[reload all]
[simple read]

Ud 8.3
PTS: Ud 80
Nibbāna Sutta: Ungebundenheit (3)
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden [share a translation]
Alternative Übersetzung: Ireland
Alternative Formate: [PDF icon]

Ich habe gehört, daß der Befreite zu einem Anlaß nahe Sāvatthī, in Jetas Hain, Anāthapiṇḍikas Kloster, verweilte. Und zu diesem Anlaß unterwies, drängte, erweckte und hielt der Befreite die Bhikkhus mit Dhammalehren über Ungebundenheit an. Die Bhikkhus, aufnahmefähig, aufmerksam, ihr gesamtes Wesen sammelnd, ein Ohr leihend, hörten das Dhamma an.

Dann, mit dem Erkennen der Wichtigkeit dessen, rief der Befreite zu diesem Anlaß aus:

Da ist Bhikkus, ein Ungeboren[1] — Ungeworden — Ungemacht — Unerzeugtes. Wenn da kein Ungeboren — Ungeworden — Ungemachtes — Unerzeugtes wäre, dann wäre es nicht der Fall, daß das Entschwinden vom Geborenen — Gewordenen — Gemachten — Erzeugten erkannt werden würde. Aber genau deshalb, ist da ein Ungeboren — Ungeworden — Ungemacht — Unerzeugt, Entschwinden vom Geborenen — Gewordenen — Gemachten — Erzeugten, ist erkannt.[2]

Anmerkung

1.
Manche Gelehrte haben argumentiert, daß der Begriff "Ungeboren" nicht für eine Unterscheidung von Ungebundenheit und Weiterwandern genutzt werden kann, so da Lehrreden sind (wie SN 15.3), die aussagen, daß Weiterwandern selbst, keinen Anfangspunkt hat, andeutend, daß auch dieses Ungeboren ist. So argumentieren sie, daß in dieser Passage, der Begriff ajātaṃ, auch wenn ein Partizip Perfekt, es als "ohne Geburt" übersetzt werden sollte. Wie auch immer basiert dieses Argument auf zwei hinterfragenswerten Annahmen. Zuerst nimmt es an, daß Ungebundenheit hier im Gegensatzt zum Weiterwandern sei, so die Passage einzig einen Kontrast zwischen ihm und erzeugt erstellt. Zweitens, selbst wenn annehmend, daß die Phrase "das Geborene - das Gewordene" usw., ein Bezug zum Weiterwandern ist, ist der Gelehrten Argument auf einer Falschlesung von SN 15.3 basierend. Dort wird von Weiterwandern gesagt, einen "unfassbaren" oder "unerforschbaren" Anfangspunkt hat. Dieses ist sehr unterschiedlich dem, zu sagen, daß es ungeboren ist. Wenn Weiterwandern ungeboren wäre, würde es unerzeugt sein (siehe AN 3.47), welches offensichtlich nicht der Fall ist. So habe ich im Übersetzen dieses Begriffes um Ungebundenheit zu beschreiben, eine völlig grammatische Übersetzung gewählt: "Ungeboren".
2.
Iti 43 gibt diese Ausrufung, als eine Zusammenfassung einer Dhammalehre, mit diesem folgenden Vers wieder:
Das Geborene, Gewordene, Erzeugte, Gemacht, erzeugt, unbeständig, aus Altern und Tod zusammengesetzt, ein Nest der Krankheit, untergehen, aus Nährung entsprungen, und dem Führer [der da Verlangen] — ungeeignet des Erfreuens. Das Entschwinden von dessen ist ruhig, beständig, über Folgerung hinaus, ungeboren, unerzeugt, der kummerlose, makellose Zustand, die Beendigung von Streßbeschaffenheiten, der Stillen-von-Gestaltungen- Segen.
Siehe auch: Ud 8.1; Ud 8.2; Ud 8.4.
[vorige Seite][nächste Seite]