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SN 35.88
PTS: S iv 60
CDB ii 1167
Punna Sutta: An Punna
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
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Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Anmerkung des Übersetzers: In der folgenden Übersetzung ist die, in den geschwungenen Klammern {} angeführte Passage, in der thailändischen Ausgabe des Pali Kanons enthalten, nicht aber in der PTS-Ausgabe.

Da ging der Ehrw. Punna zum Befreiten und mit Ankunft, vor dem Befreiten verneigt, setzte er sich an eine Seite. Als er dort saß, sagte er zum Befreiten: "Es wäre gut, wenn der Befreite mich das Dhamma in Kurze lehren würde, sodaß ich, das Dhamma vom Befreiten gehört, alleine in Zurückgezogenheit verweilen kann: gewissenhaft, begeistert und entschlossen."

"Da sind, Punna, Formen mittels des Auges wahrnehmbar, annehmbar, angenehm, bezaubernd, reizend, Begierde fördernd, verführerisch. Wenn ein Bhikkhu diese genießt, sie willkommen heißt und an ihnen festgeschnürt verbleibt, dann kommt in ihm, sie genießend, sie willkommen heißend, festgeschnürt an ihnen verbleibend, Entzücken auf. Aus der Ursache von Entzücken, sage ich Euch, kommt die Ursache von Leiden und Streß.

"Da sind Klänge, wahrnehmbar mittels des Ohres... Gerüche, wahrnehmbar mittels der Nase... Geschmäcker, wahrnehmbar mittels der Zunge... Tastempfindungen, wahrnehmbar mittels des Körpers...

"Da sind Gedanken wahrnehmbar mit dem Verstand, annehmbar, angenehm, bezaubernd, reizend, Begierde fördernd, verführerisch. Wenn ein Bhikkhu diese genießt, sie willkommen heißt und an ihnen festgeschnürt verbleibt, dann kommt in ihm, sie genießend, sie willkommen heißend, festgeschnürt an ihnen verbleibend, Entzücken auf. Aus der Ursache von Entzücken, sage ich Euch, kommt die Ursache von Leiden und Streß.

"Da sind Formen mittels des Auges wahrnehmbar, annehmbar, angenehm, bezaubernd, reizend, Begierde fördernd, verführerisch. Wenn ein Bhikkhu diese nicht genießt, sie nicht willkommen heißt und nicht an ihnen festgeschnürt verbleibt, dann kommt in ihm, sie nicht genießend, sie nicht willkommen heißend, nicht festgeschnürt an ihnen verbleibend, kein Entzücken auf. Aus der Beendigung von Entzücken, sage ich Euch, kommt die Beendigung von Leiden und Streß.

"Da sind Klänge, wahrnehmbar mittels des Ohres... Gerüche, wahrnehmbar mittels der Nase... Geschmäcker, wahrnehmbar mittels der Zunge... Tastempfindungen, wahrnehmbar mittels des Körpers...

"Da sind Gedanken wahrnehmbar mit dem Verstand, annehmbar, angenehm, bezaubernd, reizend, Begierde fördernd, verführerisch. Wenn ein Bhikkhu diese nicht genießt, sie nicht willkommen heißt und nicht an ihnen festgeschnürt verbleibt, dann kommt in ihm, sie nicht genießend, sie nicht willkommen heißend, nicht festgeschnürt an ihnen verbleibend, kein Entzücken auf. Aus der Beendigung von Entzücken, sage ich Euch, kommt die Beendigung von Leiden und Streß. {Mit diesem, Punna, seid Ihr nicht weit von dieses Lehre und Disziplin entfernt."

Als dies gesagt war, sprach ein bestimmter Bhikkhu zum Befreiten: "Hier ist es, wo ich mich unbehaglich fühle, Herr, da ich nicht unterscheide, wie diese wirklich in der Gegenwart sind: der Ursprung, das Vergehen, die Verlockung, die Nachteile und das Entfliehen von den sechs Sphären des Kontakts."

"Sodann, was denkt Ihr, Bhikkhu. Seit Ihr der Auffassung: 'Das Auge ist nicht mein. Es ist nicht mein Selbst. Es ist nicht was ich bin'?"

"Ja, Herr."

"Sehr gut, Bhikkhu. Wenn dieses von Euch mit rechter Einsicht gutgesehen ist: 'Das Auge ist nicht mein. Es ist nicht mein Selbst. Es ist nicht was ich bin', dann wird die erste Sphäre von Kontakt durch Euch, zum Zwecke keines weiteren Werdens in der Zukunft, abgelegt.

"Seit Ihr der Auffassung: 'Das Auge ist nicht mein... Die Nase nicht mein... Die Zunge nicht mein... Der Körper nicht mein...

"Seit Ihr der Auffassung: 'Der Verstand ist nicht mein. Er ist nicht mein Selbst. Er ist nicht was ich bin'?"

"Ja, Herr."

"Sehr gut, Bhikkhu. Wenn dieses von Euch mit rechter Einsicht gutgesehen ist: 'Der Verstand ist nicht mein. Er ist nicht mein Selbst. Er ist nicht was ich bin', dann wird die sechste Sphäre von Kontakt durch Euch, zum Zwecke keines weiteren Werdens in der Zukunft, abgelegt.}

"Gut so, Punna. So ich Euch nun mit einer kurzen Unterweisung eingewiesen habe, in welches Land werden Ihr euch zu leben begeben?"

