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AN 10.93
PTS: A v 185
Ditthi Sutta: Ansichten
übersetzt aus dem Pali von
Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
Samana Johann
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden [share a translation]

Ich habe gehört, daß der Befreite zu einen Anlaß, nahe Savatthi in Jetas Hain, Anathapindikas Kloster, verweilte. Da verließ Anathapindika, der Haushälter, in der Mitte des Tages, Savatthi, um den Befreiten zu sehen, doch dann kam ihm der Gedanke auf: "Nun ist nicht die rechte Zeit, den Befreiten zu sehen, denn er ist in seiner Zurückgezogenheit. Und es ist nicht die richtige Zeit, um die Bhikkhus zu sehen, die deren Geist [in Meditation] entwickeln, und so in Zurückgezogenheit sind. Was wäre, wenn ich den Park der Wanderer anderer Überzeugungen, besuchen würde.

Nun, zu dieser Begebenheit, hatten sich die Wanderer anderer Überzeugungen in einer Versammlung zusammengefunden, und saßen, viele Arten von tierischen Themen [1] diskutierend, und machten großen Lärm und Krach. Sie sahen Anathapindika, den Haushälter aus der Ferne kommen, und ihn sehend, dämpften sie einander: "Seid leise, werte Herren. Macht keinen Lärm. Hier kommt Anathapindika, der Haushälter, ein Schüler Gotamas, dem Besinnlichen, in Weiß gekleidet und in Savatthi lebend. Diese Leute sind sehnen sich nach Ruhe und sprechen im Lob über Ruhe. Vielleicht, wenn er unsere Gruppe als ruhig wahrnimmt, wird er es vielleicht als wert bedenken, unserer Wege nachzugehen." So vielen die Wanderer ins Schweigen.

Dann ging Anathapindika, der Haushälter, dort hin, wo sich die Wanderer anderer Überzeugungen aufhielten. Mit der Ankunft, grüßte er sie zuvorkommend. Nach einem Austausch von freundlichen Grüßen und Höflichkeiten, setzte er sich an eine Seite. Als er dort saß, sagten die Wanderer zu ihm: "Erzähl uns, Haushälter, was für Ansichten Gotama, der Besinnliche hat."

"Ehrwürdige Herren, Ich kenne die Ansichten, die der Befreite hat, nicht zur Gänze."

"Gut, gut. So kennt Ihr nicht gänzlich die Ansichten die Gotama, der Besinnliche, hat. Dann erzählt uns, welche Ansichten die Bhikkhus haben."

"Ich weiß selbst nicht gänzlich, welche Ansichten die Bhikkhus haben."

"So kennt Ihr die Ansichten, die Gotama, der Besinnliche, hat, nicht gänzlich, noch jene, welche die Bhikkhus haben. Dann erzählt uns, was Eure Ansichten sind."

"Es wäre schwierig für mich, darzulegen, was für Ansichten ich habe. Aber bitte laßt die Ehrwürdigen, jeder im Einklang mit seinem Standpunkt, darlegen, und dann wäre es für mich nicht schwierig, darzulegen, welche Ansichten ich habe."

Als dieses gesagt war, sagte einer der Wanderer zu Anathapindika, dem Haushälter: "Der Kosmos ist ewig". Nur diese ist wahr, alles anders ist wertlos. Dieses ist die Art der Ansicht, die ich habe."

Ein anderer Wanderer sagte zu Anathapindika: "Der Kosmos ist nicht ewig". Nur dieses ist wahr, alles andere ist wertlos. Dies ist die Art der Ansicht, die ich habe."

Ein anderer Wanderer sagte: "Der Kosmos ist endlich... der Kosmos ist unendlich... Die Seele und der Körper sind das Selbe... Die Seele ist eine Sache und der Körper eine andere... Ein Tathagata exisitiert nach dem Tod... Ein Tathagata existiert nach dem Tod nicht... Ein Tathagata, beiderseits, existiert und existiert nicht, nach dem Tod... Ein Tathagata, weder existiert, noch existiert nicht, nach dem Tod. Nur dies ist wahr, alles andere ist wertlos. Dies ist die Art von Ansicht, die ich habe."

