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AN 3.100 (xi-xv)
PTS: A i 255
Thai 3.103
Nimitta Sutta: Themen
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Käthi Pavoni
Alternative Übersetzung: jb für ZzE

Der traditionelle Titel für diese Sutta (Samugatta Sutta: Entstehen-heit) hat nichts mit ihrem Inhalt zu tun. Deshalb habe ich ihr einen neuen Titel gegeben.

Der Übersetzter

"Ein Mönch, der auf einen höheren Geist bedacht ist, sollte regelmäßig drei Themen Beachtung schenken: Er sollte regelmäßig dem Thema der Geistessammlung Beachtung schenken; er sollte regelmäßig dem Thema der erhebenden Tatkraft Beachtung schenken;er sollte regelmäßig dem Thema des Gleichmuts Beachtung schenken. Wenn der Mönch, der auf einen höheren Geist bedacht ist, ausschließlich dem Thema der Geistessammlung Beachtung schenken würde, ist es möglich, dass sein Geist sich zur Faulheit neigen würde. Wenn er ausschließlich dem Thema der erhebenden Tatkraft Beachtung schenken würde, ist es möglich, dass sein Geist sich zur Ruhelosigkeit neigen würde.Wenn er ausschließlich dem Thema des Gleichmuts Beachtung schenken würde, ist es möglich, dass sein Geist nicht auf rechte Weise für das Enden der Gärungen gesammelt wäre. Aber wenn er regelmäßig dem Thema der Geistessammlung Beachtung schenkt, regelmäßig dem Thema der erhebenden Tatkraft Beachtung schenkt, regelmäßig dem Thema des Gleichmuts Beachtung schenkt, ist sein Geist geschmeidig, formbar, leuchtend und nicht spröde. Er ist auf rechte Weise gesammelt für das Enden der Gärungen.

"Gleichwie ein Goldschmied oder Goldschmiedlehrling einen Schmelztiegel aufbauen würde. Nachdem er den Schmelztiegel aufgebaut hätte, würde er das Auffanggefäß heizen. Nachdem er das Auffanggefäß geheizt hätte, würde er etwas Gold mit seiner Zange nehmen und es in das Gefäß legen. Er würde regelmäßig darauf blasen, würde es regelmäßig mit Wasser berieseln, würde es regelmäßig gut untersuchen. Wenn er ausschließlich darauf blasen würde, wäre es möglich, dass das Gold verglühen würde. Wenn er es ausschließlich mit Wasser berieseln würde, ist es möglich, dass das Gold erkalten würde. Wenn er es ausschließlich untersuchen würde, wäre es möglich, dass das Gold nicht einwandfrei würde. Aber wenn er regelmäßig darauf bläst, es regelmäßig mit Wasser berieselt, es regelmäßig gut untersucht, wird das Gold geschmeidig, formbar und leuchtend. Es ist nicht spröde und ist bearbeitungsbereit. Dann welchen Schmuck auch immer er im Sinn hat - sei es ein Gürtel, ein Ohrring, eine Halskette oder eine Goldkette - dafür würde das Gold seinem Zweck dienen.

"In gleicher Weise sollte ein Mönch, der auf einen höheren Geist bedacht ist, regelmäßig drei Themen Beachtung schenken: Er sollte regelmäßig dem Thema der Geistessammlung Beachtung schenken; er sollte regelmäßig dem Thema der erhebenden Tatkraft Beachtung schenken;er sollte regelmäßig dem Thema des Gleichmuts Beachtung schenken.Wenn der Mönch, der auf einen höheren Geist bedacht ist, ausschließlich dem Thema der Geistessammlung Beachtung schenken würde, ist es möglich, dass sein Geist sich zur Faulheit neigen würde. Wenn er ausschließlich dem Thema der erhebenden Tatkraft Beachtung schenken würde, ist es möglich, dass sein Geist sich zur Ruhelosigkeit neigen würde.Wenn er ausschließlich dem Thema des Gleichmuts Beachtung schenken würde, ist es möglich, dass sein Geist nicht auf rechte Weise für das Enden der Gärungen gesammelt wäre. Aber wenn er regelmäßig dem Thema der Geistessammlung Beachtung schenkt, regelmäßig dem Thema der erhebenden Tatkraft Beachtung schenkt, regelmäßig dem Thema des Gleichmuts Beachtung schenkt, ist sein Geist geschmeidig, formbar, leuchtend und nicht spröde. Er ist auf rechte Weise gesammelt für das Enden der Gärungen.

