedreht war, freilegt, was verborgen, den Weg jemanden aufzeigte, der verloren war, eine Öllampe in die Dunkelheit bring, sodass jene mit Augen Gegenstände sehen, eben so wurde das Dhamma (Doktrin), auf vielfältige Art, vom Ehrwürdigen Gotama dargelegt. Ich nehme Zuflucht in den Ehrwürdigen Gotama (dem Buddha), in das Dhamma und in die Sangha (der Orden). Ich wünsche die Novizeneinweihung (pabbajja) zu erlangen und die höhere Einweihung (upasampada).“

Brahmane Kasibharadvaja erhielt ordentlich, beide, die pabbajja und upasampada, vom Erhabenen. Nicht lange nach seiner upasampada verweilte der Ehrwürdige Bharadvaja alleine und abseits, gewissenhaft, eifrig und beharrlich, und nicht lange, durch seine eigene Einsicht, hier und jetzt, verwirklichte und erreichte er die höchste Perfektion (Arahantschaft), das Ende des Noblen Lebens, zu dessen Zwecke Männer aus guten Familien aus dem Heim ziehen, um in der Hauslosigkeit zu leben. Geburt zerstört, gelebt ist das heilige Leben, getan was zu tun war, da ist nicht mehr für diesen Stand. Der Ehrwürdige Bharadvaja wurde einer der Arahants.

Anmerkungen

1.
Sn. 12; S. i. 172.
2.
Im Gebrauch der vier Bedarfsmittel: Roben, Nahrung, Behausung und Medizin (Kom.).
* * *

21. Lehrrede über Niedergang (Parabhava Sutta[1])   

Die Lehrrede über Segen (Mangala sutta, siehe oben) gehört, welche davon handelt, welche Dinge einen Mann zu Wohl und Gedeihen leiten, dachten sich die Gottheiten: „Buddha hat uns über die Segen unterrichtet, aber nicht über den Niedergang und das Abfallen eines Mannes; was wäre, wenn wir den Buddha aufsuchen und ihn über diese Dinge, die zum Niedergang führen, fragen.“ So kamen die Gottheiten, am Tag nach den Lehren Buddhas über Segen, zum Meister und stellten ihn diese Fragen. (Kom.)

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlass lebte der Erhabene nahe Savatthi, in Jetavana, in Anathapindikas Kloster. Nun als die Nacht weit fortgeschritten war, wendete sich eine gewisse Gottheit, deren überdurchschnittliche Ausstrahlung ganz Jetavana erhellte, dem Erhabenen zu, begrüßten ihn respektvoll und stellten sich an eine Seite. Dort stehend, richteten er dieses in Versen an den Erhabenen:

1. „Über den abfallenden Mann, fragen wir Euch, Gotama. Wir sind gekommen um den Erhabenen zu fragen: Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

2. „Leicht erkannt ist der Fortschreitende, leicht erkannt der Abfallende. Der Verehrer des Dhammas gedeiht. Der Hasser des Dhammas fällt ab.

3. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die erste Ursache des Niedergangs. Sage uns die zweite, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

4. „Die Lasterhaften sind ihm lieb. Er mag die Tugendhaften nicht; er wartet die Lehren der Krankgearteten auf: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

5. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die zweite Ursache des Niedergangs. Sage uns die dritte, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

6. „Ein Mann der Schlaf und Gesellschaft liebt, Untätigkeit und Faulheit, und Ärger manifestiert: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

7. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die dritte Ursache des Niedergangs. Sage uns die vierte, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

8. „Wer immer reichlich hat, seine Mutter und seine Vater, alt geworden, und die besten Jahre vergangen, nicht unterstützt: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

9. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die vierte Ursache des Niedergangs. Sage uns die fünfte, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

10. „Wer immer mit Unwahrheiten, entweder einen Brahmanen oder Samana (einen heiligen Mann) hintergeht, oder einen anderen Bettler: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

11. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die fünfte Ursache des Niedergangs. Sage uns die sechste, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

12. „Eine Person im Besitz von großem Reichtum, einer der Gold hat und Fülle an Nahrung, doch seine Vorzüge alle selbst genießt: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

13. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die sechste Ursache des Niedergangs. Sage uns die siebente, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

14. „Der Mann der, stolz auf seine Geburt, seinen Wohlstand und seinen Klan, seine Beziehungen verachtet: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

15. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die siebente Ursache des Niedergangs. Sage uns die achte, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

16. „Der Mann, der Frauen verfallen (sich einem Leben der Ausschweifungen hingibt), ein Trunkenbold, ein Spieler und Verschwender seiner Verdienste: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

17. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die achte Ursache des Niedergangs. Sage uns die neunte, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

18. „Nicht zufrieden mich seinen eigenen Frauen[2], sieht er sich unter Freudenmädchen und den Frauen anderer um: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

19. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die neunte Ursache des Niedergangs. Sage uns die zehnte, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

20. „Eine Person, seine Jugend vergangen, der sich ein Mädchen in den Jugendjahren nimmt und schläft, nicht eifersüchtig auf sie:[3] dies ist die Ursache seines Niedergangs.

21. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die zehnte Ursache des Niedergangs. Sage uns die elfte, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

22. „Er, der eine Frau, die dem Trinken und Verschwenden zugeneigt, Befugnisse einräumt, oder einem Mann, von ähnlicher Natur: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

23. „Wir verstehen dies, erklärt (von Euch), dies ist die elfte Ursache des Niedergangs. Sage uns die zwölfte, Oh Erhabener. Was ist die Ursache für seinen Niedergang?

24. „Er, der von wenig Besitz ist, doch von großer Ambition (Gier), als ein Krieger geboren und eigensinnig nach (jeglicher unerreichten) Oberherrschaft strebt: dies ist die Ursache seines Niedergangs.

25. „Diese (zwölf) Ursachen für den Niedergang in der Welt verstehend, dem Weisen, bestückt mit ariyan Einsicht, wird der Aufenthaltsort der Sicherheit (Nibbana) zu teil.“

Anmerkungen

1.
Sn. S. 18.
2.
Offensichtlich konnte ein Mann zu Buddhas Zeiten in der indischen Gesellschaft, rechtens mehr als eine Frauen haben, wenn er sie erhalten konnte. Könige hatten Harems. Was verboten war, waren illegale Geschlechtsbeziehungen.
3.
Auf dem Grund seiner Bedenken, warum sie nicht nach einem jungen Mann sich sehen sollte, anstelle nach ihm. (Kom.)
* * *

22. Lehrrede über Ausgestoßene (Vasala Sutta[1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene nahe Savatthi, in Jetavana, in Anathapindikas Kloster. Dann, am Vormittag, der Erhabene seine Robe angelegt, nahm Schale und (Doppel-) Robe und betrat die Stadt Savatthi für Almosen. Nun, zu dieser Zeit loderte ein Feuer und eine Opfergabe war, im Hause des Brahmanen Aggikabharadvaja, gerichtet. Dann kam der Erhabene, auf seine Almosenrunde, an die Residenz des Brahmanen. Der Brahmane, den Erhabenen etwas entfernt sehend, sagte: „Bleib dort, Kahlgeschorener, bleib dort, verachtungswürdiger Mönch, bleib dort, Ausgestoßener.“ Als er dies sprach, sagte der Erhabene zum Brahmanen: „Wisst Ihr, Brahmane, wer ein Ausgestoßener ist und was die Bedingungen sind, die einen Ausgestoßenen machen?“ „Nein, wahrlich, Ehrwürdiger Gotama, ich weiß nicht, wer ein Ausgestoßener ist und was die Bedingungen sind, die einen Ausgestoßenen machen. Es wäre gut, wenn der Ehrwürdige Gotama mir das Dhamma erklären würde, sodass ich wissen mag, wer ein Ausgestoßener ist und was die Bedingungen sind, die einen Ausgestoßenen machen.“[2]

„Dann hört zu, Brahmane, und passt gut auf. Ich werde sprechen.“

„Ja, Ehrwürdiger Herr“, erwiderte der Brahmane.

