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Ud 3.2
PTS: Ud 21
Nanda Sutta: Über Nanda
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
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Alternative Übersetzung: Ireland
Alternative Formate: [PDF icon]

Ich habe gehört, daß der Befreite zu einer Begebenheit nahe Sāvatthī, in Jetas Hain, Anāthapiṇḍikas Kloster verweilte. Und zu diesem Anlaß, verkündete der Ehrw. Nanda, des Befreitens Bruder, Sohn seiner mütterlichen Tante, einer großen Anzahl von Bhikkhus gegenüber: "Ich genieße das Führen des Heiligen Lebens nicht, meine Freunde. Ich kann nicht bei diesem Heiligen Leben bleiben. Die Ausübung aufgebend, werde ich zum gewöhnlichen Leben zurückkehren."

Ein gewisser Bhikkhu ging zum Befreiten, und mit Ankunft, sich vor ihm verneigt habend, setzte er sich auf eine Seite. Als er dort saß, erzählte er dem Befreiten: "Herr, der Ehrw. Nanda, des Befreitens Bruder, Sohn seiner mütterlichen Tante, hat gegenüber einer großen Anzahl von Bhikkhus verkündet: 'Ich genieße das Führen des Heiligen Lebens nicht, meine Freunde. Ich kann nicht bei diesem Heiligen Leben bleiben. Die Ausübung aufgebend, werde ich zum gewöhnlichen Leben zurückkehren.'"

Dann sagte der Befreite zu einem gewissen Bhikkhu: "Kommt, Bhikkhu. In meinem Namen, ruft Nanda, sagend: 'Der Lehrer ruft Euch, Freund Nanda.'"

Dem Befreiten erwidernd: "Wie Ihr sagt, Herr", ging der Bhikkhu zum Ehrw. Nanda, und sprach mit Ankunft: "Der Lehrer ruft Euch, Freund Nanda."

Dem Bhikkhu erwidernd: "Wie Ihr sagt, mein Freund", ging der Ehrw. Nanda zum Befreiten, und mit Ankunft, sich vor ihm verneigt habend, setzte er sich an eine Seite. Als er dort saß, sprach der Befreite zu ihm: "Ist es wahr, Nanda, daß Ihr gegenüber einer großen Anzahl von Bhikkhus verkündet habt: 'Ich genieße das Führen des Heiligen Lebens nicht, meine Freunde. Ich kann nicht bei diesem Heiligen Leben bleiben. Die Ausübung aufgebend, werde ich zum gewöhnlichen Leben zurückkehren.'?"

"Ja, Herr."

"Aber warum, Nanda, genießt Ihr das Führen des Heiligen Lebens nicht? Warum könnt Ihr nicht beim Heiligen Leben bleiben? Warum, die Ausübung aufgebend, wollt Ihr zum gewöhnlichen Leben zurück kehren?"

"Herr, als ich das Heim verließ, blickte ein Sakyan-Mädchen, die Beneidete des Landes, zu mir auf, mit Ihrem Haar halb durchgekämmt, und sagte: 'Eilt zurück, Meister.' Diesem wiedererinnernd, genieße ich das Führen des Heilige Lebens nicht. Ich kann nicht beim Heiligen Leben bleiben. Die Ausübung aufgebend, werde ich zum gewöhnlichen Leben zurückkehren."

Dann, den Ehrw. Nanda beim Arm nehmend, so wie ein starker Mann seinen ausgestreckten Arm abwinkeln, oder seinen abgewinkelten Arm ausstrecken würde, verschwand der Befreite aus Jetas Hain, und erschien unter den Devas des Himmel der Dreiunddreißig [Tāvatiṃsa] wieder. Nun zu dieser Begebenheit, kamen etwas 500 taubenbeinige Nymphen, um auf Sakka, den Herrscher der Devas, zu warten. Der Befreite sprach zum Ehrw. Nanda: "Nanda, seht Ihr diese 500 taubenbeinigen Nymphen?"

"Ja, Herr."

"Was denkt Ihr, Nanda? Welches ist liebenswerter, besser aussehend, anreizender: das Sakyan-Mädchen, die Beneidete des Landes, oder diese 500 taubenbeinigen Nymphen?"

"Herr, verglichen mit diesen 500 taubenbeinigen Nymphen, ist das Sakyan-Mädchen, die Beneidete des Landes, wie ein ätzender Affe, mit seinen Ohren und Nase abgeschnitten. Sie zählt nicht. Sie ist nicht einmal ein kleiner Anteil. Da ist kein Vergleich. Die 500 taubenbeinigen Nymphen sind liebenswerter, besser aussehend, anreizender."

"Dann genießt, Nanda. Genießt! Ich bin Euer Garant, für das Bekommen von 500 taubenbeinigen Nymphen."

"Wenn der Befreite mein Garant ist, die 500 taubenbeinigen Nymphen zu bekommen, werde ich es genießen, das Heilige Leben, unter dem Befreiten, zu führen."

