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AN 8.54
PTS: A iv 281
Dighajanu (Vyagghapajja) Sutta: An Dighajanu
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Alternative Übersetzung: Narada

"Ich habe gehört, daß der Erhabene zu einem Anlaß unter den Koliyans verweilte. Nun gehörte den Koliyans eine Stadt Namens Kakkarapatta. Dort ging Dighajanu[1] , der Koliyan zum Erhabenen. Dort angekommen und sich vor dem Erhabenen verneigt, setzte er sich an die Seite. Als er dort saß, sagte er zum Erhabenen: „Wir sind Laienleute, die Sinnlichkeit genießen, in Gruppen mit Lebensgefährten und Kindern leben, Kasi-Stoffe und Sandelholz nutzen, Schmuck tragen, Duftstoffe,und Cremen, mit Gold und Geld umgehen. Möge der Erhabene Dhamma für jene wie uns lehren, für unser Glück und Wohlergehen in diesem Leben, für unser Glück und Wohlergehen in Leben, die noch kommen."

[Der Erhabene sagte:] "Da, Tigerpfote, sind diese vier Qualitäten, die Laienleute in diesem Leben zu Glück und Wohlbefinden führen. Welche vier? Großartig in Entschlußkraft zu sein, großartig in Wachsamkeit zu sein, vortreffliche Freundschaft und seinen Lebenswandel ausgewogen führen.

"Und was bedeutet es ‚großartig in Entschlußkraft sein’? Da ist der Fall in dem ein Laie, gleich welchen Beruf er für seinen Lebensunterhalt nachgeht , ob nun in Landwirtschaft, im Handel, Rinderweiden, Bogenschütze, als Königs Diener oder jeder anderen Handwerksart, geschickt und unermüdlich darin ist, begabt mit Scharfsinn in dessen Verfahren; genug um es zu etablieren und auszubauen. Dies wird ‚großartig in Entschlußkraft sein’ genannt.

"Und was bedeutet es ‚großartig in Wachsamkeit sein’? Da ist der Fall, in dem ein Laie rechtschaffend Reichtum besitzt, rechtschaffend erworben, aus eigenem Einsatz heraus, eigenem Streben, eigener Anstrengung, zusammengetragen aus eigener Arme Kraft, mit seinem eigenen Schweiß verdient. Er meistert es mit Wachsamkeit zu schützen (mit dem Gedanken): ‚Wie können weder Könige noch Diebe sich mit diesem Besitz davon machen, kein Feuer es verbrennen, noch Wasser es verschlingen, noch abscheuliche Erben sich damit davon machen?’ Dies wird ‚großartig in Wachsamkeit sein’ genannt.

“Und was ist mit ‚vortrefflicher Freundschaft’ gemeint? Da ist der Fall, daß eine Laie, in welcher Stadt oder Dorf er auch verweilen mag, seine Zeit mit Haushältern und Söhnen von Haushältern verbringt, jung oder alt, die der Tugend angetan sind. Er spricht mit ihnen, verwickelt sie in Gespräche. Er fördert großartiges Vertrauen , in jenen, die großartiges Vertrauen besitzen; großartige Tugend; in jenen, die großartige Tugend besitzen, großartige Großzügigkeit, in jenen, die großartige Großzügigkeit besitzen und großartige Einsicht in jenen, die großartige Einsicht besitzen. Dies wird ‚vortreffliche Freundschaft’ genannt.

"Und war ist mit ‚seinen Lebenswandel ausgewogen führen’ gemeint? Da ist der Fall, in dem ein Laie die Einkünfte und Ausgaben seines Wohlstands kennt, seinen Lebenswandel ausgewogen hält, weder ein Verschwender noch ein Pfennigfuchser ist [und denkt]: ‚So werden meine Einkünfte meine Ausgaben übersteigen, und meine Ausgaben meine Einkünfte nicht übersteigen.’ So wie ein Wäger oder sein Lehrling, wenn sie ihre Messgeräte halten, wissen: ‚Es ist um so viel hinuntergekippt oder es ist um so viel hinaufgekippt’. Auf selbe Art , auch der Laie, die Einkünfte und Ausgaben seines Wohlstandes kennt, seinen Lebenswandel ausgewogen hält, weder ein Verschwender, noch ein Pfennigfuchser ist [und denkt]: ‚So werden meine Einkünfte meine Ausgaben übersteigen, und meine Ausgaben meine Einkünfte nicht übersteigen.’. Wenn eine Laie kleine Einkünfte hat, aber einen großen Lebenswandel führt, wird ihm nachgesagt: ‚Dieser Landsmann verschlingt seinen Wohlstand wie ein Fruchtbaumschüttler. [2] Wenn ein Laie große Einkünfte hat, aber einen jämmerlichen Lebenswandel führt, wird man ihm nachsagen: ‚Dieser Landsmann wird an Hunger sterben.’ Aber wenn eine Laie, seine Einkünfte und Ausgaben kennend einen ausgwogenen Lebenswandel führt, weder ein Verschwender noch ein Pfennigfuchser ist [und denkt]: ‚So werden meine Einkünfte, meine Ausgaben übersteigen, und meine Ausgaben meine Einkünfte nicht übersteigen’, dies wird ‚seinen Lebenswandel ausgewogen führen’ genannt.

