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Weisheit über Gerechtigkeit/Recht
vom
Ehrw. Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Alternative Formate: [PDF icon]

Vor ein paar Jahren, in einer seiner inspirierenderen Zeiten, berichtete "The Onion" über ein Video, veröffentlicht von einer fundamentalistischen buddhistischen Sekte, in welchem der Sprecher der Sekte darstelle, daß er und seine Schar, Wellen von Friede und Harmonie über die Welt ausstrahlen werden, Strahlen die weder jemand stoppen kann, noch ihnen entgehen. Die Reportage führte auch an, daß, als Erwiderung auf das Video, das Büro für Heimatsicherheit schwor, alles in seiner Macht stehende zu tun, um die Wellen davon abzuhalten, Amerika zu erreichen.

Wie mit allen guten Satiren, bringt einem der Report dazu anzuhalten und nachzudenken. Warum sind Friede und Harmonie die schlimmsten "Bedrohungen", die aus dem Fundamentalen Buddhas Lehren kommen würden?

Die Anwort liegt, so denke ich, in der Tatsache, daß der Buddha niemals versuchte seine Ansichten von Gerechtigkeit/Recht, der Welt im Ganzen, aufzuerlegen. Und dieses war sehr weise und scharfsinning von seiner Seite. Es ist ausreichend einfach zu sehen, wie verhängte Standards von Recht, eine Bedrohung für Wohlergehen sein können, wenn diese Standards jene eines anderen sind. Es ist viel schwieriger die Gefahr zu sehen, wenn die Standards die eigenen darstellen.

Der Buddha hatte klare Standards von Richtig und Falsch, von geschickter und ungeschickter Weise, sich in die Welt einzubringen, doch er sprach wohl niemals über Gerechtigeit in allen Massen. Anstelle sprach er über Handlungen, die zu Einklang und wahrem Wohl in der Welt führen würden. Und Anstelle seine Ansichten von Einklang, in Begriffen des Betreibens einer gerechten Welt zu erklären, bot er diese in Begriffen von Verdiensten dar: Handlungen die Wohl hervorbringen, unantastbar beiderseits, ansich, und in der Art wie es betrieben wurde, sind.

Das Konzept von Verdiensten ist im Westen weitaus missverstanden. Es wird oft als ein sebstsüchtiges Streben für das eigene Wohlsein angesehen. Doch tatsächlich sind die Handlungen, die als verdienstvoll gelten, des Buddhas grundlegende Anwort auf ein Set von Fragen, von dem er sagt, daß diese an der Basis von Weisheit liegen: "Was ist geschickt? Was ist unantastbar? Was, wenn ich es tue, wird zu langfristigem Wohlsein und Glück führen?" Wenn Sie nach Wohl, mit den Mitteln der drei Arten von verdienstvollen Handlungen, Großzügigkeit, Tugend, und der Entwicklung von allumfassendem Wohlwohlen, suchen, ist es schwierig wie dieses Wohl als selbstsüchtig abgestempet anzusehen wäre. Dieses sind die Handlungen, welche aufgrund deren innewohnenden Güte, die menschliche Gesellschaft erträglich machen.

Und der Buddha verhängte selbst diese Handlungen keinem als Aufforderung oder Verpflichtung. Wenn gefragt wohin Gaben gegeben werden sollte, Anstelle zu sagen: "An Buddhisten", sagte er: "Wohin immer sich Geist zugeneigt fühlt" (SN 3:24). Ähnlich mit Tugend: Dhamma-Lehrer haben immer wieder bemerkt, dieses anerkannt, daß des Buddhas Tugendregeln keine Gebote sind. Sie sind Übungsregeln, die Leute freiwillig auf sich nehmen können. Was das Ausüben von allumfassendem Wohlwollen betriff, ist dieses eine persönliche Sache, die von niemandem erzwungen werden kann. Um wahrhaftig zu sein, muß dieses freiwillig von Herzen kommen. Das einzige "Soll", hinter den Lehren Buddhas über Verdienste, ist ein bedingtes: Wenn Sie wahres Glück wollen, ist dieses was Sie tun sollten. Nicht weil der Buddha so sagt, sondern einfach weil dieses es ist, wie Ursache und Wirkung in der Welt arbeiten.

