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Ud 6.2
PTS: Ud 64
Paṭisalla Sutta: Zurückgezogenheit
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Alternative Formate: [PDF icon]

Ich habe gehört, daß der Erhabene zu einem Anlaß im Östlichen Klöster, dem Palast von Migāras Mutter, nahe Sāvatthī, verweilte. Und an diesem Anlaß hatte sich der Erhabene am späten Nachmittag aus seiner Zurückgezogenheit erhoben, saß außerhalb des Eingangs der Vorhalle. Da ging der König Pasenadi Kosala zum Erhabenen, und angekommen, sich vor ihm verbeugt, setzte er sich an ein Seite.

Nun an diesem Anlaß zogen sieben Filzhaarasketen, sieben Jainasketen, sieben nackten Asketen, sieben Lendenschurzasketen und sieben Wanderer - ihre Nägel, ihre Achselhaare und Körperhaare lang gewachsen, trugen Eimer an Stangen (auf ihren Schultern) – nicht weit entfernt vom Erhabenen, vorbei. König Pasenadi Kosala sah die sieben Jainasketen, sieben nackten Asketen, sieben Lendenschurzasketen und sieben Wanderer - ihre Nägel, ihre Achselhaare und Körperhaare lang gewachsen, trugen Eimer an Stangen (auf ihren Schultern) – nicht weit entfernt vom Erhabenen vorbeiziehen. Wie er sie sah, stand er auf von seinem Sitz, legte seine äussere Robe über seine Schulter, kniete mit dem rechten Knie zu Boden nieder, und erwies den sieben Filzhaarasketen, sieben Jainasketen, sieben nackte Asketen, sieben Lendenschurzasketen und sieben Wanderer, mit seinen Händen vor dem Herz gefalten, Verehrung und tat seinen Namen drei mal kund: „Ich bin, ehrwürdige Herren, der König Pasenadi Kosala. Ich bin, ehrwürdige Herren, der König Pasenadi Kosala. Ich bin, ehrwürdige Herren, der König Pasenadi Kosala.“

Dann nicht lange nach dem die sieben Filzhaarasketen, sieben Jainasketen, sieben nackten Asketen, sieben Lendenschurzasketen und sieben Wanderer vorbeigezogen waren, ging König Pasenadi Kosala zum Erhabenen, angekommen, sich vor ihm verbeugt, setzte er sich an die Seite. Als er dort saß, sagte er zum Erhabenen: „Von jenen, die in dieser Welt Arahants sind oder auf dem Pfad zur Arahantschaft, sind jene unter diesen?“[1]

“Großer König, als Laie Sinnesvergnügen genießend, leben gebunden an Kind, Kāsīstoffe und Sandelholz nützend, Schmuck tragend, Duftstoffe und Creme, mit Gold und Geld umgehend, schwer ist’s für Euch zu wissen ob diese nun Arahants oder auf dem Pfad zur Arahantschaft sind.

“Durch miteinander Leben ist’s, daß man die Tugend einer Person kennt, und dann nur nach einer langen Zeit, keiner kurzen, für einen der aufmerksam ist, nicht für einen der nicht aufmerksam ist, für einen der scharfsinnig ist, nicht für einen der nicht scharfsinnig ist.

“Durch Geschäftlichkeit mit einer Person ist’s, daß man seine Reinheit kennt, und dann nur nach einer langen Zeit, keiner kurzen, für einen der aufmerksam ist, nicht für einen der nicht aufmerksam ist, für einen der scharfsinnig ist, nicht für einen der nicht scharfsinnig ist.

“Durch Elendsnot ist’s, daß man die Geduld einer Person kennt, und dann nur nach einer langen Zeit, keiner kurzen, für einen der aufmerksam ist, nicht für einen der nicht aufmerksam ist, für einen der scharfsinnig ist, nicht für einen der nicht scharfsinnig ist.

“Durch Diskussion ist’s, daß man einer Person’s Einsicht kennt, und dann nur nach einer langen Zeit, keiner kurzen, für einen der aufmerksam ist, nicht für einen der nicht aufmerksam ist, für einen der scharfsinnig ist, nicht für einen der nicht scharfsinnig ist.