Dann, den Ehrw. Nanda beim Arm nehmend, so wie ein starker Mann seinen ausgestreckten Arm abwinkeln, oder seinen abgewinkelten Arm ausstrecken würde, verschwand der Befreite unter den Devas des Himmel der Dreiunddreißig, und erschien in Jetas Hain wieder. Die Bhikkhus hörten: "Sie sagen, daß der Ehrw. Nanda, des Befreitens Bruder, Sohn seiner mütterlichen Tante, das Heilige Leben zum Zwecke der Nymphen lebt. Sie sagen, daß der Befreite sein Garnt ist, die 500 taubenbeinigen Nymphen zu bekommen."

Dann versammelte sich die Bhikkhus, welche des Ehrw. Nandas Gefährten waren, um ihn, und warteten ihn, wie sie es einem Heuerling gegenüber täten, und eine Person die gekauft wurde, auf: "Der Ehrwürdige Nanda, sagen sie, wurde geheuert. Der Ehrwürdige Nanda, sagen sie, wurde gekauft.[1] Er führt das Heilige Leben zum Zwecke von Nymphen. Der Befreite ist sein Garant, die 500 taubenbeinigen Nymphen zu bekommen."

Dann ging der Ehrw. Nanda daran, gedemütigt, beschämt und angewidert, daß die Bhikkhus, die seine Gefährten waren, ihn wie einen Heuerling und ein Person, die gekauft wurde, aufwarteten, alleine zu verweilen, abgeschieden, gewissenhaft, begeistert und entschlossen. Er betrat und verblieb, nach nicht langer Zeit, im höchsten Ziel des Heiligen Lebens, für welches Stammesmänner rechtens aus dem Heim in die Hauslosigkeit ziehen, wissend und für sich selbst verwirklicht, genau im Hier-und-Jetzt. Er wußte: "Geburt ist beendet, das Heilige Leben erfüllt, die Aufgabe getan. Da ist nicht weiter zum Zwecke dieser Welt." Und so wurde der Ehrw. Nanda ein weiterer unter den Arahats.

Dann wartete eine Devatā, in weit fortgeschrittener Nacht, ihre extreme Ausstrahlung den gesamten Hain Jetas erleuchtend, den Befreiten auf. Mit Ankunft, sich vor ihm verneigt habend, stand sie an einer Seite. Als sie dort stand, sagte sie zum Befreiten: "Herr, der Ehrw. Nanda, des Befreitens Bruder, Sohn seiner mütterlichen Tante, hat, durch das Enden der Ausflüsse, die ausflußfreie Wesensbefreiung und Einsichtsbefreiung betreten und ist darin verblieben, direkt für sich selbst, genau ihm Hier-und-Jetzt, wissend und verwirklicht." Und im Befreiten kam das Wissen auf: "Nanda, hat, durch das Enden der Ausflüsse, die ausflußfreie Wesensbefreiung und Einsichtsbefreiung betreten und ist darin verblieben, direkt für sich selbst, genau ihm Hier-und-Jetzt, wissend und verwirklicht."

Dann, als die Nacht vorüber war, ging der Ehrw. Nanda zum Befreiten, und mit Ankunft, sich vor ihm verneigt habend, setzte er sich an eine Seite. Als er dort saß, sprach er zum Befreiten: "Herr, wegen des Befreitens, mein Garant für das Bekommen von 500 taubenbeinigen Nymphen, seiend: Ich entlasse den Befreiten hiermit von seinem Versprechen."

"Nanda, mit meinem eigenen Wesen Euer Wesen untersucht habend, erkannte ich dieses: 'Nanda, hat, durch das Enden der Ausflüsse, die ausflußfreie Wesensbefreiung und Einsichtsbefreiung betreten und ist darin verblieben, direkt für sich selbst, genau ihm Hier-und-Jetzt, wissend und verwirklicht'. Und eine Devatā hatte mich informiert: 'Herr, der Ehrw. Nanda, des Befreitens Bruder, Sohn seiner mütterlichen Tante, hat, durch das Enden der Ausflüsse, die ausflußfreie Wesensbefreiung und Einsichtsbefreiung betreten und ist darin verblieben, direkt für sich selbst, genau ihm Hier-und-Jetzt, wissend und verwirklicht.' Als Euer Geist, durch das Fehlen von Festhalten, von den Ausflüssen befreit war, war ich hiermit von meinem Versprechen befreit."

Dann, mit dem Erkennen der Wichtigkeit dessen, rief der Befreite, zu dieser Begebenheit, dieses aus:

In wem der Morast der Sinnlichkeit überwunden,[2] der Dorn der Sinnlichkeit ist zerdrückt, das Enden von Verwirrung erreicht: Er zittert nicht aus Wohl und Schmerz : ein Bhikkhu.

Anmerkung

1.
Die Mönche warten den Ehrw. Nanda hier als "āyasmant" auf. Entsprechend DN 16 warteten sie einander nicht in dieser formalen Weise auf, während Buddha noch am Leben war. So ist da ein Anteil an Sarkasmus, in der Art, wie sie diesen Begriff hier benutzten.
2.
Yassa tiṇṇo kāmapaṅko in der thailändischen Ausgabe lesend. Die burmesische, Sri Lanka und PTS-Ausgabe, geben yassa nittiṇṇo paṅko wieder: "In wem der Morast überwunden ist." Der parallele Abschnitt im Udānavarga (32.2), stimmt im Wesentlichen mit der letzteren Version zusammen.
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