Letztlich behauptet der Buddha nicht für einen Erschaffergott oder eine schützende Gottheit zu sprechen. Er war kein allmächtiger Gesetzgeber. Die einzigen Gesetze und Standards für Fairness, die er formulierte, waren die Regel des Verhaltens, für jene die es wählen, sich in der Sangha der Bhikkhus und Bhikkhunis einweihen zu lassen, wo jene, die gemeinschaftliche Pflichten austragen, dazu angehalten sind, alle Formen von Voreingenommenheiten, aus Begierde, Ablehnung, Verwirrung und Angst, zu vermeiden. Abseits dessen sprach der Buddha einfach als ein Kenner, wie man dem Leiden ein Ende setzt. Seine Autorität kam nicht aus dem Behaupten von Macht, sondern aus der Ehrlichkeit und Erfolg seiner eigenen Suche nach einem totlosen Wohl.

Das bedeutet, daß er in keinerlei Stellung war, seine Gedanken über irgend jemanden zu verhängen, der diese nicht freiwillig annahm. Und er sprach nicht so, um sich in solch eine Position zu erheben. Wie der Pali-Kanon anführt, kam die Anfrage an Buddha, eine Position der Vorherrschaft einzunehmen, sodaß er gerecht regieren könnte, nicht von einem seiner Anhänger, sondern von Māra (SN 4.20). Da sind viele Gründe, warum er Māras Gesuch ablehnte, und warum er Anderen riet, solch Bitte ebenfalls abzulehnen.

Um damit zu beginnen: Selbst wenn Sie versuchen gerecht zu regieren, würden da immer Leute unzufrieden mit Ihren Regeln sein. Wie der Buddha zu Māra bemerkte, wären selbst zwei Berge aus soliden Goldbarren nicht genug, um das Verlangen jedweger Person zu befriedigen. Ganz gleich wie gut Wohlstand, und Möglichkeiten unter Ihren Regeln, verteilt werden würden, wären da immer jene, die unzufrieden mit deren Anteil sind. Als Ergebnis wären da immer jene, die sie bekämpfen müßten, um Ihre Macht zu erhalten. Und im Versuch Macht zu erhalten, entwickeln Sie unweigerlich eine Haltung, in der das Ergebnis die Mittel rechtfertigt. Diese Mittel können Gewalt und Bestrafung beinhalten, und treiben Sie immer weiter davon weg, fähig zu sein, sich der Wahrheit anzunehmen, oder sie selbst wissen zu wollen (AN 3.70). Selbst der ledige Umstand in einer Position der Macht zu sein bedeutet, daß Sie von Kriechern und Schelmen umgeben sind, Leuten davon entschlossen, Sie davon abzuhalten, die Wahrheit über sie zu kennen (MN 90). Soweit als es den Buddha sorgte, war politische Macht so gefährlich, daß er seine Mönche davon abhielt, wenn möglich, sich mit Führern abzugeben. Eine Gefahr ist jene, daß ein Führer eine verherrende Politik entwirft, und die Vorgehensweise würde einem Mönch nachgesagt werden (Pc 83).

Ein weiterer Grund für des Buddhas Widerstreben seine Ansichten von Gerechtigkeit/Recht über andere zu verhängen, war seine Wahrnehmung, daß die Anstrengung nach Gerechtigkeit, als absolutes Ende zu suchen, entgegen dem Ziel seiner Lehren gehen würde: dem Ende von Leiden,und dem Erlangen von wahrem und unantastbarem Wohl. Er versuchte nie Führer davon abzuhalten, Recht in deren Königreichen zu verhängen, und er nutzte auch niemals das Dhamma, um eine Theorie von Gerechtigeit zu rechfertigen. Er nutzte niemals die Lehren über vergangenes Kamma, um Misshandlung von Schwachen oder Benachteiligten zu rechtfertigen: Ganz gleich, wie deren vorhergegangenes Kamma aussah. Wenn man sie misshandelt, wird das Kamma des Misshandeln das Eigene. Nur weil Leute gerade schwach und arm sind, bedeutet dieses nicht, das deren Kamma es vorsieht, daß sie schwach und arm bleiben. Da ist kein Weg von Außen zu wissen, was anderer kammisches Potenzial darauf wartet, aus deren Vergangenheit hervor zu kommen.