“Wundervoll, Herr! Erstaunlich! – wie gut das vom Erhabenen dargelegt wurde! Großer König, als Laie Sinnesvergnügen genießend, leben gebunden an Kind, Kāsīstoffe und Sandelholz nützend, Schmuck tragend, Duftstoffe und Creme, mit Gold und Geld umgehend, schwer ist’s für Euch zu wissen ob diese nun Arahants oder auf dem Pfad zur Arahantschaft sind.

“'Durch miteinander Leben ist’s, daß man die Tugend einer Person kennt, und dann nur nach einer langen Zeit, keiner Kurzen, für einen der aufmerksam ist, nicht für einen der nicht aufmerksam ist, für einen der scharfsinnig ist, nicht für einen der nicht scharfsinnig ist.

“'Durch Geschäftlichkeit mit einer Person ist’s, daß man seine Reinheit kennt, und dann nur nach einer langen Zeit, keiner Kurzen, für einen der Aufmerksam ist, nicht für einen der nicht aufmerksam ist, für einen der scharfsinnig ist, nicht für einen der nicht scharfsinnig ist.

“'Durch Elendsnot ist’s, daß man die Geduld einer Person kennt, und dann nur nach einer langen Zeit, keiner Kurzen, für einen der aufmerksam ist, nicht für einen der nicht aufmerksam ist, für einen der scharfsinnig ist, nicht für einen der nicht scharfsinnig ist.

“'Durch Diskussion ist’s, daß man einer Person’s Einsicht kennt, und dann nur nach einer langen Zeit, keiner Kurzen, für einen der aufmerksam ist, nicht für einen der nicht aufmerksam ist, für einen der scharfsinnig ist, nicht für einen der nicht scharfsinnig ist.'

„Diese Männer, Herr, sind meine Kundschafter, meine Späher, gehen hinaus durch’s Land. Sie gehen zuerst vor, dann gehe ich. Nach dem sie Schmutz und Schlamm abgebürstet, gut gebadet und gut parfümiert, ihre Haar und Bärte geschnitten und ihre weißen Gewänder angelegt, gehen sie, ausgestattet und versorgt mit den fünf Strängen der Sinnlichkeit, diesen nach.“

Dann, die Wichtigkeit dessen erkannt, rief der Erhabene zu diesem Anlaß dieses aus:

Nicht sollt’ man sich überall beschäft’gen Sollt’ nicht anderer Söldling sein, Sollt' nicht in Abhängigkeit von anderen leben, Sollt’ nicht beginnen Händler von Dhamma zu sein.[2]

Anmerkung

1.
Im parallelen Abschnitt in SN 3.11, gibt König Pasenadi dieses nicht als eine Frage, sondern als einen Umstand wieder: "Von jenen die in dieser Welt Arahants oder auf dem Weg zur Arahantschaft sind, sind diese unter ihnen." Diese Version hier wiedergegeben, scheint jedoch psychologisch gesehen wahrscheinlicher zu sein. Der König, Anstelle zu versuchen Buddha anzulügen, möchte seine Fähigkeit testen, ob er durch die Verkleidung seiner Spione sehen kann.
2.
In SN 3.11 Ist dieser Vers mit folgendem ersetzt:
Nicht in seine Erscheinung wird ein Mann richtig erkannt, noch sollte Vertrauen gegründet auf schnellem Blicke sein, — denn, verkleidet als gut gezügelt, geht der Ungezügelte durch diese Welt. Ein gefälschter Ohrring aus Lehm gemacht, ein Kupferfünfziger bedeckt mit Gold: Sie packen an in dieser Welt rundherum verdeckt: unrein innen, schön an der Außenseit.

Der Vers in SN 3.11 scheint sogleich relevanter für die Situation die hier als in dem Versen dargeboten wird, doch ist der Vers hier von größerem Interesse und die ursprüngliche Aufwartung zu dem was hier passiert.

Siehe auch: MN 95; MN 110; AN 4.192.
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