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AN 4.67
PTS: A ii 72
Ahina Sutta: Von einer Schlange
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Käthi Pavoni
Alternative Übersetzung: jb für ZzE
Alternative Übersetzung: Piyadassi

Anmerkung des Übersetzers: Dies ist eine der wenigen Schutzzauber, die im Pali Kanon erwähnt werden und eigens vom Buddha erlaubt sind und den die Mönche benutzen dürfen (ein weiterer Zauber, der den Mönchen erlaubt ist, ist in DN 32 enthalten). Beachtet, dass es heißt, dass die Macht des Zaubers nicht von den Worten, sondern von dem Geist des Wohlwollens, mit dem er rezitiert wird, kommen soll.  So unterscheidet er sich von Zaubersprüchen, die in späteren Formen des Buddhismus, gelehrt werden, in denen die Worte angeblich selbst Macht haben sollen.

Bei einer Gelegenheit hielt sich Erhabene in der Nähe von Savatthi, im Jeta Hain, Anathapindikas Kloster auf. Nun war zu diesem Zeitpunkt ein Mönch in Savatthi gestorben, nachdem er von einer Schlange gebissen worden war. Daraufhin begab sich eine große Anzahl von Mönchen zum Erhabenen. Beim Eintreffen verbeugten sie sich vor ihm und setzten sich zur Seite. Als sie dort saßen, sprachen sie zu ihm: "Herr, gerade nun ist ein Mönch in Savatthi verstorben, nachdem er von einer Schlange gebissen worden war."

"Dann ist es gewiss, Mönche, dass dieser Mönch nicht die vier königlichen Schlangen- Geschlechter mit einem Geist des Wohlwollens (metta) durchflutet hat. Denn wenn er die vier königlichen Schlangen-Geschlechter mit einem Geist des Wohlwollens durchflutet hätte, wäre er nicht gestorben, nachdem er von einer Schlange gebissen worden war. Welche vier?

"Das königliche Schlangen Geschlecht der Virupakkha [1], das königliche Schlangen Geschlecht der Erapatha, das königliche Schlangen Geschlecht der Chabyaputta, das königliche Schlangen Geschlecht der Dunklen Gotamaka.

"Es ist gewiss, dass dieser Mönch diese vier königlichen Schlangen-Geschlechter nicht mit einem Geist des Wohlwollens durchflutet hat. Denn wenn er diese vier königlichen Schlangen Geschlechter mit einem Geist des Wohlwollens durchflutet hätte, wäre er nicht gestorben, nachdem er von einer Schlange gebissen worden war. Ich erlaube euch, Mönche, diese vier königlichen Schlangen-Geschlechter mit einem Geist von Wohlwollens zu durchfluten des Selbstschutzes, der Selbstbewachung, der Selbsterhaltung willens."

Ich habe Wohlwollen für die Virupakkhas, Wohlwollen für die Erapathas, Wohlwollen für die Chabyaputtas, Wohlwollen für die Dunklen Gotamakas. Ich habe Wohlwollen für die beinlosen Wesen, Wohlwollen für die zweibeinigen Wesen, Wohlwollen für die vierbeinigen Wesen, Wohlwollen für die viel-beinigen Wesen. Mögen beinlose Wesen mir kein Leid antun, Mögen zweibeinige Wesen mir kein Leid antun, Mögen vierbeinige Wesen mir kein Leid antun, Mögen mehrbeinige Wesen mir kein Leid antun. Mögen alle Geschöpfe, alle atmenden Dinge, alle Wesen - jeder und alle - mit Glück erfüllt sein. Möge keines von ihnen Böses erfahren. Grenzenlos ist Buddha, grenzenlos das Dhamma, grenzenlos die Sangha. Beschränkt sind Kriechtiere: Schlangen, Skorpione, Tausendfüßler, Spinnen, Eidechsen und Ratten. Ich habe diese Schutzmaßnahme getroffen, Ich habe diesen Schutzvorkehrung getroffen. Mögen die Wesen sich entfernen. Ich huldige den Erhabenen, Ich huldige die sieben rechtens Selbst-Erwachten.[2]

Anmerkungen

1.
Die Virupakkhas sind die Fürsten der Nagas, die mit dem West-Viertel (siehe DN 20) verbunden sind. Die anderen königlichen Geschlechter der Schlangen sind nirgendwo sonst im Pali Kanon erwähnt. Der Kommentar zu dieser Rede identifiziert sie nicht.
2.
Die sieben jüngsten Buddhas, darunter "unser" Buddha, werden in DN 14 und DN 32 erwähnt: Vipassi, Sikhi, Vessabhu, Kakusandha, Konagamana, Kassapa und Gotama. Es ist bemerkenswert, dass das Konzept der sieben Buddhas mit schützenden Zaubern assoziiert ist. Zum Beispiel das Herzstück dieses Spruches in DN 32 hier:
Ehre an Vipassi, ergriffen von Vision und Glanz. Ehre an Sikhi, mitfühlend mit allen Wesen. Ehre an Vessabhu, geläutert und entsagend. Ehre an Kakusandha, Brecher Maras Heeresschar. Ehre an Konagamana, dem Brahmanen der ein perfektes Leben gelebt. Ehre an Kassapa, vollkommen befreit. Ehre an to Angirasa [Gotama], großartiger Sohn der Sakyans, der diese Dhamma lehrte: das Ausräumen von allem Streß und Schmerz. Jene ungebunden in der Welt, die Dinge gesehen haben, so wie sie sind, Größen mit sanftmütigem Wort, durch und durch reif, selbst diese erbieten Gotama ihre Ehre, der Unterstützer von Menschen und himmlischen Wesen, vollkommen im Wissen und Verhalten, der Große, durch und durch reif. Wir verehren Buddha Gotama, vollkommen im Wissen und Verhalten.
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