[Alternative Übersetzung: Thanissaro.]
[Alternative Übersetzung: Thanissaro.]
1. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Töten, festzuhalten.
2. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Stehlen, festzuhalten.
3. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens von sexuellem Fehlverhalten, festzuhalten.
4. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Lügen, festzuhalten.
5. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens von Mitteln, die Berauschung und Gewissenlosigkeit verursachen, festzuhalten.
6. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens von nicht zeitgerechtem Essen festzuhalten.
7. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens von Tanz, Musik und dem Aufsuchen unpassender Darbietungen festzuhalten.
8. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Gebrauch von Schmuck, Duftstoffen, Kosmetik und Verschönerungen festzuhalten.
9. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens vom Nutzen von hohen und luxuriösen Liegen festzuhalten.
10. Ich nehme mir vor, an der Tugendregel des Abstehens der Annahme von Gold und Silber festzuhalten.
[Alternative Übersetzung: Thanissaro.]
[Alternative Übersetzung: Thanissaro.]
[Dieses Sutta scheint auch unter Sn 2.4 auf. Alternative Übersetzungs: Narada | Soni | Thanissaro.]
Dies habe ich gehört:
Zu einem Anlaß lebte der Erhabene in Anathapindikas Kloster in Jetavana, nahe Savatthi. Nun als die Nacht schon weit fortgeschritten war, wendete sich eine gewisse Gottheit, deren überdurchschnittliche Ausstrahlung ganz Jetavana erhellte, dem Erhabenen zu, begrüßte ihn respektvoll und stellte sich an seine Seite. Dort stehend, richtete sie dieses in Versen an den Erhabenen:
1. „Viele Gottheiten und Menschen, auf der Suche nach Glück haben über (die Frage von) Segen nachgesonnen. Inständig bittend, sagt mir, was die höchsten Segen sind.“
2. „Nicht mit Dummen zu verkehren, sich jedoch mit den Weisen abzugeben, und jene zu ehren, die es wert sind, geehrt zu werden: dies ist der höchste Segen.
3. „An einem angemessenen Platz zu leben, heilsame Taten in der Vergangenheit erbracht zu haben, und sich selbst in die richtige Richtung zu begeben: dies ist der höchste Segen.
4. „Ausgedehnte Gelehrtheit, Geschick im Handwerk, gut gefestigt im Verhalten und wohltuende Sprache: dies ist der höchste Segen.
5. „Seinen Vater und seine Mutter zu unterstützen, seine Frau und Kinder zu würdigen und friedvollen Beschäftigungen nachzugehen: dies ist der höchste Segen.
6. „Großzügigkeit, rechtschaffenes Verhalten, Unterstützung den Verwandten leisten und tadellose Handlungen zu vollziehen: dies ist der höchste Segen.
7. „Von Bösem Abstand zu nehmen und sich zu enthalten, von berauschenden Mitteln abzustehen und gewissenhaft im Ausführen von rechtschaffenen Handlungen: dies ist der höchste Segen.
8. „Ehrfurcht, Bescheidenheit, Zufriedenheit, Dankbarkeit und zeitgerecht das Dhamma, die Lehren Buddhas, zu hören: dies ist der höchste Segen.
9. „Geduld, Belehrbarkeit, die Samanas (heiligen Menschen) zu treffen und zeitgerechte Diskussionen über das Dhamma: dies ist der höchste Segen.
10 „Beherrschtheit, Keuschheit, die Vier Edlen Wahrheiten zu begreifen und die Verwirklichung von Nibbana: dies ist der höchste Segen.
11. „Der Geist, der nicht von den Wechselhaftigkeit des Lebens,[1] berührt ist, der Geist der frei von Sorge, makellos und sicher ist : dies ist der höchste Segen.
12 „Jene, die die Voraussetzungen (für solchen Segen) erfüllt haben, werden überall siegreich sein und Freude allerorts erlangen: für jene sind diese die höchsten Segen.“
[Dieses Sutta scheint auch unter Sn 2.1 auf. Alternative Übersetzung: Thanissaro.]
Einleitung des Übersetzers: Die Begebenheit zu dieser Lehrrede, in Kürze, entsprechend den Kommentaren, ist da folgende: Die Stadt von Vesali war von einer Hungersnot heimgesucht, diese verursachte Tod, speziell unter den armen Volk. Durch die Anwesenheit verwesender Leichen, begannen böse Geister die Stadt heimzusuchen. Dies war gefolgt von einer Pestilenz. Geplagt von diesen drei Ängsten, vor der Hungersnot, nichtmenschlichen Wesen und der Pest, strebten die Einwohner nach Hilfe von Buddha, der gerade in Rajagaha lebte.
Gefolgt von einer großen Zahl von Mönchen und dem ehrenwerten Ananda, seinem treudienenden Schüler, kam Buddha zu der Stadt von Vesali. Mit der Ankunft des Meisters kamen sintflutartige Regenfälle und schwemmten die verfaulenden Leichen weg. Die Atmosphäre wurde klar und die Stadt war rein.
