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SN 35.120
PTS: S iv 103
CDB ii 1193
Sariputto Sutta: Sariputta
übersetzt aus dem Pali von
Maurice O'Connell Walshe
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Der Pali-Titel dieser Sutta basiert auf der PTS (Feer) - Ausgabe.

[In Sāvatthī sagte ein gewisser Mönch zum Ehrw. Sāriputta:]

"Freund Sāriputta, mein Gefährte hat der Ausübung entsagt und ins niedrigere Leben zurückgekehrt."[1]

"Das ist was passiert, Freund, mit einem dessen Sinnestore unbewacht sind, der ungehalten im Essen, und Wachsamkeit nicht zugetan ist [wie für diesen Mönch]. So lange er lebt, wird es für ihn unmöglich sein, das Heilige Leben, in seiner Ganzheit und Reinheit, zu erhalten. Aber wenn ein Mönch seine Sinnestore bewacht, gehalten im Essen, und der Wachsamkeit zugetan, ist, dann wird es ihm möglich sein, so lange er lebt, das Heilige Leben, in seiner Ganzheit und Reinheit, zu erhalten.

"Und wie, Freund, bewacht jemand die Sinnestore? Dabei, ein Mönch einen Gegenstand mit dem Auge sehend, ergreift und haltet er weder dessen generelle Erscheinung noch seine Einzelheiten. Den jeder, der mit der Auge-Fähigkeit unkontrolliert verweilt, könnte durch Begierde oder Ablehnung, von schlechten und unheilsamen Geisteszuständen, überwältigt werden. Deshalb übt er die Kontrolle der Auge-Fähigkeit aus, bewacht und gewinnt Kontrolle über sie. So bewacht jemand die Sinnestore.

[Gleichweise mit Ohr, Nase, Zunge, Körper (Berührung), Geist]

"Und wie, Freund, ist jemand gehalten im Essen? Dabei nimmt ein Mönch seine Nahrung passend erwägend,[2] nicht für Ertüchtigung, Berauschung, Schmücken und Verschönerung, ein, sondern nur für die Erhaltung und Ernährung dieses Körpers, in unversehrt zu halten, als eine Hilfe für die Ausübung des Heiligen Lebens, denkend: 'Ich werde alten Gefühlen[3] ein Ende setzen, und keine neuen Gefühle[4] erzeugen. So werde ich fortsetzen, keinen Fehler begehend, und in Leichtigkeit leben'. Das, Freund, ist wie jemand gehalten im Essen ist.

"Und wie, Freund, ist jemand Wachsamkeit zugetan? Dabei geht ein Mönch auf und ab bei Tag, und sitzt dann,[5] so seinen Geist von hinderlichen Zuständen reinigend.[6] [Gleich in der ersten Wache[7] der Nacht.] In der mittleren Wache der Nacht, auf seiner rechten Seite liegend, nimmt der die Löwenstellung[8] ein, einen Fuß auf dem anderen lagernd, achtsam und klar bewußt, mit seinen Gedanken auf Aufkommen fixiert. In der letzten Wache der Nacht, steht er auf, geht auf und nieder, und setzt sich dann, so seinen Geist von hinderlichen Zuständen reinigend. Das, Freund, ist wie jemand Wachsamkeit zugetan ist.

"Deshalb ist dieses, wie Ihr Euch selbst üben sollt: 'Wir werden die Tore unserer Sinne bewachen, gehalten im Essen, und Wachsamkeit zugetan, sein.'

"Dieses, Freund, ist der Weg wie Ihr Euch selbst üben sollt."

Anmerkungen

1.
Das Laienleben, oder das "Haushälterleben".
2.
Mit passender Aufmerksamkeit (yoniso)
3.
Des Hungers.
4.
Der Begierde.
5.
Er übt sich in Geh- und Sitzmeditationen: Formen von Vipassanā- oder Einsichtsmeditation.
6.
Zustände verbunden mit den fünf Hindernissen: Sinnlichkeit (kāmacchanda), Übelwollen (vyāpāda), Faulheit und Trägheit (thīna-middha), Besorgnis und Unruhe (uddhacca-kukkucca), und skeptischer Zweifel (vichikicchā). Diese können vorübergehend durch Jhāna-Vertiefung überwunden, oder Mittels Achtsamkeit vertrieben werden.
7.
Ein Zeitraum von drei Stunden, wahrscheinlich 9 Uhr Abends bis Mitternacht.
8.
Sīhaseyya: die Haltung, gesehen an "Liegender Buddha" Abbildern.
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