Zur selben Zeit hielt der Buddha seine Anhäner nie dazu an, nach Wiedergutmachung, d.h. Bestrafung, zu suchen. Der Konflikt zwischen Vergeltungsrecht und wahrem Glück wird gut mit der berühmten Geschichte von Aṅgulimāla (MN 86) dargestellt. Aṅgulimāla war ein Räuber, der viele Leute umgebracht hatte, der Kanon zählt zumindest 100, die Kommentare 999, sodaß er eine Kette (māla) aus deren Fingern (aṅguli) trug. Doch mit dem Zusammentreffen mit dem Buddha, hatte er so eine extreme Veränderung im Herzen, daß er seine gewalttätig Wege ablegte, zu einem Sinn von Mitgefühl erwacht, und letztlich dann zu einem Arahat wurde.

Die Geschichte ist eine populäre, und die meisten von uns mögen es, sich mit Aṅgulimāla zu identifizieren: Wenn eine Person mit Vorgeschichte Erwachen erlangen könnte, ist da Hoffnung für uns alle. Aber mit dem Identifizieren mit ihm, vergessen wir die Gefühle jener, die von ihm terrorisiert wurden und die Verwandten, jener die er umgebracht hatte. Alles in allem ist er buchstäblich als Mörder davon gekommen. Es ist dann leicht zu verstehen, wie die Geschichte erzählt, das wenn Aṅgulimāla um Almosen ging, nach seinem Erwachen, Leute Steine nach ihm warfen, und zurück von seiner Almosenrunde: "sein Kopf aufgebrochen, und tropfend vor Blut, seine Almosenschale zerbrochen, und seine äußere Robe in Fetzen zerschnitten", war. Wie ihm der Buddha versicherte, waren seine Wunden nichts im Vergleich zudem Leiden, daß er hätte durchstehen müssen, hätte er das Erwachen nicht erlangt. Und wenn die aufgebrachten Leute vollständig deren Durst nach Gerechtigkeit gestillt hätten, hätte er niemals die Möglichkeit zum Erwachen gehabt. So war sein Fall einer, in welchem das Ende des Leidens Prezidänz vor der Gerechtigkeit, in allen Bedeutungen der Worte, hatte.

Aṅgulimālas Fall stellt ein generelles Prinzip, bemerkt in AN 3.101 dar: Wenn die Arbeitsweise von Kamma eine strikte "Diese-für-Jenes"-Gerechtigkeit verhängen würde, damit indem man die Konsequenzen jedes Aktes erfahren müsse, die man anderen verursacht hat, wäre da kein Weg das Ende des Leidens zu erreichen. Der Grund warum wir Erwachen erreichen können ist, weil trotzdem Handlungen bestimmte Arten von entsprechenden Typen von Ergebnissen bringen, die Intensität, wie dieses Resultat erfahren wird, nicht nur von der ursprünglichen Handlung vorbestimmt ist, sondern auch, und dieses ist wichtiger, durch den Zustand des Geistes, wenn das Ergebnis reift. Wenn Sie uneingeschränktes Wohlwollen und Gleichmut entwickelt haben, und sich gut in Tugend, Einsicht und der Fähigkeit, weder eingenommen von Wohl noch Weh zu sein, geübt haben, dann, wenn die vergangenen schlechten Taten reifen, werden Sie sie kaum überhaupt wahrnehmen. Wenn Sie sich nicht in dieser Weise geübt haben, kann selbst eine unbedeutende schlechte Tat Sie in die Hölle führen.