1. „Wer auch immer zornig ist, Haß beherbergt und zurückhält, gut über andere zu sprechen (das Gute anderer entehrt), irrgeleitet in Ansichten, hinterlistig: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

2. „Wer auch immer in dieser Welt Lebewesen tötet, einmal geboren oder zweimal geboren[3], in dem kein Mitgefühl für Lebende Wesen: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

3. „Wer auch immer Dörfer und Siedlungen zerstört und belagert und zu einem berüchtigten Schinder wird: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

4. „Ob nun im Dorf oder im Wald, wer auch immer stiehlt was anderen gehört, was ihm nicht gegeben ist: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

5. „Wer auch immer Schulden verursacht hat, weg läuft, wenn er gedrängt wird zu zahlen, sagend: 'Ich schulde Euch nichts': kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

6. „Wer auch immer nach etwas giert, eine Person die Straße entlanggehend tötet und sich schnappt, was immer die Person hat: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

7. „Wer auch immer zu seinem eigenen Nutzen oder zum Nutzen anderer oder zum Zwecke von Wohlstand, Lügen äußert, wenn als Zeuge befragt: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

8. „Wer auch immer, mit Gewalt oder in Zustimmung, sich mit Frauen von Verwandten oder Freunden abgibt: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

9. „Wer auch immer wohlhabend ist, und seine altgewordene Mutter und Vater nicht unterstützt: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

10. „Wer auch immer Mutter, Vater, Bruder, Schwester oder Schwiegermutter oder Schwiegervater schlagt oder mit (rauer) Rede plagt: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

11. „Wer auch immer, gefragt darüber was gut ist, von Nachteiligem spricht und in ausweichender Art redet: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

12. „Wer auch immer eine schlechte Tat begeht, wünscht, dass dies anderen nicht bekannt wird und böses im Geheimen vollzieht: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

13. „Wer auch immer in eines anderen Heim einkehrt und an der Auswahl der Speisen teil nimmt, diesen Gastgeber nicht mit Gaben von Speisen ehrt, wenn er Besuch abstattet: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

14. „Wer auch immer mit dem äußern von Unwahrheiten, einen Brahmanen oder einen Asketen oder einen anderen Bettler hintergeht: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

15. „Wer auch immer einen Brahmanen oder Asketen, der während der Essenszeit auftaucht, mit groben Worten verärgert und ihm nicht darbietet (irgend ein Almosen): kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

16. „Wer auch immer in dieser Welt, verschleiert von Unwissenheit, grobe Worte spricht (asatam) oder Lügen [4], absieht damit etwas zu erlangen: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

17. „Wer auch immer herabgesetzt durch seinem Stolz, sich selbst verherrlicht und andere erniedrigt: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

18. „Wer sich auch immer Zorn hingibt, knausrig ist, grundlegende Begierden hat und Selbstsüchtig ist, hinterlistig, schamlos und angstlos (schlechtes zu tun): kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

19. „Wer auch immer den Erleuchteten (den Buddha) Verunglimpft, oder einen Schüler des Buddha, Einsiedler oder Haushälter: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

20. „Wer auch immer kein Arahant, kein Vollkommener, ist, vorgibt einer zu sein, ist ein Dieb im gesamten Universum: kennt ihn als einen Ausgestoßenen.

21. „Nicht mit Geburt ist einer ein Ausgestoßener; nicht mit Geburt ist einer Brahmane. Durch Handlungen wird einer zum Ausgestoßenen, durch Handlungen wird einer ein Brahmane.

22. „Kennt Ihr nun mit dem Beispiel, das ich nun anführe (der Umstand, dass einer nicht mit Geburt ein Ausgestoßener ist). Da war ein Sohn eines Ausgestoßenen, Sopaka, der als Matanga bekannt wurde.

23. „Dieser Matanga, erreichte höchsten Ruhm, so schwer zu erlangen. Viele waren die Krieger (kshatriyas) und Brahmanen, die daran gingen, ihn aufzuwarten.

24. „Bespannt den himmlischen Wagen (der Noble Achtfache Pfad und fahrend) entlang dem begehrenlosen, höhen Weg, (Sopaka, nun ein Mönch), erreichte die Brahma Welt, aufgegeben alle Sinnesbegehren.

25. „Seine (niedrige) Geburt hielt ihn nicht davon ab, in der Brahma Welt, wiedergeboren zu sein. Da sind Brahmas, geboren in Familien von Unterweiser, Verwandte der (Veda) Hymne.

26. „Sie werden oft gesehen, schlechte Handlungen zu begehen. Noch in diesem Leben werden sie verachtet, im nächsten Leben, werden sie in schlechten Existenzen wiedergeboren. Hohe Geburt macht es ihnen nicht sicher, dennoch in die Zustände des Elends oder der Entbehrung zu fallen.

27. „Nicht mit Geburt ist einer ein Ausgestoßener; nicht bei Geburt ist einer Brahmane. Durch Handlungen wird einer zum Ausgestoßenen, durch Handlungen wird einer ein Brahmane.“

Als der Buddha dies gesprochen hatte, sagte der Brahmane Aggikabharadvaja zum Erhabenen: „Gerade so als ob ein Mann etwas aufrichtete, was umgedreht war, freilegt, was verborgen, den Weg jemanden aufzeigte, der verloren war, eine Öllampe in die Dunkelheit bringt, sodass jene mit Augen Gegenstände sehen, eben so wurde das Dhamma, auf vielfältige Art, vom Ehrwürdigen Gotama dargelegt. Ich nehme Zuflucht in den Ehrwürdigen Gotama, das Dhamma, und die Sangha, den Orden. Möge der Ehrwürdige Gotama, mich als Laienanhänger akzeptieren, der von diesem Tag an, so lange das Leben hält, Zuflucht genommen hat.“

Anmerkungen

1.
Sn. S. 21. Auch bekannt als aggikabharadvaja sutta.
2.
Die beleidigenden Worte, die von Brahmanen benutzt wurden und die respektvolle Aufwartung, die dem folgt, bedarf ein paar Worte der Erklärung. Der Brahmane hat gerade seine Darbietung an den großen Brahma, seinen Gott, hergerichtet, als er Buddha erblickte. Für die Brahmanen war der Anblick eines Samanas, einem kahlgeschorenen Einsiedler, ein Zeichen des Unglücks. Daher äußerte er zornige Worte. Wie auch immer war Buddha ruhig, und sprach ihn ruhig und mit Worten milden Tonfalls an. Der Brahmane war offenkundig beschämt und um seine Dummheit zu begleichen, sprach er Buddha zuvorkommend an (Kom.). Es ist interessant, das Buddha kein Augenmerk auf Ärger und Hass in den ersten Strophen legt.
3.
dvijam, Vögel. Zweimal geboren, ist ein Bezug auf Vögel, da sie zuerst als Ei und wenn geschlüpft als vollständiger Vogel geboren werden.
4.
asantamtipi patho, SnA.
* * *

23. Lehrrede über Die Untersuchung der Wahrheiten (Saccavibhanga Sutta[1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene im Hirschpark bei Isipatana (der Aufenthaltsort der Heiligen), nahe Varanasi (Benares). Dann sprach er die Mönche an: „Oh Mönche.“ „Ehrwürdiger Herr,“ antworteten diese Mönche, in beipflichtender Weise, dem Erhabenen. Darauf hin sagte er:

„Das unübertreffliche Rad des Dhammas, das von Tathagata,[2] dem Vollkommenen, den höchst Erleuchteten, im Hirschpark zu Isipatana, nahe Varanasi in Bewegung gesetzt wurde, kann nicht von Einsiedlern oder Brahmanen oder Devas oder Brahma oder von irgend jemand anderen in der Welt in Bewegung gesetzt werden. Dies zu benennen, war es eine Verkündung der Vier Edlen Wahrheiten, in der Weise einer Lehre, dargelegt, eingerichtet, offen gemacht, untersucht und sie erläuternd.

