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AN 4.36
PTS: A ii 37
Dona Sutta: Mit Dona
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: Käthi Pavoni

Zu einer Begebenheit reiste der Befreite die Straße zwischen Ukkattha und Setabya entlang, und Dona, der Brahmane, reiste ebenfalls die Straße zwischen Ukkattha und Setabya entlang. Dona, der Brahmane, sah in des Befreitens Fußabdrücke, Räder mit 1000 Speichen, zusammen mit Felgen und Radnarben, vollständig mit all deren Bestandteilen. Sie sehen, kam ihm der Gedanke auf: "Wie erstaunlich! Wie verblüffend! Dieses sind nicht die Fußabdrücke eines menschlichen Wesens!"

Dann ging der Befreite daran, die Straße verlassend, sich an den Fuß eines gewissen Baumes zu setzen, seine Beine gekreuzt, seinen Körper aufrecht, mit Achtsamkeit eingerichtet in Front. Dann sah Dona, den Fußabdrücken des Befreiten folgend, ihm am Fuße des Baumes sitzen: sicher, Sicherheit anregend, seine Sinne gestillt, sein Geist gestillt, höchste Kontrolle und Gelassenheit erlangt habend, gezügelt, bewacht, seine Sinne beherrscht, ein Naga.[1] Ihn sehend, ging er zu ihm und sagte: "Meister, seid Ihr ein Deva?"[2]

"Nein, Brahma, ich bin kein Deva."

"Seid Ihr ein Gandhabba?"

"Nein..."

"... ein Yakkha?"

"Nein..."

"... ein menschliches Lebewesen?"

"Nein, Brahmane, ich bin kein menschliches Lebewesen."

"Wenn gefragt: 'Seid Ihr ein Deva?', antwortet Ihr: 'Nein, Brahma, ich bin kein Deva'. Wenn gefragt: 'Seid Ihr ein Gandhabba?', antwortet Ihr: 'Nein, Brahmane, ich bin kein Gandhabba'. Wenn gefragt: 'Seid Ihr ein Yakkha?', antwortet Ihr: 'Nein, Brahmane, ich bin kein Jakkha'. Wenn gefragt: 'Seid Ihr ein menschliches Lebewesen?', antwortet Ihr: 'Nein, Brahmane, ich bin kein menschliches Lebewesen'. Welche Art von Lebewesen seid Ihr dann?"

"Brahmane, die Gärungen, mit denen, wenn diese nicht abgelegt wären, ich ein Deva sein würde: Jene sind in mir abgelegt, deren Wurzel zerstört, einem Palmyrastumpf gleich gemacht, der Grundlagen für Entwicklung entzogen, nicht für zukünftiges Aufkommen vorgesehen. Die Gärungen, mit denen, wenn diese nicht abgelegt wären, ich ein Gandhabba... ein Yakkha... ein menschliches Lebewesen sein würde: Jene sind in mir abgelegt, deren Wurzel zerstört, einem Palmyrastumpf gleich gemacht, der Grundlagen für Entwicklung entzogen, nicht für zukünftiges Aufkommen vorgesehen.

"Gerade so wie roter, blauer, oder weißer Lotus, geboren im Wasser, im Wasser gewachsen, aus dem Wasser empor steigt, unbenetzt vom Wasser steht, in selber Weise lebe ich, geboren in der Welt, in der Welt gewachsen, die Welt überwunden, unbenetzt von der Welt. Erinnert Euch meiner, Brahmane, als 'erwacht'.

"Die Gärungen, mit denen ich gelangen würde in den Deva-Zustand, oder ein Gandhabba am Himmel werden wurde, oder in den Yakkha-Zustand und Menschen-Zustand gehen würde: Diese wurden von mit zerstört, ruiniert, deren Stämme entfernt. Wie ein blauer Lotus, hoch kommend, unbenetzt vom Wasser, von der Welt ich unbenetzt bin, und so, Brahmane, bin ich erwacht."

Anmerkungen

1.
"Naga" ist ein Begriff, um ein großartiges Wesen zu beschreiben, so wie ein Elefant, oder eine große, magische Schlange. Buddhisten haben diesen Begriff als eine Bezeichnung für den Buddha und seine Arahat-Schüler übernommen.
2.
Dona hat seine Fragen in der Zukunftsform formuliert, welches zu seiner großen Angelegenheit an Diskussionen, was dieser Dialog bedeutet, geführt hat: Fragt er was der Buddha in einem zukünftigen Leben sein wird, oder fragt er, was er gerade jetzt ist? Der Zusammenhang der Besprechung scheint die zweite Alternative zu verlangen, Dona möchte wissen, welche Art von Wesen solch erstaunliche Fußabdrücke haben wurde, und des Buddhas Bildnis eines Lotus, beschreibt seinen gegenwärtigen Zustand, doch die Grammatik, scheint es, würde die erste abverlangen. Wie auch immer bemerkt A. k. Warder, in seiner Introduction to Pali (S. 55), daß die Zukunftsform oft dazu genutzt wird, Verwirrung, Überraschung oder sich über etwas in der Gegenwart zu wundern, ausdrückt: "Was mag das sein?" "Was, auf der Welt, ist das?" Dieses scheint der Sinn, von Donas Fragen hier, zu sein. Seine vorhergehende Aussage, "Dieses sind nicht die Fußabdrücke eines menschlichen Wesens", ist ebenfalls in der Zukunftsform ausgedrückt, und die Stimmung des Verwunderns breitet sich durch die gesamten Unterhaltung mit Buddha aus.

Es ist möglich, daß Buddhas Antworten auf Donas Fragen, welche, wie die Fragen, in Zukunftsform gebildet wurden, eine Art von Wortspiel sind, in welchem der Buddha die Zukunftsform dazu nutzt, um beide Bedeutungen zu beschreiben, seinen gegenwärtigen und seinen zukünftigen Zustand.

Des Buddhas Verwehrten sich selbst als ein menschliches Wesen zu identifizieren, bezieht sich auf einen Punkt, der durch den gesamten Kanon hindurch gemacht wurde: Das eine erwachte Person in keiner Weise definiert werden kann. Zu dieser Sache, sehen Sie MN 72, SN 22.85, SN 22.86 und den Artikel "Ein Verb für Nirvana ein." Da ein Geist des Festhaltens, durch sein Festhalten "lokalisiert" ist, nimmt eine erwachte Person keinen Platz in der Welt ein: dieses ist warum sie unbenetzt von der Welt (loka), wie ein Lotus unbenetzt vom Wasser, ist.

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