Als dies gesagt war, sagte Anathapindika, der Hauhälter zu den Wanderern: "Was den Ehrwürdigen betrifft, der sagt: 'Der Kosmos ist ewig". Nur diese ist wahr, alles anders ist wertlos. Dieses ist die Art der Ansicht, die ich habe', seine Ansicht kommt aus seiner unpassenden Aufmerksamkeit, oder in Abhängigkeit von Worten anderer, auf. Nun, diese Ansicht wurde ins Entstehen gebracht, willendlich, abhängend mitaufkommend, welches Unbeständig ist. Was immer unbeständig ist, ist Streß. Dieser Ehrwürdige, so an eben diesem Streß anhaftend, unterwirft sich eben diesem Streß." (Gleich für die anderen Standpunkte)

Als dies gesagt war, sagten die Wanderer zu Anathapindika, dem Haushälter: "Wir haben, alle und jeder, Euch, im Einklang mit unseren Standpunkten, dargelegt. Nun erzählt uns, welche Ansichten Ihr habt."

"Was immer zum Entstehen gebracht wurde, gestaltet ist, willendlich, abhängend mitaufkommend, dieses ist unbeständig. Was immer unbeständig ist, ist Streß. Was immer Streß ist, bin nicht ich, ist nicht was ich bin, ist nicht mein Selbst. Dies ist die Art von Ansicht, die ich habe."

"Nun, Haushälter, was immer zum Entstehen gebracht wurde, gestaltet ist, willendlich, abhängend mitaufkommend, dieses ist unbeständig. Was immer unbeständig ist, ist Streß. Was immer Streß ist, bin nicht ich, ist nicht was ich bin, ist nicht mein Selbst. Ihr haftet also an eben diesem Streß an, unterwerft Euch eben diesem."

"Ehrwürdige Herren, was immer zum Entstehen gebracht wurde, gestaltet ist, willendlich, abhängend mitaufkommend, dieses ist unbeständig. Was immer unbeständig ist, ist Streß. Was immer Streß ist, bin nicht ich, ist nicht was ich bin, ist nicht mein Selbst. Dies gut, mit rechter Einsicht, gesehen, so wie es tatsächlich in der Gegenwart ist, erkenne ich auch das höhere Entfliehen, daraus, wie es tatsächlich in der Gegenwart ist."

Als dies gesagt war, wurden die Wanderer still, verlegen, mit herabhängenden Schultern sitzend, deren Köpfe geneigt, über den Verlust ihrer Worte grübelnd. Anathapindika, der Haushälter, wahrnehmend, daß die Wanderer still waren, verlegen... über den Verlust ihrer Worte grübelnd, stand auf und ging dahin, wo der Befreite verweilte. Mit der Ankunft, sich vor dem Befreiten verneigt, setzte er sich an eine Seite. Als er dort platziert war, erzählte er dem Befreiten, das Gesamte, der Unterhaltung mit dem Wanderern.

[Der Befreite sagte:] "Sehr gut, Haushälter. Dies ist, wie Ihr von Zeit zu Zeit, diese dummen Männer mit ihrem Dhamma, widerlegen sollt." Dann unterrichtete, drängte, wachrief und ermutigte er, Anathapindika, den Haushälter, mit einer Lehrrede über das Dhamma. Als Anathapindika, der Haushälter, vom Befreiten, mit einer Lehrrede über das Dhamma, unterrichtet, gedrängt, wachgerufen und ermutigt worden war, erhob er sich von seinem Sitz und ging, sich vor dem Befreiten verneigt habend, den Befreiten an seiner Rechten behaltend. Nicht lange danach, richtete sich der Befreite an die Bhikkhus: "Bhikkhus, selbst ein Mönch, der lange das Dhamma, in seiner Lehre und Verhalten, durchdrungen hat, würde gut tun, diese Wanderer von anderen Überzeugungen, von Zeit zu Zeit, zu widerlegen, in genau dieser Weise, wie Anathapindika, der Haushälter, dies getan hat."

Anmerkungen

1.
Siehe AN 10.69.

Siehe auch: AN 4.24; AN 10.96; Sn 4.12.

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