"Dann je nachdem, welchem der höheren Kenntnisse er seinen Geist zuwendet, um sie zu erkennen und zu verwirklichen, kann er sie für sich selbst erleben, wenn es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, benutzt er vielfältige übersinnliche Kräfte. Nachdem er einer war, wird er zu vielen; nachdem er viele war, wird er zu einem. Er erscheint. Er verschwindet. Er geht ungehindert durch Wände, Wälle und Berge, als ob es Luft wäre. Er taucht in die Erde hinein und hinaus, als wäre es Wasser. Er geht auf Wasser ohne zu sinken, als wäre es trockenes Land. Er fliegt im Schneidersitz durch die Luft wie ein geflügelter Vogel. Er berührt und streichelt sogar mit seiner Hand die Sonne und den Mond, so mächtig und gewaltig. Er wirkt mit seinem Körper sogar bis in die Brahma Welten hin. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, hört er - mittels des göttlichen Ohrs, das geläutert ist und das Menschliche übertrifft - beide Arten von Klängen: göttliche und menschliche, ob nah oder fern. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, kennt er das Bewusstsein anderer Wesen, anderer Personen, nachdem er es mit seinem eigenen Bewusstsein umspannt hat. Er erkennt einen Geist mit Leidenschaft als ein Geist mit Leidenschaft und einen Geist ohne Leidenschaft als Geist ohne Leidenschaft. Er erkennt einen Geist mit Abneigung als ein Geist mit Abneigung und ein Geist ohne Abneigung als Geist ohne Abneigung. Er erkennt einen Geist mit Verblendung als Geist mit Verblendung und ein Geist ohne Verblendung als Geist ohne Verblendung. Er erkennt einen eingeschränkten Geist als eingeschränkten Geist und einen zerstreuten Geist als einen zerstreuten Geist.Er erkennt einen ausgeweiteten Geist als einen ausgeweiteten Geist und ein einen nicht ausgeweiteten Geist als einen nicht ausgeweiteten Geist. Er erkennt einen übertreffbaren Geist als einen übertreffbaren Geist und eine unübertreffbaren Geist als ein unübertreffbaren Geist. Er erkennt einen gesammelten Geist als einen gesammelten Geist und einen ungesammelten Geist als einen ungesammelten Geist. Er erkennt einen befreiten Geist als einen befreiten Geist und einen unbefreiten Geist als einen unbefreiten Geist. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, ruft er sich seine vielfältigen vergangenen Leben [Wörtlich: frühere zu Hause.] ins Gedächtnis zurück, d.h. eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert, tausend, hunderttausend, viele Weltzeitalter der Zusammenziehung des Kosmos, viele Weltzeitalter der Ausweitung des Kosmos, viele Weltzeitalter der Zusammenziehung und der Ausweitung des Kosmos, (ruft er sich ins Gedächtnis zurück), 'Dort hatte ich solch einen Namen, gehörte ich solch einer Sippe an, hatte ich solch ein Äußeres. Derart war meine Nahrung, derart war meine Erfahrung mit Wohlgefühl und Wehgefühl, derart war mein Lebensende. Nachdem ich von diesem Zustand hingeschieden war, erschien doch dort wieder. Auch dort hatte ich solch einen Namen, gehörte ich solch einer Sippe an, hatte ich solch ein Äußeres. Derart war meine Nahrung, derart war meine Erfahrung mit Wohlgefühl und Wehgefühl, derart war mein Lebensende. Nachdem ich von diesem Zustand hingeschieden war, erschien doch hier wieder.' So erinnert er sich seiner vielfältigen vergangenen Leben in seinen Arten und Einzelheiten. Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, sieht er - mittels des göttlichen Auges, das geläutert ist und das Menschliche übertrifft - wie Wesen vergehen und wieder erscheinen, und er erkennt, wie sie unterrangig und höher stehend, schön und hässlich, glücklich und glücklos im Einklang mit ihren Kamma sind: 'Diese Wesen - die mit untugendhaften Verhalten des Körpers, Rede und Geistes ausgestattet waren, die die Edlen schmähten, verkehrte Ansichten hatten und Handlungen unter dem Einfluss von verkehrten Ansichten begingen - sind beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, in der Ebene der Entbehrung, in der schlechten Bestimmung, in den niedrigen Reichen, in der Hölle wiedererschienen.Aber jene Wesen - die mit tugendhaften Verhalten des Körpers, Rede und Geistes ausgestattet waren, die die Edlen nicht schmähten, rechte Ansichten hatten und Handlungen unter dem Einfluss von rechten Ansichten begingen - sind beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, in der guten Bestimmung, in den himmlischen Welten wiedererschienen.' Somit - mittels des göttlichen Auges, das geläutert ist und das Menschliche übertrifft - sieht er, wie Wesen vergehen und wieder erscheinen, und erkennt er, wie sie unterrangig und höher stehend, schön und hässlich, glücklich und glücklos im Einklang mit ihren Kamma sind.Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt.

"Wenn er will, dann durch das Enden der geistigen Gärungen, verweilt er in der Bewusstseins-Befreiung ohne geistige Gärungen und in der Befreiung durch Erkenntnis, nachdem er sie genau im Hier und Jetzt erfahren hat und für sich selbst offenbar gemacht hat.Dies kann er für sich selbst erleben, wenn immer es ein Öffnen gibt."

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