Der Buddha zeichnet diese Prinzip mit drei Gleichnissen heraus. Das erste ist das am leichtesten zu verdauende: Die Ergebnisse von schlechten Handlungen sind wie ein großer Salzkristall. Ein ungeübter Geist ist wie ein kleiner Becher Wasser; der geübte Geist wie das Wasser in einem großen klaren Fluß. Wenn Sie den Kristal in das Wasser des Bechers geben, können Sie es nicht trinken, weil es zu salzig ist. Aber wenn Sie den Kristal in den Fluß geben, konnen Sie das Wasser immer noch trinken, weil da so viel davon da, und es so rein ist. Gesamt betrachtet ein ansehnliches Bildnis.

Die anderen beiden Gleichnisse jedoch, unterstreichen den Punkt, daß das Prinzip, welche sie herauszeichnen, entgegen sehr grundlegenden Ansichten von Fairness gehen. In einem Gleichnis, ist die schlechte Handlung wie der Diebstahl von Geld, im anderen der Diebstahl einer Ziege. In beiden Fällen ist der ungeübte Geist wie eine arme Person, die schwer für jede dieser zwei Verbrechen schwer bestraft wird, wohingegen der geübte Geist wie eine reiche Person zu sehen ist, die für keine der beiden Entwendungen bestraft wird. In diesem Fall sind die Bildnisse viel weniger ansehnlich, doch bringen sie den Punkt hervor, wonach Kamma das Üben des Geistes, um dem Leiden ein Ende zu setzen, belohnt und nicht in einer Weise arbeiten kann, um (übliche Vorstellungen von) Gerechtigkeit zu garantieren. Wenn wir auf einem System von (gewöhnlicher) Gerechtigkeit beharren würden, wäre der Pfad zur Freiheit vom Leiden verschlossen.

DIESES SET AN WERTEN, welches Wohl Vorzug gegenüber Richten gibt, wenn da ein Konflikt zwischen den beiden ist, sitzt nicht sehr gut in vielen westlichen Buddhisten. "Ist den Gerechtigkeit nicht ein edleres Ziel als Glück?", denken wir. Die kurze Antwort auf diese Frage, steht im Bezug mit des Buddhas Mitgefühl: sehend, daß wir alle Fasches in der Vergangenheit getan haben, breitet sich sein Mitgefühl über Übeltäter, wie auch gegenüber jenen, denen Falsches angetan wurde, aus. Aus diesem Grund lehrte er den Weg zum Beenden von Leiden, unabhängig davon, ob Leiden "verdient" war, oder nicht.

Was jedoch die lange Antwort betrifft, so müssen wir kehrtwenden und uns selbst betrachten.

Viele von uns, geboren und erzogen im Westen, selbst wenn wir Monotheismus abgelehnt haben, die unsere Kultur geprägt hat, neigen dazu, daß da ein objektiver Standard an Gerechtigkeit ist, dem jeder zustimmen sollte. Wenn augewühlt über einen unfairen Zustand der Gesellschaft, drücken wir oft unsere Ansichten für ein Richten von Falschem, nicht als als einen Vorschlag eines weisen Weges zu Handeln, sondern als objektiven Standard, wie jeder verpflichtet sei zu handeln, aus. Wir neigen jedoch dazu, daß eben diese Idee, daß diese Standards eine objektive und universelle Gebundenheit sein könnten, nur im Zusammenhang mit einer monotheistischen Weltanschauung Sinn macht: eine, in der das Universum zu einem bestimmten Zeitpunkt, sagen wir von Abrahams Gott, oder von Aristoteles Unbeeegten Beweger, für einen bestimmten Zweck, erschaffen wurde. Mit anderen Worten erhalten wir die Idee einer objektiven Gerechtigkeit aufrecht, obwohl wir die Weltanschauung, die diese Ansicht festhält und gültig macht, abgelegt haben.

Zum Beispiel erfordert Vergeltungsjustiz, das Richten, welches danach strebt altes Falsches durch Bestrafung des Zuerstübeltäters, und jenen, die exzessive auf den ersten Fehler erwiderten, zu betreiben, einen bestimmten Anfangszeitpunkt, sodaß festgelegt werden kann, wer den ersten Stein geworfen hat, und dann hochzählen, wer was nach der ersten Provokation tat.

Das Vergeltungsrecht, das Richten, welches danach strebt die Situationen zurück zu deren passenden Zustand, bevor der Stein geworfen wurde, sucht, erfordert nicht nur einen bestimmten Anfangszeitpunkt, sondern auch, daß der Anfangpunkt ein guter Platz zur Rückkehr ist.