„Von welchen vier: Es war eine Verkündung der Edlen Wahrheit des Leidens (dukkha), in der Weise einer Lehre... (wie zuvor) und sie erläuternd; der Edlen Wahrheit über das Aufkommen (Ursache) von Leiden... der Edlen Wahrheit der Beendigung von Leiden... der Edlen Wahrheit über den Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt. Dieses unübertreffliche Rad des Dhammas, Mönche, in Bewegung gesetzt von Tathagata, dem Vollkommenen, den höchst Erleuchteten, im Hirschpark zu Isipatana, nahe Varanasi, kann nicht von Einsiedlern... oder von irgend jemand anderen in der Welt in Bewegung gesetzt werden. Dies zu benennen, war es eine Verkündung der Vier Edlen Wahrheiten, in der Weise einer Lehre, dargelegt, eingerichtet, offen gemacht, untersucht und sie erläuternd.

„Mönche, folgt Sariputta und Moggallana, pflegt den Umgang mit Sariputta und Moggallana. Weise Mönche helfen (materiell und spirituell) jenen, die das heilige Leben leben. Mönche, Sariputta ist wie eine Mutter, Moggallana ist wie eine Ziehmutter, zu einem Kind. Sariputta, Mönche, unterweist (Lebewesen) im Pfad[3] des Stromerreichens. Moggallana im höchsten Ziel (Arahantschaft).[4] Sariputta, Mönche, ist fähig die Vier Edlen Wahrheiten zu verkünden, zu lehren, darzulegen, einzurichten, offen zu machen, zu untersuchen und zu erläutern.“

Dies sagte der Erhabene und so gesprochen, erhob sich das Willkommene Wesen (sugata)[5] von seinem Sitz und betrat (seine) Verweilstätte. Nicht lange nach dem der Erhabene gegangen war, richtete sich der Ehrwürdige Sariputta an die Mönche, sprechend: „Ehrwürdige Freunde.“ „Ehrwürdiger.“, antwortenden die Mönche in zustimmender Weise.

Demnach sagte der Ehrwürdige Sariputta:

„Ehrwürdige, das unübertreffliche Rad des Dhammas, das von Tathagata, dem Vollkommenen, den höchst Erleuchteten, im Hirschpark zu Isipatana, nahe Varanasi in Bewegung gesetzt wurde, kann nicht von Einsiedlern oder Brahmanen ... (wie zuvor) in der Welt in Bewegung gesetzt werden. Dies zu benennen, war es eine Verkündung der Vier Edlen Wahrheiten, in der Weise einer Lehre, dargelegt, eingerichtet, offen gemacht, untersucht und sie erläuternd.

„Von welchen vier: Es war eine Verkündung der Edlen Wahrheit des Leidens (dukkha), in der Weise einer Lehre... (wie zuvor) und sie erläuternd; der Edlen Wahrheit über das Aufkommen (Ursache) von Leiden... der Edlen Wahrheit der Beendigung von Leiden... der Edlen Wahrheit über den Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt.

„Was, Ehrwürdige, ist die Edle Wahrheit vom Leiden? Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Tod ist Leiden, Kummer, Klage, körperliche Schmerzen, mentale Schmerzen und Verzweiflung ist Leiden, nicht zu bekommen was man wünscht, auch das ist Leiden: In Kürze, die fünf Anhäufungen, Gegenstand der Begierde, die Leiden sind.

„Und was ist Geburt? Es ist die Geburt von Lebewesen in den verschiedenen Klassen (Ebenen) der Lebewesen, das Produkt, deren Begriffsbildung, in Existenz geraten (Wiedergeburt), die Erscheinung der Anhäufungen, Erwerb der Sinnesträger. Dies wird Geburt genannt.

„Was ist Altern? Es ist das Altern von Lebewesen in den verschiedenen Klassen der Lebewesen, deren schwinden, zerbrochene Zähne, graue Haare, faltige Haut, die Abnahme der Lebensdauer, das Abnutzen der Sinnesorgane. Dies wird Altern genannt.

„Und was ist Tod? Es ist das Dahinscheiden von Lebewesen in den verschiedenen Klassen der Lebewesen, das Wegfallen, das Auseinanderbrechen, das Verschwinden, der Tod, dem Leben ein Ende machen, das Zerfallen der Anhäufungen, das Ablegen des Körpers. Dies wird Tod genannt.

„Was ist Kummer? Es ist Kummer, Sorge, Bekümmernis, der Zustand des Besorgtseines, innerliche Sorge, innerliche heftige Sorge, heimgesucht durch Unheil oder anderes, gepeinigt durch verschiedene Arten von Krankheiten oder anderem. Dies wird Kummer genannt.

„Was ist Klage? Es ist das Weinen, das Jammern, die Handlung des Weinens, die Handlung des Jammerns, der Zustand des Weinens, der Zustand des Jammerns, heimgesucht durch Unheil oder anderes, gepeinigt durch verschiedene Arten von Krankheiten oder anderem. Dies wird Klage genannt.

„Was ist Leiden? Es ist körperliches Leiden, körperliches Unwohlsein, die schmerzvollen und unangenehmen Gefühle, erzeugt durch körperlichen Kontakt. Dies wird Leiden genannt.

„Und was ist Elend? Es ist mentales Leiden, Unwohlsein, das schmerzvolle und unangenehme Gefühl, erzeugt durch mentalen Kontakt. Dies wird Elend genannt.

„Was ist Verzweiflung? Es ist Niedergeschlagenheit, Verzweiflung, der Zustand der Niedergeschlagenheit, der Zustand von Verzweiflung, wenn einer heimgesucht von Unheil oder anderem. Dies wird Verzweiflung genannt.

„Und was mit 'nicht zu bekommen was man wünscht' bezeichnet ist, auch das ist Leiden. Für Lebewesen, Gegenstand von Geburt, kommt das Begehren auf: 'Oh, mögen wir nicht Gegenstand der Geburt sein und Geburt nicht über uns kommen.' Aber dies kann nicht einfach mit bloßem Wünschen erreicht werden. So ist nicht bekommen, was einer begehrt, ebenfalls Leiden. Für Lebewesen, Gegenstand des Alterns, kommt das Begehren auf: 'Oh, mögen wir nicht Gegenstand des Alterns sein und Altern nicht über uns kommen.'... (wie zuvor) Für Lebewesen, Gegenstand von Krankheit, kommt das Begehren auf: 'Oh, mögen wir nicht Gegenstand von Krankheit sein und Krankheit nicht über uns kommen.'... Für Lebewesen, Gegenstand des Todes, kommt das Begehren auf: 'Oh, mögen wir nicht Gegenstand des Todes sein und Tod nicht über uns kommen.'... Für Lebewesen, Gegenstand des Kummers, der Klage, des Leidens, des Elend und der Verzweiflung, kommt das Begehren auf: 'Oh, mögen wir nicht Gegenstand des Kummers, der Klage, des Leidens, des Elend und der Verzweiflung sein und möge Kummer, Klage, Leiden, Elend und Verzweiflung nicht über uns kommen.' Aber dies kann nicht einfach mit bloßem Wünschen erreicht werden. So ist 'nicht bekommen, was einer begehrt', ebenfalls Leiden.

„Was ist 'in Kürze die fünf Anhäufungen, Gegenstand der Begierde, die Leiden sind'? Dies sind die Anhäufungen die Gegenstand des Begehren sind, die Anhäufung des Gefühls..., die Anhäufung der Vorstellung..., die Anhäufung von geistigen (willentlichen) Gestaltungen..., die Anhäufung des Bewusstseins, Gegenstand des Begehrens. Diese werden 'in Kürze die fünf Anhäufungen, Gegenstand der Begierde, die Leiden sind' genannt. Dies wird die Edle Wahrheit des Leidens genannt.

