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AN 3.100 (i-x)
PTS: A i 256
Thai 3.102
Pansadhovaka Sutta: Der Dreck-Wäscher
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Käthi Pavoni
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

"Es gibt diese groben Verunreinigungen im Gold: schmutziger Sand, Kies und Splitt.Der Dreck-Wäscher oder sein Lehrling wäscht (das Gold), nachdem er es in einen Bottich gelegt hat, immer und immer wieder, bis er sie weggespült hat.

"Wenn er sie beseitigt hat, bleiben die mäßigen Verunreinigungen im Gold: grober Sand und feiner Splitt.Er wäscht das Gold immer und immer wieder, bis sie weggespült sind.

"Wenn er sie beseitigt hat, bleiben die feinen Verunreinigungen im Gold: feiner Sand und schwarzer Staub.Der Dreck-Wäscher oder sein Lehrling wäscht das Gold immer und immer wieder, bis sie weggespült sind.

"Wenn er sie beseitigt hat, bleibt nur der Goldstaub. Nachdem der Goldschmied oder sein Lehrling ihn in einen Tiegelofen gelegt hat, bläst er immer und immer wieder darauf, um das Gekrätz wegzublasen. Das Gold, solange man nicht immer und immer wieder darauf bläst bis zum Punkt, in dem die Verunreinigungen weggeblasen sind, solange es nicht verfeinert und frei von Gekrätz ist, ist nicht biegsam, formbar oder leuchtend. Es ist spröde und nicht bearbeitungsbereit.Aber es kommt eine Zeit, wenn der Goldschmied oder sein Lehrling immer und immer wieder auf das Gold geblasen haben wird, bis das Gekrätz weggeblasen sein wird. Das Gold, nachdem man immer und immer wieder darauf blasen hat bis zum Punkt, in dem die Verunreinigungen weggeblasen worden sind, ist dann verfeinert und frei von Gekrätz, biegsam, formbar und leuchtend. Es ist nicht spröde und ist bearbeitungsbereit.

"Dann welchen Schmuck auch immer er im Sinn hat - sei es ein Gürtel, ein Ohrring, eine Halskette oder eine Goldkette - dafür würde das Gold seinem Zweck dienen.

"In der gleichen Weise, gibt es diese grobe Verunreinigungen in einem Mönch, der auf einen höheren Geist bedacht ist: Fehlverhalten in Körper, Rede und Geist.Der Mönch - der sich darüber bewusst ist und von der Natur in der Lage ist - gibt diese auf, zerstört sie, zerstreut sie, vernichtet sie.

"Wenn er sie beseitigt hat, bleiben die mäßigen Verunreinigungen in ihm: Gedanken der Sinnlichkeit, des Übel-Wollens und des Schaden-Wollens. Er gibt diese auf, zerstört sie, zerstreut sie, vernichtet sie. Wenn er sie beseitigt hat, bleiben die feinen Verunreinigungen in ihm: Gedanken an seine Kaste, Gedanken an seinen Heimatort, Wunschgedanken, nicht verachtet zu werdenEr gibt diese auf, zerstört sie, zerstreut sie, vernichtet sie.