Vergeltungrecht, das Richten, welches danach strebt festzulegen, wer was haben sollte, und wie Resourcen und Möglichkeiten, von jenen die es haben, zu jenen, die es haben sollten, umverteilt werden sollte, erfordert eine gemeinsame Quelle, über Individuen hinaus, von der aus alle Dinge fließen, und welche den Zweck, wofür sie dienen, festlegt.

Nur wenn deren jeweiligen Bedingungen sich finden, können diese Formen von Richten objektiv und bindend für alle sein. Doch aus Buddhas Weltanschauung, halten alle diese Bedingungen nicht. Leute haben versucht westliche Ideen von objektiver Gerechtigkeit in des Buddhas Lehren zu importieren. Manche haben sogar unterbreitet, daß dieses einer der großen westlichen Beiträge zum Buddhismus sein wird und eine ernst Lücke füllt, aber da ist kein Weg solche Ansichten dem Dhamma aufzudrängen, ohne ernsthaft Schaden an der buddhischen Weltanschauung zu tun. Diese Tatsache, ansich und für sich, hat viele Leute dazu veranlaßt, das Überbordwerfen der buddhistische Weltanschauung zu vertreten, und sie mit einer, etwas näher der eigenen, zu ersetzen. Aber ein umsichtiger Blick auf diese Weltanschauung, und die Konsequenzen, die der Buddha aus ihnen zog, zeigen, daß des Buddhas Lehren, wie soziale Harmonie, gefunden werden kann, ohne sich auf objektive Standards des Richtens zu berufen, vieles hat, um es zu empfehlen.

DER BUDDHA ENTWICKELTE SEINE WELTANSCHAUUNG aus den drei Wissen, die er in der Nacht seines Erwachens erlangte.

Im ersten Wissen, sah er seine eigenen vergangenen Leben, zurück für tausende Aeons, wiederholend aufkommend und fallend, durch viele Ebenen des Seins und durch die Evolution und Kollabieren vieler Universe. So wie er später sagte: Ein Anfangspunkt dieses Ablaufes, genannt Saṁsāra, das "Weiterwandern", war unvorstellbar. Nicht einfach nur unerkennbar, unvorstellbar.

Im zweiten Wissen, sah er, daß der Ablauf von Tod und Wiedergeburt, für alle Lebewesen des Universums gilt, und das, weil es schon so lange vor sich geht, es schwierig wäre eine Person (Lebewesen) zu finden, welches niemals Mutter, Vater, Bruder, Schwester, Sohn oder Tochter, im Verlauf dieser langen, langen Zeit war. Er sah auch, daß dieser Ablauf durch all die vielen Handlungen, all der vielen Lebewesen, angetrieben war, und das es keinem Entwurf eines einzelnen Wesen folge. So wie ein Dhamma-Rückschluß dieses bemerkt: "Da ist keiner leitend/zuständig." (MN 82). Dieses bedeutet, daß das Universum keinerlei klarem oder einzigen Zweck dient. Mehr noch, es hat das Potential ohne Ende weiter zu gehen. Anders als ein monotheistisches Universum, mit seinem Schaffer, der letztliches Urteil fällt, gibt Saṁsāra keine Aussichten für einen fairen oder rechten Abschluß, oder selbst, abseits von Nibbāna, überhaupt keinen Abschluß.

Im Zusammenhang mit diesen Wissen ist es schwer das Verfolgen von Gerechtigkeit/Richten als etwas absolut gutes, aus drei wesentlichen Gründen, zu sehen.