„Was ist die Edle Wahrheit des Aufkommens von Leiden? Es ist dieses Verlangen, welches Wiederwerden (Wiedergeburt) erzeugt, begleitet von begehrender Gier und Erfreuen findend, einmal hier und einmal da, nämlich das Verlangen nach Sinnesvergnügen, Verlangen nach Existenz und Verlangen nach Nicht-Existenz (Selbstvernichtung). Dies wird die Edle Wahrheit das Aufkommens von Leiden genannt.

„Und was ist die Edle Wahrheit der Beendigung des Leidens? Es ist die völlige Beendigung eben dieses Verlangens, es aufgeben, es loslassen, sich selbst davon befreien und sich selbst davon ablösen. Dies wird die Edle Wahrheit der Beendigung des Leidens genannt.

„Und was ist die Edle Wahrheit über den Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt? Es ist eben dieser Noble Achtfache Pfad selbst, nämlich: Rechtes Verständnis, Rechte Gedanken, Rechte Rede, Rechte Handlung, Rechter Lebensunterhalt, Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit, Rechte Konzentration.

„Was ist Rechtes Verständnis? Es ist das Wissen über Leiden, Wissen über das Aufkommen von Leiden, Wissen über die Beendigung des Leidens, Wissen über den Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt. Dies wird Rechtes Verständnis genannt.

„Was ist Rechte Gedanken? Gedanken des Entsagens, Gedanken des Wohlwollens, Gedanken des Nichtverletzens. Dies wird Rechte Gedanken genannt.

„Was ist Rechte Rede? Enthalten in unwahrer Rede, Enthalten im Geschichten erzählen, Enthalten von grober (beleidigender) Rede, Enthalten von unnützem Geschwätz (Klatsch). Dies wird Rechte Rede genannt.

„Was ist Rechte Handlung? Vom Töten enthalten, vom Stehlen enthalten, von unerlaubter sexueller Hingabe enthalten. Dies wird Rechte Handlung genannt.

„Was ist Rechte Lebensweise? Hierzu (in dieser Auslegung) vermeidet der ariyan Schüler falschen Lebensunterhalt, gestaltet sein Leben mit rechtem Lebensunterhalt. Dies wird Rechte Lebensweise genannt.

„Was ist Rechte Anstrengung? Hierzu setzt ein Mönch den Willen fort, strebt, regt Kraft an, stärkt seinen Geist, bemüht sich, das Aufkommen von Schlechtem zu vermeiden, unheilsame Gedanken, die jetzt noch nicht aufgekommen sind... (wie zuvor) das Schlechte zu verbannen, unheilsame Gedanken, die bereits aufgekommen sind; setzt den Willen fort... um heilsame Gedanken zu entwickeln, die noch nicht aufgekommen sind; und setzt den Willen fort, strebt, regt Kraft an, stärkt seinen Geist, bemüht sich heilsame Gedanken zu erhalten, zu bewahren, vermehren, sie zum Reifen zu bringen, zu entwickeln und heilsame Gedanken zu vervollständigen, die bereits aufgekommen sind. Dies wird Rechte Anstrengung genannt.

„Was ist Rechte Achtsamkeit? Hierzu lebt ein Mönch im Üben des Betrachten des Körpers am Körper, begeistert, klar erfassend und achtsam (auf ihn), die Begehrlichkeit und Bedrückung im Bezug auf die Welt (des Körpers), überwunden.

„Er lebt im Üben von Gefühlsbetrachtung an Gefühlen, begeistert, klar erfassend und achtsam (auf sie), die Begehrlichkeit und Bedrückung, im Bezug auf die Welt (der Gefühle), überwunden.

„Er lebt im Üben von Geistesbetrachtung am Geist, begeistert, klar erfassend und achtsam (auf ihn), die Begehrlichkeit und Bedrückung, im Bezug auf die Welt (des Geistes), überwunden.

„Er lebt im Üben der Geistesgegenstandsbetrachtung von Geistesgegenständen, begeistert, klar erfassend und achtsam (auf sie), die Begehrlichkeit und Bedrückung, im Bezug auf die Welt (der Geistesgegenstände), überwunden.

„Und was ist Rechte Konzentration? Hierzu erreicht und verweilt ein Mönch, fern von Sinnesbegehren, fern von unheilsamen Gedanken, in der ersten meditativen Vertiefung (Jhana), welche aus Ablösung geboren ist und von erwogenen Gedanken geboren ist, getragenen Gedanken, Freude und Wohl.

„Mit dem Stillen der erwogenen und tragenden Gedanken erreicht und verweilt er im zweiten Jhana, welches innerer Gleichmut, die Einigung (des Geistes) ist, frei von erwogenen und tragenden Gedanken, und welches Freude und Wohl trägt.

„Mit dem Loslösen von Freude, verweilt er in Gleichmut, achtsam und mit klarem Verständnis und genießt das Wohl im Körper und erreicht und verweilt im dritten Jhana, welches die Noblen 'Verweilen in Gleichmut, Achtsamkeit und Wohl.' nennen.

„Mit dem Aufgeben von Wohl und Leiden, mit dem eingehenden Verschwinden von Freude und Kummer, erreicht und verweilt er im vierten Jhana, welches weder Leiden noch Wohl und die Reinigung von Gleichmutsachtsamkeit ist. Dies wird Rechte Konzentration genannt.

„Dies wird die Edle Wahrheit über den Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt, genannt.

„Ihr Ehrenwerten, das unübertreffliche Rad des Dhammas, das von Tathagata, dem Vollkommenen, den höchst Erleuchteten, im Hirschpark zu Isipatana, nahe Varanasi, in Bewegung gesetzt wurde, kann nicht von Einsiedlern oder Brahmanen oder von Devas oder Brahma oder irgend jemand anderen in der Welt in Bewegung gesetzt werden. Dies zu benennen, war es eine Verkündung der Vier Edlen Wahrheiten, in der Weise einer Lehre, dargelegt, eingerichtet, offen gemacht, untersucht und sie erläuternd.“

Dies sprach der Ehrwürdige Sariputta. Diese Mönche, frohen Herzens, erfreuten sich an den Worten des Ehrwürdigen Sariputta.

Anmerkungen

1.
M. 141.
2.
Für eine sehr ausführliche Darstellung der Vier Edlen Wahrheiten, lesen Sie The Buddha's Ancient Path, Piyadassi Thera, Buddhist Publication Society. Kandy, Sri Lanka (Ceylon).
3.
Wörtlich 'Frucht', "sotapatti phale."
4.
Den Pfad des Stromerreichens zu unterrichten ist viel schwieriger als im Pfad zur Arahantschaft zu trainieren, aus dem Grund, da man sich im vorangehenden, mit unentwickelten Wesen abgeben muß und im zweiten Fall mit jenen, die bereits entwickelt sind und durch ihre Tugend und Entwicklung, zu keinem Rückfall mehr vorgesehen sind.
5.
Dies ist ein weiteres Ersatzwort für den Buddha.

24. Lehrrede über Atanatiya (Atanatiya Sutta[1])   

Dies habe ich gehört:

Zu einem Anlaß lebte der Erhabene an der Geierspitze, nahe Rajagaha (Rajagir).

Dann platzierten vier Große Könige[2] ihre Stellung, mit einer großen Armee von Yakkhas, Gandhabbas, Kumbhandas, Nagas, über ´den vier Richtungen. Ihre Truppen in Stellung gebracht, eine Barrikade von Soldaten an den vier Seiten gesetzt, kamen sie in die Gegenwart des Erhabenen, als die Nacht weit fortgeschritten war, durchstrahlten die gesamten Geierspitze mit ihrer übertreffenden Ausstrahlung, begrüßten den Erhabenen und setzen sich an eine Seite. Aus den Reihen der (dienenden) Yakkhas, begrüßten einige den Erhabenen und setzten sich an die Seite, einige tauschten Grüße mit dem Erhabenen aus, unterhielten sich in freundlicher und zuvorkommender Weise und setzten sich an die Seite, einige begrüßten Ihn mit gefaltenen Händen und setzten sich an die Seite, einige gaben Ihren Namen und Abstammung bekannt und setzen sich an die Seite, einige setzten sich still an die Seite.

