- J 031: Die Erzählung von den kleinen Vögeln (Kulāvakajātakaṃ) {Sutta: J i 207|J 031|J 031} {Vaṇṇanā: atta. J 031|atta. J 031} [Dutoit].
Anlaß: Zwei junge Mönche, die nur einen Seiher besitzen, bekommen Streit; daher trinkt der eine ohne vorher das Wasser durchgeseiht zu haben. Dies wird von Buddha scharf gerügt mit der Bemerkung, daß selbst, wenn es sich um großes handle, man den kleinen Tieren nichts Böses tun dürfe. Geschichte: Ein tugendhafter Mann bringt durch sein Beispiel seine Dorfgenossen dazu sich jedes Unrechts zu enthalten. Dem Dorfvorsteher ist dies nicht recht, weil er keine Strafgelder mehr erhält, und er verklagt sie ungerechterweise beim König. Dieser will sie durch einen Elefanten zertreten lassen, aber der Elefant tut ihnen nichts. Der König meint, dies sei eine Folge von Zauberei, wird aber über ihre Tugend aufgeklärt und läßt sie frei. Darauf bauen sie ein Haus, woran sich auch gegen die ursprüngliche Absicht drei von vier Frauen beteiligen, um an dem guten Werke Anteil zu haben. — Nach seinem Tode wird der tugendhafte Mann als der Gott Indra wiedergeboren. Er überlistet die Dämonen, welche hierauf die Götterstadt zu erstürmen versuchen. Indra flieht über den Ozean. Da wird er durch die Klagelaute der ihrer Wohnung beraubten jungen Garula-Vögel bestimmt umzukehren; denn er will lieber selbst zugrunde gehen als andere schädigen. Als Indra umkehrt, bekommen die Dämonen Angst und fliehen, worauf Indra ihr Wiederkommen unmöglich macht. — Nachdem nun seine drei früheren Frauen, die sich an dem Hausbau beteiligt hatten, im Himmel wiedergeboren sind, stellt Indra der vierten die Verwerflichkeit ihres Tuns vor Augen; und nachdem sie während mehrerer Existenzen an den Geboten festgehalten, wird auch sie in Indras Himmel aufgenommen.
- J 032: Die Erzählung vom Tanze (Naccajātakaṃ) {Sutta: J i 209|J 032|J 032} {Vaṇṇanā: atta. J 032|atta. J 032} [Dutoit].
Anlaß: Eine Variante zu der Vorerzählung des 6. Jataka. Hier zerreißt der Mönch vor Zorn sein ganzes Gewand, sodaß er nackt vor Buddha steht, und kehrt darauf in die Welt zurück. Geschichte: Die Tochter des Goldschwans, des Königs der Vögel, wählt sich den Pfau zum Gatten. Um seine Vorzüge besser ans Licht zu stellen, tanzt dieser vor den Vögeln und entblößt dabei seinen Körper. Durch diesen Mangel an Schamgefühl zurückgestoßen gibt der Vogelkönig seine Tochter einem andern zur Frau.
- J 033: Die Erzählung von der Eintracht (Sammodamānajātakaṃ) {Sutta: J i 209|J 033|J 033} {Vaṇṇanā: atta. J 033|atta. J 033} [Dutoit].
Anlaß: Mit Beziehung auf die Erzählung im Jataka 556 ermahnt Buddha seine Verwandten zur Einigkeit. Geschichte: Nachdem ein Wachteljäger schon viele Wachteln erbeutet hat, beschließen diese auf den Rat einer klugen Wachtel in Zukunft einträchtig eine List zu gebrauchen und entgehen so eine Zeitlang den Nachstellungen des Jägers. Dann aber beginnen sie wieder zu streiten und geraten dadurch von neuem in das Netz des Jägers.
- J 034: Die Erzählung von dem Fisch (Macchājātakaṃ) {Sutta: J i 214|J 034|J 034} {Vaṇṇanā: atta. J 034|atta. J 034} [Dutoit].
Anlaß: Ein Mönch denkt mit Sehnsucht an seine frühere Frau. Buddha bringt ihn durch seine Ermahnung davon ab und führt ihn zur Bekehrung. Geschichte: Ein Fisch bemerkt in seiner Verliebtheit nicht das Netz und wird gefangen; er macht sich jedoch nur Sorgen über das, was sein Weibchen von ihm denkt, weil er nicht kommt. Ein weiser Mann belehrt den Fisch über die Verwerflichkeit der sinnlichen Liebe und läßt ihn dann frei.
- J 035: Die Erzählung von der Wachtel (Vaṭṭakajātakaṃ) {Sutta: J i 214|J 035|J 035} {Vaṇṇanā: atta. J 035|atta. J 035} [Dutoit].
Anlaß: Das Leben Buddhas und seiner Begleiter scheint einmal durch einen Waldbrand bedroht; doch geht dieser ohne zu schaden an ihrem Aufenthaltsorte vorüber. Geschichte: Eine junge Wachtel, die noch nicht fliegen kann, wird bei einem Waldbrande von ihren Eltern im Stiche gelassen. Durch ein Wunder bewirkt sie, daß ihr Aufenthaltsort vom Feuer verschont bleibt.
- J 036: Die Erzählung von dem Vogel (Sakuṇajātakaṃ) {Sutta: J i 216|J 036|J 036} {Vaṇṇanā: atta. J 036|atta. J 036} [Dutoit].
