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J 180
{Sutta: J ii 086|J 180|J 180} {Vaṇṇanā: atta. J 180|atta. J 180}
Die Erzählung von dem schweren Geschenk
180
Duddada-Jataka (Duddadajātakaṃ)
übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:
Julius Dutoit

Schwer ist zu schenken für die Spender

[§A]

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf das gemeinschaftliche Geben. Zu Savatthi nämlich hatten zwei befreundete Gutsbesitzerssöhne eine Sammlung nach Gutdünken veranstaltet, ein Almosen von allen Hilfsmitteln hergerichtet und die Mönchsgemeinde mit Buddha, ihrem Haupte, dazu eingeladen. Nachdem sie sieben Tage lang ein großes Almosen gespendet hatten, schenkten sie am siebenten Tage die sämtlichen Hilfsmittel. Der Älteste von ihrer Schar begrüßte den Meister, setzte sich ihm zur Seite und übergab ihm die Gabe mit den Worten: „Herr, bei diesem Almosen sind Leute beteiligt, die viel gaben und die wenig gaben. Möge ihnen allen diese Gabe reiche Frucht bringen.“ Der Meister erwiderte: „Ihr Laienbrüder, dadurch dass ihr der Mönchsgemeinde mit Buddha, ihrem Haupte, dies Almosen spendetet und so überreichtet, habt ihr eine große Tat getan. Auch in der Vorzeit überreichten es Weise in dieser Art, als sie ein Almosen spendeten.“ Und nach diesen Worten erzählte er, von jenen gebeten, folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B]

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, wurde der Bodhisattva im Reiche Kasi in einer Brahmanenfamilie wiedergeboren. Als er herangewachsen war, ging er nach Takkasilā und erlernte dort alle Künste. Darauf gab er das Leben im Hause auf, betätigte die Weltflucht der Weisen und wurde der Meister einer Asketenschar. Nachdem er lange im Himalaya geweilt, betrat er, um sich mit Salz und Saurem zu versehen, das Bereich der Menschen und gelangte nach Benares. Hier blieb er im königlichen Parke. Am nächsten Tage sammelte er in dem Dorfe beim Stadttore mit seinem Gefolge Almosen. Die Leute spendeten ihnen Gaben. Am andern Tage wandelte er nach Benares. Liebevoll gaben die Leute Almosen, veranstalteten durch den Zusammenschluss einer ganzen Schar nach dem Belieben des einzelnen eine Sammlung, richteten die Gabe zurecht und spendeten der Asketenschar ein großes Almosen.

Am Ende der Almosenspendung sprach der Älteste von der Schar gerade wie oben und übergab auf dieselbe Weise die Spende. Der Bodhisattva erwiderte: „Mein Lieber, wenn die Absicht lauter ist, so gibt es keine geringe Gabe.“ Und um seinen Dank auszudrücken, sprach er folgende Strophen:

[§1] „Schwer ist zu schenken für die Spender; es ist für sie ein schweres Werk. Nicht bringt's zu Stande, wer nicht weise; schwer ist's, der Weisen Art zu lernen. [§2] Darum für Weise und Unweise das nächste Dasein ist verschieden; zur Hölle wandern die Unweisen, die Weisen aber in den Himmel.“

So verrichtete der Bodhisattva seine Danksagung. Nachdem er die vier Monate der Regenzeit dort verbracht, kehrte er nach Ablauf der Regenzeit nach dem Himalaya zurück und erreichte die Ekstase. In ununterbrochener Ekstase lebend gelangte er in den Himmel.

[§C]

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war die Asketenschar die Buddhagemeinde, der Meister der Schar aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem schweren Geschenk

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