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J 369
{Sutta: J iii 207|J 369|J 369} {Vaṇṇanā: atta. J 369|atta. J 369}
Die Erzählung von Mittavinda
369
Mittavinda-Jataka (Mittavindakajātakaṃ)
übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:
Julius Dutoit

Was hab den Göttern ich getan

[§A]

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen ungehorsamen Mönch.

[§D]

Die Begebenheit wird im großen Mittavinda-Jātaka [1] erzählt werden.

[§B]

Als aber dieser Mittavinda in das Meer geworfen war, wurde er nach Neuem begierig und ging noch weiter. Da kam er an die Ussada-Hölle, den Ort, wo die Höllenbewohner gequält wurden. Da er dachte, es sei eine Stadt, ging er hinein und kam unter das Schermesserrad. — Damals war der Bodhisattva ein Göttersohn und wanderte in der Ussada-Hölle umher. Als jener ihn sah, fragte er ihn und sprach folgende erste Strophe:

[§1] „Was hab den Göttern ich getan, was hab ich Böses denn begangen, dass über mir zu Häupten schwebt das Rad und mich am Kopfe streift?“

Als dies der Bodhisattva hörte, sprach er folgende zweite Strophe [2]:

[§2] „Nachdem du dem Kristall entsprangest, dem Silber und dem Edelstein und dem Palast aus Gold erbaut, warum bist du hierher gekommen?“

Darauf sprach Mittavinda folgende dritte Strophe:

[§3] „Ich glaubt', ich könne noch viel mehr als bisher Schätze mir erwerben; da so ich dachte, siehe jetzt, wie ins Verderben ich gestürzt.“

Darauf sprach der Bodhisattva die folgenden übrigen Strophen:

[§4] „Nach vier bist du zu acht gelangt, nach acht hast sechzehn du erreicht, nach sechzehn zweiunddreißig dann. Dem Rad verfielst du Neues wünschend; dem Manne, den die Lust vernichtet, das Höllenrad zu Häupten schwebt [3]. [§5] Wer voller Gier nach Wünschen strebt, die übergroß, schwer zu erfüllen und die nach allen Seiten sich erstrecken, der muss des Rades Strafe tragen.“

Während aber Mittavindaka sprach, fiel das Rad auf ihn herab und zerschmetterte ihn. Deshalb konnte er nicht weiter reden. Der Göttersohn aber kehrte an seinen Götterort zurück.

[§C]

Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war Mittavindaka der ungehorsame Mönch, der Göttersohn aber war ich.“

Ende der Erzählung von Mittavinda

Anmerkungen:

1.
Dies ist das Jātaka 439. Vgl. auch Jātaka 41, Jātaka 82 und Jātaka 104.
2.
Die zwei ersten Zeilen finden sich auch im 82. Jātaka.
3.
Dies ist die Strophe des 104. Jātaka.
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