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Sn 2.1
Ratana Sutta: Die Juwelen Lehrrede
übersetzt aus dem Pali von
Piyadassi Thera
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Alternative Übersetzung: Thanissaro
Dieses Sutta scheint ebenfalls auf in Khp 6 auf.

Einleitung des Übersetzers

Die Begebenheit zu dieser Lehrrede, in kürze, entsprechend den Kommentaren, ist da folgende: Die Stadt von Vesali war von einer Hungersnot heimgesucht, diese verursachte Tod, speziell unter den armen Volk. Durch die Anwesenheit verwesender Leichen, begannen böse Geister die Stadt heimzusuchen. Dies war gefolgt von einer Pestilenz. Geplagt von diesen drei Angsten vor der Hungersnot, nichtmenschlichen Wesen und der Pest, strebten die Einwohner nach Hilfe von Buddha, der gerade in Rajagaha lebte.

Gefolgt von einer großen Zahl von Mönchen und dem ehrenwerten Ananda, seinem treudienenden Schüler, kam Buddha zu der Stadt von Vesali. Mit der Ankunft des Meister, kamen sintflutartige Regenfälle und schwemmten die verfaulenden Leichen weg. Die Atmosphere wurde klar und die Stadt war rein.

Daraufhin legte Buddha dem ehrenwerten Ananda die Juwelen Lehrrede (Ratana sutta[1]) dar, und gab ihm Anweisungen, wie er mit den Bürgern von Licchayi, den Diskurs rezitierend, eine Runde durch die Stadt machen sollte, um den Menschen von Vesali ein Zeichen des Schutzes zu geben. Der ehrwürdige Ananda folgte den Anweisungen und sprenkelte das gesegnete Wasser aus Buddhas eigener Bettelschale. Als Folge daraus, waren die bösen Geister vertrieben, die Seuche im Nachlassen. Danach kehrte der ehrwürdige Ananda mit den Bürgern von Vesali in die Versammlungshalle, wo Buddha und seine Schüler gemeinsam auf seine Rückkehr warteten, zurück. Dort rezitierte Buddha die selbe Juwelen Lehrrede vor der Versammlung:

1. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, mögen sie alle Frieden im Geist haben und mögen sie alle aufmerksam dies Worte hören:

2. „O Wesen, hört genau. Möget Ihr alle liebevolle Freundlichkeit, an diese menschlichen Wesen ausstrahlen , die Tag und Nacht euch Gaben opfern (euch Verdienste darbieten). Deswegen, beschütz sie mit Gewissenhaftigkeit.

3. „Was auch immer da Schätze seien mögen, in dieser Welt oder darüber hinaus, was auch immer an kostbaren Juwelen dort in den himmlischen Welten sind, da ist nichts vergleichbar mit dem Tathagata (den Perfekten). Dieses wertvolle Juwel ist der Buddha.[2] Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

4. „Diese Beendigung, diese Freisetzung, diese Todlosigkeit (Nibbana) erhaben, die der gestillte und gesammelte Sakyan Weise (Buddha) verwirklicht hat. Da ist nichts vergeleichbar mit diesem (Nibbana) Dhamma. Dieser wertvolle Juwel ist das Dhamma.[3] Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

5. „Der erhabene Buddha erhob einen Pfad der Reinheit (den Noblen Achtfachen Pfad) lobend, nennt ihn den Pfad der unfehlbar Konzentration mit sich bringt. Da ist nichts vergleichbar zu dieser Konzentration. Dieses wertvolle Juwel ist das Dhamma. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

6. „Die acht Personen, lobend erhoben von dem tugendhaften Mann, formen vier Paare. Jene sind die Schüler des Buddhas und wert der Darbietungen. Gaben an jene werfen große Erträge ab. Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha.[4] Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

7. „Mit standhaftem Geist, und sich selbst geschickt an der Befreiung von Buddha Gotama haltend, befreit davon (Veruntrübungen), haben sie erreicht was erreichen werden sollte (Arahantschaft), mit der Todlosigkeit in Berührung gekommen. Sie genießen den Frieden von Nibbana, frei erwirkt.[5] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