Daraufhin legte Buddha dem ehrenwerten Ananda die Juwelen-Lehrrede (Ratana Sutta[1]) dar, und gab ihm Anweisungen, wie er mit den Bürgern von Licchavi, den Diskurs rezitierend, eine Runde durch die Stadt machen sollte, um den Menschen von Vesali ein Zeichen des Schutzes zu geben. Der ehrwürdige Ananda folgte den Anweisungen und sprenkelte das gesegnete Wasser aus Buddhas eigener Bettelschale. Als Folge daraus, waren die bösen Geister vertrieben, die Seuche im Nachlassen. Danach kehrte der ehrwürdige Ananda mit den Bürgern von Vesali in die Versammlungshalle, wo Buddha und seine Schüler gemeinsam auf seine Rückkehr warteten, zurück. Dort rezitierte Buddha die selbe Juwelen-Lehrrede vor der Versammlung:
1. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, mögen sie alle Frieden im Geist haben und mögen sie alle aufmerksam diese Worte hören:
2. „O Wesen, hört genau. Möget Ihr alle liebevolle Freundlichkeit, an diese menschlichen Wesen ausstrahlen, die Tag und Nacht euch Gaben opfern (euch Verdienste darbieten). Deswegen, beschützt sie mit Gewissenhaftigkeit.
3. „Was auch immer da Schätze seien mögen, in dieser Welt oder darüber hinaus, was auch immer an kostbaren Juwelen dort in den himmlischen Welten sind, da ist nichts vergleichbar mit dem Tathagata (dem Perfekten). Dieses wertvolle Juwel ist der Buddha.[2] Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
4. „Diese Beendigung, diese Freisetzung, diese Todlosigkeit (Nibbana), erhaben, die der gestillte und gesammelte Sakyan Weise (Buddha) verwirklicht hat. Da ist nichts vergleichbar mit diesem (Nibbana) Dhamma. Dieser wertvolle Juwel ist das Dhamma.[3] Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
5. „Der erhabene Buddha erhob einen Pfad der Reinheit (den Noblen Achtfachen Pfad) lobend, nennt ihn den Pfad, der unfehlbar Konzentration mit sich bringt. Da ist nichts vergleichbar zu dieser Konzentration. Dieses wertvolle Juwel ist das Dhamma. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
6. „Die acht Personen, lobend erhoben von dem tugendhaften Mann, formen vier Paare. Jene sind die Schüler des Buddhas und wert der Darbietungen. Gaben an jene werfen große Erträge ab. Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha.[4] Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
7. „Mit standhaftem Geist, und sich selbst geschickt an der Befreiung von Buddha Gotama haltend, befreit davon (Veruntrübungen), haben sie erreicht, was erreichen werden sollte (Arahantschaft), mit der Todlosigkeit in Berührung gekommen. Sie genießen den Frieden von Nibbana, frei erwirkt.[5] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
8. „Wie eine Säule, tief verankert in der Erde, unerschüttert von den Winden aus allen vier Richtungen steht, so erkläre ich, ist ein rechtschaffender Mann, der mit Weisheit die Edlen Wahrheiten begreift. Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
9. „Jene, welche die Edlen Wahrheiten erkennen, gut unterrichtet von ihm, der tiefgründig in Weisheit (Buddha), selbst wenn diese in hohem Maße unachtsam sind, werden sie keine achte Existenz (in den Bereichen der Sinnessphären) annehmen.[6] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
10. „Mit dem Erreichen von Einsicht legt er drei Geisteshaltungen ab, nämlich Selbst-Glaube, Zweifel und die Hingabe in bedeutungslosen Riten und Gebäuchen, sollten da welche sein. Er ist ebenso gänzlich von den vier Zuständen des Elends befreit und deshalb außerstande, eine der sechs Hauptverfehlungen zu begehen.[7] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
11. „Jede üble Handlung, die er nun noch begeht, in Taten, im Worte oder Gedanken, er ist außerstande, sie zu verbergen, da ihm bekundet, daß solches Verschleiern unmöglich ist, für jenen, der den Pfad (zu Nibbana) erkannt.[8] Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
12. „So wie Waldland, in der frühen Hitze der Sommermonate, gekrönt von gedeienden Blüten ist, eben so leitet das erhabene Dhamma zur (Gestilltheit) von Nibbana, das gelehrt (von Buddha) als das höchsten Wohl. Dieses wertvolle Juwel ist der Buddha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
13. „Der unvergleichlich Vortreffliche (Buddha), der Wissende (von Nibbana), der Geber (von Nibbana), der Bringer (des Noblen Pfades), lehrte das vortreffliche Dhamma. Dieses wertvolle Juwel ist der Buddha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.