Der große König Vessavana (Skt. Vaisravana[3]), der an der Seite saß, sagte zum Erhabenen:

„Ehrwürdiger Herr (Bhante), da sind hervorragende Yakkhas, die nicht erfreut am Erhabenen sind, auch sind da hervorragende Yakkhas, die erfreut am Erhabenen sind. Da sind Yakkhas von mittlerem Rang, die nicht erfreut am Erhabenen sind und da sind jene, die erfreut mit dem Erhabenen sind. Das sind Yakkhas von niedrigem Rang, die nicht erfreut mit dem Erhabenen sind und da sind jene, die erfreut mit dem Erhabenen sind. Die Yakkhas, Bhante, in der Norm, sind nicht erfreut mit dem Erhabenen. Was ist der Grund dafür?“

„Nun, der Erhabene lehrt das Dhamma um die Enthaltung vom Töten, vom Stehlen, von sexuellem Vergehen, von falscher Rede und vom Getränken die Berauschung und Nachlässigkeit verursachen, einzurichten.“

„Sicherlich Bhante, sind da Schüler des Erhabenen. Diese besuchen die abgelegenen Winkel der Wälder und unberührter Waldgebiete wo kein Lärm, kein Tumult, wo die Lüfte leer von menschlichem Kontakt sind und passend für eines Mannes Zurückgezogenheit und stiller Besinnung. Da sind hervorragende Yakkhas, die diese Wälder heimsuchen, die kein Vertrauen in die Worte Buddhas haben.

„Bhante, möge der Erhabene die Atanata[4]-Schutzvorkehrung lehren, sodass die unerfreuten Yakkhas erfreut sein mögen, sodass die Mönche und Nonnen, Laienmänner und Laienfrauen, in Behagen sein mögen, bewacht, beschützt und unverletzt.“

Der Erhabene gab seine Zustimmung durch Schweigen. Dann, wissend, dass der Erhabene zugestimmt hat, rezitierte König Vessavana die Atanatiya-Schutzvorkehrung:

1. „Verehrung an Vipassi (dem Buddha) im Besitz des Auges (der Weisheit) und Pracht. Verehrung an Sikhi (dem Buddha), mitfühlend gegenüber allen Lebewesen.

2. „Verehrung an Vessabhu (dem Buddha), frei von allen Unreinheiten und im Besitz von asketischer Energie. Verehrung an Kakusanda (dem Buddha), dem Bezwinger der (fünffachen) Heerschar von Mara.

3. „Verehrung an Konagamana (dem Buddha), der alle Unreinheiten abgelegt und das heilige Leben gelebt. Verehrung an Kassapa (dem Buddha), der von allen Unreinheiten völlig befreit.

4. „Verehrung an Angirasa (dem Buddha Gotama), dem Sohn der Sakyas, der voller Ausstrahlung ist und der das Dhamma verkündete, um alles Leiden zu verbannen.

5. „Jene in der Welt, die (die Flamen der Begierde) ausgelöscht haben, und Dinge durch Einsicht (Meditation) erkannt haben, wie sie wirklich sind, Verunglimpfen niemals einen anderen, sie sind erhabene Männer, frei von Angst.

6. „Gotama (der Buddha) Göttern und Menschen lieb, bestückt mit Wissen und Tugend,[5] erhaben und furchtlos, alle verehren ihn (Verehrung sei ihm).

7-8. „Wenn die strahlende Sonne, Nachkomme von Aditi, in ihrer vollen Pracht, aufgeht, verschwindet die Nacht und dies wird Tag genannt. Die Richtung in der die Sonne aufgeht (ist der Osten). Da existiert der Ozean tief und weit.

9. „Diese, eine ausgebreitete Fläche von Wasser, kennen sie als Ozean. Dort wo Osten (östlich vom Berg Meru) ist, sagen sie, das es Richtung Osten genannt.

10. „Hüter dieser Richtung ist der große König, Dhatarattha genannt, der ein Gefolge von Dienern besitzt und Herrscher über die Gandhabbas ist.

11. „Umsorgt von den Ghandhabbas, genießt er deren Gesänge und Tanz. Viele sind seine (Datharattas) Söhne, alle eigen einem Namen, so habe ich gehört.

12-13. „Achtzig und Zehn und einer sind sie, Inda deren Name und mächtig sie sind. Auch diese, erkennen den Buddha, Angehöriger der Sonne, mächtig und furchtlos, begrüßen schon aus der Ferne: 'Verehrung sein Euch, dessen Art einzig unter Menschen ist, Ruhm Euch, edelster unter den Menschen.'[6]

14-15. „Durch Eure Allwissenheit,[7] habt Ihr sie betrachtet (die Menschheit mit einem wissenden Auge), selbst Nicht-Menschen zollen Euch Respekt. Die haben wir oft gehört. Deshalb bitten wir die Yakkhas, Gotama, dem Bezwinger, Verehrung zu erweisen. Auch diese sagen: 'Wir verehren Gotama, den Bezwinger, wir verehren Gotama, der bestückt mit Wissen und Tugend ist.'“

16-18. „Die Richtung aus der die Petas (Toten), Verleumder, Mörder, die wilden Banditen und die Hinterlistigen entfernt sind, ist die Richtung (zur Rechten vom Berg Meru) und die Richtung des Südens genannt. Der Hüter dieser Richtung ist der große König, Virulha genannt, der ein Gefolge von Dienern besitzt und Herrscher über die Kumbhandas ist. Umsorgt von den Kumbhandas, genießt er deren Gesänge und Tanz.

19. „Viele sind seine (Virulhas) Söhne, alle eigen einem Namen, so habe ich gehört. Achtzig und Zehn und einer sind sie, Inda deren Name und mächtig sie sind.

20. „Auch diese, erkennen den Buddha, Angehöriger der Sonne, mächtig und furchtlos, begrüßen schon aus der Ferne: 'Verehrung sein Euch, dessen Art einzig unter Menschen ist, Ruhm Euch, edelster unter den Menschen.'

21-22. „Durch Eure Allwissenheit, habt Ihr sie betrachtet (die Menschheit mit einem wissenden Auge), selbst Nicht-Menschen zollen Euch Respekt. Die haben wir oft gehört. Deshalb bitten wir die Yakkhas, Gotama, dem Bezwinger, Verehrung zu erweisen. Auch diese sagen: 'Wir verehren Gotama, den Bezwinger, wir verehren Gotama, der bestückt mit Wissen und Tugend ist.'

23-24. „Wenn die strahlende Sonne, Nachkomme von Aditi, in ihrer vollen Pracht, aufgeht, verschwindet die Nacht und dies wird Tag genannt. Die Richtung in der die Sonne aufgeht (ist der Osten). Da existiert der Ozean tief und weit.

25. „Diese, eine ausgebreitete Fläche von Wasser, kennen sie als Ozean. Dort wo Westen (westlich vom Berg Meru) ist, sagen sie, das es Richtung Osten genannt.

26. „Hüter dieser Richtung ist der große König, Virupakkha genannt, der ein Gefolge von Dienern besitzt und Herrscher über die Nagas ist.

27. „Umsorgt von den Nagas, genießt er deren Gesänge und Tanz. Viele sind seine (Virupakkhas) Söhne, alle eigen einem Namen, so habe ich gehört.

28-29. „Achtzig und Zehn und einer sind sie, Inda deren Name und mächtig sie sind. Auch diese, erkennen den Buddha, Angehöriger der Sonne, mächtig und furchtlos, begrüßen schon aus der Ferne: 'Verehrung sein Euch, dessen Art einzig unter Menschen ist, Ruhm Euch, edelster unter den Menschen.'

30-31. „Durch Eure Allwissenheit, habt Ihr sie betrachtet (die Menschheit mit einem wissenden Auge), selbst Nicht-Menschen zollen Euch Respekt. Die haben wir oft gehört. Deshalb bitten wir die Yakkhas, Gotama, dem Bezwinger, Verehrung zu erweisen. Auch diese sagen: 'Wir verehren Gotama, den Bezwinger, wir verehren Gotama, der bestückt mit Wissen und Tugend ist.'