✦ Um zu Beginnen, gegeben die Lektion über den Salzkristal, wonach Leute mehr aufgrund deren Geisteszustand in der Gegenwart leiden, als von den Ergebnissen ihrer schlechten Handlungen in der Vergangenheit, wenn es sich in der äußerlichen Welt zeigt: Ganz egal wieviel Gerechtigkeit Sie versuchen in die Welt zu bringen, werden Leute immer leiden, und unbefriedigt sein, sollange deren Geister ungeübt in den Qualitäten, die sie unempfindlich gegenüber Leiden machen, sind. Dieses ist warum der Buddha, im Zurückweisen von Māra Gesuch, die Bemerkung über die zwei Berge aus solidem Gold machte. Nicht nur das Leute leiden, wenn deren Geist untrainiert ist, führen die Qualitäten eines ungeübten Geistes sie auch dazu, jedes System von Gerechtigkeit, das in der Welt eingerichtet werden mag, zu zerstören. Sollange der Leutes Geist untrainiert ist, würde Recht das Problem deren Leidens nicht lösen. Dieser Faktor halt unabhängig davon, ob Sie des Buddhas Weltanschauung annehmen, oder eine moderne Ansicht über den Kosmos mit betrachtlicher Dimension und keinem Ende in Sicht.

✦ Zweitens, wie oben bemerkt, erfordert die Idee einer gerechten Beilegung eines Konflikes eine Geschichte mit einem klaren Ausgangpunkt und einem klaren Endpunkt. Aber in dem langen Zeitrahmen von Buddhas Universum, hat die Geschicht keinen klaren Beginn und potentiell kein Ende. Da ist kein Weg festzustellen, wer was zuerst tat, durch all Ihre vielen Lebensspannen, und da ist kein Weg, daß ein letzter Spruch jemals letztlich bleiben würde. Alles wird weggefegt, nur um sich wieder zu gruppieren, wieder und wieder. Dieses bedeutet, das Recht nicht als ein Ende angesehen werden kann, denn in diesem Universum sind, abseits von Nibbāna, keine Enden. Sie können Recht nicht dazu nutzen um die Mittel zu rechtfertigen, den es ist, wie alles sonstige im Universum, nichts als nur Mittel. Harmonie kann nur dann gefunden werden, indem man sicher geht, daß die Mittel eindeutig gut sind.

✦ Zum Dritten, sodaß Leute einem Standard von Recht zustimmen, müssen sie der Geschichte zustimmen, welche den Gebrauch von Druck, um Falsches zu richten, rechtfertigt. Aber in einem Universum, in dem die Grenzen von Geschichten unmöglich einzurichten sind, ist da keine Geschichte, der alle zustimmen wurden. Dieses bedeutet, daß Geschichten auferlegt werden müssen, ein Umstand der auch dann hält, wenn Sie die Gegebenheiten von Kamma und Wiedergeburt nicht akzeptieren. Das Ergebnis davon ist, daß diese Anstelle zu einen dazu neigen uns zu spalten: Denken Sie an all die religiösen und politischen Kriege, die Revolutionen und Gegenrevolutionen, die mit Konflikten gegenüber Geschichten, über wer tat was wem und warum angetan hat, begonnen haben. Die Argumente über Geschichten an die zu glauben ist, können zu Begierden, Konflikten und Angriffen führen, welches aus der Sicht des Buddhas Erwachens, uns an das Leiden in Saṁsāra, lange in die Zukunft, bindet.

Dieses sind einige der Gründe, warum der Buddha nach dem Erlangen seiner ersten zwei Wissen, in der Nacht seines Erwachens, entschied, daß der beste Nutzen von dem was er gelernt hatte ist, sich nach Innen zu wenden, und nach den Ursachen von Saṁsāra in seinem eigenen Herzen zu suchen, und gänzlich Kamma, mit dem trainieren seines Geistes, damit zu entkommen. Dieses sind auch die Gründe warum, wenn er andere lehrte wie das Problem des Leidens zu überwinden ist, er vorrangig auf die innerlichen Ursachen des Leidens zielte, und nur zweitrangig auf äußerliche.

DIESE BEDEUTET JEDOCH NICHT, daß da kein Raum in Buddhas Lehren ist, Anstrengungen für eine Aufwartung für Angelegenheiten von sozialem Unrecht zu tun. Letztlich würde der Buddha selbst, zu Begebenheiten, die Bedingungen für Friede und Harmonie, zusammen mit den Vergütungen, die vom Helfen Benachteiligter kommen, beschreiben. Doch wie auch immer, stellte er die sozialen Lehren stets unter die großeren Rahmenbezüge seiner Lehren über weises Verfolgen von Wohl und Glück. Wenn bemerkend, daß ein weiser König seinen Wohlstand teilt, um sicher zu stellen, daß seine Leute genug zum Leben haben, präsentierte er es nicht als eine Angelegenheit von Recht, sondern als eine weise Form von Großzügigkeit, die eine stabile Gesellschaft fördert.