14. „Ihr Vergangenes (kamma) ist erschopft, ihr Neues (kamma) kommt nicht mehr auf, ihr Geist ist abgelöst von zukünftigem Werden. Ihr Keim (des Wiedergeburts-Bewußtseins) ist gestorben, sie haben kein Verlangen nach Wiedererleben. Diese weisen Menschen erlöschen (aus der Existenz) wie die Flamme dieser Lampe (welche eben erloschen ist). Dieses wertvolle Juwel ist die Sangha. Mit dieser (Beteuerung der) Wahrheit, möge hier Glückseligkeit sein.“
15. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, kommt, lasst uns Buddha, den Tathagata (den Perfekten), geehrt von Göttern und Mensch, ehren. Möge da Glückseligkeit sein.[9]
16. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, kommt, lasst uns das vollkommene Dhamma ehren. Möge da Glückseligkeit sein.
17. „Welch Wesen (nicht menschlich) hier auch versammelt sein mögen, irdisch oder himmlisch, kommt, lasst uns die vollkommene Sangha ehren. Möge hier Glückseligkeit sein.“
[Dieses Sutta scheint auch unter Sn 1.8 auf. Alternative Übersetzungs: Buddharakkhita | Amaravati | Ñanamoli | Thanissaro]
Einleitung des Übersetzers: Während Buddha in Savatthi verweilte, zog eine Gruppe von Mönchen, die vom Meister einen Gegenstand der Meditation bekommen hatten, in einen Wald, um die Regensaison (vassana). zu verbringen. Die Baumgottheiten, die diesen Wald bewohnten, waren beunruhigt durch deren Ankunft, da sie von den Baumkronen herunter steigen und am Boden verweilen mussten. Sie hofften dennoch, dass die Mönche bald scheiden würden. Aber als sie heraus fanden, dass die Mönche die vassana Zeit von drei Monate bleiben würden, schikanierten sie sie in der Nacht in verschiedener Weise, mit der Absicht, sie zu verscheuchen.
Unter solchen Bedingungen zu leben, war unmöglich, und so gingen die Mönche zum Meister und informierten ihn über ihre Schwierigkeiten. Darauf wies Buddha sie in das Metta Sutta ein und riet ihnen, gerüstet mit diesem Sutta zum Schutz, zurückzugehen.
Die Mönche kehrten in den Wald zurück, und praktizierten die vermittelten Anweisungen, durchdrangen die gesamte Atmosphäre mit ihren strahlenden Gedanken von metta oder liebevoller Freundlichkeit. Die Gottheiten, so betroffen von der Macht der Liebe, ließen sie nunmehr in Frieden meditieren.
Die Lehrrede teilt sich in zwei Abschnitte. Der erste handelt über die Anforderung im Lebenswandel, die für jenen notwendig ist, der Reinheit und Frieden erlangen möchte, und der zweite von der Methode, metta zu praktizieren.
1. „Jener der geschickt im (Herausarbeiten seines) Wohlergehens und wünscht den Zustand von Stille (Nibbana) zu erreichen, sollte in dieser Weise handeln: er sollte gewandt sein, aufrecht, in hohem Maße rechtschaffend, folgsam, höflich und bescheiden.
2. „Zufrieden, leicht zu unterstützen, mit nur wenigen Pflichten sein, von einfacher Lebensweise, in seinen Sinnen kontrolliert, umsichtig, zuvorkommend und nicht danach Gesellschaft mit Familien sehnen.
3. „Lasst ihn nicht das geringste Schlechte tun, für welches ihn ein weiser Mann rügen würde. (Lasst ihn denken: ) 'Mögen alle Lebewesen glücklich und sicher sein. Mögen sie einen glücklichen Geistes haben.'“
4&5 „Welch lebende Wesen da immer auch seien – kraftlos oder stark (oder Suchende und Verwirklichte), lange, beleibt, oder von mittlerer Größe, kurz, klein, groß, gesehene oder ungesehene, im Nahen oder im Fernen verweilend, jetzt schon geboren, wie auch jene die nun am werden sind – mögen alle Lebewesen einen glücklichen Geist haben.
6. „Lasst ihn niemanden täuschen oder irgendwo jemanden verachten. Im Ärger oder Übelwollen, lasst ihn keinem anderen Übel wünschen.
7. „Gerade so wie eine Mutter ihr einziges Kind selbst mit ihrem Leben beschützt, eben so, lasst ihn grenzenlose Liebe gegenüber allen Lebewesen kultivieren.
8. „Lasst ihm grenzenlose Liebe gegenüber der gesamten Welt ausstrahlen – oben, unten und herum – ungehindert, ohne Übelwollen, ohne Feindseligkeit.
9. „Stehend, gehend, sitzend oder lehnend, so lange er wach, lasst ihm Achtsamkeit entwickeln. Dieses ist, sagen sie, das 'Noble Leben' hier.
10. „Nicht falschen Ansichten verfallen – tugendhaft sein, mit Einsicht ausgestattet, Lust nach in die Sinne abgelegt – wahrlich nie mehr wieder, wird er zurückkehren in einem Mutterleib.“