32. „Wo reizvoll Uttarakuru (der Nördliche Kontinent) liegt, wo der schöne Berg Meru thront, dort sind Männer geboren, die selbstlos und losgelöst sind.

33. „Weder sähen sie Samen[8], noch nützen sie Pflüge. Spontan wachsendes Korn ist dort für deren Genuß.

34. „Der Reis, beseitigt von dem roten Stab und Spreu, rein und süß duftend, wird in goldenen Kesseln gekocht; es ist dies, an dem sie Teil haben.

35. „Sie machen aus Kühen ein einsitziges Reittier (wie auf einem Pferderücken reiten)[9] und ziehen von Ort zu Ort.

36-37. „Sie nutzen Frauen und Männer, Mädchen und Buben als Fahrzeuge und reisen von Ort zu Ort.

38. „Auf Beförderungsmittel (auf Elefanten und Pferden) reitend, reisen sie (die Yakkhas des Königs Vessavana) in jede Richtung.

39. „Der König, der ein Gefolge aus Dienern hat, ist im Besitz von Elefanten und Pferden, auf denen sie reiten. Auch himmlische Wagen, Paläste und Sänften hat er. Städte, gut gebaut in den himmlischen Regionen, sind in seinem Besitz.

39. „Deren Namen sind Atanata, Kusinata, Parakusinata, Natapuriya, Parakusitanata. Im Norden die Stadt Kapilavata, im Süden[10] Janogha und die Städte Namens Navanavati, Ambara-ambaravati und das Königreich von Alakamanda. Glücklicher (den Buddha ansprechend), dieser Kuvera (anderer Name für Vessavana), hat ein Königreich Namens Visna, deshalb wird der große König Kuvera Vessavana genannt. Da sind Yakkhas (dieses Königs) die Nachforschungen machen und diese verkünden. Diese sind Tatola, Tattala, Tatotala, Ojasi, Tejasi, Tatojasi, Suro, Raja (Sura-raja) Arittho, Nemi (Arittha-nemi). Dort (im Königreich Visana) liegt der See Dharani, woher Regenwolken (Wasser schöpfen) dieses forttragen. Und auch ist da eine Halle, Bhagalavati genannt, in der sich die Yakkhas versammeln.

40. „Dort (rund um die Halle) sind Bäume, die immerwährend Früchte tragen. (Auf einem dieser Bäume) ist eine Vielzahl von Vögel. Auch die Rufe der Pfaue und Reiher und die melodiösen Gesänge der Kokilas (indischer Kuckuck) sind zu hören.

41. „Hier (nahe dem See) ist der Gesang der Vögel, die da rufen 'Leben sollt Ihr! Leben sollt Ihr!' (jivamjivaka), zu hören. Der Vogel Otthavacittaka ('Oh erhebe Dein Herzen!'), die Wildhühner, die Wanderkatzen und Pokkharasataka-Vögel streifen in den Wäldern herum.

42. „Dort, die Rufe der Papageien, der Maina-Vögel und der dandamanavaka, zu hören sind. Und Kuveras Lotosteich liegt stets in seiner Schönheit, zu jeder Jahreszeit.

43-44. „Die Richtung (im Norden vom Berg Meru) wird von Leuten die Richtung des Nordens genannt. Der Hüter dieser Richtung ist der große König, Kuvera genannt, der ein Gefolge von Dienern besitzt und Herrscher über die Yakkhas ist. Umsorgt von den Yakkhas, genießt er deren Gesänge und Tanz.

45. „Viele sind seine (Kuveras) Söhne, alle eigen einem Namen, so habe ich gehört. Achtzig und Zehn und einer sind sie, Inda deren Name und mächtig sie sind.

46. Auch diese, erkennen den Buddha, Angehöriger der Sonne, mächtig und furchtlos, begrüßen schon aus der Ferne: 'Verehrung sein Euch, dessen Art einzig unter Menschen ist, Ruhm Euch, edelster unter den Menschen.'

47-48. „Durch Eure Allwissenheit, habt Ihr sie betrachtet (die Menschheit), selbst Nicht-Menschen zollen Euch Respekt. Die haben wir oft gehört. Deshalb bitten wir die Yakkhas, Gotama, dem Bezwinger, Verehrung zu erweisen. Auch diese sagen: 'Wir verehren Gotama, den Bezwinger, wir verehren Gotama, der bestückt mit Wissen und Tugend ist.'

„Glücklicher, dies ist die Atanata-Schutzvorkehrung, mit welcher beide, die Mönche und Nonnen, Laienmänner und Laienfrauen, in Behagen leben mögen, bewacht, beschützt und unverletzt.

„Wenn ein Mönch oder eine Nonne, ein Laienmann oder eine Laienfrau, diese Atanata-Schutzvorkehrung mit dem Herzen lernt und perfekt im Wort diese wiederholt und wenn ein nichtmenschlicher männlicher oder weiblicher Yakkha, junger oder jungfräulicher Yakkha, Yakkha-Minister oder irgend ein Yakkha oder Yakkhagehilfe, männlicher oder weiblicher Gandhabba... (wie zuvor), männlicher oder weiblicher Kumbhanda... männlicher oder weiblicher Naga... mit ihm oder ihr, mit übelwollender Absicht, gehen würde, oder sich mit ihm oder ihr niedersetzten oder niederlegen würde, solch ein Nicht-Mensch, Glücklicher, würde keine Gastfreundschaft von irgend einer Stadt oder Viertel erlangen, würde keinen Platz zum Verweilen erlangen, noch in dem Königreich von Alakamanda leben. Es wird ihm nicht möglich sein an den Treffen der Yakkhas teilzunehmen. Weiters würde er nicht akzeptiert werden oder zur Heirat freigegeben, er wird abgelehnt (durch angeformte Kennzeichen an seinen deformierten Zähnen oder Augen oder Teilen seines Körpers) werden und Nicht-Menschen werden eine Leere Schale über seinen Kopf stülpen und ihn (Kopf) ins sieben Stücke spalten.

„Glücklicher, da sind Nicht-Menschen die wild, gewalttätig, der Wiedervergeltung hingegeben sind. Diese Nicht-Menschen achten weder die (vier) großen Könige, noch deren Minister, noch deren Dienern. Sie werden Rebellen gegen die (vier) großen Könige genannt. So wie selbst im Königreich Magadha, die Diebe weder den König von Magadha, noch die Minister, noch deren Diener achten und Rebellen gegen den König von Magadha genannt werden, so gibt es da Nicht-Menschen, die wild,... (wie zuvor). Sie werden Rebellen gegen die (vier) groben Könige genannt.

„Glücklicher, wenn ein Nicht-Mensch, männlicher oder weiblicher Yakkha, junger oder jungfräulicher Yakkha, Yakkha-Minister oder irgend ein Yakkha oder Yakkhagehilfe, männlicher oder weiblicher Gandhabba... (wie zuvor), männlicher oder weiblicher Kumbhanda... männlicher oder weiblicher Naga... mit einem Mönch oder einer Nonne, oder einem Laienmann oder einer Laienfrau, gehen würde, oder stehen, oder sitzen, oder hinlegen, mit übelwollender Absicht, dann sollte (der Bedrängte) informieren, laut aufrufen und zu diesen Yakkhas schreien, zu den mächtigen, deren Befehlshaber und Oberbefehlshaber, sprechend: 'Dieser Yakkha ergreift mich, nimmt Besitz von mir, belästigt mich, bestürmt mich, verletzt mich, verletzt mich zu tiefst und läßt nicht von mir ab!'

„Wer sind die Yakkhas, die mächtigen Yakkhas und Befehlshaber und Oberbefehlshaber (an die solch ein Appell gerichtet werden sollte)?