"Wenn er sie beseitigt hat, bleiben nur noch die Gedanken an das Dhamma. Seine Geistessammlung ist weder ruhig noch verfeinert, noch hat sie Stille oder Einheit erreicht und wird durch die Erzeugung von kräftiger Zügelung gegenwärtig gehalten. Aber es kommt eine Zeit, in der sein Geist nach innen beständig wird, sich beruhigt, sich vereinheitlicht und sammelt. Seine Geistessammlung ist ruhig und verfeinert, hat Stille und Einheit erreicht und wird nicht mehr durch die Erzeugung von kräftiger Zügelung gegenwärtig gehalten. Dann je nachdem, welchem der höheren Kenntnisse er seinen Geist zuwendet, um sie zu erkennen und zu verwirklichen, kann er sie für sich selbst erleben, wenn es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, benutzt er vielfältige übersinnliche Kräfte. Nachdem er einer war, wird er zu vielen; nachdem er viele war, wird er zu einem. Er erscheint. Er verschwindet. Er geht ungehindert durch Wände, Wälle und Berge, als ob es Luft wäre. Er taucht in die Erde hinein und hinaus, als wäre es Wasser. Er geht auf Wasser ohne zu sinken, als wäre es trockenes Land. Er fliegt im Schneidersitz durch die Luft wie ein geflügelter Vogel. Er berührt und streichelt sogar mit seiner Hand die Sonne und den Mond, so mächtig und gewaltig. Er wirkt mit seinem Körper sogar bis in die Brahma Welten hin. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, hört er - mittels des göttlichen Ohrs, das geläutert ist und das Menschliche übertrifft - beide Arten von Klängen: göttliche und menschliche, ob nah oder fern. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, kennt er das Bewusstsein anderer Wesen, anderer Personen, nachdem er es mit seinem eigenen Bewusstsein umspannt hat. Er erkennt einen Geist mit Leidenschaft als ein Geist mit Leidenschaft und einen Geist ohne Leidenschaft als Geist ohne Leidenschaft. Er erkennt einen Geist mit Abneigung als ein Geist mit Abneigung und ein Geist ohne Abneigung als Geist ohne Abneigung. Er erkennt einen Geist mit Verblendung als Geist mit Verblendung und ein Geist ohne Verblendung als Geist ohne Verblendung. Er erkennt einen eingeschränkten Geist als eingeschränkten Geist und einen zerstreuten Geist als einen zerstreuten Geist. Er erkennt einen ausgeweiteten Geist als einen ausgeweiteten Geist und ein einen nicht ausgeweiteten Geist als einen nicht ausgeweiteten Geist. Er erkennt einen übertreffbaren Geist als einen übertreffbaren Geist und eine unübertreffbaren Geist als ein unübertreffbaren Geist. Er erkennt einen gesammelten Geist als einen gesammelten Geist und einen ungesammelten Geist als einen ungesammelten Geist. Er erkennt einen befreiten Geist als einen befreiten Geist und einen unbefreiten Geist als einen unbefreiten Geist. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, ruft er sich seine vielfältigen vergangenen Leben ins Gedächtnis zurück, d.h. eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert, tausend, hunderttausend, viele Weltzeitalter der Zusammenziehung des Kosmos, viele Weltzeitalter der Ausweitung des Kosmos, viele Weltzeitalter der Zusammenziehung und der Ausweitung des Kosmos, (ruft er sich ins Gedächtnis zurück), 'Dort hatte ich solch einen Namen, gehörte ich solch einer Sippe an, hatte ich solch ein Äußeres. Derart war meine Nahrung, derart war meine Erfahrung mit Wohlgefühl und Wehgefühl, derart war mein Lebensende. Nachdem ich von diesem Zustand hingeschieden war, erschien doch dort wieder. Auch dort hatte ich solch einen Namen, gehörte ich solch einer Sippe an, hatte ich solch ein Äußeres. Derart war meine Nahrung, derart war meine Erfahrung mit Wohlgefühl und Wehgefühl, derart war mein Lebensende. Nachdem ich von diesem Zustand hingeschieden war, erschien ich hier wieder.' So erinnert er sich seiner vielfältigen vergangenen Leben in seinen Arten und Einzelheiten. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, sieht er - mittels des göttlichen Auges, das geläutert ist und das Menschliche übertrifft - wie Wesen vergehen und wieder erscheinen, und er erkennt, wie sie unterrangig und höher stehend, schön und hässlich, glücklich und glücklos im Einklang mit ihren Kamma sind: 'Diese Wesen - die mit untugendhaften Verhalten des Körpers, Rede und Geistes ausgestattet waren, die die Edlen schmähten, verkehrte Ansichten hatten und Handlungen unter dem Einfluss von verkehrten Ansichten begingen - sind beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, in der Ebene der Entbehrung, in der schlechten Bestimmung, in den niedrigen Reichen, in der Hölle wiedererschienen. Aber jene Wesen - die mit tugendhaften Verhalten des Körpers, Rede und Geistes ausgestattet waren, die die Edlen nicht schmähten, rechte Ansichten hatten und Handlungen unter dem Einfluss von rechten Ansichten begingen - sind beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, in der guten Bestimmung, in den himmlischen Welten wiedererschienen.' Somit - mittels des göttlichen Auges, das geläutert ist und das Menschliche übertrifft - sieht er, wie Wesen vergehen und wieder erscheinen, und erkennt, wie sie unterrangig und höher stehend, schön und hässlich, glücklich und glücklos im Einklang mit ihren Kamma sind. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, dann durch das Enden der geistigen Gärungen, verweilt er in der Bewusstseins-Befreiung ohne geistige Gärungen und in der Befreiung durch Erkenntnis, nachdem er sie genau im Hier und Jetzt erfahren hat und für sich selbst offenbar gemacht hat. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt."

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