8. „Wie eine Säule tief verankert in der Erde unerschüttert von den Winden, aus allen vier Richtungen, steht, so erkläre ich, ist ein rechtschaftender Mann, der mit Weisheit die Edlen Wahrheiten begreift. Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

9. „Jene, welche die Edlen Wahrheiten erkennen, gut unterrichtet von ihm, der tiefgründig in Weisheit (Buddha), selbst wenn diese in hohem Maße unachtsam sind, werden sie keine achte Existenz (in den Bereichen Sinnesshären) annehmen.[6] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

10. „Mit dem Erreichen von Einsicht legt er drei Geisteshaltungen ab, nämlich Selbst-Glaube, Zweifel und die Hingabe in bedeutungslosen Riten und Gebäuchen, sollten da welche sein. Er ist ebenso gänzlich von den vier Zuständen des Elends befreit und deshalb außerstande eine der sechs Hauptverfehlungen zu begehen.[7] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

11. „Jede üble Handlung die er nun noch begeht, in Taten, im Worte oder Gedanken, ist außerstande sie zu verbergen, da ihm bekundet, daß solches Verschleiern unmöglich ist, für jenen der den Pfad (zu Nibbana) erkannt.[8] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

12. „So wie Waldland, in der frühen Hitze der Sommermonate, gekrönt von gedeienden Blüten ist, eben so leitet das erhabene Dhamma zur (Gestilltheit) von Nibbana, das gelehrt (von Buddha) als das höchsten Wohl. Dieses wertvolle Juwel ist der Buddha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

13. „Der unvergleichlich Vortreffliche (Buddha), der Wissende (von Nibbana), der Geber (von Nibbana), der Bringer (des Noblen Pfades), lehrte das vortreffliche Dhamma. Dieses wertvolle Juwel ist der Buddha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.

14. „Ihr Vergangenes (kamma) ist erschopft, ihr Neues (kamma) kommt nicht mehr auf, ihr Geist ist abgelöst von zukünftigem Werden. Ihr Keim (des Wiedergeburts-Bewußtseins) ist gestorben, sie haben kein Verlangen nach Wiedererleben. Diese Weisen Menschen erlöschen (aus der Existenz) wie die Flamme dieser Lampe (welche eben erloschen ist). Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.“

15. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, kommt last uns Buddha, den Tathagata (den Perfekten), geehrt von Göttern und Mensch, ehren. Möge da Glückseligkeit sein.[9]

16. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, kommt last uns das vollkommene Dhamma ehren. Möge da Glückseligkeit sein.

17. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, kommt last uns die vollkommene Sangha ehren. Möge hier Glückseligkeit sein.“

Anmerkungen

1.
Ratana bedeutet wertvoller Juwell. Hier ist dieser Ausdruck Buddha, Dhamma und Sangha zugewiesen.
2.
Wortgetreu: in Buddha ist dieses wertvolle Juwel.
3.
Wortgetreu: in Dhamma ist dieses wertvolle Juwel.
4.
Wortgetreu: in Sangha ist dieses wertvolle Juwel.
5.
Ohne Gegenleistung erhalten; 'avyayena' (KhpA).
6.
Der Grund, warum hier angegeben ist, daß hier nach keine achte Existenz für eine Person, die den Grad eines sotapatti, oder die erste Stufe von Heiligkeit erreicht hat ist, daß so ein Wesen nur mehr für eine Periode von sieben Existenzen in den Ebenen der Sinnesspären leben wird.
7.
Abhithanani; i. Muttermord, ii. Vatermord, iii. das Ermorden eines Arahants (der Vollendete), iv. das Vergießen von Buddhas Blut, v. Eine Spaltung in der Sangha verursachen, und vi. verderblicher falscher Glaube (niyata micca ditthi).
8.
Er ist ein sotapanna, Stromerreicher, einer der die erste Stufe der Heiligkeit erreicht hat. Siehe auch Bemerkungen am Ende des Buches.
9.
Die letzten drei Absätze wurden von Sakka, dem König der Devas (Götter) rezitiert. (KhpA).
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