49. Inda, Soma und Varuna, Bharadvaja, Pajapati, Candana, auch Kamasettha, Kinnughandu, Nigahandu, 50. Panada, Opamanna ebenfalls, Devasata und Matali, Cittasena und Gandhabba, Nala, Raja, Janesabha, 51. Satagira, Hemavata, Punnaka, Karatiya, Gula, Sivaka, auch Mucalinda, Vessamitta, Yugandhara, 52. Gopala, Suppagedha ebenfalls, Hiri, Netti und Mandiya, Pañcalacanda, Alavaka, Pajjunna, Sumana, Sumukha, Dadamukkha, Mit diesen Serisakka.

„Dies sind die Yakkhas, mächtige Yakkhas, die Befehlshaber, die Oberbefehlshaber, die jener (der Bedrängte) informieren sollte, laut rufend und lautstark sprechend: 'Dieser Yakkha ergreift mich, nimmt Besitz von mir, belästigt mich, bestürmt mich, verletzt mich, verletzt mich zu tiefst und läßt nicht von mir ab!'

„Dies, Glücklicher, ist die Atanata-Schutzvorkehrung, mit welcher beide, die Mönche und Nonnen, Laienmänner und Laienfrauen, in Behagen leben mögen, bewacht, beschützt und unverletzt.

„Glücklicher, wir nehmen nun von Euch Abschied, denn wir haben Pflichten, denen wir uns annehmen müssen (so sagten die vier großen Könige).“

„Große Könige, es ist Zeit für Euren Abschied“, (erwiderte der Buddha).

Die vier großen Könige erhoben sich von ihren Sitzen und grüßten den Erhabenen, umrundeten ihn zu seiner rechten Seite und dort und dann verschwanden sie. Aus den Reihen der (begleitenden) Yakkha, erhoben sich einige von ihren Sitzen und grüßten den Erhabenen, umrundeten ihn zu seiner rechten Seite und dort und dann verschwanden sie, einige tauschten Grüße mit dem Erhabenen aus, unterhielten sich in freundlicher und höflicher Art und dort und dann verschwanden sie, einige grüßten den Erhabenen mit gefaltenen Händen und dort und dann verschwanden sie, einige gaben deren Namen und Abstammung bekannt und dort und dann verschwanden sie, einige verschwanden dort und dann in Stille.

Als die Nacht vorüber war, richtete sich der Erhabene an die Mönche: (Der Buddha richtete Wort für Wort an die Mönche, was von dem großen König Vassavana gesagt wurde, siehe oben.) „Lernt mit Herzen, Mönche, die Atanata-Schutzvorkehrung, macht regelmäßig gebraucht davon, behaltet sie im Geist. Diese Atanata-Schutzvorkehrung, Mönche, gereicht zu Eurem Wohlsein und Kraft dessen, mögen Mönche und Nonnen, Laienmänner und Laienfrauen in Behagen leben, bewacht, beschützt und unverletzt.“

Dies sagte der Erhabene. Diese Mönche, frohen Herzens, erfreuten sich an den Worten des Erhabenen.

Anmerkungen

1.
D. Nr. 32.
2.
Da sind Dhatarattha, Virulha, Virupakkha und Vessavana, die über die vier Richtungen in den himmlischen Regionen den Vorsitz haben.
3.
Vessavana, der König der nördlichen Richtung, war, entsprechend den Kommentaren, mit dem Buddha bekannt, Experte in Konversation, von gutem Verhalten und wurde daher zum Sprecher. Kuvera ist ein andere Name für Vessavana. Sieh oben, S. 75, Vers 27.
4.
Entsprechend dem Dighanikaya-attakatha-tika (Band iii, S. 194) hatte König Vessavana eine Stadt Namens Atanata (vgl. oben mit Vers 39) in der sich die vier Könige versammelten und dieses Paritta, welches von der Tugend der sieben Buddhas - Vipassi, Sikhi, Vessabhu, Kakusanda, Konagama, Kassapa, Gotama - spricht, rezitierten.

Sie warteten den Buddha mit der Absicht auf, seine Anerkennung zu bekommen und bei diesem Anlaß fühlten sie, dass dieses Paritta eine ehrende Rolle tragen würde: "satthu kathite imam parittam garu bhavissatiti pi aha" (Kom.).

Lerne, ugganhatha: Da ist nicht Neues für den Buddha zu lernen. Wie der Kommentar ausführt, war es dazu, dem Buddha die Gelegenheit zu geben, dieser Lehrrede zuzuhören: "Imam parittam savetum okasam karonto evamha."

5.
Vijja-carana: wörtlich, Wissen und Verhalten.
6.
Ab dem 13. Vers habe ich die Methode der Nummerierung in fortlaufender Ordnung angewandt.
7.
Kusalena, eine unübliche Ausdrucksweise: "Allwissend", "Reine Weisheit" "Erhabene Weisheit" (Kom.).
8.
Na piniyanti, wörtlich bedeutet dies 'sie tragen keinen Pflug'.
9.
Tam pittim abhiruyha, auf dem Rücken reiten (Kom.).
10.
Etassa aparabhage (Kom.).

Hier Endet das Buch der Schutzvorkehrung

Anhang   

Die schützende Lehrrede an Angulimala (Angulimala Paritta)

Der Ehrw. Angulimala sah, während er auf seiner Almosenrunde in Savatthi war, eine Frau in Wehen. Nach seinem Mahl, suchte er den Buddha auf und erzählte ihm, was er gesehen hatte. Darauf hin lehrte ihm der Meister dieses Paritta. Dann begab er sich in die Anwesenheit der leidenden Schwester, setzte sich auf einen Sitz, durch eine Leinwand getrennt von ihr, und hielt diese Beteuerung der Wahrheit. Unverzüglich gab sie dem Kind mit großer Mühelosigkeit Geburt. Die Wirksamkeit des Angulimala paritta besteht bis in unsere Tage.

Dieses Sutta ist im "Buch der Schutzvorkehrung" nicht enthalten. Die Worte, die von Buddha in beschützender Weise wiedergegeben wurden und vom Ehrwürdigen Angulimala gelernt wurden, finden sich im Angulimala Sutta (Majjhima nikaya, Sutta Nr. 86) wieder.

Eben dieses Wasser, welches den Sitz dessen, der dieses Paritta rezitiert, hat allen Gefahren ein Ende bereitet. In diesem Moment, hat dieses Paritta eine sichere Ankunft des Säuglings bewirkt.

Mögen wir nun dieses sehr wirkungsvolle Paritta, ausgesprochen vom Beschützer der Welt (Buddha), welches gut für ein Äeon hält, rezitieren. [1]

"Seit ich von Aryangeburt[2] geboren bin, Oh Schwester, bin ich mir nicht bewußt, jemals einem Lebewesen absichtlich sein Leben entzogen zu haben. Mit dieser Beteuerung der Wahrheit, möget Ihr wohlauf sein! Möge Euer ungeborenes Kind wohlauf sein!“

Anmerkungen

1.
Majjhima (Kom.)
2.
D.h. seit Angulimala der Sangha, dem Orden, beigetreten ist.
* * *

Einladung der Gottheiten (Devaradhana)

Mögen sich Devas (Gottheiten) aus allen Weltsystemen hier versammeln und das erhabene Dhamma des Großen Vorbilds (Buddha), der das Glück der Himmel und Befreiung (Nibbana) freigemacht hat, versammeln.

Gute Freunde, es ist nun Zeit das Dhamma zu hören.

Am Ende jedes Vortrages einer Lehrrede segnen die Zitierenden die Zuhörer in dieser Weise:

Mit Beteuerung dieser Wahrheit, möget Ihr stets wohlauf sein.
Mit Beteuerung dieser Wahrheit, möget Ihr frei von Krankheit sein.
Mit Beteuerung dieser Wahrheit, möge alles Glück mit Euch sein.
Mit der (beschützenden) Kraft aller Buddhas, Pacceka Buddhas und allen Arahants, sichere ich meinen (Euren) Schutz in allen Richtungen.