"Dies sind die vier Abflußgräben seines Wohlstandes: Ausschweifung im Geschlechtsverkehr, Ausschweifung im Trinken, Ausschweifung in Spielerei und schlechte Freunde, schlechte Kameradschaft, schlechte Bekanntschaft. So als ob da ein großes Speicherbecken mit vier Zulaufgräben und vier Abflußgräben wäre, und ein Mann daran wäre, die Zulaufgräben zu schließen und die Abflußgräben öffnet, und dann der Himmel nicht daran wäre passenden Regen zu lassen, so wäre die Entleerung des Speicherbeckens zu erwarten, und nicht, daß es sich füllt. In selber Weise sind diese die vier Abflußgräben des Wohlstandes: Ausschweifung im Geschlechtsverkehr, Ausschweifung im Trinken, Ausschweifung in Spielerei und schlechte Freunde, schlechte Kameradschaft, schlechte Bekanntschaft.

"Dies sind die vier Zulaufgräben des Wohlstandes: keine Ausschweifung im Geschlechtsverkehr, keine Ausschweifung im Trinken, keine Ausschweifung in Spielerei und vorzügliche Freunde, vorzügliche Kameradschaft, vorzügliche Bekanntschaft. So als ob da ein großes Speicherbecken mit vier Zuläufgräben und vier Abflussgräben wäre, und ein Mann daran wäre, die Zulaufgräben zu öffnen und die Abflußgräben zu schließen, und dann der Himmel daran wäre passenden Regen zu lassen, so wäre die Füllung des Speicherbeckens zu erwarten, und nicht, daß es sich leert. In selber Weise sind diese die vier Zuflußgräben des Wohlstandes: keine Ausschweifung im Geschlechtsverkehr, keine Ausschweifung im Trinken, keine Ausschweifung in Spielerei und vorzügliche Freunde, vorzügliche Kameradschaft, vorzügliche Bekanntschaft.

"Dies, Tigerpfote, sind die vier Qualitäten, die Laienleute in diesem Leben zu Glück und Wohlbefinden führen.

"Da sind diese vier Qualitäten, die Laienleute in Leben die noch kommen zu Glück und Wohlbefinden führen. Welche vier? Großartig in Vertrauen sein, großartig in Tugend, großartig in Freigiebigkeit und großartig in Einsicht.

"Und was ist mit ‘großartig in Vertauen sein’ gemeint? Da ist der Fall, in dem ein Schüler des Erhabenen Vertrauen hat; hat Vertrauen in das Erwachen des Tathagatas: ‚Wirklich. der Erhabene ist verdient und rechtschaffend selbsterwacht, vollkommen im Wissen und Verhalten, gut gegangen, ein Experte im Bezug auf die Welt, unübertroffener Trainer für jene, die bereit zum Zähmen sind, der Lehrer himmlischer und menschlicher Wesen, erwacht, erhaben.’ Dies wird ‚großartig im Vertrauen sein’ genannt.

"Und was ist mit ‘großartig in Tugend sein’ gemeint? Da ist der Fall, in dem ein Schüler des Erhabenen, davon absteht Leben zu nehmen, von Stehlen absteht, von unerlaubt geschlechtlichen Verhalten absteht, vom Unwahrheit sprechen absteht, vom Einnehmen kopflosigkeitserzeugender Rauschmittel absteht. Das wird ‚großartig in Tugend sein’ genannt.

"Und was ist mit ‘großartig in Freigiebigkeit sein’ gemeint? Da ist der Fall, in dem ein Schüler des Erhabenen sein Bewußstsein von Geiz gereinigt, zu Hause lebend, ungebunden gebefreudig, großzügig, entzückt im Großherzigsein, auf Bitten eingehend, entzückt im Verteilen von Almosen. Dies wird ‚großzügig in Freigiebigkeit’ genannt.

"Und was ist mit ‘großartig in Einsicht sein’ gemeint? Da ist der Fall, in dem ein Schüler des Erhabenen scharfsinnig ist, mit Einsicht in das Aufkommen und Vergehen ausgestattet - nobel, duchdringend, zum rechten Ende von Leiden führend. Dies wird ‚großartig in Einsicht sein’ genannt.

"Dies, Tigerpfote, sind die vier Qualitäten, die Laienleute in Leben, die noch kommen, zu Glück und Wohlbefinden führen."

Wachsam im Wirtschaften oder bei der Arbeit im Beruf, seinen Lebenswandel ausgewogen führen, schützt einer den Vorrat seines Wohlstandes. Eine Person von Vertrauen, großartig in Tugend, großherzig, frei von Eigennützigkeit, reinigt ständig den sicheren Pfad für Leben, die noch kommen. Für jene, die nach dem Hausleben trachten, führen diese acht Qualitäten zu Glück und Wohlbefinden in beidem: in diesem Leben und den Leben darüber hinaus; ausgewiesen von jenem dessen Name Wahrheit ist. Und dies ist, wie für einen Haushälter Großzügigkeit und Verdienst anwächst.

Anmerkungen

1.
= "LongShin".
2.
Aus dem Kommentaren: "Einer der mehr Früchte vom Baum schüttelt als er zu essen vermag".
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