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J 337
{Sutta: J iii 120|J 337|J 337} {Vaṇṇanā: atta. J 337|atta. J 337}
Die Erzählung von dem Stuhl
337
Pitha-Jataka (Pīṭhajātakaṃ)
übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:
Julius Dutoit

Wir boten keinen Stuhl dir an

[§A]

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen Mönch. Als dieser nämlich nach dem Jetavana gekommen war, Almosenschale und Obergewand beiseite gelegt und den Meister begrüßt hatte, fragte er die jungen Novizen: „Lieber, wer ist in Savatthi ein Unterstützer der fremd angekommenen Mönche?“ Sie antworteten: „Lieber, dies ist der große Großkaufmann Anāthapindika und die große Laienschwester Visakha; diese unterstützen die Mönchsgemeinde an Stelle von Vater und Mutter.“ Der andre versetzte: „Gut.“ Am nächsten Tage begab er sich in der Frühe, bevor noch ein Mönch in die Stadt gegangen war, nach dem Tore des Hauses von Anāthapindika. Weil er aber zur unpassenden Zeit kam, schaute niemand auf ihn. Als er dort nichts erhielt, ging er an die Haustüre der Visakha. Auch dort erhielt er nichts wegen seines zu frühen Kommens. Nachdem er allenthalben herumgegangen war, kam er wieder; aber als er kam, war der Reisschleim schon zu Ende. Nachdem er wieder überall herumgegangen war, kam er zurück, als auch der Reisbrei schon zu Ende war. Darauf kehrte er in das Kloster zurück und sagte: „Zwei Familien sind ungläubig und unbekehrt und von diesen behaupten die Mönche, sie seien gläubig und bekehrt.“ Und er schalt beständig auf diese Familien. —

Eines Tages nun begannen die Mönche in der Lehrhalle folgendes Gespräch: „Freund, der Mönch so und so, der vom Lande ist, ist allzu früh an die Türe dieser Familien gekommen; da er kein Almosen erhielt, geht er umher und schilt auf sie.“ Da kam der Meister und fragte: „Zu welcher Unterhaltung, ihr Mönche, habt ihr euch jetzt hier niedergelassen?“ Als sie antworteten: „Zu der und der“, ließ er jenen Mönch rufen und fragte: „Ist dies wahr?“ Als dieser antwortete: „Ja, es ist wahr“, sprach er: „Warum zürnst du, Mönch? In der Vorzeit, als noch nicht der Buddha erschienen war, waren Asketen, die an die Türe eines Hauses gekommen waren und kein Almosen erhalten hatten, deshalb doch nicht zornig.“ Nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B]

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva in einer Brahmanenfamilie seine Wiedergeburt. Nachdem er herangewachsen war und zu Takkasilā alle Künste erlernt hatte, betätigte er in der Folgezeit die Weltflucht der Asketen. Nachdem er sich lange im Himalaya aufgehalten hatte, begab er sich einmal, um sich mit Salz und Saurem zu versehen, nach Benares. Hier verbrachte er im Parke die Nacht und betrat am nächsten Tage die Stadt, um Almosen zu sammeln.

Damals war der Großkaufmann von Benares gläubig und bekehrt. Der Bodhisattva fragte: „Von welcher Familie ist das Haus gläubig?“ Als er hörte, das Haus des Großkaufmanns, begab er sich an die Türe des Hauses vom Großkaufmann. In diesem Augenblick aber war der Großkaufmann weggegangen, um dem Könige seine Aufwartung zu machen. Die Leute aber beachteten den Asketen nicht. Darauf wendete er sich um und ging davon.

Als aber der Großkaufmann von der Aufwartung des Königs zurückkehrte, sah er den Asketen. Er begrüßte ihn, nahm ihm seinen Speisetopf ab, führte ihn in sein Haus und ließ ihn dort sich niedersetzen. Er bediente ihn, indem er ihm die Füße wusch und einrieb und ihm Reisschleim, Kuchen u. dgl. vorsetzte. Während des Mahles fragte er ihn nach verschiedenen Dingen. Nachdem das Mahl zu Ende war, bezeigte er ihm seine Ehrfurcht und sagte, ihm zur Seite sitzend: „Herr, es gab bis jetzt noch keine Bettler oder tugendhafte Asketen und Brahmanen, die an die Türe unseres Hauses gekommen wären und keine Ehrung und Auszeichnung empfangen hätten. Da Ihr aber heute von unseren Knaben nicht gesehen wurdet, erhieltet Ihr weder einen Sitz, noch Wasser zum Trinken, noch ein Fußbad, noch Reisschleim und Reisbrei, sondern Ihr musstet wieder gehen. Dies ist unsere Schuld; Ihr müsst sie uns verzeihen.“ Nach diesen Worten sprach er folgende erste Strophe:

[§1] „Wir boten keinen Stuhl dir an, auch kein Getränk und keine Speise. Du Heiliger, verzeihe mir; ich sehe meinen Fehler ein.“

Als dies der Bodhisattva hörte, sprach er folgende zweite Strophe:

[§2] „Ich bin nicht zornig und ich grolle nicht und nicht war deshalb etwas unlieb mir. Denn dies war der Gedanke meines Herzens: von solcher Art ist der Familie Brauch.“

Da dies der Großkaufmann vernahm, sprach er die folgenden beiden übrigen Strophen:

[§3] „Dies ist in unserm Hause Brauch vom Vater und Großvater her: den Sitz, das Wasser und das Bad, dies alles spendeten wir stets. [§4] Dies ist in unserm Hause Brauch vom Vater und Großvater her; wir ehren dich und dienen dir wie unsern nächsten Anverwandten.“

Nachdem aber der Bodhisattva mehrere Tage dort verweilt hatte, indem er dem Großkaufmann von Benares die Lehre erklärte, kehrte er in den Himalaya zurück und erlangte die Erkenntnisse und die Vollkommenheiten.

[§C]

Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen und die Wahrheiten verkündigt hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten (am Ende der Verkündigung der Wahrheiten aber gelangte jener Mönch zur Frucht der Bekehrung): „Damals war der Großkaufmann von Benares Ananda, der Asket aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem Stuhl

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