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J 342
{Sutta: J iii 134|J 342|J 342} {Vaṇṇanā: atta. J 342|atta. J 342}
Die Erzählung von dem Affen
342
Vanara-Jataka (Vānarajātakaṃ) [1]
übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:
Julius Dutoit

Fürwahr, ich konnte mich noch retten

[§A]

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf den Mordversuch des Devadatta.

[§D]

Die Begebenheit ist schon oben erzählt.

[§B]

Als aber ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva im Himalaya im Affengeschlechte seine Wiedergeburt. Als er herangewachsen war, wohnte er am Ufer des Ganges. — Es bekam aber ein Krokodilweibchen im Ganges Gelüste nach dem Herzfleisch des Bodhisattva und sagte es ihrem Männchen. Dieses dachte: „Ich werde den Bodhisattva ins Wasser untertauchen, töten, sein Herzfleisch nehmen und es meinem Weibchen geben.“ Und es sprach zu dem großen Wesen: „Komm, Lieber, wir wollen gehen, um auf der Insel inmitten des Flusses Waldfrüchte zu verzehren.“ „Wie soll ich dorthin gelangen?“ fragte der Bodhisattva. „Ich werde dich auf meinen Rücken nehmen und hinüberbringen.“

Da jener die Absicht des Krokodils nicht erkannte, machte er einen Sprung und setzte sich ihm auf den Rücken. Als das Krokodil ein wenig geschwommen war, fing es an, ihn unterzutauchen. Da sagte der Affe zu ihm: „He, warum tauchst du mich in das Wasser?“ „Ich werde dich töten und dein Herzfleisch meiner Gattin geben.“ „Du Törichter, glaubst du, mein Herzfleisch befinde sich in meinem Leibe?“ „Wo hast du es denn hingetan?“ „Siehst du nicht, dass es vom Udumbara-Baum [2] herunterhängt?“ „Ich sehe es; willst du es mir aber geben?“ „Ja, ich werde es dir geben.“

Darauf nahm ihn das Krokodil infolge seiner Dummheit wieder auf den Rücken und begab sich mit ihm an das Flussufer an den Fuß des Udumbara-Baumes. Der Bodhisattva sprang von dem Rücken des Krokodils in die Höhe, setzte sich auf den Udumbara-Baum und sprach folgende Strophen:

[§1] „Fürwahr, ich konnte mich noch retten vom Wasser auf das feste Land. Und jetzt soll ich mich noch einmal dir anvertrauen, Krokodil? [§2] Genug mit diesen Mangofrüchten, mit Brotfrüchten und Rosenäpfeln, die drüben überm Strome wachsen; lieber ist mir der Feigenbaum [3]. [§3] Wer einem plötzlichen Ereignis nicht rasch im Geist gewachsen ist, der kommt in die Gewalt des Feindes und später hat er es zu büßen. [§4] Doch wer ein plötzliches Ereignis mit dem Verstande schnell durchschaut, der wird von Feindesnot befreit und hat darunter nicht zu leiden.“

Nachdem er so mit diesen vier Strophen die Art, wie man in weltlichen Geschäften Erfolg habe, auseinandergesetzt hatte, kehrte er in den Wald zurück.

[§C]

Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war das Krokodil Devadatta, der Affe aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem Affen

Anmerkungen:

1.
Vgl. damit das Jātaka 208.
2.
Der Baum Ficus glomerata, dessen Früchte herzförmig sind.
3.
Diese Strophe steht auch in dem oben angeführten Jātaka.
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