Wenn Sie also ein Programm der sozialen Veränderung bewerben wollen, welches wahr im Bezug auf buddhistische Prinzipien ist, wäre es weise sich an des Buddhas Rahmen für ein Verständnis von sozialem Wohlsein, beginnend mit seinen Lehren über Verdienste, auszurichten. Mit anderen Worten muß das Verfolgen von Recht, um im Einklang mit dem Dhamma zu sein, als Teil einer Ausübung von Großzügigkeit, Tugend und Entwicklung von universellem Wohlwollen, bedrachtet werden.

Was würde dieses hervorbringen? Um hier zu beginnen, wurde es vordergründig erforden, sich auf die Mittel, mit denen Veränderung betrieben werden würde, zu konzentrieren. Die Wahl eines Zieles, solange Sie es anregend finden, wäre gänzlich frei, aber es würde mit verdienstvollen Mittel aufgewartet werden.

Diese würde ergeben, die selben Bedingungen dem Nachgehen von Recht aufzuerlegen, die der Buddha der Ausübung von Verdiensten zuschrieb:

1) Leute sollten nur auf deren eigenen freien Willen folgend dazu angehalten werden, an der Anstrengung teilzunehmen. Keine Forderungen, keine Versuche soziale Veränderungen als eine Pflicht zu vorzuschreiben und keine Unternehmungen, daß sie sich schuldig fühlen, nicht an ihrem Aufkommen teilzunehmen. Anstelle sollte soziale Veränderung als eine erfreuliche Gelegenheit zum ausdrücken von guten Qualitäten des Herzens, präsentiert werden. Um einen Ausdruck des Kanons zu leihen, diese Qualitäten sind am besten beworben, indem Sie sie selbst verkörpern und im Lob darüber sprechen, wie diese Ausübungen für langfristigen Nutzen für jeden anderen, der sich auch dessen annimmt, arbeiten werden.

2) Anstrengungen für Veränderungen sollten nicht beinhalten, daß Sie sich selbst oder andere verletzen. "Sich selbst nicht verletzen", im Zusammenhang mit Großzügigkeit, würde bedeuten, nicht die Tugendregeln, d.h. unter keinen Umständen zu töten oder zu lügen..., zu brechen, wohingegen "andere nicht verletzen" bedeutet, sie nicht zum Brechen von Tugendregeln anzustiften (AN 4.99). Letztlich ist ein grundlegendes Prinzip von Kamma, das Leute Ausführende sind, die Ergebnisse im Einklang mit der Art der Handlungen die sie setzen, erhalten. Wenn Sie versuchen sie anzustiften Trugendregeln zu brechen, versuchen Sie deren Leiden geradewegs zu vergrößern.

3) Das Wohlwollen, diese Anstrengung antreibend, müßte universell, ohne Ausnahme, sein. In der Ausdrücksweise des Buddhas, müßten Sie Ihr Wohlwollen stets beschützen, gewillt ihr Leben dafür zu riskieren, in selber Weise, wie eine Mutter ihr Leben für ihr einziges Kind riskieren würde (Sn 1.8). Dieses bedeutet Wohlwollen für alle aufrecht zu erhalten, gleichgültig, ob diese es "verdienen": Wohlwollen für jene, die Sie als schuldig ansehen, gleich wie für jene, die Sie als unschuldig betrachte, und für jene, die ihrem Programm nicht zustimmen und Ihnen im Wege stehen, ganz egal wie gewalttätig und unfair deren Widerstand wird. Sodaß Ihr Programm allumfassendes Wohlwollen verkörpert, müssen Sie sicher gehen, daß es für langfristigen Nutzen, selbst für jene, die es anfänglich abwehren, arbeitet.