"Herr, da ist ein Land Sunaparanta genannt. Ich werde mich zu leben dort hin begeben"

"Punna, die Sunaparanta Leute sind wild. Sie sind rau. Wenn sie Euch beleidigen und verhöhnen, was werdet Ihr denken?"

"Wenn sie mich beleidigen und verhöhnen, werde ich denken: 'Diese Sunaparanta Leute sind zivilisiert, indem Sie mich nicht mit ihren Händen schlagen.' Das ist was ich denken werden, Oh Befreiter. Das ist was ich denken werde, Oh Gut-Fortgeschrittener."

"Aber wenn sie Euch mit deren Händen schlagen, was werdet Ihr denken?"

"...dann werde ich denken: 'Diese Sunaparanta Leute sind zivilisiert, indem Sie mich nicht mit einer Erdscholle schlagen.'..."

"Aber wenn sie euch mit einer Erdscholle schlagen...?"

"...dann werde ich denken: 'Diese Sunaparanta Leute sind zivilisiert, indem Sie mich nicht mit einem Stock schlagen.'..."

"Aber wenn sie euch mit einem Stock schlagen...?"

"...dann werde ich denken: 'Diese Sunaparanta Leute sind zivilisiert, indem Sie mich nicht mit einem Messer schlagen.'..."

"Aber wenn sie euch mit einem Messer schlagen...?"

"...dann werde ich denken: 'Diese Sunaparanta Leute sind zivilisiert, indem Sie mich nicht mit einem scharfen Messer schlagen.'..."

"Aber wenn sie euch mit einem scharfen Messer schlagen...?"

"Wenn sie mein Leben mit einem scharfen Messer nehmen, werde ich denken: 'Da sind Schüler des Befreiten, welche - entsetzt, gedemütigt und angeekelt vom Körper und vom Leben - Bestreben nach einen Meuchler haben, doch hier habe ich meinen Meuchler ohne ihm zu suchen gefunden.' [1] Das ist was ich denken werde, Oh Befreiter. Das ist was ich denken werde, Oh Gut-Fortgeschrittener."

"Gut, Punna, sehr gut. Im Besitz von solch einer Ruhe und Selbstkontrolle, seid Ihr tauglich unter den Sunaparantans zu verweilen. Nun ist es Zeit für Euch, zu tun, wofür Ihr euch gerüstet fühlt."

Dann, verzückend und erfreuend an den Worten des Befreiten, sich von seinem Sitz erhebend, verneigte sich Punna vor dem Befreiten und verließ ihn, während er ihn zu seiner rechten Seite behielt. Seine Bleibe in Ordnung bringend und seine Robe und Schüssel nehmend, zog er in das Sunaparanta-Land hinaus und nach wandern in Abschnitten, kam er dort an. Dort lebte er. Während dieses Regenrückzugs, festigte er fünfhundert männliche und fünfhundert weibliche Laienanhänger in der Ausübung, während er die drei Wissen realisierte und dann die völlige (letztliche) Ungebundenheit erreichte.

Dann ging eine große Zahl an Bhikkhus zum Befreiten und mit Ankunft, sich vor ihm verneigt, setzten sie sich an eine Seite. Als sie dort saßen, sagten sie zu ihm: "Herr, der Stammeszugehörige namens Punna, dem der Befreite mit einer kurzen Unterweisung anwies, ist gestorben. Was ist sein Bestimmungsort? Was ist sein zukünftiger Zustand?"

"Bhikkhus, der Stammeszugehörige Punna war weise. Er übte das Dhamma im Einklang mit dem Dhamma aus und belästigte mich nicht in Angelegenheiten über das Dhamma. Der Stammeszugehörige Punna, ist völlig ungebunden."

Anmerkung

1.
In der Ursprungsgeschichte zu Parajika 3, suchte eine Gruppe von Bhikkhus nach einem Meuchler, nachdem sie angeekelt, indem sie das Unschöne des Körpers als ihr Meditationsthema nahmen, von ihren Körpern waren. Buddha, als er darüber unterrichtet wurde, lud die verbleibenden Bhikkhus vor und empfahl ihnen, wenn sie solche ungeschickten und ablehnenden Haltungen in ihrer Meditation aufkommend finden, sie zum Atem als ihr Thema umsteigen sollten. So scheint es, entgegen so mancher Auslegungen dieser Lehrrede, sehr unwahrscheinlich, daß Punna hier den Akt nach der Suche nach einen Meuchler, als einen geschickte Aufwartung dem Tod entgegen, lobt. Anstelle dessen ist die Kernaussage seiner Aussage, daß, wenn er unter den beschriebenen Umständen sterben sollte, der Tod ihn ohne ein Bestreben durch Ablehnung danach, erreicht hätte. Dies wäre in Übereinstimmung mit der Haltung gegenüber dem Tod, welches das Theragatha wiederholt Arahants zuspricht:
Nicht erfreue ich mich am Tod, nicht erfreue ich mich im Leben. Ich erwarte meine Zeit wie ein Arbeiter seinen Lohn. Nicht erfreue ich mich am Tod, nicht erfreue ich mich im Leben. Ich erwarte meine Zeit, achtsam und wach.

Thag 14.1

Das mag vielleicht nicht sehr lebensbejahend im amerikanischen Sinn der Wörter sein, aber es bejaht, daß die Arahants zu einer Befreiung erwacht sind, die über Leben und Tod hinaus geht. Und das ist alles warum es in der Dhammapraxis geht. Wenn da nichts wichtiger als das Leben wäre, dann wäre das Leben selbst sinnlos.

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