(Der eingehende Vers wir in dem Moment rezitiert, wenn der Faden um die Hand gebunden wird.)

Möge jedes Unglück abgewehrt sein, mögen alle Krankheiten vergehen, mögen kein Unheil Euch befallen, möget Ihr lange in Frieden leben.

Möge alles Glück mit Euch sein. Mögen alle Devas (Gottheiten) Euch beschützen.

Mit der beschützenden Kraft aller Buddhas, möge Sicherheit stets das Eure sein.

Mit der beschützenden Kraft des gesamten Dhamma, möge Sicherheit stets das Eure sein.

Mit der beschützenden Kraft der gesamten Sangha, möge Sicherheit stets das Eure sein.

Mit der Kraft dieses Paritta (Schutzes), möget Ihr frei von allen Gefahren, die von den unheilsamen Einflüssen der Planten, Dämonen und Geistern aufkommen, sein. Möge Euer Unglück weichen.

Mit der Kraft des Buddhas, mögen alle schlechten Zeichen und bedauerlich Umstände, der beunruhigende Schrei der Vögel, das unglückliche Zusammentreffen von Sternen und schlechte Träume, gegenstandslos gemacht sein.

Mit der Kraft des Dhamma... (wie zuvor) gegenstandslos gemacht sein.

Mit der Kraft des Sangha... (wie zuvor) gegenstandslos gemacht sein.

Mögen die Lebewesen, die Leiden erfahren, frei von Leiden sein.

Mögen die Lebewesen, die Furcht erfahren, frei von Furcht sein.

Mögen die Lebewesen, die Kummer erfahren, frei von Kummer sein.

Mögen der Regen zu gefälliger Zeit fallen, möge die Ernte reichhaltig sein, möge die Welt erblühen, möge der Herrscher rechtschaffend sein.

Mögen Lebewesen, himmlisch oder auf der Erde, Devas und Nagas von mächtiger Kraft, Eure Verdienste teilen. Mögen diese die Verkündung lange beschützen.

Mögen alle Lebewesen an diesen Verdiensten, die wir hier erlangt haben, Anteil haben. Möge es zu deren Wohlsein betragend sein.

Lasse dies (die Verdienste) meine Verwandten erreichen, mögen sie wohlauf und glücklich sein.

Von den höchsten Welten der Existenz bis in die Avici-Hölle, was immer an Lebewesen geboren seien, jene mit Form und die Formlosen, jene mit oder ohne Bewußtsein, mögen Sie alle frei von Leiden sein! Mögen Sie Nibbana erlangen!

Mit der Kraft dieser immensen Verdienste, die ich mit der Huldigung der "Drei Juwelen" (Buddha, Dhamma, Sangha), die unübertroffen wert der Verehrung sind, angehäuft habe, möge jede Gefahr verschwinden!

Schlußanmerkungen   

  • Ahara. Nahrung ist von viererlei Art: 1. gewöhnliche materielle Nahrung (kabalinkarahara); 2. Kontakt (der Sinnesorgane mit Sinnesobjekten, phassahara); 3. Bewußtsein (viññanahara); und 4. geisteige Willenshandlung (manasañcetanahara). Siehe Die vier Nährmittel des Lebens von Nyanaponika Thera, Wheel Nr. 105/106, Buddhist Publication Society, (BPS) Kandy, Sri Lanka.
  • Asubha, Nichtanziehendes, Verdorbenes; (wörtlich Nichtschönheit).
  • Vedana, Gefühl oder Empfindung sind von dreierlei Art: wohl, unwohl, und neutrale Gefühle (weder wohl noch weh).
  • Pañca-upadanakkhandha, Die fünf Anhäufungen (Ansammlungen), Gegenstand der Begierde: Körper, Gefühl oder Empfindung, Vorstellung (Wahrnehmung), geistige (willentliche) Gestaltungen (Gebilde) und Bewußtsein.
  • Salayatana, Die inneren sechsfachen Träger: die fünf physischen Sinnesorgane (Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper) und der Geist als Träger (siehe Dependent Origination oder Paticca samuppada, von Piyadassi Thera, Wheel Nr. 15, BPS).
  • Satta Bojjhanga, Sieben Faktoren für Erleuchtung: 1. Achtsamkeit; 2. Untersuchung des Dhammas; 3. Energie; 4. Entzücken oder Freude; 5. Gestilltheit; 6. Konzentration; und 7. Gleichmut (siehe Sieben Faktoren der Erleuchtung, von Piyadassi Thera, Wheel Nr. 1, BPS).
  • Der Noble Achtfache Pfad: siehe Lehrrede über die Untersuchung der Wahrheiten.
  • Die vier Paare von Personen stellen die vier Arten der Aryan Schüler, welche die vier Pfade (oder Stufen) und die vier Früchte der Heiligkeit, erlangt haben (magga und phala). Die vier Stufen sind: sotapatti ('Stromeintritt') mit dem Selbst-Illusion, Zweifel und Ritentum endet, sakadagami ('Einmalwiederkehrer') mit dem Sinnesbegehren und Übelwollen geschwächt werden, anagami ('Nichtmehrwiederkehrer') mit dem Sinnesbegehren und Übelwollen ausgelöscht sind, und arahattha ('Arahantschaft') mit dem Begierde noch Form, Begehren von formlosen Phänomenen, Dünkel, Rastlosigkeit und Unwissenheit beendet sind. (Zehn Bindungen oder Fesseln (sanyojanas), die den Geist im Kreislauf der Wiedergeburten halten sind in Pali: sakkaya ditti, vicikiccha, silabbata-paramasa, kama-raga, vyapada, rupa-raga, arupa-raga, mana, uddhacca und avijja, im Einzelnen. Siehe Maha-parinibbana Sutta, D. 16; Drei Kardinal Lehrreden Buddhas von Bhikkhu Ñanamoli Thera, Wheel Publ. Nr.17.)
  • Navasattavasa, Neun Aufenthaltsorte von Lebewesen: die Ebenen in denen Wesen wie Menschen, Tiere, Devas, Geister und Brahmas geboren werden und die Welten von unendlichem Raum, unendlichem Bewußtsein, der Nichtigkeit und weder Vorstellung noch Nicht-Vorstellung (siehe Minor Readings and Illustrator, von Bhikkha Ñanamoli, Pali Text Society, London, S.92).
  • Die zehn Eigenschaften eines Arahants oder Asekha, einer der vollständig in Moral und spiritueller Übung ist, d.h. Vollständiger: 1. Rechtes Verständnis, 2. Rechtes Denken, 3. Rechte Rede, 4. Rechte Handlung, 5. Rechter Lebensunterhalt, 6. Rechte Anstrengung, 7. Rechte Achtsamkeit, 8. Rechte Konzentration, 9. Rechtes Wissen (Sammañana), 10. Rechte Befreiung (Samma vimutti), welches die Frucht der Arahantschaft ist.

Abkürzungsverzeichnis   

A. Bücher

Alle Bezüge zu Pali-Texten sind zur PTS-Ausgabe angegeben.

AAnguttara-nikaya (Nummer und Seite wurden angegeben).
DDigha-nikaya (Nummer und Seite wurden angegeben).
DADigha-nikayatthakatha, d.h. Sumangalavilasini.
KhpKhuddaka-patha.
KhpAKhuddaka-patha Atthakatha, d.h. Paramatthajotika.
MMajjhima-nikaya (number of the sutta marked against).
MAMajjhima-nikayatthakatha, d.h. Papañcasadani.
SSamyutta-nikaya (Nummer und Seite wurden angegeben).
SnSutta-nipata.
SnASutta-nipatatthakatha, d.h. Paramatthajotika II.

B. Begriffe

Kom.Kommentar.
NikayaEine Sammlung von Suttas in Pali.
Anm.Anmerkung.
SktSanskrit.
SuttaEine Darlegung oder Lehrrede von Buddha oder seinen Schülern, die in den kanonischen Texten aufgezeichnet sind.