DA SIND ZWEI HAUPTHERAUSFORDERUNGEN die Anstrengung zu betrachten, um soziales Recht im Rahmen von Verdiensten hervorzubringen. Die erste ist, daß Sie mit dem Anhalten zu Großzügigkeit, Tugend, und dem Entwickeln von allumfassendem Wohlwollen, sich an die inneren Zustände des Geistes richten, die zu Ungerechtigkeit führen würden, ganz gleich wie gut strukturiert eine Gesellschaft sein mag. Großzügigkeit hilft dabei die Gier zu überwinden, die Leute dazu bring unfaire Übergriffe auf andere zu unternehmen. Tugend hilft vor Lügen, Diebstählen und anderen unzähligen Handlungen, die Leute trennen, abzuhalten. Und universelles Wohlwollen hilft, die verschiedenen Formen von Stammestum zum überwinden, die zur Bevorzugung und anderen Formen der Unfainess anleiten.

Zweitens sind Großzügigkeit, Tugend und allumfassendes Wohlwohlen, an sich und für sich, gute Unternehmungen. Selbst wenn Sie vielleicht von der Geschicht des Erwachens von Buddha inspiriert sind, um sich diesen anzunehmen, sind sie so klar ersichtlich gut, daß sie keine Art von Geschichte benötigen, um sie zu rechtfertigen, und so würden sie auch keinerlei Art benötigen, die nur dazu dienen würde uns zu entzweien.

Im Bezug auf Unternehmungen für soziale Veränderungen, unter dem Prinzip des Kammas, würde auch freistellen, das Prinzip annehmen zu müssen, wonach jede Form von Unrecht, die nicht mit den Handlungen von Verdiensten zusammen paßt, mit Gleichmut zu behandeln ist. Nicht zuletzt sind die Ergebnisse von manchen vergangenen schlechten Handlungen so stark, daß nichts getan werden kann um sie zu stoppen. Und wenn diese nun nur mit ungeschickten Handlungen gelindert werden könnten, so wie lügen, töten, stehlen oder mit Gewalt, wäre das Zurücktretten, in Begriffen von langfristigen Konsequenzen, dieses wert. Jegliches solches Unternehmen wäre, in des Buddhas Untersuchungen, nicht weise.

In Bereichen wie diesen, sollten wir zu Buddhas Hauptfokus zurückkehren: Die Ursache von Leiden im Inneren. Und die gute Neuigkeit hier ist, daß wir nicht auf eine perfekte Gesellschaft warten müssen, um wahres Wohl/Glück zu finden. Es ist möglich unserem eigenen Leiden ein Ende zu setzen, "herum-saṁsār-ern" zu stoppen, ganz egal wie schlecht die Welt da drausen sein mag. Und dieses sollte nicht als eine eigensinnige Bestrebung angesehen werden. Es wäre tatsächlich eigensinniger, Leute beschämt über deren Begierde frei zusein, zu machen, um sie so dazu zu bekommen zu Ihnen zurückzukommen Ihnen dabei zu helfen, Ihre Ideen von Gerechtigkeit zu etablieren, jedoch mit keinem wahren Ende in Sicht. Einen letztlich Zustand von Gerechtigkeit zu etablieren ist eine Unmöglichkeit. Ein unbedingtes Wohl, verfügbar für alle, unabhängig von deren kammischer Vergangenheit, jedoch nicht.

Und die Straße zu diesem Glück ist weit weg von Eigensinnig. Sie erforder Handlungen von Verdiensten, Großzügigkeit, Tugend und allumfassenedes Wohlwollen, welches immer langfristiges Glück in dieser Welt verteilt: ein Wohl, das alte Entzweiungen heilt und keine neuen an deren Stelle erzeugt. Auf diese Weise sind jene, die dieses Glück erlangen, wie Sterne die aus Raum und Zeit gesaugt sind, um schwarze Locher zu betreten, die eigentlich mit Strahlen durchdrungen sind: So sie gehen, machen sie Wellen von blendendem Licht frei.

Siehe auch: Gerechtigkeit vs. Geschick, Dhammalehrrede vom Ehrw. Thanissaro.