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Thig 6.1
Pañcasata Patacara: Das Besänftigen von Trauer
übersetzt aus dem Pali von
Andrew Olendzki
Übersetzung ins Deutsche von: (Info)
jb für ZzE
Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden
Alternative Übersetzung: Thanissaro

Anmerkung des Übersetzers

Dieses zarte Gedicht über Verlust und Wiederherstellung wurde (wahrscheinlich) von Patacara, eine der herausragendsten Frauen in des Buddhas Nonnen Orden, komponiert. Geboren als Tochter eines wohlhabenden Bankiers, verliebte sich Patacara in einen der Diener ihres Vaters und lief fort um mit diesem glücklich im Dorfwald zu leben. Dann, nach einer Serie von tragischen Vorfällen, verlor sie ihren Ehemann, danach zwei Söhne und letztlich ihre Eltern und Bruder.

Bettelarm herumwandernd, nackt und verrückt vor Trauer, traf sie nach einiger Zeit den Buddha von Angesicht zu Angesicht, welcher ihr gegenüber Freundlichkeit aufbrachte, während andere sie verachteten. Sie hörte seine Lehren, schloß sich dem Orden der Nonnen an und schritt fort um einer der Arahantis, eine Würdige, zu werden. Patacara half vielen anderen Frauen, die von Trauer überwältigt waren, ihren gesunden Verstand wiederzufinden und den Schmerz ihres Verlustes zu dämpfen.

Der Rythmus dieser Verse basiert auf acht Silben pro Zeile und da ist ein interessantes Wortspiel in der vierten Strophe. Der letzte Teil der Phrase "Wie er gekommen ist, so ist er gegangen" passt mit dem Wort Tathagata zusammen, ein bevorzugtes Ersatzwort für den Buddha.

"Mein Sohn!" weint Ihr, für jemandens Pfad Ihr nicht wirklich versteht - Weder kommt er, noch geht. Wo ist dieser Euer Sohn denn her? Und nun für einen, dessen Pfad Ihr kennt... Für ihn trauert Ihr nicht im Geringsten - Ob er nun kommt oder geht. So ist die Natur der Lebewesen. Ungeladen kommt er von dort; Unerlaubt geht er von hier. Und gekommen, wer weiß von wo, Lebte er für ein paar Tage nur. Doch gegangen von hier auf einem (Pfad), Geht er von dort auf einem anderen. Geschieden, mit einer menschlichen Gestalt, Wird er weiter wallen, weiter fort. So wie er gekommen, so ist er gegangen. Was ist da, das zu betrauern es gibt. Mein Dorn, wahrlich, wurde gezogen! Verborgen im Herzen, so schwer zu sehen. Diese Trauer die mich hat übernommen, Trauer für meinen Sohn, wurde verbannt. Heute ist dieser Dorn entfernt. Ohne Hunger, abgekühlt ich wurde. Zu Buddha, Dhamma und Sangha, die Zuflucht zum Weisen ich nehme.
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