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AN 2.33
PTS: A i 62
II,iv,3
Aññataro Brāhmaṇo Sutta: Ein gewisser Brahmane
übersetzt aus dem Pali von
K. Nizamis
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Dann wartete ein gewisser Brahmane den Befreiten auf. Den Befreiten aufgesucht, tauschte er freundliche Gesten zum Gruß aus. Nachdem die angenehme Unterhaltung zwischen den beiden beendet war, setzte er sich an die Seite. Sich an die Seite gesetzt, sprach der Brahmane zum Befreiten dies:

"Was erklärt der Ehrwürdige Gotama, was predigt er?"

"Ich bin einer der erklärt, was getan werden sollte, Brahmane, und einer der erklärt, was nicht getan werden sollte."[1]

"Aber in welcher Weise ist der Ehrwürdige Gotama, einer der erklärt, was getan werden sollte und einer der erklärt, was nicht getan werden sollte?"

"Ich sage 'das was nicht getan werden sollte', Brahmane, durch Fehltun mit Körper, Fehltun in der Sprache, Fehltun mit denkendem Geist; über vielfältig schlechte und unheilsame Gedanken, sage ich 'das was nicht getan werden sollte'.

"Ich sage 'das was getan werden sollte', Brahmane, durch Guttun mit dem Körper, Guttun in der Sprache, Guttun mit denkendem Geist; über vielfältige heilsame Gedanken, sage ich 'das was getan werden sollte'. In dieser Weise, Brahmane, bin ich einer der predigt 'das was getan werden sollte' und einer der predigt 'das was nicht getan werden sollte'."

"Hervorragend, Ehrwürdiger Gotama! Hervorragend, Ehrwürdiger Gotama! Der Ehrwürdige Gotama hat das Dhamma auf vielfache Weise klar gemacht, als würde er etwas aufrichten, was auf den Kopf gestellt war, enthüllen was verborgen war, den Weg zeigen für jemanden der verloren war, oder eine Licht in die Dunkelheit halten: 'Jene die Augen haben, sehen Form!' Gerade so hat der Ehrwürdige Gotama, das Dhamma auf verschiedene Weise beleuchtet. Ich wende mich zum Erhabenen Gotama als Zuflucht, so lange ich mit Atem ausgestattet bin, lasse den Ehrwürdigen Gotama sich meiner als einen Laienanhänger, der sich ihm als Zuflucht zugewendet hat, erinnern.

Anmerkung:

1.
“Kiriyavādī cāhaṃ, brāhmaṇa, akiriyavādī cā ti.” Die beiden entscheidenden Ausdrücke hier sind kiriya und akiriya. Sie könnten durchaus zufriedenstellend als "Tat" und "Nicht-Tat, oder als "tun" und "nicht-tun" übersetzt werden und in manchen Zusammenhängen würden sie auch besser in dieser Weise übersetzt werden. Wie auch immer, folge ich in diesem Zusammenhang hier der Annahme von Duroiselle, daß dieser Ausdruck kiriya (auch als kiriyā, kriyā ausgesprochen) mit der Nachsilbe in zukünftiger Passivform (kṛ + ya) gebildet wurde, so wie das verwandte Pāli Wort kicca "das was getan werden sollte" (von kṛ + tya) und die selbe Bedeutung hat. (Siehe C. C. Duroiselle, A Practical Grammar of the Pāli Language, §577.) Ein Sinn von Notwenigkeit oder Verpflichtung bringt es sehr auf den Punkt und kommt auch durch die Argumente im gegenständlichen Sutta zum Vorschein. Kräftige Unterstützung wird hier von W. Geiger, A Pāli Grammar, §202, und T. Oberlies, Pāli: A Grammar of the Language of the Theravāda Tipiṭaka §55, gegeben, welche sich auf eine passive Zukunftsform der Nachsilbe -ya, der sehr frühen Sprache, beziehen. Als ein Beispiel beziehen sie sich auf das Wort akāriya im Dhammapada Vers 176 (“musāvādissa jantuno... natthi pāpaṃ akāriyaṃ”, “Im Bezug auf eine Lügen-erzählende Person... da ist keine Übel das nicht getan werden würde") und kicca im Dhammapada Vers 276 (“tumhehi kiccaṃ ātappaṃ, akkhātaro Tathāgatā”, “von dir sollte die Anstrengung getan werden, die Tathāgatas sind nichts als Lehrer.)
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