Anlaß: Einem Mönche, der sich der Meditation wegen in die Einsamkeit zurückgezogen hat, verbrennt seine Hütte und die Leute vom Dorfe erbauen ihm keine neue. Er kehrt deshalb unverrichteter Dinge nach dem Kloster zurück und wird von Buddha wegen seiner Handlungsweise gerügt. Geschichte: Ein Vogel, der mit anderen in einem Baume wohnt, bemerkt, daß dieser infolge der Reibung der Zweige bald anfangen wird zu brennen. Er rettet sich rechtzeitig, während andere, die ihm nicht glauben, dem Flammentode zum Opfer fallen.
- J 037: Die Erzählung von dem Rebhuhn (Tittirajātakaṃ) {Sutta: J i 223|J 037|J 037} {Vaṇṇanā: atta. J 037|atta. J 037} [Dutoit].
Anlaß: Dem Sāriputta wird einmal von jüngeren Mönchen seine Wohnung weggenommen, sodaß er unter freiem Himmel übernachten muß. Buddha ist über ein solches Vorgehen betrübt und trifft die Verfügung, daß von nun an dem Älteren immer der Vorrang gebühre. Geschichte: Ein Elefant, ein Affe und ein Rebhuhn untersuchen, wer der älteste von ihnen ist, indem sie ihr Alter mit dem eines Bananenbaumes vergleichen. Dabei stellt sich heraus, daß das Rebhuhn am ältesten ist und darum den Vorrang verdient.
- J 038: Die Erzählung vom Kranich (Bakajātakaṃ) {Sutta: J i 226|J 038|J 038} {Vaṇṇanā: atta. J 038|atta. J 038} [Dutoit].
Anlaß: Ein Mönch, der sich gut auf das Verfertigen von Kleidern versteht, betrügt die anderen, indem er sich gute Stoffe von ihnen geben läßt und ihnen schlechte, die nur für den Augenblick schön aus sehen, dafür gibt. Einem Mönch vom Lande gelingt es ihn auf dieselbe Art zu täuschen. Geschichte: Zur Zeit einer Dürre veranlaßt ein Kranich durch eine List die Fische in einem fast ausgetrockneten Teiche, daß sie sich von ihm in einen größern Teich tragen lassen. Hier setzt er sie aber nicht ab, sondern frißt sie. Zum Schluß kommt ein Krebs an die Reihe; dieser wittert Verrat und umklammert mit seinen Scheren den Hals des Kranichs. Als dieser auch den Krebs verzehren will, durchschneidet ihm letzterer mit seinen Scheren den Hals.
- J 039: Die Erzählung von Nanda (Nandajātakaṃ) {Sutta: J i 233|J 039|J 039} {Vaṇṇanā: atta. J 039|atta. J 039} [Dutoit].
Anlaß: Ein Gefährte des Sāriputta ist in seinem Verhalten gegen seinen Lehrer sehr wechselnd. Buddha weist darauf hin, daß er schon in einer früheren Existenz ein ähnliches Verhalten zeigte. Geschichte: Ein alter Mann vergräbt vor seinem Tode sein Geld und teilt dies nur einem Sklaven mit. Nach dem Tode des Alten will sein Sohn mit dem Sklaven das Geld holen, wird aber jedesmal an einem bestimmten Orte von diesem hart gescholten. Auf den Rat eines weisen Mannes läßt er nun an eben diesem Orte nachgraben und findet den Schatz.
- J 040: Die Erzählung von der Akazienkohlengrube (Khadiraṅgārajātakaṃ) {Sutta: J i 233|J 040|J 040} {Vaṇṇanā: atta. J 040|atta. J 040} [Dutoit].
Anlaß: Der fromme Anathapindika hat fast sein ganzes Vermögen für Buddha und seine Mönche geopfert, die täglich bei ihm ein- und ausgehen. Einer Gottheit, die in seinem Hause wohnt, gefällt dies nicht und sie sucht seinen Gehilfen und seinen Sohn zu veranlassen, daß sie dieser übertriebenen Wohltätigkeit Einhalt tun; doch wird sie zurückgewiesen. — Inzwischen hat Anathapindika durch seine Spenden die Hälfte seines Vermögens verloren; die andere Hälfte ist ihm auf andere Art abhanden gekommen. Jetzt traut sich die Gottheit mit ihm selbst zu sprechen; aber auf ihre Aufforderung Buddha nicht mehr zu huldigen weist er sie aus seinem Hause. In ihrer Not erhält nun die Gottheit von Indra den Auftrag Anathapindika seine auf andere Weise verlorenen Millionen wieder zur Stelle zu schaffen. Dies tut sie und erlangt dadurch seine Verzeihung. Darauf demütigt sich die Gottheit noch vor Buddha selbst und wird von ihm bekehrt. Geschichte: Ein Asket begibt sich nach siebentägigem Fasten zum Großkaufmann von Benares um sich Almosenspeise zu holen. Um dies unmöglich zu machen und ihn so durch Hunger zu töten, erschafft Mara der Böse eine Grube voll glühender Kohlen, so daß die Speise nicht hinübergebracht werden kann. Da nimmt der Großkaufmann selbst die Speiseschüssel und schreitet unverletzt über die Grube hinweg zu dem Asketen.